CHAN 3093 BOOK.qxd - Chandos
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<strong>CHAN</strong> <strong>3093</strong> <strong>BOOK</strong>.<strong>qxd</strong> 11/4/07 3:31 pm Page 24<br />
Musik stattgefunden. Nun war die Operette<br />
die große Mode. Mit seinem Bombenerfolg<br />
des Jahres 1874, Die Fledermaus, machte sich<br />
Johann Strauß etwas maliziös über die<br />
damalige bürgerliche Gesellschaft der k. und k.<br />
Hauptstadt lustig. Mittelpunkt des<br />
Geschehens ist ein Fest im Palais des jungen,<br />
blasierten Prinzen Orlowsky; zu Beginn des<br />
zweiten Aktes verkündet er die Philosophie<br />
seines Lebens in einem Couplet “Chacun à<br />
son goût” (Band<br />
15<br />
). Dieses Lied, in dem<br />
Nonchalance und Zynismus mit einer<br />
gewissen Taktlosigkeit verbunden sind, fängt<br />
den Charakter des Prinzen großartig ein. Es ist<br />
für eine Mezzostimme gesetzt und folglich<br />
nicht einfach zu singen, denn es liegt zumeist<br />
recht tief, verlangt aber auch mehrmals das<br />
hohe As. Diana Montagues Stimme ist wie<br />
geschaffen, um diese Probleme zu überwinden.<br />
Mit seinem 1898 in Wien uraufgeführten<br />
Opernball erwies sich Richard Heuberger als<br />
einer der erfolgreicheren Nachkommen des<br />
Walzerkönigs. Bei weitem die populärste<br />
Nummer ist “In a cosy chambre séparée”<br />
(Band<br />
13<br />
). Henri und Hortense begegnen<br />
einander im Foyer der Pariser Oper und er<br />
lockt sie mit Hilfe eines verführerischkantablen<br />
Walzers in eine Loge, die für<br />
ungestörte Zusammenkünfte reserviert ist.<br />
Noch erfolgreicher war Lehárs Operette<br />
The Merry Widow, die 1905 zum ersten Mal<br />
über die Bühne ging. Der lyrische Höhepunkt<br />
ist das Duett im zweiten Akt. Der französische<br />
Aristokrat Camille de Rosillon ist in<br />
Valencienne, die Gattin des pontevedrinischen<br />
Gesandten in Paris, Baron Mirko Zeta,<br />
verliebt. Ihre Beziehung gipfelt in dem Stück<br />
“Just as the sun awakens” (Band<br />
17<br />
).<br />
Valencienne beschwört Camille, sie nicht<br />
weiter zu verfolgen, willigt aber schließlich zu<br />
einem letzten Kuss im Pavillon ein (“See where<br />
the summer-house awaits”). Keiner konnte wie<br />
Lehár so berückende, erotisch suggestive<br />
Musik komponieren. Auch Valencienne ist<br />
eine Zwischenfach-Partie, die der<br />
Sopranstimme sowie dem hohen Mezzo liegt.<br />
Diana Montagues Partner ist der elegante,<br />
eindringliche Tenor Bruce Ford.<br />
© 2003 Alan Blyth<br />
Übersetzung: Gery Bramall<br />
Diana Montague wurde in Winchester<br />
geboren und studierte am Royal Northern<br />
College of Music. Seit ihrem Debüt als Zerlina<br />
mit der Glyndebourne Touring Opera ist sie<br />
an vielen namhaften Opernhäusern – Royal<br />
Opera Covent Garden, Metropolitan Opera in<br />
New York, Théâtre de la Monnaie in Brüssel,<br />
Opéra national de Paris-Bastille, Teatro Colón<br />
in Buenos Aires – sowie bei den Bayreuther<br />
und Salzburger Festspielen aufgetreten.<br />
Ihr Repertoire umfasst die wichtigen Rollen<br />
für Mezzosopran in Opern von Mozart, Gluck,<br />
Strauss, Rossini, Bellini und Berlioz, und im<br />
Rahmen regelmäßiger Konzertverpflichtungen<br />
ist sie unter der Leitung von Sir Georg Solti,<br />
James Levine, Riccardo Muti, Sir John Eliot<br />
Gardiner, Seiji Ozawa, Jeffrey Tate und<br />
Sir Andrew Davis aufgetreten. Ihre<br />
Opernengagements haben sie in alle Welt<br />
geführt: Iphigénie en Tauride in Buenos Aires,<br />
Madrid und an der Welsh National Opera;<br />
Le Comte Ory in Lausanne, Rom und<br />
Glyndebourne; Andromaca in Rossinis Ermione<br />
in Glyndebourne; Proserpina in Monteverdis<br />
Orfeo in Amsterdam; Il ritorno d’Ulisse in patria<br />
in Amsterdam und Sydney; Sesto in Madrid;<br />
Der Komponist (Ariadne auf Naxos) an der<br />
Scottish Opera und in Lissabon; Meg Page<br />
(Falstaff ) zur Wiedereröffnung der Royal Opera<br />
Covent Garden; Octavian (Der Rosenkavalier) in<br />
Neapel, Bilbao und am Teatro Real in Madrid;<br />
sowie Marguerite (Faust) in Wien.<br />
Diana Montague hat zahlreiche<br />
Schallplatten aufgenommen, u.a. Monteverdis<br />
Orfeo, I Capuleti e i Montecchi, Norma, Lucia<br />
di Lammermoor, Iphigénie en Tauride, für die<br />
Opera Rara Rosmonda d’Inghilterra, Zoraida di<br />
Granata und Il crociato in Egitto sowie für<br />
<strong>Chandos</strong>/Peter Moores Foundation Cavalleria<br />
rusticana, Oktavian in Der Rosenkavalier<br />
(Auszüge), Faust und eine frühere Sammlung<br />
großer Opernarien (<strong>CHAN</strong> 3010).<br />
Walter Weller war von Januar 1992 bis Juli<br />
1997 Musikdirektor und Chefdirigent des<br />
Royal Scottish National Orchestra, von dem er<br />
zum “Conductor Emeritus” ernannt wurde.<br />
Außerdem ist er Künstlerischer Berater und<br />
Chefgastdirigent des Orquesta Nacional de<br />
España. Er war bei der Allgemeinen<br />
Musikgesellschaft Basel Generalmusikdirektor<br />
an der Oper und Musikddirektor des<br />
Orchesters (September 1994 bis Juli 1997),<br />
Chefdirigent des Royal Philharmonic Orchestra<br />
(1980–1985) sowie Musikdirektor und<br />
Künstlerischer Leiter beim Royal Liverpool<br />
Philharmonic Orchestra (1977–1980). Bereits<br />
mit 21 Jahren wurde er zum 1. Konzertmeister<br />
der Wiener Philharmoniker ernannt, die er<br />
später auch dirigierte.<br />
Walter Weller tritt regelmäßig als<br />
Gastdirigent mit den großen Orchestern der<br />
Welt auf und hat zahlreiche Orchester geleitet:<br />
London Symphony Orchestra, London<br />
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