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Evolutionsbiologie und Schöpfungsglaube - KOBRA - Universität ...

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Quelltext: Die Entstehung <strong>und</strong> Entwicklung des Lebens (Theologie)<br />

„Naturwissenschaftliche Kosmologien<br />

<strong>und</strong> Evolutionstheorien einerseits <strong>und</strong><br />

die Aussage vom fortwährenden<br />

Schaffen (creatio continua) andererseits<br />

beziehen sich auf dieselbe Sache – von<br />

zwei verschiedenen Seiten her gesehen.<br />

Beide Male geht es nicht um den<br />

absoluten Ursprung aus dem absoluten,<br />

stets präsenten Urgr<strong>und</strong>, sondern um<br />

relative Ursprünge <strong>und</strong><br />

Bedingungsverhältnisse. In der Evolution<br />

geht es ja – ganz formal betrachtet – um<br />

kausale, d.h. relative Ursprünge<br />

materieller Seinsformen aus bereits<br />

bestehenden Seinsformen (auch eine<br />

eventueller 'Urknall' gehört auf diese<br />

Ebene) Und theologisch entspricht dem<br />

das fortgesetzte Wirken Gottes innerhalb<br />

bzw. in dem von ihm im Sein<br />

Begründeten (Geschaffenen) <strong>und</strong><br />

vermittelt durch dieses: Gott wirkt<br />

vermittelt durch das schon Bestehende,<br />

durch die Eigendynamik <strong>und</strong> Kreativität,<br />

in die es freigesetzt ist.<br />

41<br />

Demnach lässt sich das Wirken der<br />

kosmischen Kräfte <strong>und</strong> Größen als ein<br />

von Gott ermöglichtes Eigenwirken<br />

verstehen: Gott lässt seinen Geschöpfen<br />

– in sich – Raum, lässt sie selbst sein,<br />

agieren, sich im Rahmen der jeweils<br />

erreichten Vorgegebenheiten in eigener<br />

Kraft entfalten <strong>und</strong> organisieren. […] Das<br />

bedeutet auch: Es ist nicht Gott, der<br />

Strukturen, Muster, Symmetrien,<br />

Moleküle, Zellen, Organismen wirkt; die<br />

entfaltet der in seine Eigendynamik<br />

freigegebene kosmische <strong>und</strong> evolutive<br />

Prozess bzw. die in ihm interagierenden<br />

Dinge <strong>und</strong> Wesen selbst. […] Jedenfalls<br />

gehen die Dinge dabei ihre eigenen<br />

Wege, auch Umwege <strong>und</strong> Abwege mit<br />

Fehlern <strong>und</strong> Sackgassen. […] Gott hat<br />

die Dinge in ihre Eigendynamik hinein<br />

freigegeben, sie gehen ihre eigenen<br />

Wege, nicht alles, was 'die Natur tut', ist<br />

auch gottgewirkt oder 'der Wille Gottes'“<br />

(Kessler, 2009, S. 152).

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