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DRUCKPUNKT • Ausgabe 2/2011<br />

des Pulses graphisch dokumentiert werden, eine<br />

Messung der absoluten Blutdruckhöhe war noch<br />

nicht möglich. Die Abbildungen sind vergleichbar<br />

mit invasiv registrierten Blutdruckkurven, die im<br />

Laufe von Herzkatheter-Untersuchungen und Operationen<br />

aufgezeichnet werden. Marey beschrieb<br />

als Erster die Veränderungen des Pulses und deutete<br />

sie als Druckschwankungen (Oszillationen).<br />

Mit dieser Art der Blutdruckmessung (siehe Abbildung<br />

rechts) wurde bis Mitte der 1960er-Jahre der<br />

Mittlere Blutdruck gemessen. Heute können die<br />

Druckschwankungen während der Kompression<br />

der Oberarmarterie computergestützt ausgewertet<br />

werden. So ist die sichere Erfassung des oberen<br />

und unteren Blutdruckwerts möglich. Diese<br />

so genannte oszillometrische Blutdruckmessung<br />

kommt heute zum Einsatz bei automatischen<br />

Blutdruckmessgeräten, die meist zur Selbstmessung<br />

des Blutdrucks und bei der 24-Stunden-Blutdruckmessung<br />

angewendet werden.<br />

Die traditionelle Blutdruckmessung am Oberarm<br />

wird jedoch auch in unserer Zeit noch immer nach<br />

der Methode von Riva-Rocci und Korotkoff durchgeführt<br />

(siehe Abbildung rechts). Sie dient zur Bestimmung<br />

des Ruheblutdrucks, der nach drei bis<br />

fünf Minuten Sitzen in entspannter Körperhaltung<br />

und ruhiger Umgebung gemessen wird.<br />

Künftige Rolle der Blutdruckmessung<br />

Seit vielen Jahren wird die Selbstmessung des<br />

Blutdrucks auch von der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />

empfohlen. Verlässliche Blutdruckwerte erhält<br />

man nur durch standardisierte Messungen, die<br />

immer unter denselben Bedingungen erfolgen.<br />

Schulungen, bei denen die standardisierte Messung<br />

des Blutdrucks vermittelt wird, sind sowohl<br />

für Betroffene als auch für medizinisches Fachpersonal<br />

die Voraussetzung für zuverlässige Messwerte.<br />

Heute stehen vollautomatische Blutdruckmessgeräte<br />

zur Verfügung, die von der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Hochdruckliga</strong> auf ihre Messgenauigkeit geprüft<br />

wurden. Diese geprüften Vollautomaten messen<br />

den Blutdruck zuverlässig genau und sollten von<br />

Betroffenen benutzt werden. Eine Liste der Geräte<br />

mit einem Prüfsiegel der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />

fi ndet sich unter www.hochdruckliga.de.<br />

Die ambulante 24-Stunden-Blutdruckmessung<br />

(ABDM) bietet gegenüber der Blutdruckselbstmessung<br />

den Vorteil, dass die Höhe des Blutdrucks in<br />

Abständen im Laufe eines Tages und einer Nacht<br />

aufgezeichnet wird. So kann die durchschnittliche<br />

Blutdruckhöhe tagsüber und auch nachts bestimmt<br />

werden sowie der Tag-Nacht-Rhythmus.<br />

Oberarmarterie<br />

(Arteria brachialis)<br />

Der zentrale Blutdruck<br />

Bisher konnte die Höhe des Blutdrucks nur in<br />

den Blutgefäßen der Arme gemessen werden (peripher).<br />

Von Interesse ist natürlich auch die Blutdruckhöhe<br />

in den Organen (zentral). Bei Kindern<br />

und Jugendlichen ist der Blutdruck in der Hauptschlagader<br />

(Aorta), aus der auch die Herzkranzgefäße<br />

entspringen, im Vergleich zu den Armgefäßen<br />

deutlich niedriger. Mit zunehmendem<br />

Alter gleicht sich der Blutdruck in seiner Höhe an<br />

(zentral zu peripher). Dies liegt vermutlich an der<br />

Steifi gkeit der Gefäße, die im Alter zunimmt. Die<br />

Gefäßsteifi gkeit wird außerdem von Risikofaktoren<br />

wie Bluthochdruck und Fettstoffstörungen beeinfl<br />

usst. Bei zunehmender Steifi gkeit der Gefäße<br />

fl ießt das Blut schneller durch den Körper. Gefäßsteifi<br />

gkeit und die Flussgeschwindigkeit des Bluts<br />

(Pulswellenlaufgeschwindigkeit) können mit einigen<br />

Blutdruckmessgeräten in einem Messvorgang<br />

am Oberarm bestimmt werden. In Studien wird<br />

derzeit die Bedeutung dieser neuen Messparameter<br />

überprüft.<br />

Autor<br />

› Dr. med. Siegfried Eckert ist Oberarzt der Kardiologischen<br />

Klinik des Herz- und Diabeteszentrum<br />

Nordrhein-Westfalen, Universitätsklinik der Ruhr-Universität<br />

Bochum. Er ist Facharzt für Innere Medizin,<br />

Angiologe, Kardiologe, Diabetologe DDG, Hypertensiologe<br />

DHL ® und Europäischer Hypertoniespezialist<br />

sowie Mitglied des Vorstands der DHL ® .<br />

RATGEBER<br />

19<br />

Aufzeichnungen<br />

verschiedener Blutdruckmessmethoden.<br />

Oben: Invasive<br />

Schlag-zu-Schlag-<br />

Blutdruckmessung<br />

(intraarterieller<br />

Druck). Mitte: Darstellung<br />

der Korotkoffgeräusche<br />

in<br />

Abhängigkeit des<br />

Manschettendrucks<br />

und der Kompression<br />

der Arterie. Unten:<br />

Pulsdruckschwankungen<br />

(Oszillationen)<br />

- spiegelbildlicher Anstieg<br />

und Reduktion<br />

des Drucks. Das Maximum<br />

(Mitteldruck)<br />

wird gemessen, wenn<br />

die Arterie zur Hälfe<br />

komprimiert ist.

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