Evolutionsbiologie und Schöpfungsglaube - KOBRA - Universität ...
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<strong>und</strong> Erklärungsansätze formulieren, aber nicht bewerten ob <strong>und</strong> warum ein bestimmter<br />
Sachverhalt wünschens- oder erstrebenswert ist. Trotzdem ist die Forderung nach<br />
Bewertungskompetenz gerechtfertigt, denn eine generelle Wertfreiheit der<br />
Wissenschaften befreit die Naturwissenschaften nicht automatisch vor ihrer<br />
gesellschaftlichen Verantwortung. Themen wie Gentechnik, Embryonenforschung, oder<br />
auch die Dezimierung der Biodiversität durch die Zerstörung der Natur werden weltweit<br />
kontrovers diskutiert. In diesem Zusammenhang trägt Bewertungskompetenz dazu bei,<br />
naturwissenschaftliche Sachverhalte hinsichtlich eines moralischen Maßstabes<br />
begründet abzuwägen. Themen wie beispielsweise Embryonenforschung enthalten<br />
Dilemmata, in denen sich gr<strong>und</strong>legende Werthaltungen unvereinbar gegenüberstehen.<br />
Es geht hierbei um die Frage, ob das, was getan werden kann auch getan werden soll.<br />
Bei der Lösung eines Dilemmas mit moralischen Implikationen genügt<br />
wissenschaftliches Fachwissen allein nicht aus. Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler müssen ihre<br />
persönlichen Werthaltungen offenlegen <strong>und</strong> auf das Dilemma anwenden, um zu einer<br />
individuellen Lösung des Problems zu gelangen (Eggert/Hößle, 2006, S.1f). Um sich<br />
seines persönlichen Toleranzrahmens bewusst zu werden <strong>und</strong> gegebenenfalls zu<br />
erweitern, ist es nötig in diesem Kontext ebenfalls andere Perspektiven einzunehmen.<br />
Dadurch wird das multiperspektivische Denken als ein wesentlicher Bestandteil des<br />
modernen Biologieunterrichts geschult (KMK, 2005, S. 12).<br />
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