Die Landzeit 01-2011. - Katholische Landfrauenbewegung
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Mit der flächendeckenden Landwirtschaft verbindet sich die<br />
Forderung, dass auch in der Landwirtschaft die Strukturen<br />
dem Menschen dienen müssen und nicht umgekehrt. Ein<br />
zentrales Stichwort dazu lautet „bäuerliche Landwirtschaft“<br />
(vgl. Seite 9).<br />
Keinesfalls der geringste Anspruch an die Menschenwürde<br />
ist darin zu sehen, dass Menschen von ihrer Arbeit auch leben<br />
können. Für die Landwirtschaft bedeutet das zuerst gerechte<br />
Preise für ihre Erzeugnisse, aber auch eine angemessene<br />
Honorierung der landwirtschaftlichen Nebenprodukte<br />
wie Versorgungssicherheit, Umweltschutz oder Artenvielfalt.<br />
Spekulationen mit Nahrungsmitteln oder Landbesitz stehen<br />
frontal gegen diese Anforderungen.<br />
„Verantwortungsvolle Agrarpolitik ist Teil einer zukünftigen<br />
Weltinnenpolitik, die eine hohe soziale Verantwortung zeigen<br />
muss.“ Im Sinne dieser Aussage werden abschließend<br />
drei Rahmenbedingungen als Ziel formuliert, die einer zukünftigen<br />
Landwirtschaft Orientierung und Halt geben:<br />
In Maßen global agieren<br />
Gerade globale Verantwortung muss den exportorientierten<br />
Lebensmittelhandel auf ein vertretbares Maß begrenzen und<br />
vor allem die regionale Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung<br />
von Lebensmitteln sicherstellen. Mit dezentralen<br />
Stoff-, Energie- und Produktionskreisläufen wird auch die regionale<br />
Wertschöpfung gesichert und Lebensqualität durch<br />
Nähe hergestellt. <strong>Die</strong>ses Ziel dient auch dem Recht der Menschen<br />
und Staaten, ihre eigenen Agrar- und Ernährungspolitiken<br />
souverän zu bestimmen. Eine wichtige Konkretion dieser<br />
souveränen Entscheidung ist der Sortenschutz für Züchter<br />
gegen jeden Versuch von Biopatenten. Zuletzt muss jede<br />
landwirtschaftliche Wertschöpfungskette auf die Nachhaltigkeit<br />
ihrer Entscheidungen achten: Es kann nicht sein, dass<br />
Import- oder Exportentscheidungen andere Nahrungsmittelmärkte<br />
nur in Schieflage oder sogar in Gefahr bringen. Gerade<br />
Landwirtschaft als regionale Größe hat globale Verantwortung.<br />
Nicht zuletzt aus der oben zitierten Schöpfungsaussage hat<br />
die <strong>Katholische</strong> Soziallehre einen wichtigen Grundsatz formuliert:<br />
Ziel und Mitte allen wirtschaftlichen Handelns ist<br />
der Mensch. <strong>Die</strong> Ziele des KLB-Positionspapieres konkretisieren<br />
diesen Grundsatz auf Landwirtschaft hin.<br />
I Dr. Thomas <strong>Die</strong>trich<br />
www.klb-deutschland.de/index.php?site_id=646<br />
– Positionspapier der KLB-Deutschland<br />
www.kljb.org/fileadmin/Daten_KLJB/02_<br />
Publikationen/02_Dialogpapiere/2<strong>01</strong>0_<br />
Dialog_Agrarpolitik.pdf – Leitbild zur Zukunft<br />
der Landwirtschaft der KLJB-Deutschland<br />
ZIELE DES POSITIONSPAPIERS<br />
1. Nachhaltige Lebensmittelerzeugung<br />
2. Flächendeckende Bewirtschaftung<br />
durch bäuerliche Landwirtschaft<br />
3. Ausreichendes Einkommen und weltweiter<br />
Interessenausgleich<br />
4. Regionalität und Globalität<br />
5. Ernährungssouveränität<br />
6. Globale Verantwortung<br />
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