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DRUCKPUNKT • Ausgabe 2/2011<br />

Experten der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />

beantworten Ihre Fragen<br />

Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Die Beiträge geben nicht die Meinung<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>, der Schriftleitung oder der Redaktion wieder.<br />

Kann mein Blutdruck mit Strom behandelt werden?<br />

LESERBRIEFE<br />

Ute G. aus Kassel fragt:<br />

Ich bin 72 Jahre alt und habe seit über 20 Jahren Bluthochdruck. Im vergangenen Jahr waren die Werte so hoch, dass ich<br />

weitere Medikamente einnehmen musste. Zwar ist jetzt mein Blutdruck wieder normal, aber ich muss fünf Medikamente<br />

nehmen und das ist mir einfach zuviel. Nun habe ich im Fernsehen eine Methode gesehen, bei der Bluthochdruck mit Strom<br />

behandelt werden kann. Kommt diese neue Methode für mich in Frage und brauche ich dann weniger Tabletten?<br />

Dr. Siegfried Eckert antwortet:<br />

Ich kann verstehen, dass Sie gerne weniger Medikamente einnehmen möchten. Bei der von Ihnen genannten neuen Methode<br />

handelt es sich um die Verödung von Nervenendigungen in den Nierengefäßen, der so genannten interventionellen<br />

renalen Sympathikusdenervation (Blutdrucksenkung durch Nerven-Deaktivierung, siehe auch Druckpunkt 3–4/2010). Hierbei<br />

wird ein dünner steuerbarer Katheter an verschiedene Stellen in den Nierenarterien gelegt und Strom abgegeben. Dieser<br />

führt zu Erwärmung der Katheterspitze auf bis zu 60 Grad Celsius und zur Verödung von Nervenendigungen. Diese Nerven<br />

sind mit für die Regulation des Blutdrucks verantwortlich. In medizinischen Studien konnte nachgewiesen werden, dass<br />

auf diese Weise bei Patienten, bei denen trotz intensiver Behandlung mit über drei verschiedenen Medikamenten die Werte<br />

nach wie vor über 160 / 90 mm Hg lagen, die erhöhten Blutdruckwerte effektiv gesenkt werden können. Für diese Patienten<br />

kommt die neue viel versprechende Methode derzeit zur Anwendung.<br />

Bei Ihnen konnte der Bluthochdruck durch zusätzliche Medikamente wieder auf normale Werte gesenkt werden. Es ist sehr<br />

erfreulich, dass dies gelungen ist. Doch somit kommt die neue Methode für Sie derzeit nicht in Betracht. Sprechen Sie mit<br />

Ihrem behandelnden Arzt über die „Zusammenlegung“ der Medikamente, um die Gesamtzahl zu reduzieren. In den vergangenen<br />

Jahren konnten hier gute Fortschritte erzielt werden. Die Kombinationstherapie mit bis zur drei verschiedenen<br />

Wirkstoffgruppen in einer Tablette hat sich bei der Behandlung erhöhter Blutdruckwerte bewährt. Auf diese Weise könnte<br />

bei Ihnen die Anzahl der Tabletten um drei reduziert werden, so dass Sie nur noch zwei Tabletten nehmen müssen. Im<br />

Vergleich dazu können Patienten, bei denen die interventionelle renale Sympathikusdenervation durchgeführt wurde, die<br />

Medikamente durchschnittlich nur um ein bis zwei Tabletten reduzieren. Auch diese Patienten müssen also weiterhin Medikamente<br />

einnehmen. Bei ihnen liegt der Erfolg der Behandlung darin, dass sie erst durch die Katheterbehandlung normale<br />

Werte erreichen.<br />

› Dr. med. Siegfried Eckert ist Oberarzt der Kardiologischen Klinik des Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen,<br />

Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum. Er ist Facharzt für Innere Medizin, Angiologe, Kardiologe, Diabetologe DDG,<br />

Hypertensiologe DHL ® und Europäischer Hypertoniespezialist sowie Mitglied des Vorstands der DHL ® .<br />

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