sichtbarer Linktext - Kreis Wesel
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Aus Sicht des Umweltschutzes schneidet<br />
Hanf äußerst positiv ab, da er als<br />
Bodenverbesserer gilt und bei seinem<br />
Anbau kein Pestizideinsatz notwendig<br />
ist. Durch die Züchtung des sogenannten<br />
„Nutzhanfes“ ist das Risiko zum Drogenmissbrauch<br />
eliminiert.<br />
Als Flies auf dem Markt angeboten<br />
werden allerdings Stützfasern aus Polyester<br />
mitverarbeitet, was seine Kompostierbarkeit<br />
einschränkt. Der sogenannte<br />
Thermohanf eignet sich in einem breiten<br />
Anwendungsfeld und hat außerdem<br />
gute schalldämmende Eigenschaften<br />
und ist leicht zu verarbeiten.<br />
Glasschaumschotter – wird aus gemahlenem,<br />
recycelten Altglas hergestellt:<br />
ist also ein 100 % natürlicher und<br />
umweltfreundlicher Baustoff. Mit Zuschlag<br />
im Ofen aufgeschäumt, sind alle<br />
Zellen geschlossenporig und hermetisch<br />
gegeneinander getrennt.<br />
Dadurch entsteht seine gute Wärmedämmung.<br />
Diese Dämmung ist leicht<br />
und kann auch unter der Bodenplatte<br />
als lastabtragende Dämmung eingesetzt<br />
werden.<br />
10.2 Lehm – ein moderner<br />
Baustoff<br />
Lehm wurde schon in allen Kulturen als<br />
Baustoff verwendet. Im 20. Jahrhundert<br />
kam es jeweils nach den beiden Weltkriegen<br />
zu einer kurzfristigen Wiederbelebung<br />
des Lehmbaus. Um 1950 endete<br />
die Lehmbautätigkeit in Europa. Inzwischen<br />
hat sich bereits wieder ein beachtlicher<br />
<strong>Kreis</strong> von Firmen und Experten her-<br />
ausgebildet, der die historischen und<br />
modernen, rationellen Lehmbautechniken<br />
beherrscht.<br />
Materialbeschreibung<br />
Lehm ist eine in der Natur vorkommende<br />
Mischung aus Ton, Schluff (Feinstsand)<br />
und Sand. Im Lehm wirkt der Ton als Bindemittel,<br />
das die übrigen Bestandteile<br />
miteinander „verklebt“. Deshalb wird<br />
auch unterschieden zwischen fettem/<br />
bindigem oder magerem Lehm. Lehm<br />
selbst hat schlechte Wärmedämmeigenschaften,<br />
dafür eine sehr gute Wärmespeicherfähigkeit.<br />
Diese Eigenschaft<br />
kann gut im Zusammenhang mit großfl<br />
ächigen Verglasungen und der passiven<br />
Sonnenenergienutzung in Einklang<br />
gebracht werden.<br />
Lehm reguliert die Luftfeuchtigkeit<br />
– Ein gesundes Raumklima kann<br />
Lehm dadurch erzeugen, in dem er relativ<br />
schnell Luftfeuchtigkeit aufnehmen<br />
und diese bei Bedarf wieder abgeben<br />
kann.<br />
Lehm speichert Wärme – Ähnlich<br />
wie andere schwere Baustoffe, speichert<br />
Lehm Wärme und trägt zur Energieeinsparung<br />
bei passiver Sonnenenergienutzung<br />
bei.<br />
Lehm ist immer wieder verwendbar<br />
– Der ungebrannte, trockene Lehm<br />
braucht nur zerkleinert und mit Wasser<br />
angefeuchtet zu werden und kann dann<br />
sofort wieder verwendet werden.<br />
Öko-Bilanz – Lehm benötigt bei der<br />
Aufbereitung, Verarbeitung und Transport<br />
sehr wenig Energie: Er braucht nur<br />
etwa ein Prozent der Energie, die für die<br />
Herstellung von Mauerziegeln oder<br />
Stahlbeton notwendig ist. Lehm kann niemals<br />
als Bauschutt die Umwelt belasten,<br />
er ist komplett recycelbar.<br />
Die folgenden Konstruktionen haben<br />
heutzutage ihre Wiederentdeckung der<br />
ästhetischen und architektonischen Ausdruckskraft<br />
zu verdanken.<br />
Lehmbaumaterialien<br />
Lehmputze sind offenporig und lebendig<br />
strukturiert. Sie können naturbelassen<br />
oder mit natürlichen Farben behandelt<br />
werden. Die Putze sind als Grob-<br />
und Feinputze erhältlich. Des Weiteren<br />
gibt es farbige Lehmedelputze bei denen<br />
ein Anstrich entfallen kann.<br />
Lehmsteinwände werden aus ungebrannten<br />
Steinen und Lehmmörtel in<br />
üblicher Mauerwerks-Technik errichtet.<br />
Sie sind für Innenwände hervorragend<br />
geeignet. Aber auch für die Ausfachung<br />
von Fachwerk werden diese Steine gebraucht.<br />
Abb. 17 � Lehmputz<br />
Abb. 18 � Stampfl ehmwand<br />
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