Die Wirtschaft 06_2015
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LEBEN & WISSEN 25<br />
Ein Frage des Vertrauens<br />
Individuelle Gesundheitsleistungen sind hoch im Kurs – doch in der Bevölkerung und in der Ärzteschaft<br />
bleiben sie umstritten. Auch Hotels und Fitness-Studios gehören inzwischen zu den Anbietern.<br />
„Das zahlt aber leider nicht die Krankenkasse.“<br />
<strong>Die</strong>sen oder einen ähnlichen<br />
Satz hat mit Sicherheit jeder<br />
Besucher einer Arztpraxis schon einmal<br />
gehört. Im Zuge der Gesundheitsreformen<br />
sind teils medizinische<br />
Leistungen gestrichen worden,<br />
die zuvor von den gesetzlichen Krankenkassen<br />
übernommen wurden.<br />
Andere Leistungen sind neu auf dem<br />
Markt, deren Nutzen jedoch wissenschaftlich<br />
nicht belegbar ist. <strong>Die</strong> Folge:<br />
Es gibt vom Patienten privat zu<br />
zahlende individuelle Gesundheitsleistungen,<br />
Kurzform „IGeL“.<br />
Individuelle Gesundheitsleistungen<br />
sind Leistungen, welche von<br />
den gesetzlichen Krankenkassen<br />
als medizinisch nicht notwendig<br />
erachtet werden und somit aus<br />
dem Leistungskatalog herausfallen, aber<br />
dennoch von Patienten nachgefragt oder<br />
von Ärzten empfohlen werden. Sie sind<br />
medizinisch sinnvoll oder zumindest medizinisch<br />
vertretbar. <strong>Die</strong> Kosten dafür<br />
müssen vom Patienten selbst getragen<br />
werden, unabhängig davon, ob er diese<br />
Leistungen aus Eigenverantwortung für<br />
seine Gesundheit in Anspruch nimmt<br />
(zum Beispiel als Vorsorgeuntersuchung)<br />
oder ob eine Untersuchung zwingend<br />
vorgeschrieben ist (zum Beispiel die<br />
Tauglichkeitsuntersuchung für einen<br />
LKW-Führerschein).<br />
Im Unterschied zur kurativen „Reparaturmedizin“<br />
sind die klassischen Ziele<br />
der IGeL primär Gesundheitsförderung<br />
und Krankheitsverhütung. Im Mittelpunkt<br />
steht hier nicht der bereits erkrankte,<br />
sondern der gesunde Patient, der sich<br />
etwas gönnen möchte, seine Gesundheit<br />
hoch schätzt und bereit ist, sie sich etwas<br />
kosten zu lassen. Studien zeigen, dass<br />
sich der Gesundheitsmarkt stark verändert:<br />
Der Trend geht vom pauschal versorgten<br />
Patienten hin zum Patienten mit<br />
hoher gesundheitlicher Eigenverantwortung<br />
und entsprechender Zahlungsbereitschaft.<br />
<strong>Die</strong>s hat natürlich auch Auswirkungen<br />
auf<br />
das Angebot und<br />
Nachfrage bei<br />
IGeL-Leistungen.<br />
Doch IGeL sind<br />
und bleiben sowohl<br />
in der Ärzteschaft<br />
wie auch in<br />
Bevölkerung und<br />
worauf die Studie „IGeL: Was nutzt den<br />
Patienten“ aus dem Jahr 2011 hinweist?<br />
Sind IGeL mit dem Arztberuf als solchem<br />
nicht zu vereinbaren, da sich so eine<br />
Zwei-Klassen-Versorgung auftut? Suggerieren<br />
IGeL zudem eine Unterversorgung<br />
gesetzlich Versicherter? Werden von<br />
schwarzen Schafen womöglich Leistungen<br />
in Rechnung gestellt, die eigentlich<br />
von Krankenkassen erstattet oder insgesamt<br />
als medizinisch sinnlos angesehen<br />
werden? Und: Wie sollten Patienten damit<br />
umgehen, wenn ihnen von ihrem Arzt<br />
IGeL angeboten werden? Wird so das<br />
Arzt-Patienten-Verhältnis unnötig belastet?<br />
Eine Untersuchung<br />
des Wissenschaftlichen<br />
Während 2005 noch 15,9 Millionen<br />
