Evolutionsbiologie und Schöpfungsglaube - KOBRA - Universität ...
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5. Entwicklung einer Unterrichtssequenz zur Verhältnisbestimmung<br />
von <strong>Evolutionsbiologie</strong> <strong>und</strong> <strong>Schöpfungsglaube</strong><br />
In der folgenden Unterrichtssequenz werden die verschiedenen Sichtweisen der<br />
Naturwissenschaft, der SG Wort+Wissen sowie der Theologie auf die Evolutionstheorie<br />
untersucht. Dabei steht die wissenschaftliche Plausibilität der jeweiligen Aussagen im<br />
Vordergr<strong>und</strong>. Um die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler in die Lage zu versetzen, eine<br />
objektive Beurteilung aus der naturwissenschaftlichen Perspektive vorzunehmen,<br />
müssen zunächst Bewertungskriterien festgelegt werden. In Abschnitt 5.1. werden<br />
verschiedene Kriterien vorgestellt, die eine naturwissenschaftliche Theorie erfüllen<br />
muss, um als eben solche anerkannt zu werden. In Abschnitt 5.2. werden die<br />
konkreten Unterrichtsmaterialien vorgestellt. Es handelt sich um kurze Quelltexte zu<br />
den Themen: „Das Alter der Erde“, „Die Entstehung <strong>und</strong> Entwicklung des Lebens“<br />
sowie „Die nicht reduzierbare/irreduzible Komplexität“ jeweils aus der Perspektive der<br />
Naturwissenschaft, der SG Wort+Wissen <strong>und</strong> der Theologie. Die Schülerinnen <strong>und</strong><br />
Schüler lesen diese Texte <strong>und</strong> untersuchen im Anschluss die wissenschaftliche<br />
Plausibilität hinsichtlich einzelner vorgegebener Theoriekriterien. Die Erarbeitung der<br />
Kriterien im Unterricht wird im Rahmen dieser Arbeit nicht behandelt, ist jedoch<br />
Voraussetzung für die Bearbeitung der Materialien in Abschnitt 5.2. Eine weitere<br />
Gr<strong>und</strong>lage für diese Unterrichtssequenz ist die konzeptionelle Auseinandersetzung mit<br />
den Themen der Quelltexte. Neben der Evolutionstheorie müssen sich die<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler ebenfalls mit kreationistischen Aussagen beschäftigen sowie<br />
die Argumentationsweise der Theologie kennen. Daher ist es empfehlenswert dieses<br />
Thema interdisziplinär, als Kooperation von Biologie, Theologie <strong>und</strong> Philosophie, zu<br />
behandeln. Aufgr<strong>und</strong> der hohen Komplexität des Themas <strong>und</strong> der Voraussetzung<br />
umfassender Kenntnisse in Bezug auf die <strong>Evolutionsbiologie</strong> wird die Umsetzung<br />
dieser Unterrichtssequenz in der Oberstufe empfohlen.<br />
5.1. Notwendige Merkmale einer naturwissenschaftlichen Theorie<br />
„Ziel naturwissenschaftlicher Gr<strong>und</strong>bildung ist es, Phänomene erfahrbar zu machen,<br />
die Sprache <strong>und</strong> Historie der Naturwissenschaften zu verstehen, ihre Ergebnisse zu<br />
kommunizieren sowie sich mit ihren spezifischen Methoden der Erkenntnisgewinnung<br />
<strong>und</strong> deren Grenzen auseinanderzusetzen“ (KMK, 2005, S. 6). Im Kompetenzbereich<br />
Erkenntnisgewinnung werden laut KMK (2005) verschiedene gr<strong>und</strong>legende<br />
wissenschaftsmethodische Verfahren angewendet. Eines dieser Verfahren ist für die<br />
Bearbeitung der folgenden Unterrichtssequenz von besonderer Bedeutung: das<br />
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