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Prof. Dr. med. habil. AC Feller Etablierung neuer immunhis

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2.7 Fragestellung<br />

Die Diagnostik und Graduierung des Follikulären Lymphoms ist mit großen<br />

Schwierigkeiten im Sinne einer schlechten Reproduzierbarkeit behaftet. Das von<br />

der WHO vorgeschlagene und verwendete Kriterium der Blastendichte versagt<br />

besonders in den Fällen, in denen eine exakte und sichere Zuordnung und<br />

Aufteilung der Zellpopulation zur Gruppe der Zentrozyten bzw. der Gruppe der<br />

Zentroblasten nicht gelingt. Von den klassischen Zentroblasten, also großen,<br />

transformierten Zellen mit runden bis ovalen Kernen, darin 1-3 gut sichtbaren,<br />

peripher gelegenen Nukleoli, erstreckt sich bis hin zu den charakteristischen kleinbis<br />

mittelgroßen Zentrozyten mit angulierten, elongierten Kernen und kaum<br />

sichtbaren Nukleoli ein morphologisches Kontinuum. Inmitten dieses Spektrums<br />

befinden sich z.B. die anaplastischen Zentrozyten, welche bereits ein gelichtetes<br />

Chromatinmuster aufweisen und leicht mit mittelgroßen Zentroblasten verwechselt<br />

werden können. In diesem kontinuierlichen Spektrum eine sichere Abgrenzung<br />

vorzunehmen fällt naturgemäß schwer und ist bis zu einem gewissen Grade<br />

arbiträr, mit der Folge, dass es zwischen verschiedenen Gutachtern erhebliche<br />

Differenzen in der Bewertung und Einteilung gibt.<br />

Hinzu kommt, dass die auf diese Weise vorgenommene Einteilung des<br />

Follikulären Lymphoms eine nur unsichere klinisch-prognostische Relevanz<br />

besitzt.<br />

Auch vor dem Hintergrund der großen epidemiologischen Bedeutung des<br />

Follikulären Lymphoms wäre es wünschenswert, die geschilderten<br />

Schwierigkeiten zu überwinden und verbindliche morphologische und<br />

<strong>immunhis</strong>tochemische Kriterien zu definieren, mit denen eine verlässliche<br />

Graduierung vorgenommen und somit für die Klinik relevante Entscheidungshilfen<br />

generiert werden können.<br />

Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, neue <strong>immunhis</strong>tochemische Marker für das<br />

Grading des Follikulären Lymphoms zu entwickeln, welche als zusätzliche und<br />

wenn möglich validere Parameter für eine verlässliche Graduierung des<br />

Follikulären Lymphoms verwendet werden könnten um so eine objektivierbare<br />

Grundlage für weitreichende Therapieentscheidungen und auch für die Prognose<br />

des einzelnen Patienten zu schaffen.<br />

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