Verfassungsschutzbericht 2014
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LINKSEXTREMISMUS<br />
Linksextremistische „Antifaschisten“ scheuen ebenso keine direkten<br />
körperlichen Angriffe gegen politische Gegner, insbesondere<br />
Rechtsextremisten oder vermeintliche Rechtsextremisten:<br />
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Im Nachgang einer Demonstration einer Initiative von<br />
Hooligans gegen Salafisten am 15. November <strong>2014</strong> in Hannover<br />
(Niedersachsen) sollen vier Demonstranten auf dem Weg zu<br />
ihrem Auto von 30 bis 40 schwarz bekleideten und mit Masken<br />
vermummten, mutmaßlich gewalttätigen Linksextremisten<br />
als Nazis beschimpft, angegriffen und zum Teil schwer verletzt<br />
worden sein. Einer der Angegriffenen habe lebensbedrohliche<br />
Verletzungen erlitten. Ein gegen die unbekannten Täter eingeleitetes<br />
Ermittlungsverfahren ist noch nicht abgeschlossen.<br />
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Am 10. April <strong>2014</strong> sollen in Rostock (Mecklenburg-<br />
Vorpommern) mutmaßliche Angehörige der gewaltorientierten<br />
linksextremistischen Szene einen Rechtsextremisten überfallen<br />
und ihn mit Tritten und Schlägen malträtiert haben. Das<br />
Ermittlungsverfahren ist noch nicht abgeschlossen.<br />
Linksextremistisch motivierte Gewalt richtet sich häufig auch<br />
gegen Vertreter von Politik und gegen Verwaltungen, die mit<br />
Asylpolitik und -angelegenheiten befasst sind, wie etwa die Ausländerbehörden.<br />
Aber auch Büros demokratischer Parteien und<br />
Journalisten werden Ziel von Angriffen. Der Aktionsschwerpunkt<br />
im Berichtsjahr <strong>2014</strong> lag in Berlin:<br />
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Am 8. April <strong>2014</strong> räumten Flüchtlinge auf dem Berliner Oranienplatz<br />
ihr seit 2012 bestehendes Camp. Im Nachgang kam es<br />
zu einer Vielzahl von Sachbeschädigungen, so unter anderem<br />
am Gebäude der SPD-Bundesgeschäftsstelle und einer Filiale<br />
der Berliner Sparkasse. Wenngleich hierzu keine Taterklärungen<br />
veröffentlicht wurden, lassen sich die Taten aufgrund des<br />
zeitlichen und räumlichen Kontexts als Resonanzaktionen von<br />
Angehörigen der linksextremistischen Szene einordnen.<br />
■■<br />
Der Zusammenschluss „AG Pressefreiheit“ übernahm in einer<br />
Taterklärung vom 19. März <strong>2014</strong> die Verantwortung für eine<br />
Brandstiftung in der Nacht zum 17. März <strong>2014</strong> am Fahrzeug<br />
eines Berliner Journalisten. In der Taterklärung begründen<br />
die Täter ihren Anschlag unter anderem mit der vermeintlich<br />
verunglimpfenden Berichterstattung des Journalisten über die<br />
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