Leo November 2016

Szene 4
FOTO: HUTONG FOTO: JÖRG GARSTKA
DIE EICHE LEUCHTET
Eine ganz besondere Ehrung nahm Dietmar Holzapfel, Wirt der
„Deutschen Eiche“, Mitte September entgegen. Der Münchner
Oberbürgermeister Dieter Reiter überreichte ihm die Medaille
„München leuchtet – Den Freundinnen und Freunden Münchens“.
Die erhielt er nicht etwa für besonders wohltuende
Aufgüsse in seinem Badehaus, sondern für sein Engagement in
der LGBT*-Szene und den Kampf um Gleichberechtigung. „Ich
bewundere, wie offensiv er mit dem Thema Homosexualität
umgeht“, so Reiter in seiner Laudatio. Dietmar Holzapfel setzt
DRUNKEN DRAGON
In den Räumen des ehemaligen Corso wurde vor kurzem The
Drunken Dragon Bar eröffnet. Der „betrunkene Drache“ ist
ein Innenstadt-Ableger des erfolgreichen Schwabinger Hutong
Club, der für seine panasiatische Fusionsküche bereits
mehrfach ausgezeichnet wurde. Im Drunken Dragon serviert
Mastermind Christian Ribitzki progressive chinesische Küche
und ausgefallene Drinks. Davon konnten sich die Gäste der
Eröffnungsfeier überzeugen: Die Gerichte punkten mit aromatischer
Vielfalt und kommen frisch, lustvoll und experimentierfreudig
daher. Nichts anderes gilt vor allem für die Cocktails,
von denen so mancher eigens für diese Location kreiert
wurde. Der Gastraum hat sich von der Aufteilung her nicht
verändert, allerdings zieren nun bunte, von der chinesischen
Mythologie inspirierte „Animal Portraits“ des Künstlers Boy
Kong die Wände der ansonsten geradlinig modern eingerichteten
Bar. Meet the Dragon! •bm
Bar, Müllerstr. 51, tägl. 18 – 1 Uhr,
www.thedrunkendragonbar.de
sich seit Jahren für die Szene ein, tritt als Sponsor auf, organisiert
Veranstaltungen, stößt Initiativen an und macht sich stark für
den LGBT*-Tourismus. Die Medaille widmete Dietmar seinem
Mann Sepp Sattler: „Dieser Preis gebührt eigentlich uns beiden!“
Holzapfel erhält als dritte Person aus der Münchner LGBT*-
Community diese Auszeichnung. Vor ihm wurden John Heeley als
Begründer der Münchner Sektion des Gay Outdoor Club (2001)
sowie Guido Vael für seine Verdienste im Kampf um HIV und Aids
(2009) ausgezeichnet. Wir gratulieren! •bm
Sexualerziehung an Bayerns Schulen
SPAENLE UNTER DRUCK
gratuliert
Im letzten Heft berichteten wir über die neuen Richtlinien
für die Familien- und Sexualerziehung in den bayerischen
Schulen, die auch Unterrichtseinheiten zu Gender- und
Rollenfragen umfassen. Deren Umsetzung, die theoretisch
schon ab März möglich war, könnte sich nun noch länger
hinziehen: Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle hatte
Mitte September
Gegner dieser
Schulaufklärung
über Homo-, Trans-,
Bi- und Intersexualität
empfangen.
Wie die Protestbewegung
„Demo
für alle“ in einer
Pressemitteilung bekannt
gab, habe der
CSU-Politiker dabei
zugesichert, „den
aktuellen Richtlinienentwurf
für die
Familien- und Sexualerziehung
an den
bayerischen Schulen
vorerst nicht in Kraft
zu setzen“ und versprochen, sich mit einem überreichten
Forderungskatalog der Bewegung zu befassen. Dagegen
wehrt sich das Münchner „Aktionsbündnis Vielfalt statt
Einfalt“. In einem offenen Brief fordern sie Spaenle dazu
auf, die mit pädagogischen Fachkräften abgestimmten
Richtlinien sofort in Kraft zu setzen. Dutzende Institutionen
und Einzelpersonen haben diesen Aufruf bereits als Unterstützer
unterzeichnet. Abrufbar ist er unter
http://buendnisvielfaltstatteinfalt.de/muenchen. •bm
FOTO: CSU