100 Jahre Sozialdienste
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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Sozialdienste</strong> in Wattenscheid<br />
Dienstaufsichtsbeschwerde einreichen; diese sei form-,<br />
frist- und zwecklos. Was war zu tun? Bei der Bank wurde<br />
das Problem vorgestellt und wir erhielten die Antwort:<br />
„Wir kennen uns doch schon sehr lange, also werden<br />
wir die Rechnungen begleichen und Sie geben uns<br />
ihr Wort, dass der Zuschuss, sobald es geht, dem Konto<br />
gutgeschrieben wird.“ Unser Wort galt. Auf die Bank<br />
konnten wir uns verlassen. Nicht so auf den Diözesancaritasverband.<br />
Der Wattenscheider Caritasdirektor rief uns<br />
eines Tages an und teilte mit, dass unser Antrag zur Finanzierung<br />
einer Sozialarbeiterin vom Diözesancaritasverband<br />
genehmigt sei. Man habe eben angerufen. Die<br />
Sozialarbeiterin wurde eingestellt und die Auszahlung<br />
des Zuschusses in Essen beantragt. Dies wurde jedoch<br />
verweigert mit der Begründung, man habe uns nur<br />
mündlich eine Zusage erteilt, nicht schriftlich.<br />
Es war nicht die erste und einzige merkwürdige Erfahrung<br />
mit dem (Diözesan-)Caritasverband. Zur Klärung<br />
verschiedener Sachverhalte wollten wir mit dem Diözesancaritasdirektor<br />
sprechen. Es dauerte Wochen, um einen<br />
Termin vereinbaren zu können. Als es dann eines<br />
Tages zu einem Telefongespräch kam, erhielten wir die<br />
Auskunft, dass er in den nächsten Monaten zwischen 6<br />
Uhr und 24 Uhr keinen freien Termin mehr habe. Es<br />
wurde ihm ein Termin für 5 Uhr in der Früh angeboten.<br />
Das Telefon wurde aufgelegt, wohl vor lauter Schreck;<br />
ein Termin kam nie zustande.<br />
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Ähnliche Erfahrungen durften wir mit der Bistumsverwaltung<br />
machen. Planstellen für die Arbeit mit Alleinerziehenden<br />
waren zugesichert. Doch da man vergessen<br />
hatte, dies auch im Bistumsetat festzuschreiben, durften<br />
wir die Mitarbeiterinnen zwar einstellen, erhielten jedoch<br />
nicht den fest zugesagten Zuschuss. Und unser Mietvertrag<br />
mit der Kirchengemeinde für die Mutter-Kind-<br />
Gruppe in Sevinghausen wurde über Nacht ignoriert.<br />
Das Gebäude verkauft, unsere Eingangstür aufgebrochen,<br />
und Bauarbeiter machten sich in den frisch renovierten<br />
und mit neuem Inventar versehenen Räumen<br />
breit. Da auch ein neues Schloss eingesetzt wurde, stand<br />
die Gruppe alleinerziehender Mütter von heute auf morgen<br />
auf der Straße.<br />
Es dauerte eine Weile,<br />
bis aus zwei Vereinen einer wurde.<br />
Der SKFM nahm jedoch an vielen Terminen mit anderen<br />
SKM- oder SkF-Ortsgruppen, den Arbeitsgemeinschaften<br />
der Bochumer Wohlfahrtspflege und der Bochumer<br />
Verwaltung teil. Wir haben den Bundesvorsitzenden des<br />
SKM gestellt, den Sprecher der Diözesanarbeitsgemeinschaft,<br />
waren vertreten im Jugendhilfeausschuss (früher<br />
Jugendwohlfahrtsausschuss) und Sprecher oder Delegierter<br />
verschiedener regionaler und überregionaler Gremien.<br />
Im August 1977 sollte ein neuer Sozialarbeiter<br />
seinen Dienst beim SKM antreten. Er war pünktlich um<br />
8 Uhr an der Dienststelle, ebenso die für die Beratung<br />
der Nichtsesshaften zuständige Sozialarbeiterin, die jedoch<br />
nichts von einem neuen Kollegen wusste und ihn<br />
für einen Klienten hielt. Beide redeten eine Weile aneinander<br />
vorbei, der eine wollte sich vorstellen und die andere<br />
ihn beraten und mit einem Lebensmittelgutschein<br />
versorgen. Beide hatten viel Freude, als sich der Irrtum<br />
auflöste. Ein guter Start.<br />
Dialog bei einer Begegnung mit einem Kirchenvorstand,<br />
der einen Malermeister und keinen Geschäftsführer er-