Die Landzeit 01-2011. - Katholische Landfrauenbewegung

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Blick ins Land 34 Im Fokus Kirche der Zukunft Eine große Dialoginitiative zur Situation der Kirche hatte Erzbischof Zollitsch im Herbst 2010 angekündigt. Vor kurzem haben nun viele Menschen eine sogenannte „Dialogbox“ erhalten. Zwischen beiden Ereignissen lag noch ein Memorandum von Theologieprofessoren, das rasch Kreise zog und spannende Diskussionen ausgelöst hat.
Und jetzt? Schon vor über einem Jahr hatten die katholischen Landverbände mit ihrer Stellungnahme zur Zukunft der Kirche in den Dörfern sich zu Wort gemeldet. Gespräche im Ordinariat waren eine wichtige Folge gewesen. Der ländliche Raum wird seither als pastoraler Raum deutlicher wahrgenommen. Die entscheidende Forderung aller Akteure ist weiterhin, dass die Kirche im Dorf bleiben muss. Wie kann das gesichert werden? Inzwischen hat sich eine Arbeitsgruppe Landpastoral gebildet, die die Aufgabe hat, die Diskussionsergebnisse in den Verbänden und Einrichtungen zur Dialoginitiative des Erzbischofs zu sammeln und zu bündeln. Die Arbeit im ländlichen Raum ist immer auch eine Arbeit für den ländlichen Raum, derzeit besonders auch für die Kirche im ländlichen Raum … und dass sie in diesem ländlichen Raum bleibt. Die Gefahr ist groß, dass mit der Vergrößerung der Strukturen auch eine Vergröberung der Beziehungen beginnt. Das aber würde die Kirche im ländlichen Raum nachhaltig schwächen und die in ihrem Kern bedrohte Weitergabe des Glaubens noch mehr gefährden. Welche Kirche wollen wir in Zukunft? Es ist fraglos, dass eine bestimmte Gestalt der Kirche zu Ende geht. Aber hinter jeder Grenze liegt auch neues Land. Diesem neuen Land gilt es ein Gesicht zu geben. Denn das ist eine der Stärken dieser Kirche heute: Sie hat ein Gesicht. Wer wird dieses Gesicht in Zukunft sein? Die einen wollen über veränderte Zugangsbedingungen wieder mehr Priester oder sogar Priesterinnen und hoffen, dass diese Verantwortungsträger weiterhin das Gesicht der Kirche sein werden. Die anderen denken an ein Mehr an Mitverantwortung der Gemeindemitglieder, suchen aber zugleich das Heil in größeren und damit unübersicht- licheren Strukturen. Vielleicht haben ja beide Recht: Es braucht den unverzichtbaren Dienst der Priester, aber auch die größere Freiheit und Verantwortung der Gemeinden. Nur im Zusammenspiel beider Kräfte eröffnet sich Zukunft. Wo auch immer sich Menschen im Bereich „Kirche und Ländlicher Raum“ in den zurückliegenden Monaten getroffen haben, waren die Zukunft der Kirche im Dorf und die von der Bistumsleitung geplanten Veränderungen der kirchlichen Struktur Thema. Der Leitgedanke in den Diskussionen hieß immer wieder „Lebensqualität durch Nähe“. Nah-Vorsorge ist nicht nur ein Thema der allgemeinen Grundversorgung in den Dörfern, sie gilt nicht minder für die Präsenz der amtlichen Kirche und die Gestaltung der Gemeindegottesdienste. Ob das eine vom Priester geleitete Eucharistiefeier oder ein Wortgottesdienst sein wird, ist eine weitere Frage. Maßgeblich wird sein, dass Menschen in den Gottesdiensten wie der Glaubensgemeinschaft dem unbegreiflichen Gott und seiner Gnade begegnen! I Dr. Thomas Dietrich 35
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