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Die Landzeit 01-2011. - Katholische Landfrauenbewegung

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tung von Frauen. Ausbildung und Beteiligung von Frauen an<br />

Entwicklungsprogrammen sind deshalb besonders wichtig<br />

und erfolgversprechend. <strong>Die</strong>s zeigt die Erfahrung mit Entwicklungshilfeprojekten<br />

speziell für Frauen.<br />

Eine Landwirtschaft, die an den Bedürfnissen von Kleinbauern<br />

in armen Ländern orientiert ist, bedeutet auch Unterstützung<br />

in Form von Mikrokrediten, Zugang zu Wissen,<br />

Düngetechniken, Lagerungsmöglichkeiten, Transport etc.<br />

Vorbilder können die Feldschulen für Bauern in Afrika und<br />

Lateinamerika sein.<br />

Umdenken in der globalen Landwirtschaft gefordert<br />

„Der Bericht weist darauf hin“, so Maria Heubuch, „dass die<br />

Produzenten von Nahrungsmitteln über ein traditionelles<br />

Wissen verfügen, das ebenfalls eine wichtige Ressource darstellt.“<br />

Unterstützung bedeutet also, diesen Produzentinnen<br />

und Produzenten den Zugang zu den internationalen Märkten<br />

zu fairen Bedingungen zu ermöglichen.<br />

Umgekehrt hat die Öffnung der lokalen Märkte für den weltweiten<br />

Handel die kleinen Bauern vor Ort häufig ruiniert.<br />

Armut, Unterentwicklung, Umweltzerstörung und Landflucht<br />

sind langfristig die Folgen dieser Marktöffnung. Eine Änderung<br />

der globalen Wirtschafts- und Finanzpolitik, von Besteuerung<br />

und Zollerhebung auf Agrarprodukte ist notwendig.<br />

Ernährungssouveränität ist eine der wichtigsten Forderungen<br />

des Weltagrarberichts. Damit ist das Recht der Menschen<br />

und souveränen Staaten gemeint, auf demokratische<br />

Weise zu bestimmen, wie die Nahrungsmittel produziert und<br />

verteilt werden, das Recht also, ihre eigenen Agrar- und Ernährungspolitiken<br />

zu bestimmen.<br />

Was für die Umwelt getan werden kann<br />

Chemie auf dem Acker, insbesondere Kunstdünger und Pestizide,<br />

müssen reduziert werden, um die ökologische Nachhaltigkeit<br />

der Landwirtschaft zu sichern, fordert der Weltagrarbericht.<br />

Energie, Wasser und Land können durch die<br />

Erforschung von agro-ökologischen<br />

Systemen besser genutzt werden.<br />

<strong>Die</strong> Förderung einer Vielfalt solcher<br />

Systeme ist notwendig, um<br />

vielfältige Lebensräume für wilde<br />

Arten und eine Grundlage für<br />

ökologische <strong>Die</strong>nstleistungen zu<br />

schaffen.<br />

„Grüne Gentechnik“ zählt zur industriellen Landwirtschaft<br />

und findet im Weltagrarbericht eine eindeutige Ablehnung.<br />

<strong>Die</strong> Auswirkungen dieser Technologie werden als zu risikoreich<br />

für die Umwelt sowie für Mensch und Tier, als zu teuer<br />

und letztlich als unnötig bewertet. <strong>Die</strong>s bedeutet, dass<br />

traditionelle und lokale Kenntnisse in der Landwirtschaft<br />

wieder Anerkennung erfahren dürfen.<br />

Mehr Geld für die Agrarforschung<br />

<strong>Die</strong> Ziele einer nachhaltigen, zukunftssicheren Landwirtschaft<br />

werden nur mit mehr Forschung erreicht werden,<br />

führt Maria Heubuch aus. <strong>Die</strong> Neuorientierung auf die bäuerliche<br />

Landwirtschaft und die Bedürfnisse von Kleinbauern,<br />

sowie die Einbeziehung sozialer und ökologischer Ziele wird<br />

nicht von privaten Investoren (den großen Saatgut- und<br />

Chemiefirmen) erwartet werden können, sondern muss mit<br />

öffentlichen Geldern geschehen.<br />

Der Blick soll dabei auf die Verbesserung alternativer Anbausysteme<br />

gerichtet werden, die mit geringem Düngerund<br />

Pesitizideinsatz oder auf der Basis des Ökolandbaus arbeiten,<br />

und auf die Anpassung an den Klimawandel.<br />

58 Länder hatten den Weltagrarbericht unterzeichnet.<br />

Deutschland war nicht dabei. „Der Bericht war zu kritisch in<br />

Bezug auf Handelsfragen, industrielle Landwirtschaft und<br />

dem Einsatz der Gentechnik“, bedauert Maria Heubuch.<br />

„Deshalb ist es so wichtig, die Ergebnisse des Weltagrarberichts<br />

zu verbreiten und die Menschen wach zu rütteln. Noch<br />

ist es nicht zu spät.“ I Susanne Jörger<br />

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