100 Jahre Sozialdienste

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100 Jahre Sozialdienste in Wattenscheid „AK 13“ startete als Teestube Das Wattenscheider-Berufs-Bildungs-Zentrum berät seit 1977 arbeitslose Jugendliche. D urch die Arbeit in der Siedlung Mariannenplatz hatten die ehrenamtlichen und hauptberuflichen Mitarbeiter von SkF und SKM bereits in den 1960er Jahren Kontakt zu den Menschen, die frühzeitig von Arbeitslosigkeit betroffen waren. Mitte der 1970er Jahre fanden immer weniger junge Menschen eine Ausbildungs- oder Arbeitsstelle. Gemeinsam mit dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und dem Katholischen Jugendamt (KJA) Wattenscheid wurde 1977 ein Angebot für arbeitslose Jugendliche geschaffen. Der SKM stellte seinen hauptamtlichen Mitarbeiter mit einer halben Stelle zur Verfügung, die beiden anderen Träger eine Vielzahl Ehrenamtlicher. Der AK-13 als offenes Beratungsangebot wurde gegründet und hatte seine erste Beratungsstelle an der Westenfelder Str. 13 – eine Teestube mit täglichen (!) Öffnungszeiten und regem Zulauf. Bereits Ende 1977 wurden vom Bistum die Kosten für eine Honorarkraft übernommen, die Freizeit- und Beratungsangebote für die Besucher vorhielt. Kontinuierlich konnten die Angebote ausgeweitet werden. Die Stadt Bochum stellte ab 1980 zunächst kostenlos die Räumlichkeiten des früheren Wattenscheider Bauamtes an der Westenfelder Str. 56 zur Verfügung. Eine Tischlerei wurde eingerichtet, Haushaltsauflösungen durchgeführt, Gebrauchtmöbel verkauft und die ersten zehn Mitarbeiter als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme eingestellt. Nun war aus der Beratungsstelle ein kleines 26 Unternehmen geworden. KJA und BDKJ zogen sich aus der Verantwortung zurück, der Name wurde geändert in SKM-Wattenscheider-Berufs-Bildungs-Zentrum gemeinnützige GmbH, kurz WBZ. 1984 reichten bereits die Räumlichkeiten an der Westenfelder Straße nicht mehr. Es herrschte ein großer Ausbildungsstellenmangel, und das WBZ wurde von der Arbeitsverwaltung gebeten, fünf Sonderausbildungsgruppen mit insgesamt 150 Auszubildenden einzurichten. Somit wurden an der Hohensteinstraße 3.500 Quadratmeter Hallen- und Büroflächen angemietet. In den Räumen wurde eine komplette Druckerei eingerichtet, mit Druckvorstufe und Buchbinderei. Daneben wurden Raumausstatter und Büroinformationselektroniker ausgebildet und in der Tischlerei Qualifizierungen durchgeführt. Jährlich wurden bis zu 600 Personen im WBZ ausgebildet, qualifiziert oder beschäftigt. Bis heute hatte das WBZ etwa 15.000 Teilnehmer in den unterschiedlichsten Maßnahmen. Mitte der 1990er Jahre fuhr das Arbeitsamt die Förderungen zurück und stellte Schritt für Schritt die Maßnahmebewilligungen um. Nun mussten sich alle Träger auf Ausschreibungen bewerben und entsprechende Angebote einreichen. Der billigste erhielt den Zuschlag. Das war häufig nicht das WBZ; wir konnten mit Billiganbietern nicht mithalten. Die komplette Druckerei musste aufge-
100 Jahre Sozialdienste in Wattenscheid In einer eigenen Tischlerei wurden über viele Jahre Qualifizierungen durchgeführt. 2010 musste sie jedoch aufgegeben werden. geben werden, ebenso 2010 die Tischlerei. Der Standort Hohensteinstraße konnte nach 15 Jahren nicht mehr gehalten werden. Es ist immer wieder gelungen, neue Maßnahmen zu planen und durchzuführen. Nach wie vor ist das WBZ ein zuverlässiger und auch gern gebuchter Partner von Maßnahmen für arbeitslose Mitbürger. So werden heute noch berufsvorbereitende und berufsbegleitende Maßnahmen angeboten, Beratungs- und Qualifizierungsangebote vorgehalten und Frauen und Männer sinnvoll in den verschiedenen Werkstätten und Läden beschäftigt, unter anderem im Bereich Hauswirtschaft, Kostümfundus, Innenausbau und vieles mehr. Hermann Vößing 27
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