PDF-Datei herunterladen - Deutsche Hochdruckliga
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DRUCKPUNKT • Ausgabe 2/2011<br />
bunden waren. In Nordamerika und Europa sind<br />
vor allem körperbetonte Stilrichtungen verbreitet,<br />
die einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen und<br />
Körper, Geist und Seele in Einklang bringen wollen.<br />
In den vergangenen Jahren bildeten sich außerdem<br />
moderne Interpretationen heraus, die verschiedene<br />
Stilrichtungen verbinden oder Yoga mit<br />
anderen Entspannungstechniken kombinieren.<br />
Weit verbreitete Stilrichtungen des Yoga:<br />
Ω Hatha-Yoga<br />
Im Westen verbreitete Form mit körperbetonten<br />
Übungen<br />
Ω Kundalini-Yoga<br />
Dynamische Körperübungen verbunden mit<br />
Atem- und Meditationstechniken<br />
Ω Ashtanga-Yoga<br />
Traditionelle Form des Hatha-Yoga verbunden mit<br />
Atemübungen<br />
Ω Bikram-Yoga<br />
Übungen des Hatha-Yoga, die bei 38 bis 40 Grad<br />
Raumtemperatur durchgeführt werden<br />
Qualifi zierter Unterricht<br />
Wissenschaftliche Studien konnten nachweisen,<br />
dass sich Yoga positiv auf bestimmte Erkrankungen<br />
auswirkt. Das gilt insbesondere für Depressionen,<br />
Schmerzzustände sowie Prävention und<br />
Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Yoga-<br />
Yoga gegen Vorhofflimmern<br />
Der Kardiologe Dr. Dhanunjaya Lakkireddy aus Kansas City,<br />
USA, berichtete auf dem Kongress des American College of<br />
Cardiology am 2. April 2011 in New Orleans, dass Yoga Episoden<br />
von Vorhoffl immern verringern kann. Lakkireddy führte<br />
eine kleine Studie durch, an der 49 Patienten mit vorübergehendem<br />
(paroxysmalem) Vorhoffl immern teilnahmen. In den<br />
ersten drei Monaten sollten die Studienteilnehmer verstärkt<br />
körperlichen Aktivitäten nachgehen, die ihnen Spaß machten.<br />
In den folgenden drei Monaten nahmen die Patienten dreimal<br />
pro Woche an einem Programm mit Atemübungen, Yoga- und<br />
Entspannungsübungen sowie Meditation teil. Die Patienten<br />
sollten die Übungen auch täglich zu Hause durchführen. Während<br />
der Untersuchung trugen die Teilnehmer einen Monitor<br />
zur Aufzeichnung von Flimmer-Episoden. In der Phase mit<br />
den Yogaübungen reduzierte sich die Häufi gkeit der Vorhoffl<br />
immer-Episoden von durchschnittlich 3,8 auf 2,1 - was einem<br />
Rückgang um 45 Prozent entspricht. Die Zahl der gefühlten<br />
Episoden (Phantom-Herzstolperer), bei denen keine Herzrhythmusstörungen<br />
auftraten, reduzierte sich von 2,6 auf 1,4.<br />
Kurse werden von vielen gesetzlichen Krankenkassen<br />
mit bis zu 80 Prozent der Kosten bezuschusst.<br />
Wichtiger Anhaltspunkt für die Qualität eines Kurses<br />
ist die Ausbildung der Übungsleiterinnen. Wer<br />
beispielsweise durch den Berufsverband der Yogalehrenden<br />
in Deutschland zertifi ziert ist, muss<br />
selber an mindestens 720 Unterrichtsstunden<br />
teilgenommen haben. Deshalb empfi ehlt sich vor<br />
Kursantritt, nach Art und Dauer der Ausbildung<br />
des Kursleiters zu fragen.<br />
ENTSPANNUNG<br />
Überhaupt keine Herzrhythmusstörungen hatten 22 Prozent<br />
der Teilnehmer. Außerdem verbesserte sich die Lebensqualität<br />
der Patienten signifi kant, insbesondere Ängste und depressive<br />
Verstimmungen ließen nach. „Es sieht so aus, als würde Yoga<br />
die Auslöser, die Vorhoffl immern verursachen, abschwächen“,<br />
interpretierte Lakkireddy das Ergebnis vorsichtig. „Doch wir sagen<br />
nicht, dass Yoga gegen alles hilft, und selbstverständlich<br />
empfehlen wir den Patienten, ihre Medikamente weiter einzunehmen“.<br />
Auf die Idee, die Wirkung von Yoga auf Herzrhythmusstörungen<br />
zu untersuchen, kam der Kardiologe durch eine<br />
Patientin. Ihre Herzrhythmusstörungen besserten sich erheblich,<br />
nachdem sie angefangen hatte, regelmäßig Yoga zu üben.<br />
Vorhoffl immern ist die häufi gste bedeutsame Herzrhythmusstörung,<br />
von der in Deutschland rund 300.000 Menschen<br />
betroffen sind. Im Gegensatz zu Kammerfl immern ist Vorhoffl<br />
immern nicht lebensbedrohlich. Die Patienten bemerken<br />
etwa 70 Prozent der Vorhoffl immer-Attacken nicht und leiden<br />
meist unter unspezifi schen Beschwerden wie Müdigkeit,<br />
Herzstolpern oder Schlafstörungen.<br />
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