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sichtbarer Linktext - Kreis Wesel

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Als Heizsystem kommen zum Beispiel<br />

kombinierte Systeme aus Biomasse<br />

(zum Beispiel Holzpellets, siehe 11.5)<br />

und Solarthermie (siehe 11.1) aber<br />

auch Wärmepumpen (siehe 11.4) zum<br />

Einsatz, die über einen zentralen Pufferspeicher<br />

miteinander verbunden sind<br />

und sowohl den Warmwasserbedarf als<br />

auch das Heizsystem bedienen.<br />

Für ein freistehendes Einfamilienhaus<br />

sind zur Umsetzung neben einem besonders<br />

gutem Wärmeschutz (zum Beispiel<br />

Außenwand 26 cm Dämmstoff),<br />

einer hohen Luftdichtheit der Gebäudehülle<br />

und einer Minimierung von Wärmebrückenverlusten<br />

auch der Einsatz<br />

einer Dreischeibenverglasung sowie<br />

einer Lüftungsanlage mit 80 % Wärmerückgewinnung<br />

bzw. von Solarkollektoren<br />

zur Warmwasserbereitung notwendig.<br />

6.5 Passivhaus<br />

Bei einem Passivhaus ist der Wärmeverlust<br />

durch eine kompakte Bauweise<br />

und eine wärmebrückenfreie, luftdichte<br />

und „supergedämmte“ Gebäudehülle<br />

sowie 3-fach-verglaste Fenster mit speziell<br />

gedämmten Rahmen stark verringert.<br />

Gleichzeitig wird ein großer Teil<br />

des Wärmebedarfs durch die solaren<br />

Gewinne der Fenster (große Südfenster,<br />

minimale Fensterfl ächen nach Nord)<br />

und durch die Wärmeabgaben von<br />

Personen und Geräten gedeckt.<br />

Im Ergebnis kann die Beheizung allein<br />

durch ein Lüftungssystem, ergänzt um<br />

die Wärmerückgewinnung aus der Abluft,<br />

erfolgen.<br />

Ein Heizungssystem auf Warmwasserbasis<br />

– also Verteilleitung und Heizkörper<br />

oder Fußbodenheizung – ist nicht mehr<br />

notwendig. Ein Teil der Mehrkosten für<br />

die hervorragende Dämmung des Passivhauses<br />

kann dadurch ausgeglichen<br />

werden, dass solch ein Heizsystem<br />

entfällt. Zahlreiche Untersuchungen<br />

belegen, dass die Bewohner im Passivhaus<br />

auf Grund der hohen Behaglichkeit,<br />

der Luftqualität und der niedrigen<br />

Energiekosten sehr zufrieden sind.<br />

Im Passivhaus ist der Wärmebedarf auf<br />

ein Minimum von umgerechnet etwa<br />

15 kWh/m²a (1,5 Litern Heizöl/m²a) reduziert.<br />

Der Rest-Wärme-Bedarf wird in<br />

der Regel über eine Erwärmung der Zuluft<br />

sichergestellt.<br />

Die elementaren Merkmale des Passiv-<br />

Hauses:<br />

optimierte Orientierung und Gebäudegeometrie,<br />

Heizwärmebedarf 15 kWh/m²a,<br />

maximale Heizwärmelast 10 W/m²,<br />

um auf ein gesondertes Heizsystem<br />

verzichten zu können,<br />

sehr guter Wärmeschutz: U-Werte<br />

maximal 0,15 W/m²k,<br />

Fenster mit 3-fach-Verglasung,<br />

Energiedurchlassgrad g 50 bis 60 %,<br />

wärmebrückenfreie Konstruktion,<br />

optimierte Luftdichtigkeit,<br />

kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung,Wärmebereitstellungsgrad<br />

75 %,<br />

Stromeffi zienz pel 0,45 Wh/m³,<br />

Primärenergiebedarf für Heizung,<br />

Brauchwasserbereitung, Lüftung<br />

und Haushaltsstrom darf maximal<br />

120 kWh/m²a betragen.<br />

Die energetische Berechnung erfolgt<br />

nach dem Passivhaus-Projektierungs-<br />

Paket PHPP (Passivhaus-Institut). Die<br />

Mehrkosten gegenüber einer Bauweise<br />

nach EnEV werden derzeit mit etwa 6 bis<br />

20 % angegeben. Bei geschickter Finanzierung<br />

(inklusive öffentlicher Mittel)<br />

zeigt es sich, dass auch dieser Standard<br />

sich lohnt. Bedacht werden muss allerdings,<br />

dass die Errichtung eines Passivhauses<br />

hohe Anforderungen an die Planung<br />

und Ausführung stellt.<br />

6.6 Nullheizenergiehaus/<br />

Nullenergiehaus<br />

Das Nullheizenergiehaus schließt den<br />

Einsatz fossiler Brennstoffe für die Beheizung<br />

aus (Raumwärme 0 kWh/m²a).<br />

Ein Nullheizenergiehaus wird nur durch<br />

Sonnenenergienutzung und interne<br />

Wärmegewinne beheizt. Der Baukörper<br />

ist gewöhnlich sehr kompakt und hervorragend<br />

gedämmt. Es erfordert in der<br />

Winterzeit einen bewussten und disziplinierten<br />

Umgang mit der Raumtemperatur.<br />

Insbesondere muss der Wärmeverlust<br />

durch Lüften möglichst klein<br />

gehalten werden.<br />

Nullheizenergiehäuser wurden bereits<br />

gebaut. Beispiele dafür befi nden sich<br />

u. a. in Berlin oder in der Passivhaussiedlung<br />

Darmstadt-Kranichstein.<br />

Der Aufwand, um vom Passivhaus zum<br />

Nullheizenergiehaus zu gelangen, ist<br />

jedoch sehr hoch und zur Zeit nicht wirtschaftlich.<br />

Die Forschungen und Entwicklungen<br />

gehen aber stetig weiter, so<br />

dass der Bau eines solchen Hauses in<br />

Kombination mit Fördermitteln sich bald<br />

rechnet.<br />

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