Gottes Wort hören und leben - Kirchenblatt
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Pfarrer: Mario Tosin Vikar: Kurt Schaller<br />
Religionspädagogin i. A.: Carole Deragisch, carole.deragisch@kathgrenchen.ch<br />
Religionspädagoge i.A.: Matthias Walther, matthias.walther@kathgrenchen.ch<br />
Sekretariat: Roman Wermuth (Pastoralassistent), Ruth Barreaux<br />
Kirchenmusiker: Albert Knechtle<br />
Sigrist/Abwart: Heinz Brotschi, 079 474 22 18<br />
Missione Italiana: Padre Pino Cervini, 032 622 15 17<br />
Mis. Espanola: Arturo Gaitán, 032 323 54 08<br />
oder auch wieder zu schicken!»<br />
Vor dem Abbruch der alten Kirche<br />
wurden die Altäre, Kirchenstühle<br />
<strong>und</strong> Bilder hinausgetragen.<br />
Der <strong>Gottes</strong>dienst wurde in die<br />
«Zehnten- oder Wirtescheune»<br />
verlegt. Dort wurde auch wieder<br />
eine Kanzel angebracht, die alten<br />
Beichtstühle hingestellt. «So<br />
musste man zwei Jahre lang <strong>Gottes</strong>dienst<br />
halten <strong>und</strong> jeder, der<br />
diese Geschichte hört, kann beurteilen,<br />
wie dieses zu- <strong>und</strong> hergegangen<br />
sei, besonders, wenn man<br />
bedenkt, dass ihre Hochwohlehrwürden<br />
Bischöflichen Gnaden von<br />
Lausanne das Sakrament der Firmung<br />
erteilt hat.»<br />
Turmf<strong>und</strong>amente<br />
Nach langen Diskussionen beschloss<br />
die Gemeindeversammlung<br />
im Juli 1806, einen neuen<br />
Turm zu bauen, «weil der alte<br />
Turm zum neuen Kirchengebäude<br />
doch nicht schicklich sei».<br />
Das F<strong>und</strong>ament für den Turm, 30<br />
Schuh tief, wurde mit den «schicklichsten»<br />
Steinen belegt <strong>und</strong> mit<br />
dem Kirchenf<strong>und</strong>ament verb<strong>und</strong>en.<br />
Hiefür wurden ungezählte<br />
alte Grabsteine, die sich auf dem<br />
Kirchhof befanden, verwendet<br />
<strong>und</strong> zusammen mit 1200 Fuder<br />
Steinen in das Turmf<strong>und</strong>ament<br />
eingemauert.<br />
Arbeitsvergebung<br />
In diesen Tagen erschien der<br />
hochgeachtete Oberamtmann<br />
in Grenchen, zitierte die Baukommission,<br />
den Ammann <strong>und</strong><br />
den Statthalter auf den Bauplatz<br />
<strong>und</strong> verlangte, dass ihm der Baumeister<br />
vorgestellt werde, der<br />
den ganzen Bau zu übernehmen<br />
habe. Dieser müsse dafür Garantie<br />
<strong>und</strong> Bürgschaft leisten für eine<br />
Summe, die 18 052 Pf<strong>und</strong> nicht<br />
übersteigen solle. Die Baukommission<br />
stritt lange darüber, ob<br />
sie die Arbeit nun dem Baumeister<br />
Joseph Müller oder dem Niklaus<br />
Schnetz übergeben solle.<br />
Da sich die Kommission nicht<br />
einigen konnte, kam der Oberamtmann<br />
im Herbst 1806 wieder<br />
nach Grenchen, liess das Gericht<br />
versammeln. Der einfache Kirchenbau,<br />
ohne Turm <strong>und</strong> Einrichtungen,<br />
wurde dem Baumeister<br />
Müller verakkordiert für die vorerwähnte<br />
Summe. Dem ehrenden<br />
Gericht Grenchen wurde die Aufsicht<br />
über den Kirchenbau übertragen<br />
<strong>und</strong> die Baukommission<br />
wurde von «ihren Verrichtungen<br />
enthoben <strong>und</strong> entlassen».<br />
Rechnungsführung<br />
Pfarrer Amiet war ein grosser<br />
Fre<strong>und</strong> des Kirchenbaues <strong>und</strong><br />
nahm sich Zeit, für alle Einnahmen<br />
<strong>und</strong> Ausgaben genaue Rechnung<br />
zu führen. Er war es auch,<br />
der aus der Baukasse die Baumaterialien,<br />
die Akkord- <strong>und</strong> die<br />
Taglöhne bezahlte. Er war ökonomisch<br />
<strong>und</strong> sparsam, so dass<br />
ihm «die jetzige <strong>und</strong> die spätere<br />
Nachkommenschaft den grössten<br />
Dank hinterlassen sollte». Oft besuchte<br />
er den Bauplatz <strong>und</strong> spendete<br />
den Handwerksgesellen das<br />
Mittagessen.<br />
Ein Eckstein wird gesetzt<br />
Der milde Winter ermöglichte die<br />
Fortsetzung der Bauarbeiten. Auf<br />
dem Schnee konnten die vom<br />
Steinhauer angefertigten schweren<br />
Ecksteine mit Ross- <strong>und</strong> Stierenzug<br />
auf den Bauplatz geschleppt<br />
werden. Am 12. Januar<br />
1807 wurde der erste Eckstein<br />
«gegen Bisen» feierlich gesetzt.<br />
Nebst Oberamtmann, Baumeister<br />
<strong>und</strong> Chorherren, waren die Ammänner<br />
