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100 Jahre Sozialdienste

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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Sozialdienste</strong> in Wattenscheid<br />

Was Gott aus uns macht<br />

Ein Grußwort von Franz Vorrath, Weihbischof im Bistum Essen.<br />

D<br />

er Sozialdienst der Katholischen<br />

Frauen und<br />

Männer e. V. in Wattenscheid<br />

blickt in diesem Jahr<br />

auf eine <strong>100</strong>-jährige, überaus<br />

erfolgreiche Wirkungsgeschichte<br />

zurück. Es ist Anlass genug,<br />

an die Anfänge, an den Ursprung<br />

solcher Dienste zurück<br />

zu denken. Dabei stehen nicht<br />

die bloße Historie im Mittelpunkt des Interesses, sondern<br />

die Ursachen dafür, dass engagierte Frauen und Männer<br />

der Kirche sich dazu veranlasst fühlten, Hilfe für andere<br />

zu organisieren, Orte und Strukturen zu schaffen, die Not<br />

ihrer Mitmenschen zu lindern. Was war es also, was die<br />

Initialzündung dafür gab, es nicht beim Bestehenden zu<br />

belassen?<br />

Die Antwort auf diese Frage ist offensichtlich und faszinierend<br />

zugleich. Offensichtlich, weil die Initialzündung<br />

für das gläubige Engagement der vielen Christinnen und<br />

Christen aus dem Erleben des Nahe-Liegenden entspringt,<br />

aus dem Erleben der Not derer, die sich direkt<br />

vor der Haustür finden lassen. Faszinierend, weil diese<br />

Christinnen und Christen gerade in dieser Not etwas<br />

mehr erblickten als das Versagen sozialer Systeme. Sie<br />

sahen darin einen Ort, einen Anruf Gottes, eine Stimme,<br />

die sie berührt, beeinflusst und am Ende auch beseelt hat.<br />

8<br />

Sie wussten, dass Gott uns durch unsere Realität ruft,<br />

nicht außerhalb von ihr. Das Engagement der vielen von<br />

der Gründergeneration bis heute findet genau hier seinen<br />

Ursprung und liegt darin begründet: Die Welt selbst ist<br />

der Fundort für unseren Lebenssinn, unsere Lebensaufgaben.<br />

Anders ausgedrückt: Es kommt nicht so sehr darauf<br />

an, was wir machen. Entscheidend ist, was Gott aus<br />

uns macht!<br />

In diesem Sinne kann ich uns alle dazu ermutigen, aufmerksam<br />

und behutsam mit den „Zeichen der Zeit“ umzugehen<br />

und in ihnen mehr als zufällige Entwicklungen<br />

zu sehen. Genau darin können wir dem Beispiel Jesu<br />

folgen. Denn die Heilige Schrift führt uns genau das vor<br />

Augen: All seinem heilenden und segnenden Tun ging<br />

immer das sensible Hören, das Sehen der Menschen und<br />

ihrer Realität voraus. „Als Jesus all das hörte“ (Mt 14,<br />

13), als er all das sah…, hatte er Mitleid – so beginnen<br />

viele Speisungen und Heilungsgeschichten der Bibel. Er<br />

hat sich von der Not seiner Zeitgenossen berühren lassen,<br />

in dieser Anteilnahme fand sich oft der Wendepunkt,<br />

ein Beginn für etwas Neues.<br />

Im Vertrauen auf die darin begründete Wirksamkeit göttlicher<br />

Liebe wünsche ich allen Mitarbeitenden der Wattenscheider<br />

<strong>Sozialdienste</strong> offene Augen, Ohren und Herzen,<br />

auf dass ihr Realitätssinn noch vielen zum Segen<br />

werden kann.

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