Ferienwandern 2016

Wanderinsel Dominica
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Wie hier im Kalinago Territory führt der Waitukubuli National Trail immer wieder entlang der Küste. Als die Kalinago Dominica entdeckten,
tauften sie die Insel „Waitukubuli“, was „von hoher Gestalt“ bedeutet
Das Land, das Lauville mit seiner Frau und den beiden Kindern
ohne Maschinen, nur mit Muskelkraft, bewirtschaftet,
liegt hoch oben in den Bergen auf einem Plateau im Süden
Dominicas, gesäumt von schroffen Bergen mit dichter tropischer
Vegetation. Von den Baumriesen steigen dicke Nebelschwaden
empor – nach einem kurzen Schauer ist die Sonne
mit Volldampf bei der Arbeit. Der Farmer ist ein kräftiger
Mann mit festem Händedruck und wachen Augen. Vor der
Führung über sein Land gibt es frisch gebrühten Tee aus Zitronengras.
Im Garten wächst alles, was die vierköpfige Familie
zum Leben braucht. Selbst das Toilettenpapier, die großen,
pelzigen, extrem weichen Blätter des Miconia-Strauches.
Dahinter gedeihen Grün- und Weißkohl, daneben Papaya
und Süßkartoffeln. Darüber erntet der Farmer Bananen und
Mangos. „Mein Lebensmittelladen“, sagt er. Eine Apotheke
hat Lauville auch: Diabetes, Bluthochdruck, Schlaflosigkeit
oder Prostatabeschwerden – gegen nahezu alle Krankheiten
wächst das richtige Kraut.
„Wellness“ und „Wandern“ stehen im touristischen Masterplan
der Regierung Dominicas unter Ministerpräsident Roosevelt
Skerrit ganz oben. Für Massentourismus gäbe es gar
nicht genug Unterkünfte. Schon große internationale Cricket-
Turniere, wie sie sich viele Einheimische wünschen, sind
nicht möglich, obwohl das neue, von chinesischen Investoren
erbaute Mehrzweckstadion in der Hauptstadt Roseau
groß genug dafür wäre. Es fehlen Hotels und Pensionen für
Fans und Sportler. Jährlich kommen rund 290.000 Kreuzfahrttouristen
auf die Insel – sie bleiben jedoch nur für wenige
Stunden Sightseeing. Um für längere Aufenthalte naturverbundene
Gäste zu locken, hat die Regierung der Insel den
Slogan „The Nature Island“ verpasst. Vor allem Wanderer
sollen kommen. Wanderwege gibt es genug. Wer will, kann
die gesamte Insel von Süden nach Norden auf dem 184 Kilo-
Die Wanderung zum zweitgrößten kochenden See der Erde, dem
Boiling Lake (oben), ist ein Klassiker. Auf dem Rückweg gibt´s Erholung
im natürlichen Pool mit warmem Wasser