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Prof. Dr. med. habil. AC Feller Etablierung neuer immunhis

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gegenüber der zusammengefassten Gruppe des DGBZL. Die Daten dieser Arbeit<br />

könnten die von Ott et al. {59} aufgestellte Hypothese einer biologischen<br />

Zugehörigkeit des Grad 3b zum DGBZL somit stützen.<br />

Ein weiteres Problem des Gradings auf zytomorphologischer Basis ist, dass es<br />

keine gesicherte prognostische Relevanz besitzt. Einige Untersucher fanden einen<br />

signifikanten Zusammenhang zwischen histologischem Grad und<br />

Patientenüberleben sowie Rückfall-freier Zeit {45}, in anderen Arbeiten ließ sich<br />

ein solcher nicht entdecken {11, 26, 48, 74}, siehe hierzu Kapitel 2.5<br />

Prognostische Relevanz. Die hauptsächlichen unabhängigen Risikofaktoren sind<br />

Alter und Serum LDH-Spiegel. Das Wachstumsmuster hat erst bei einem diffusen<br />

Wachstum > 50% einen nachteiligen Einfluss auf die Prognose {26}. Der Einfluss<br />

einer Sklerosierung wird widersprüchlich beurteilt. CD10 und Bcl-6 scheinen<br />

prognostisch bedeutsam zu sein {6}, ebenso Cyclin B1 {7}. Die Anzahl bzw. das<br />

Vorhandensein bestimmter chromosomaler Aberrationen scheint ebenfalls einen<br />

Einfluss auf den klinischen Verlauf der Erkrankung zu haben {40, 59, 76, 87}. Die<br />

Anwendbarkeit des International Prognostic Index (IPI) für die Abschätzung der<br />

Prognose ist in mehreren Studien untersucht worden, von denen jedoch nur einige<br />

eine schwache Signifikanz zeigten. Viele dieser Studien waren retrospektiv<br />

angelegt, untersuchten Patienten in verschiedenen klinischen Stadien, welche mit<br />

verschiedenen Therapiemodalitäten behandelt wurden. Definitive Schlüsse<br />

können auf dieser Basis nicht gezogen werden. Aviles et al. untersuchten<br />

Patienten in den Krankheitsstadien III und IV und hoher Tumor-Last, die mit<br />

uniformen Therapieregimen behandelt wurden und einen langen follow-up<br />

Zeitraum aufwiesen {3}. In der durchgeführten multivariaten Analyse blieben<br />

lediglich Alter (> 60 Jahre), Vorliegen von B-Symptomen sowie >2 extranodale<br />

Manifestationen als valide Prädiktoren eines ungünstigen klinischen Verlaufes<br />

übrig.<br />

Die Klinik des FL zeigt, obwohl eine komplette Remission mit den verschiedensten<br />

Therapiemodalitäten prinzipiell erreicht werden kann, sehr unterschiedliche<br />

Verläufe bzgl. progression-free survival (PFS) und overall-survival (OS). Die<br />

Identifizierung und Zuordnung zu diesen unterschiedlichen prognostischen<br />

Gruppen muss ein Ziel klinischer Forschung sein, um den beschriebenen Mangel<br />

an prognostischen Faktoren für das FL aufzuheben. In jüngerer Vergangenheit<br />

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