Leo November 2016

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Kultur 10 FOTOS: CASSANDER EEFTINCK-SCHATTENKERK, INSTALLATIONSFOTO WITTE DE WITH CENTER FOR CONTEMPORARY ART 2015 GENERATION Y UNTER DEM MIKROSKOP – BIT ROT IN DER VILLA STUCK Eigentlich ist Douglas Coupland ja Schriftsteller. Mit seinem Roman „Generation X“ lieferte er einen unglaublich unterhaltsamen Verständnisschlüssel für die damals rätselhafte, chronisch genervte Jugend der 1990er. Doch in der Villa Stuck beweist Coupland nun auf vielfältige Weise, dass er sich auch im Kunstbereich wohlfühlt. Von der lethargischen Konsumverweigerung der Generation X ist er nun einen Schritt weitergegangen zur Generation Y und nimmt diese mit kindlicher Faszination auseinander. Teilweise knallbunt, ironisch bis aufs Blut und immer ein wenig nachdenklich wirkt seine Ausstellung „Bit Rot“, die noch bis zum 8. Januar in der Villa Stuck zu sehen ist. Bereits die Banner am Eingang – Genetic Engineering, Scary Monsters, Suburbia, Meat is Murder – geben einen Vorgeschmack auf die Bandbreite der Ausstellung. Erstes Highlight sind die „Slogans for the Twenty-First Century“. Wenn Coupland proklamiert „Fate is for losers“ oder „A lot of people don’t want progress“, freuen sich nicht nur die Zyniker unter uns. Viele seiner Stücke besitzen eine skeptische und manchmal ratlose Note, mit der er den Betrachter auch gerne mal alleine lässt. So irritiert er bei „Tropical Birds“ mit einer vermeintlichen Aufnahme der Cafeteria der Columbine Highschool nach dem Amoklauf. Ist das nun Betroffenheit oder ein Seitenhieb auf unsere sensationslüsterne Gesellschaft? Vieles in seiner Ausstellung (die auch Werke anderer Künstler aus seiner eigenen Sammlung enthält) ist eine Gratwanderung zwischen aufgekratztem Hedonismus und Furcht einflößenden Botschaften, die dem Betrachter mehr als einmal die Frage stellt: Ist es die Kunst, die dir Angst macht, oder wie sehr du dich in ihr wiederfindest? Definitiv einen Besuch wert. •jb FOTO: HOCHX NEUES THEATER FÜR MÜNCHEN Vergangenen Monat eröffnete das „HochX“, eine neue Spielstätte für Theater und Live Art in München. 22 Jahre lang betrieb der Theaterverein München die „i-camp/neues theater münchen“ genannte Spielstätte in der Entenbachstraße. Nach einer öffentlichen Ausschreibung wurde das Haus zu Jahresbeginn an ein neues Team übergeben. Das HochX ist eine Infrastruktureinrichtung der Landeshauptstadt München und versteht sich als Plattform für alle Spielarten der Live Arts – ob Schauspiel, Tanz, Performance, Musik oder Medienkunst. „Wir wollen das Potenzial der freien Szene entfalten und mehr Raum für das Neue, das Unbekannte schaffen“, so der künstlerische Leiter Benno Heisel. „Im Mittelpunkt stehen bei uns künstlerische Arbeitsprozesse. Uns geht es darum, Proben- und Aufführungsbedingungen zu verbessern und sichtbar zu machen, wie Künstlerinnen und Künstler in München arbeiten.“ Dabei soll ein Raum zur Erprobung und Entwicklung neuer Ästhetiken und Arbeitsweisen geschaffen werden. Zu den Zielen gehöre die Professionalisierung freien Arbeitens, die Vernetzung der Künstlerinnen und Künstler über geografische und disziplinäre Grenzen hinweg und die Vermittlung ästhetischer Prozesse an ein breites Publikum. Diese Bandbreite spiegelt sich auch im Programm der ersten Spielzeit wider: Neben etablierten Theaterschaffenden wie Christiane Mudra, Karen Breece, Stefan Dreher, Mey Seifan oder Cornelia Melián / Micro Oper werden auch Newcomer wie die Regisseurin Pia Richter oder der Choreograf Alfredo Zinola ihre Produktionen am HochX zeigen. Festivals wie Rodeo, DANCE 2017 und die bayernweite Tanztausch-Plattform Transformance City XChange sind am Haus zu Gast. •ml CUBA LIBRE Für Viele nur ein rumhaltiger Drink, ist „Cuba Libre“ auch der Titel einer neuen Ausstellung des in Berlin lebenden Künstlers Rinaldo Hopf. In der Münchner Kunstbehandlung zeigt er großformatige Aquarelle auf handgeschöpften Papieren, in denen er seine Reiseeindrücke aus Kuba vermittelt. Neben dem unvermeidbaren Che-Guevara- Porträt sind vor allem (den Sozialismus hinweg-) tanzende Menschen zu sehen, dem südamerikanischen Lebensgefühl entsprechend freier und spontaner gemalt, als bisher von Rinaldo Hopf gewohnt. Zur Ausstellung erscheint ein Kalender, außerdem sind seine Bilder im 13. Band der Serie „Mein schwules Auge“ (konkursbuch Verlag) zu sehen, das ebenfalls als einen Schwerpunkt Kuba präsentiert. Zur Vernissage am 3. November um 20 Uhr ist der Künstler anwesend. •bm 3. – 21.11., Kunstbehandlung, Müllerstr. 40, www.kunstbehandlung.com BILD: RINALDO HOPF, LA DANZA CINCO
3 TAGE MUSIK FÜR ALLE VALERY GERGIEVS uraufführung liliom Oper vOn JOhanna DODerer reithalle 4. bis 19.11.2016 DAS FESTIVAL DER MÜNCHNER PHILHARMONIKER GASTEIG Freitag 11_11_2016 ERÖFFNUNGSKONZERT Samstag 12_11_2016 PROKOFJEW-MARATHON PETER UND DER WOLF TANZKONZERTE & -WORKSHOPS PREIS PRO KONZERT: 10 € Sonntag 13_11_2016 PROKOFJEW SYMPHONIEN MOZART VIOLINKONZERTE PREIS PRO KONZERT: 20 – 40 € KARTEN BEI MÜNCHENTICKET MPHIL.DE In freundschaftlicher Zusammenarbeit mit Calling YOu ein abenD vOn thOmas kahrY mit angelika kirChsChlager unD marianne sägebreCht reithalle 15.11.2016 KARTEN 089 21 85 19 60 www.gaertnerplatztheater.de
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