100 Jahre Sozialdienste

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100 Jahre Sozialdienste in Wattenscheid Heinz Wiederhold Geb. am 5. Januar 1935 / Pfarrer i.R. Ich war „Mitglied“, d. h. Geistlicher Beirat des SkF Wattenscheid seit 1978 (Ernennung zum Pfarrer von St. Joseph und Dekanatspräses der Frauen). ach dem Zusammenschluss und der Versetzung von Pfarrer Hans Tillmann wurde ich dann Geistlicher Beirat des SKFM Wattenscheid bis 2004 (Verabschiedung in Wattenscheid). Ich erinnere mich gerne an die „Dankabende“ im Advent im Caritashaus für alle Ehrenamtlichen. Bereichert wurden sie besonders durch die Ruhrgebietsgeschichten von Rudolf Schäfer, den ich dann hier in Steele als achbarn häufiger in seiner schweren Erkrankung besuchen durfte, bis er an seinem 70. Geburtstag erhört wurde. Seiner Frau begegne ich häufig im „Martineum“, einer großen evangelischen Einrichtung für Senioren, in der sie ehrenamtlich tätig ist. Im Gespräch tauchen viele Erinnerungen aus Wattenscheid auf. Ich verfolge nach wie vor die Entwicklung des SKFM, vor allem die Beziehung zum „Jugendhof St. Pius“, mit dem ich seit 1964 (!) verbunden bin (erste Kaplanstelle „unter“ Eberhart Droste…!) Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums wünsche ich dem SKFM, dass es ihm immer neu gelingt, auf die vielfachen Veränderungen in Kirche und Welt zu reagieren und passende Antworten auf die Fragen der Menschen zu finden (wenn ich da so an die „Umwälzungen“ in meinen 48 Priesterjahren denke…!!). 50
100 Jahre Sozialdienste in Wattenscheid Die Frau der ersten Stunde Elisabeth Arning brachte den Fürsorgeverein für Frauen nach dem Krieg wieder in Schwung. A ls 23-jährige Fürsorgerin, so die damalige Bezeichnung für den Beruf der Sozialarbeiterin, begann die gebürtige Wattenscheiderin Elisabeth Arning ihre Tätigkeit beim „Katholischen Fürsorgeverein für Mädchen, Frauen und Kinder“. Das Büro an der Weststr. 5 war am 1. Juli 1945 eingerichtet worden. Frau Arnings erster Arbeitsbericht für das vierte Quartal 1945 datiert vom 16. Mai 1946. Sie war also die Frau der ersten Stunde nach dem Krieg und in der Wiederaufbauphase. Die komplett erhaltenen Berichte aller Jahre zeigen ein gerüttelt Maß an Arbeit und Aufgaben, die zu schaffen und zu bewältigen waren, sie spiegeln darüber hinaus auch die Situation der Zeit wider. Frau Arning war zunächst die einzige Mitarbeiterin, 1947 kam Anni Brinkmann als Jahrespraktikantin dazu – sie blieb. Und diese beiden Frauen prägten in den kommenden Jahrzehnten als hauptamtliche Mitarbeiterinnen das äußere Bild des Vereins. Aus den Berichten geht hervor, dass der Fürsorgeverein das ganze Spektrum der Sozialarbeit im Blick hatte und immer wieder offen für neue Herausforderungen war. Dem „Mariannenplatz“ zum Beispiel gehörte Elisabeth Arnings Liebe. Auch nach ihrer Pensionierung im November 1984 blieb Elisabeth Arning ihrem Verein treu: Sie ließ sich in die Vorstandsarbeit einbinden, sie übernahm 1989 den Vorsitz vom „Sozialdienst katholischer Frauen Wattenscheid e.V.“, wie der alte Fürsorgeverein seit 1968 heißt. Sie Besondere Auszeichnung: Elisabeth Arning (l.) erhält 2003 das Bundesverdienstkreuz. kannte ihn wie kaum eine andere, hatte erleben können, wie er im Laufe der Jahre gewachsen war und keineswegs mehr mit den bescheidenen Anfängen zu vergleichen war. In ihrem erstmals als Vorsitzende verfassten und unterzeichneten Jahresbericht für 1989 an die Zentrale des SkF in Dortmund nennt sie als schwerpunktmäßige Arbeitsgebiete: Frauen in Not- und Konfliktsituationen, Schwangerschaftskonfliktberatung, Vormundschaftsund Pflegschaftsarbeit. Für 1990 wird erstmals die Arbeit mit alleinerziehenden Frauen erwähnt. Kinderschulferien auf Ameland in vielen Jahren, die Hausaufgaben- 51
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