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Evolutionsbiologie und Schöpfungsglaube - KOBRA - Universität ...

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2.2.1. Die objektive Perspektive der Naturwissenschaft bzw. der<br />

<strong>Evolutionsbiologie</strong><br />

Die Naturwissenschaften auf der einen Seite beschäftigen sich mit den messbaren<br />

Eigenschaften der belebten <strong>und</strong> unbelebten Natur. Dabei handelt es sich um eine<br />

forschende Tätigkeit, die bestimmten methodischen Vorgaben unterworfen ist.<br />

Erkenntnisgewinnung in der Biologie oder anderen Naturwissenschaften erfolgt laut<br />

Campbell (2009) gr<strong>und</strong>sätzlich über zwei Wege. (1) Der empirische Ansatz beruht auf<br />

der Beschreibung <strong>und</strong> vergleichenden Analyse von Naturphänomenen gefolgt von<br />

Experimenten, die Zusammenhänge aufzeigen. (2) Der theoretische Ansatz nutzt<br />

Beobachtungen <strong>und</strong> induktive Schlüsse, die die empirische Methode hervorgebracht<br />

hat, um nach Ursachen <strong>und</strong> Erklärungen für sie zu suchen. Es erfolgt eine vorläufige<br />

Interpretation der Tatsachen in Form von Hypothesen, die anschließend wiederum<br />

empirisch betrachtet werden müssen. Experimente oder vergleichende Beobachtungen<br />

tragen dazu bei die Hypothese entweder zu be- oder widerlegen. Wenn<br />

wissenschaftliche Hypothesen durch immer neue Fakten bestätigt werden, gelten sie<br />

als gesichert <strong>und</strong> werden zu einer Theorie, wie beispielsweise die Evolutionstheorie,<br />

zusammengefügt (Campbell, 2009, S. 24ff). So ging auch Charles Darwin vor, als er<br />

die Deszendenztheorie erarbeitete. Auf seiner Reise mit der „Beagle“ sammelte <strong>und</strong><br />

analysierte er Daten <strong>und</strong> Informationen <strong>und</strong> entwickelte daraus seine Idee der<br />

Wandelbarkeit der Arten. Nach seiner Rückkehr formulierte er aufgr<strong>und</strong> seiner<br />

Erkenntnisse die Gr<strong>und</strong>these, dass der Wettbewerb zwischen den variablen Tier- <strong>und</strong><br />

Pflanzenarten zum Überleben derer führt, die besser an die gegebenen<br />

Umweltfaktoren angepasst sind. Bis heute besitzt diese These ihre gr<strong>und</strong>sätzliche<br />

Gültigkeit, da sie bisher nicht falsifiziert werden konnte, sondern zahlreiche Nachweise<br />

erbracht wurden, die die Richtigkeit der Darwinschen Annahmen bestätigen. Die<br />

Evolutionstheorie deren Urvater Darwin ist, wurde <strong>und</strong> wird bis in die Gegenwart<br />

weiterentwickelt. Wichtig ist hierbei, dass lediglich empirisch überprüfbare Phänomene<br />

naturwissenschaftlich erklärt werden können. Erkenntnisse in der Wissenschaft<br />

basieren außerdem auf dem Kausalitätsprinzip, nach dem jede Wirkung mit einer<br />

Ursache verknüpft sein muss. So werden auch evolutionäre Vorgänge kausal<br />

begründet. In Bezug auf Darwins Annahme der Veränderbarkeit der Arten, ist die<br />

Ursache in zufälligen Veränderungen 5 zu sehen, die sich als mehr oder weniger<br />

nützlich für die jeweilige Art erweisen (Wirkung) <strong>und</strong> dadurch Auswirkungen auf ihren<br />

Fortpflanzungserfolg haben. Der Zufall spielt eine entscheidende Rolle bei<br />

5 Darwin konnte die Ursache für die Variabilität der Lebewesen nicht beantworten. Erst die<br />

Erkenntnisse im Zuge der Weiterentwicklung seiner Theorie konnten die genotypische <strong>und</strong><br />

phänotypische Variabilität auf genetische Rekombination <strong>und</strong> erbliche Mutation zurückführen<br />

(Kuntschera, 2008, S. 66).<br />

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