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Die Landzeit 01-2011. - Katholische Landfrauenbewegung

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Umsetzung klären<br />

W<br />

enn wir in unserem Bekanntenkreis<br />

die angesprochenen<br />

Themen Nachhaltigkeit<br />

und Regionalität thematisieren,<br />

gewinnt man den Eindruck,<br />

dass diese Themen jeden sehr<br />

stark berühren. Es ist in der Gesellschaft<br />

jedem bewusst, dass<br />

wir mehr Rücksicht auf unser<br />

Erbe nehmen müssen.<br />

Wir in der landwirtschaftlichen Urproduktion unterstützen<br />

dieses Thema schon seit jeher. Uns ist es<br />

wichtig, den Marktzugang für unsere Produkte zu bekommen<br />

oder halten zu können. Hierbei ist eine regionale<br />

Lebensmittelproduktion mit einer regionalen<br />

Sicherung der Wertschöpfung unerlässlich. In meinen<br />

Augen ist die regionale Produktion auch ein effektives<br />

Instrument, um die Nahrungsversorgung und<br />

Sicherheit zu stützen und zu gewährleisten.<br />

Ich hinterfrage auch die zunehmende Industrialisierung<br />

der Landwirtschaft in vielen Bereichen.<br />

Gentechnik, Landkauf oder industriell aufgebaute<br />

Produktionsstrukturen in der Tierhaltung sind auf<br />

den Prüfstand zu stellen und auf ihre Nachhaltigkeit<br />

hin zu untersuchen. Genossenschaftliche Zusammenschlüsse<br />

oder Kooperationen mehrerer Betriebe, welche<br />

die bäuerlichen Strukturen unterstützen und<br />

fördern, sind vielleicht die Antwort auf den Strukturwandel.<br />

<strong>Die</strong>se Form kann eine nachhaltige Lebensmittelerzeugung<br />

wesentlich besser umsetzen.<br />

Martin Zapf<br />

Tierwirtschaftsmeister und Inhaber des<br />

Geflügelhof Zapf und der Zapf-Hof GmbH in Gengenbach<br />

Aufwachprozesse<br />

W<br />

ir leben in Zeiten epochaler<br />

Umbrüche in der Landwirtschaft.<br />

Noch vor 200 Jahren<br />

mussten 75 Prozent der Erwerbstätigen<br />

in Deutschland für ihr<br />

tägliches Brot selbst Hand anlegen,<br />

um 1900 waren es 45%,<br />

heute etwa 1 %. Eine Kehrtwende<br />

ist nicht in Sicht. Wie ist es<br />

möglich, dass diese wenigen keine reelle Chance auf<br />

ein menschenwürdiges Arbeiten und halbwegs sicheres<br />

Einkommen haben? Sie erarbeiten jeden Tag das<br />

Existenziellste des Daseins aller und sind dennoch<br />

gezwungen, bei jeder Gelegenheit dafür zu streiten<br />

und auf Missstände aufmerksam zu machen. Wie ist<br />

es erklärbar, dass darüber hinaus ca. 30% von allen<br />

erzeugten Nahrungsmitteln täglich verderben?<br />

<strong>Die</strong> Antwort ist nicht einfach und lässt sich auch<br />

nicht universell geben. Denn es ist die Epoche des<br />

einzelnen verantwortungsvollen Menschen, des individuellen<br />

ethisch-moralischen Erwachens an der<br />

Spiegelung des Gegenübers und der Ereignisse. Im<br />

Gewissen des Menschen liegt die Hoffnung auf bessere<br />

Verhältnisse. In regionalen und überschaubaren<br />

Strukturen kann dies am ehesten entstehen.<br />

Das Positionspapier der KLB ist Ergebnis solcher Aufwachprozesse,<br />

von verantwortungsvollen Menschen<br />

gedacht und geschrieben. Es benennt alle wichtigen<br />

Punkte, die ans Licht und ins Bewusstsein der Menschen<br />

gerückt werden müssen.<br />

Christian Hiß<br />

Vorstand der Regionalwert AG<br />

Bürgeraktiengesellschaft in der Region Freiburg<br />

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