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Prof. Dr. med. habil. AC Feller Etablierung neuer immunhis

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keine signifikanten Unterschiede in der Überlebenszeit (35-40% nach 10 Jahren)<br />

bei Patienten in den Stadien 3/4 (nach Ann Arbor) bezogen auf die Grade 1-3 des<br />

FL (bzw. low grade, FSC, low grade, FMC und inter<strong>med</strong>iate grade, FLC gemäß<br />

der Working Formulation), sogar der Verlauf der Überlebenskurven erwies sich als<br />

fast deckungsgleich {48}. Ähnliches ergab eine 1999 veröffentlichte Arbeit, welche<br />

limited-stage Fälle untersuchte {74}. Früher durchgeführte Untersuchungen<br />

erbrachten insgesamt widersprüchliche Ergebnisse. Wiederum mag dies eine<br />

Frage der Definition der unterschiedlichen Grade gewesen sein. Das Airlie-House<br />

Treffen des Clinical Advisory Comittee 1997 erbrachte den Konsens, dass die<br />

bestehenden kleineren Unterschiede zwischen den Graden 1 und 2 keinen<br />

verschiedenartigen therapeutischen Ansatz erforderten und klinisch die<br />

Differenzierung dieser beiden Grade keine sehr große Bedeutung habe. Trotzdem<br />

solle die Einteilung in drei Grade beibehalten werden, um einer Verwirrung<br />

vorzubeugen.<br />

Die wichtigere Unterscheidung und Trennlinie scheint also diejenige zwischen den<br />

Graden 1 und 2 auf der einen Seite und dem Grad 3 auf der anderen zu sein {28}.<br />

Neben dem Grading scheint eine Beurteilung auf zytogenetischer Basis<br />

prognostisch aufschlussreich zu sein: die Anzahl chromosomaler Aberrationen<br />

könnte sich als wichtiger prognostischer Faktor erweisen {40, 59, 76, 87}.<br />

Zunehmend wird auch die Erstellung von Gen-Expressionsprofilen eine Rolle bei<br />

der Stratifizierung der klinischen Aggressivität des FL spielen. Zwei <strong>neuer</strong>e<br />

Arbeiten mit dieser Zielrichtung untersuchten die Gen-Expressionsprofile sowohl<br />

der Tumorzellen selbst {24}, als auch der umgebenden, nicht-malignen<br />

Immunzellen {17}. Auf klinischer Basis konnten der International Prognostic Index<br />

(IPI) und der Follicular Lymphoma International Prognostic Index (FLIPI) z.T.<br />

erfolgreich bei Patienten mit FL angewendet werden {62, 70}. Der FLIPI<br />

berücksichtigt die folgenden fünf Faktoren für die Risikostratifizierung: Alter, Ann<br />

Arbor-Stadium, Hämoglobin, befallene Lymphknoten und LDH-Serumspiegel. Die<br />

Anwendung der verschiedenen klinischen Scoring-Systeme (wie IPI und FLIPI)<br />

sollte vom diagnostizierten Grad des FL abhängig gemacht werden {43, 62, 65}.<br />

Neuere Arbeiten ergaben weitere Fragen: Darf man das Follikuläre Lymphom<br />

weiterhin als distinkte Krankheitsentiät auffassen? Ott et al. 2002 untersuchten<br />

das biologische Spektrum des FL {59} und fanden deutliche Hinweise, welche sich<br />

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