Verfassungsschutzbericht 2014
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RECHTSEXTREMISMUS<br />
Rechtsextremisten ist es in letzter Zeit nicht mehr gelungen, das<br />
hohe Maß an Mobilisierung zu Demonstrationen und Musikveranstaltungen<br />
zu erreichen. Um dieser eigenen Mobilisierungsschwäche<br />
entgegenzuwirken, versuchen Rechtsextremisten, den<br />
Unmut von Teilen der Bevölkerung über die Asylpolitik zu schüren<br />
und sich so zunutze zu machen. Rechtsextremistische Parteien<br />
und hier insbesondere die „Nationaldemokratische Partei<br />
Deutschlands“ (NPD) versuchen gezielt, bürgerliche Demonstrationen<br />
für sich zu vereinnahmen. Es ist zudem eine Situation, in der<br />
sie sich als „Vollstrecker“ eines angeblichen Volkswillens gerieren.<br />
Die NPD beendete auf dem Parteitag im November <strong>2014</strong> das<br />
Interregnum des Udo Pastörs als Parteivorsitzender und steht<br />
aktuell noch schlechter da als vor einem Jahr: Weitgehend<br />
desaströse Wahlergebnisse, das Ausscheiden aus dem Landtag in<br />
Sachsen und eine zerstrittene, strategisch nicht einheitlich handelnde<br />
Parteiführung. Der neue Vorsitzende Frank Franz wird<br />
jedenfalls – obgleich er an den verfassungsfeindlichen Grundpositionen<br />
der Partei festhält – von der neonazistischen Strömung in<br />
der Partei überaus skeptisch eingestuft.<br />
Anschluss fähigkeit<br />
NPD weiter<br />
in der Krise<br />
Dennoch sollte man die Partei, die <strong>2014</strong> ihr 50-jähriges Bestehen<br />
feierte, nicht vorschnell abschreiben. Wie bereits in der Vergangenheit<br />
beobachtet, bleiben auch zukünftig Wendungen möglich,<br />
die die NPD für sich nutzen kann. Zudem bleibt sie in einzelnen<br />
Regionen stark verankert, wo sie auch als „normale“ Partei wahrgenommen<br />
wird und über eine nicht unbeträchtliche kommunalpolitische<br />
Verankerung verfügt.<br />
Vor dem Hintergrund einer verstärkten fremdenfeindlichen und<br />
islamfeindlichen Hetze auf der einen und einer rasant wachsenden<br />
Zahl an Salafisten auf der anderen Seite müssen Auseinandersetzungen<br />
der beiden Lager in Betracht gezogen werden. Dies gilt<br />
insbesondere für Demonstrationen und ein direktes Aufeinandertreffen,<br />
aber auch im Sinne klandestin vorbereiteter Gewalt.<br />
Wechsel wirkung<br />
2. Personenpotenzial<br />
Das rechtsextremistische Personenpotenzial betrug Ende <strong>2014</strong><br />
insgesamt 21.000 Personen und war damit – wie bereits in den<br />
Vorjahren – leicht rückläufig (2013: 21.700).<br />
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