sichtbarer Linktext - Kreis Wesel
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Leider gibt es immer noch keine serienmäßigen<br />
Anlagen, die über das Teststadium<br />
hinaus entwickelt sind. Die Marktreife<br />
wird in rund 8 bis 10 Jahren erwartet;<br />
solche Aussagen von Herstellern<br />
werden allerdings auch sehr kritisch<br />
gesehen.<br />
12<br />
DENKMALSCHUTZ<br />
Denkmalschutz und Energieeinsparung<br />
können sich manchmal gegenseitig im<br />
Wege stehen. Liebevoll gestaltete Außenfassaden<br />
mit ihren reichhaltigen Details<br />
können schlecht mit einem Wärmedämmverbundsystem<br />
gedämmt werden<br />
und dürfen es auch nicht. Fachwerkhäuser,<br />
die mit einem verdeckenden Außenputz<br />
oder Schieferplatten versehen<br />
werden, verlieren jeden Charme.<br />
Welche Möglichkeiten gibt es denn,<br />
um den Energieverbrauch denkmalgeschützter<br />
Gebäude zu senken?<br />
Innendämmung<br />
Bei der Innendämmung wird eine Tragkonstruktion<br />
(wie zum Beispiel Holzständer<br />
oder C-Profi le) an der Wand befestigt<br />
und dazwischen der Dämmstoff eingebaut.<br />
Als Innenverkleidung können<br />
Profi lbretter, Holzwerkstoff-, Gipsfaser<br />
oder Gipskartonplatten verwendet werden.<br />
Je nach verwendetem Material und Außenwandaufbau<br />
ist aus Feuchteschutzgründen<br />
zwischen Dämmstoff und raumseitiger<br />
Verkleidung eine Dampfbremse<br />
(beispielsweise PE-Folie) vorzusehen. Als<br />
Alternative kann eine Innendämmung<br />
mit großfl ächigen Verbundplatten realisiert<br />
werden. Verbundplatten sind werkseitig<br />
mit Dämmstoff beklebte Gipskarton-<br />
oder Gipsfaserplatten, wahlweise<br />
mit oder ohne integrierter Dampfbremse.<br />
Die Innendämmung wird vielfach mit<br />
Bauschäden in Verbindung gebracht.<br />
Ursache von Bauschäden ist aber nicht<br />
die Dämmmaßnahme an sich, sondern<br />
eine unsachgemäße Ausführung. Unbedingt<br />
erforderlich ist ein luftdichter<br />
Anschluss der Innendämmung an Fußboden,<br />
Decke, Innenwänden und Fenstern.<br />
Andernfalls kann feuchte Raumluft<br />
hinter die Dämmung geraten, dort auskondensieren<br />
und zu Feuchteschäden<br />
führen.<br />
Eine Innendämmung muss sehr sorgfältig<br />
durchgeführt werden. Selbermachen<br />
kann mehr schaden als nutzen und am<br />
Ende teurer werden. Besser ist es, einen<br />
Fachbetrieb herbeizuziehen.<br />
Wärmebrücken<br />
Zudem müssen Wärmebrücken möglichst<br />
weitgehend vermieden werden.<br />
Ein sensibler Punkt sind die Fensterlaibungen.<br />
Da die Gefahr von Schimmelbildung<br />
hier besonders hoch ist, müssen<br />
diese möglichst gut (mindestens 2 cm)<br />
gedämmt werden. Eine Unterbrechung<br />
der Wärmedämmung ergibt sich an<br />
der Kontaktstelle von Außenwand zu<br />
Innenwänden bzw. Geschossdecken.<br />
Um Kondensatausfall und Schimmelbildung<br />
an diesen konstruktiven Wärmebrücken<br />
zu vermeiden, können die Innenbauteile<br />
mit einer zusätzlichen Däm-<br />
mung von etwa 50 cm Breite – einem<br />
sogenannten Verzögerungsstreifen – versehen<br />
werden. Die Wärmebrücken der<br />
Unterkonstruktion können zum Beispiel<br />
durch eine kreuzweise Anbringung der<br />
Traglattung oder einen Dämmstoffstreifen<br />
zwischen Traglattung und Wand reduziert<br />
werden.<br />
Fachwerkdämmung<br />
In Fachwerkwänden sind Fugen zwischen<br />
Holz und Gefachen unvermeidbar.<br />
Da hierdurch Regen in die Wandkonstruktion<br />
eindringen kann, ist eine<br />
sorgfältige Ausführung der Sanierungsmaßnahmen<br />
erforderlich. Um die Fachwerkansicht<br />
zu erhalten, bietet sich die<br />
Innendämmung eventuell kombiniert<br />
mit einer nachträglichen Dämmung der<br />
Gefache an. Die Innendämmung darf<br />
das Trocknen der Fachwerkwand nicht<br />
unzulässig verschlechtern. Um dies sicherzustellen,<br />
sollte ein Experte eingeschaltet<br />
werden. Unter diesen Voraussetzungen<br />
kann auch bei Fachwerk oder<br />
Mischbauweisen ein sehr guter Wärmeschutz<br />
realisiert werden.<br />
Weitere Dämmmaßnahmen<br />
Gute Erfolge können mit der Dämmung<br />
der obersten Geschossdecke und der<br />
Kellerdecke erzielt werden (siehe auch<br />
Kapitel 7.1).<br />
Heizung<br />
Hier gilt die allgemeine Empfehlung:<br />
Die beste und effi zienteste Heizungsanlage<br />
sollte eingebaut werden. Ob eine<br />
Unterstützung durch Solarkollektoren<br />
oder Photovoltaik möglich ist, muss im<br />
Einzelfall abgeklärt werden. Grundsätzlich<br />
verboten sind sie bei denkmalgeschützten<br />
Gebäuden nicht.<br />
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