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Evolutionsbiologie und Schöpfungsglaube - KOBRA - Universität ...

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7. Zusammenfassung<br />

Bei der Beantwortung der Frage, welche möglichen Verhältnisbestimmungen es<br />

zwischen <strong>Evolutionsbiologie</strong> <strong>und</strong> <strong>Schöpfungsglaube</strong> gibt, wurden im ersten Teil der<br />

Arbeit die jeweiligen Ansichten der Naturwissenschaft, des Kreationismus <strong>und</strong> der<br />

Theologie vorgestellt. Dabei ergaben sich zwei mögliche Verhältnisbestimmungen.<br />

Naturwissenschaftliche <strong>und</strong> kreationistische Ansichten stehen sich diametral<br />

gegenüber <strong>und</strong> sind unter keinen Umständen miteinander vereinbar. Die<br />

Naturwissenschaft stützt ihre Erkenntnisse bezüglich der evolutionären Entwicklung<br />

des Lebens auf empirisch belegbare Fakten, welche die Annahme eines<br />

übernatürlichen Schöpfers definitionsgemäß ausschließen müssen. Der Kreationismus<br />

dagegen versucht auf der Gr<strong>und</strong>lage der biblischen Aussagen eine göttliche Schöpfung<br />

mit naturwissenschaftlichen Methoden zu beweisen, was aus der<br />

naturwissenschaftlichen Perspektive nicht anerkannt werden kann. Demgegenüber<br />

steht eine zweite Verhältnisbestimmung, die auf einem Dialog zwischen<br />

Naturwissenschaft <strong>und</strong> Religion basiert. Dabei werden Naturwissenschaft <strong>und</strong> Religion<br />

als zwei unterschiedliche Perspektiven auf die Wirklichkeit betrachtet, die aufgr<strong>und</strong><br />

dieser Trennung eine Vereinbarkeit von naturwissenschaftlicher Denkweise <strong>und</strong><br />

Religiosität ermöglichen.<br />

Im zweiten Teil der Arbeit wird eine Unterrichtssequenz vorgestellt, die eine Möglichkeit<br />

darstellt, um die oben genannte Problematik in der Schule zu behandeln. Dazu wurden<br />

Quelltexte der drei Perspektiven zu den Themen: „Das Alter der Erde“, „Die Entstehung<br />

<strong>und</strong> Entwicklung des Lebens“ sowie „Die nicht reduzierbare/irreduzible Komplexität“<br />

ausgewählt. Diese werden von den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern anhand vorgegebener<br />

Kriterien miteinander verglichen. Da diese Arbeit aus der naturwissenschaftlichen<br />

Perspektive heraus argumentiert, werden an alle Quelltexte Kriterien angelegt, denen<br />

eine naturwissenschaftliche Theorie entsprechen muss. Auf dieser Gr<strong>und</strong>lage<br />

erkennen die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, dass die kreationistische Argumentation<br />

naturwissenschaftlichen Maßstäben nicht genügt <strong>und</strong> damit als unzulässig zu bewerten<br />

ist. Die theologische Sichtweise hingegen muss den vorgegebenen Kriterien nicht<br />

genügen, da sie nicht den Anspruch einer naturwissenschaftlichen Theorie hat,<br />

sondern eine andere Herangehensweise an die Welt darstellt, die Aspekte betont, die<br />

mit naturwissenschaftlichen Methoden nicht fassbar sind. Darüber hinaus stellt die<br />

entwickelte Unterrichtssequenz einen Weg dar, wie sich Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler ein<br />

individuelles, f<strong>und</strong>iertes <strong>und</strong> rationales Urteil bezüglich der Verhältnisbestimmung<br />

zwischen <strong>Evolutionsbiologie</strong> <strong>und</strong> <strong>Schöpfungsglaube</strong> bilden können.<br />

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