der benachbarten Gemeinden<br />
der Kantone Solothurn<br />
<strong>und</strong> Bern anwesend. Eine neue<br />
Pflasterkelle wurde mit weissen<br />
<strong>und</strong> roten Bändern geziert <strong>und</strong> jeder<br />
der anwesenden Herren durfte<br />
drei Kellen voll Pflaster unter den<br />
Eckstein werfen. Das Militär feuerte<br />
Freudensalven ab <strong>und</strong> mit einer<br />
schönen Mahlzeit endete dieser<br />
Freudentag im Wirtshaus.<br />
Auf nach Schüpfheim<br />
In Grenchen hatte man vernommen,<br />
dass in Schüpfheim, eine<br />
grosse Kirche gebaut werde, die<br />
mit einem künstlichen Gerüst umgeben<br />
sei. Dieses Bauwerk wollten<br />
die Grenchner besichtigen,<br />
um vielleicht noch etwas zu verbessern<br />
oder überflüssige Arbeit<br />
zu vermeiden. Am Ostersamstag<br />
1807 reisten drei Männer ins Entlebuch<br />
<strong>und</strong> wurden in Schüpfheim<br />
vom Pfarrer <strong>und</strong> den übrigen<br />
Kirchenbauvorstehern auf<br />
das Fre<strong>und</strong>lichste empfangen. Die<br />
Grenchner warfen ihr Augenmerk<br />
besonders auf das Gerüst <strong>und</strong> auf<br />
die Anbringung der Treppen <strong>und</strong><br />
Rampen. Mit dem guten Rat der<br />
Schüpfheimer, die «Grenchner<br />
Bauherren sollen vereint in allen<br />
Widerwärtigkeiten handeln <strong>und</strong><br />
nie die geringste Uneinigkeit blicken<br />
lassen», kehrten diese nach<br />
Grenchen zurück.<br />
Fortsetzung folgt<br />
Jugend<br />
Pointes:<br />
Samstag, 10. Januar: Verenaschlucht.<br />
Treffpunkt 19.00 beim Eusebiushof.<br />
Kirchgemeindeverwaltung<br />
Verwalter: Kurt Fischer<br />
Kirchstrasse 86, 2540 Grenchen<br />
Tel. 032 653 12 40, Fax 032 653 12 46<br />
E-Mail: verwaltung@kathgrenchen.ch<br />
Kirchgemeindeversammlung<br />
Die Kirchgemeindeversammlung vom 2. Dezember 2008 hat den<br />
Anträgen des Kirchgemeinderates vorbehaltlos zugestimmt. Die<br />
Gemeindeordnung erfuhr in einem Punkt eine Änderung: Neu sind<br />
nur noch 9 Kirchgemeinderäte zu wählen, bisher 12, nebst 4 Ersatzmitgliedern.<br />
Für die nächste Amtsperiode 2009–2013 werden<br />
noch Personen gesucht, die bereit sind, die Geschicke der Kirchgemeinde<br />
mitzubestimmen, dies sowohl im Kirchgemeinderat als<br />
in der Rechnungsprüfungs- <strong>und</strong> Finanzkommission.<br />
Der Voranschlag 2009 sieht in der laufenden Rechnung bei Einnahmen<br />
<strong>und</strong> Ausgaben von je r<strong>und</strong> 2 Mio. Franken einen Mehraufwand<br />
von 18 640 Franken vor. Im leicht erhöhten Personalaufwand<br />
wird die Teuerung voll ausgeglichen. Ob alle enthaltenen Stellen<br />
auch besetzt werden können, ist mehr als fraglich. Der Personalmangel<br />
ist heute bei den Laienkatecheten mindestens so gross wie<br />
bei den Priestern. Bei den Steuereinnahmen sticht der Finanzausgleich<br />
des Kantons mit 187 000 Franken positiv hervor, was auf<br />
die gute Ertragslage der juristischen Personen in den letzten Jahren<br />
zurückzuführen ist.<br />
Die separat geführte Investitionsrechnung sieht für 2009 Ausgaben<br />
von 225 000 Franken vor <strong>und</strong> wird die laufende Rechnung in<br />
den nächsten Jahren bei einem Abschreibungssatz von 10 % mit<br />
22 500 Franken pro Jahr belasten. Vorgesehen sind im Pfarrhaus<br />
neue Fenster, eine neue Eingangstüre <strong>und</strong> eine Fassadenrenovation<br />
mit neuen Fensterläden. Die Kapelle Staad, erweitert 1981, soll für<br />
25 000 Franken einen Neuanstrich erhalten, die Dachuntersichten<br />
werden erneuert <strong>und</strong> die Gr<strong>und</strong>mauern mit einem Kiesbett umgeben.<br />
Im Eusebiushof wird die kleine Küche zwischen Schopf <strong>und</strong><br />
Konkordiasaal mit 40 000 Franken ersetzt <strong>und</strong> verbessert. 2012<br />
wird die Eusebiuskirche 200 Jahre alt. Hier ist eine neue Heizung<br />
erforderlich <strong>und</strong> eine Innenreinigung wird wieder nötig. Für eine<br />
auch energietechnisch gute Planung wurde ein Projektierungskredit<br />
von 30 000 Franken bewilligt.<br />
Der Dank des Kirchgemeindepräsidenten Fredy Kilchenmann galt<br />
den Steuerzahlern für die Treue zur Kirchgemeinde, dem Personal<br />
<strong>und</strong> den freiwilligen Helfern in Pfarrei <strong>und</strong> Kirchgemeinde.<br />
Felix Bernhardsgrütter<br />
KIRCHENBLATT 1 09 31