Musik TIM BENDZKO Interview FOTO: CHRISTOPH KÖSTLIN
Musik Hits wie „Nur noch kurz die Welt retten“, „Sag einfach Ja“ und „Wenn Worte meine Sprache wären“ machten ihn zum Liebling aller. Der 1985 geborene Berliner überzeugt mit bester Stimme, wirklich gut gemachter Musik und textlicher Raffinesse. Los ging es 2009, als 14 Musiker und Sänger den „Söhne gesucht“-Wettbewerb der Söhne Mannheims gewannen. Darunter war auch Tim Bendzko. Gewonnen hat Tim vor allem wegen seiner Stimme. Einer Stimme, von der er selbst sagt, dass er sie sich „gewünscht“ hat – seit dem Beginn seiner Träume vom Musiker werden, damals, als er elf Jahre alt war. Tim Bendzko hat in seinem inneren Ohr immer gehört, wie seine Stimme klingen soll. Nach einem Medienabend im Berliner SOHO House konnten wir mit dem Sympathieträger sprechen. ES IST DEIN DRITTES ALBUM, DAS ERSTE SEIT DREI JAHREN PAUSE. WAS MAGST DU AN „IMMER NOCH MENSCH“? Ich mag daran besonders, dass es genau so geworden ist, wie ich es mir vorgestellt habe. Das ist bei Musik ja immer eine brenzlige Situation, weil man das nicht immer so verbalisieren kann, was man in seinem Hirn hört. Deshalb habe ich es auch selbst produziert. (grinst) WORAUF HAST DU DIESMAL NOCH MEHR GE- ACHTET ALS BEI DEN VORGÄNGERN? Mir war wichtig, dass alles näher daran ist, wie man es dann letztendlich live spielt. Dass es keine Lieder werden, die nur am Rechner gebastelt sind. Es sollte organisch klingen, nicht so wie die ganzen Beats und Grooves, die gerade durchs Radio geistern. Ich mag diese Musik, meine Musik soll aber anders klingen. HAST DU DA NICHT ANGST, DASS DU IM RADIO NICHT SO HÄUFIG GESPIELT WIRST? Ganz im Gegenteil. Ich mache ja nicht Musik, damit sie im Radio funktioniert. Sie muss mir gefallen und vor allem live bestehen. Meine Musik hebt sich so ab, dass sie schon für sich existieren kann. WELCHE DREI LIEDER WÜRDEST DU MUSIKIN- TERESSIERTEN AUF JEDEN FALL VORSPIELEN WOLLEN? Schwierige Frage. Bei dem Album könnte ich jedes Lied nennen. Aktuell sind es „Keine Maschine“ – ein richtiger Ohrwurm, obwohl es mein eigenes Lied ist –, „Winter“ und „Warum ich Lieder singe“. WIE ENTSTEHT DENN EIN LIED BEI DIR? Das kommt meist über eine Zeile, die mir in den Kopf kommt, dann baue ich daraus ein Lied. So war das zum Beispiel bei „Keine Maschine“. Ich war etwas frustriert, weil mir nichts einfiel, und dachte mir: Ich bin doch keine Maschine! DU STEHST NUN UNGEFÄHR FÜNF JAHRE IM RAMPENLICHT. WORAN ERINNERST DU DICH DA BESONDERS GERNE? Als meine Musik zum ersten Mal im Radio lief, das war besonders. Oder als der Anruf kam: Tim, du hast jetzt einen Hit an der Backe! (lacht) Oder als ich 2013 in der Waldbühne spielen konnte und 20.000 Leute da waren, die jede Zeile kennen. BIST DU EHER EIN LIVE-MUSIKER? Bei den ersten beiden Alben hätte ich das noch bejaht. Aber jetzt habe ich es so gemacht, dass es auch im Studio extrem Spaß macht. Nun freue ich mich, dass es live losgeht. DIE TOUR STARTET IM APRIL ... Ich genieße das extrem, das ist eine schöne entspannte Zeit, auf die ich mich echt sehr freue. STICHWORT FREUDE: WORAUF FREUST DU DICH IM KOMMENDEN ADVENT? Für mich als Musiker ist das Urlaubszeit! Dann kann man Zeit mit der Familie verbringen oder in den Urlaub fliegen. Weihnachten und Silvester spiele ich aus Prinzip nicht. ALSO KEINE WEIHNACHTS- KONZERTE À LA SARAH CONNOR? Nein, definitiv nicht! (lacht) •Interview: Michael Rädel „Ich mache ja nicht Musik, damit sie im Radio funktioniert.“ www.timbendzko.de, wir verlosen drei Alben auf www.blu.fm/gewinne „IMMER NOCH MENSCH“-TOUR 26.4.17: Leipzig, 29.4.17: Trier, 30.4.17: Kempten, 2.5.17: Bremen, 3.5.17: Lingen, 4.5.17: Münster, 6.5.17: Kassel, 7.5.17: Hannover, 9.5.17: Stuttgart, 12.5.17: Freiburg, 13.5.17: Nürnberg, 29.5.17: Berlin, 31.5.17: Hamburg, 1.6.17: Oberhausen, 3.6.17: München, 4.6.17: Frankfurt am Main, 5.6.17: Köln