Verfassungsschutzbericht 2014
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VERFASSUNGSSCHUTZ ALS WICHTIGER AKTEUR IM SYSTEM<br />
DER WEHRHAFTEN DEMOKRATIE<br />
schnellen Austausch von Informationen und Analysen. Bei den<br />
Informations- und Kommunikationsplattformen – so das<br />
Gemeinsame Terrorismusabwehrzentrum (GTAZ, seit Ende 2004)<br />
und das Gemeinsame Extremismus- und Terrorismusabwehrzentrum<br />
zur Bekämpfung des Rechtsextremismus/-terrorismus, des<br />
Linksextremismus/-terrorismus, des Ausländerextremismus/-terrorismus<br />
und der Spionage einschließlich proliferationsrelevanter<br />
Aspekte (GETZ, seit Ende 2012) – handelt es sich nicht um eigenständige<br />
Behörden.<br />
Internationale<br />
Zusammenarbeit<br />
Einen wesentlichen Erkenntnisgewinn erzielt der Verfassungsschutz<br />
des Weiteren durch die Zusammenarbeit mit ausländischen<br />
Partnerdiensten und in internationalen Gremien. Diese<br />
Kooperation ist insbesondere vor dem Hintergrund des internationalen<br />
Terrorismus und der Gefährdung durch Cyberattacken<br />
von überragender Bedeutung.<br />
Informationsgewinnung<br />
Einen erheblichen Teil ihrer Informationen gewinnen die Verfassungsschutzbehörden<br />
aus allgemein zugänglichen Quellen.<br />
Fremde Nachrichtendienste, Extremisten und Terroristen arbeiten<br />
indes konspirativ und legen ihre Ziele nicht offen dar. Entsprechend<br />
ist der Verfassungsschutz befugt, im Rahmen gesetzlich<br />
festgelegter Grenzen und unter Wahrung des Grundsatzes der<br />
Verhältnismäßigkeit auch nachrichtendienstliche Mittel zur<br />
Informationsbeschaffung einzusetzen, wie z.B. Observationen<br />
und Telefonüberwachungen.<br />
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Aktuelle Herausforderungen<br />
bei<br />
der Informationsbeschaffung<br />
Gesellschaftliche und technologische Prozesse stellen die verdeckte,<br />
aber auch die offene Informationsbeschaffung aktuell vor<br />
besondere Herausforderungen:<br />
■■<br />
Der Einsatz menschlicher Quellen ist nach wie vor ein wichtiges<br />
Instrument der nachrichtendienstlichen Aufklärung. Die<br />
Gewinnung von Vertrauenspersonen (V-Personen) in extremistischen,<br />
gewalttätigen und terroristischen Organisationen<br />
wird aktuell sowohl aufgrund medialer Berichterstattung, die<br />
bis hin zur Enttarnung und der Gefährdung von Leib und<br />
Leben der Personen reichen kann, als auch durch rechtliche<br />
Unwägbarkeiten erschwert. Eine ausdrückliche gesetzliche<br />
Regelung könnte hier für eine verbesserte Transparenz sorgen.<br />
■■<br />
Die modernen Informationstechnologien verändern auch den<br />
Modus Operandi von Verfassungsfeinden – von der Agitation