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Prof. Dr. med. habil. AC Feller Etablierung neuer immunhis

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2. Einleitung und Fragestellung<br />

2.1 Übersicht<br />

Das Follikuläre Lymphom stellt die zweithäufigste Lymphomentität innerhalb der<br />

Gruppe der Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) dar. NHL machen in den USA fast 5%<br />

aller Malignome aus und sind damit dort mittlerweile die fünft-häufigste Tumorart.<br />

Die entsprechenden Zahlen für Westeuropa liegen etwas tiefer. Seit den 1950er<br />

Jahren gab es jährliche Zunahmen der Inzidenz von 3-4 %. Damit nahm die<br />

Inzidenz der NHL in diesem Zeitraum stärker zu als bei allen anderen Krebs-Arten,<br />

mit Ausnahme des malignen Melanoms der Haut und dem Lungenkrebs bei der<br />

Frau. Anfang der 1990er Jahre stabilisierten sich die Gesamt-Inzidenzraten für<br />

NHL, zwischen 1996 und 2000 fielen diese sogar leicht, als ursächlich hierfür,<br />

zumindest teilweise, werden die zurückgehenden Inzidenzraten für AIDS gesehen.<br />

Betrachtet man jedoch NHL in Populationsgruppen mit geringem AIDS-Risiko<br />

sowie NHL-Untergruppen, welche nicht mit AIDS assoziiert sind, so setzte sich der<br />

Anstieg der Inzidenzraten fort. Die Ursachen hierfür sind noch weitgehend<br />

unverstanden {13,16}.<br />

Zur Diagnostik dieser an Bedeutung zunehmenden Gruppe von Lymphomen ist in<br />

den zurückliegenden Jahrzehnten eine Reihe von zum Teil nicht miteinander<br />

vergleichbaren Klassifikationssystemen erarbeitet worden {77, 27}. Die neue<br />

WHO-Klassifikation, 2001 publiziert {36}, konnte diesen Mißstand beseitigen und<br />

stellt die erste generell akzeptierte Klassifikation lymphatischer Neoplasien dar.<br />

Sie bietet eine solide diagnostische Basis für therapeutische Entscheidungen {28}.<br />

Eines ihrer Prinzipien ist die gleichrangige Berücksichtigung der<br />

Merkmalsbereiche Morphologie, Immunphänotyp, Genotyp, Klinik und zelluläre<br />

Herkunft.<br />

Gleichwohl existieren auch in diesem System Schwächen. Eine hiervon betrifft<br />

das Grading des Follikulären Lymphoms, welches allein auf der Grundlage<br />

zytomorphologischer Charakteristika (Blastenanzahl pro Fläche) vorgenommen<br />

wird. Es bestehen große Schwierigkeiten hinsichtlich diagnostischer<br />

Reproduzierbarkeit wie auch Unklarheiten über die postulierte klinischprognostische<br />

Relevanz.<br />

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