IGeL angeboten wurden, waren es Instituts der AOK<br />
im Jahr 2012 bereits 26,2 Millionen<br />
(WIdO) zeigt:<br />
mit einem Gesamtvolumen<br />
Der IGeL-Markt<br />
wächst – fast 29,9<br />
von rund 1,3 Milliarden Euro.<br />
Prozent der GKV-<br />
Politik umstritten.<br />
Aus einer Studie des Wissenschaftlichen Instituts Versicherten galung<br />
Selbstzahben<br />
an, dass ih-<br />
von Kassenpatienten<br />
für bestimmte ärztliche Leistungen<br />
ist zwar keine Erfindung der letzten<br />
Jahre, denn spezielle Vorsorgeuntersuchungen<br />
oder Wunschleistungen im<br />
Zusammenhang mit Urlaub, Sport oder<br />
Beruf durften noch nie über die Solidargemeinschaft<br />
der gesetzlichen Krankenversicherer<br />
abgedeckt werden. In vielen<br />
Praxen und bei vielen Patienten sind IGeL<br />
nen in den letzten<br />
zwölf Monaten beim niedergelassenen<br />
Arzt eine ärztliche Leistung als Privatleistung<br />
angeboten oder in Rechnung gestellt<br />
wurde. Während 2005 noch 15,9<br />
Millionen IGeL angeboten wurden, waren<br />
es im Jahr 2012 bereits 26,2 Millionen<br />
mit einem Gesamtvolumen von rund<br />
1,3 Milliarden Euro. Ein riesiger Markt also,<br />
den sich die unterschiedlichsten Anbieter<br />
aber nicht voll akzeptiert. Patienten<br />
teilen: Das sind zum einen klassi-<br />
fürchten, dass IGeL-Ärzte wirtschaftliche sche medizinische Einrichtungen wie<br />
Interessen haben und sich nicht ausreichend<br />
Arztpraxen oder Kurkliniken, doch auch<br />
auf die Heilung von Krankheiten private Anbieter wie Wellness-Hotels<br />
konzentrieren. Dem Geldverdienen mit<br />
medizinischen Leistungen haftet immer<br />
noch ein Makel an, obwohl das Prinzip<br />
zum Beispiel im Bereich der Homöopathie<br />
schon seit vielen Jahren angewendet<br />
wird. Der Kassenpatient wird hier zum<br />
Privatpatienten, es gilt die privatärztliche<br />
oder Fitness-Studios betätigen sich auf<br />
dem Markt und werben mit privat zu zahlenden<br />
Gesundheitsleistungen. Auch Reformhäuser,<br />
Drogeriemärkte, Apotheken<br />
und Sanitätshändler werden zu Anbietern,<br />
zum Beispiel mit gesundheitsunterstützenden<br />
rezeptfreien Medikamenten,<br />
Abrechnungsgrundlage: die Amtliche außerdem Krankenhäuser, Krankenkassen,<br />
Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Ist<br />
das Vermarkten dieser zusätzlichen Leistungen<br />
tatsächlich reine Geldmacherei?<br />
Therapeuten oder Sportvereine mit<br />
Angeboten wie beispielsweise speziellen<br />
Sport- oder Rauch-Entwöhnkursen.<br />
Sind IGeL in den meisten Fällen unnütz,<br />
unseriös und manchmal sogar schädlich, ► Fortsetzung auf Seite 26<br />
Der Patient entscheidet mit: Er kann ganz individuell Leistungen abrufen, muss sie aber auch selbst bezahlen.<br />
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72 Monate<br />
Kraftstoffverbrauch kombiniert: 6,3-5,5 l/100<br />
km, CO2-Emission kombiniert: 164-145 g/km<br />
VW Caddy Kasten „EcoProfi“<br />
1.2 TSI BlueMotion Technology 62 kW<br />
Foto: Fotolia<br />
Ausstattungen:<br />
Außenspiegel elektrisch einstell- und beheizbar;<br />
Berganfahrassistent, hohe Trennwand ohne Fenster;<br />
Festerheber elektrisch; Zentralverriegelung<br />
mit Fernbedienung, Airbag für Fahrer und<br />
Beifahrer, uvm.<br />
jährliche Fahrleistung: 10.000 km; Vertragsdauer:<br />
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matthias.droste@audizentrum-muenster.de