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»feine adressen – finest« – Hamburg 1/22

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8 b | finest interview<br />

Aufdringlichkeiten und Berührungen.<br />

Auf dieses Problem aufmerksam zu machen und Frauen<br />

weltweit zu stärken, finde ich einen sehr wichtigen Schritt.<br />

Das von L’Oréal Paris in Zusammenarbeit mit der NGO<br />

Right to Be entwickelte Trainingsprogramm »StandUp <strong>–</strong><br />

gegen Belästigung in der Öffentlichkeit« tut genau das. Es<br />

gibt uns im Rahmen der sogenannten »5D - Methode« fünf<br />

konkrete und alltagstaugliche Handlungsanweisungen mit<br />

auf den Weg, die sich in Situationen der Belästigung jederzeit<br />

einsetzen lassen und mit denen wir diese entschärfen können.<br />

Die fünf Ds stehen für: direct - ansprechen, distract - ablenken,<br />

delegate - andere hinzuziehen, document <strong>–</strong> aufnehmen<br />

und delay - aufschieben. Eine einprägsame Methode, die für<br />

Frauen Öffentlichkeit zu einem sichereren Ort werden lässt.<br />

Das finde ich neu, gut und absolut notwendig.<br />

2020 haben Sie die Initiative #sicherheim gegen häusliche<br />

Gewalt gegründet. Ein Thema, das nicht zuletzt durch die<br />

Pandemie immer mehr Frauen betrifft. Warum ist es trotzdem<br />

gesellschaftlich nach wie vor tabuisiert?<br />

Ich mag mir nicht ausmalen, was vielerorts hinter verschlossener<br />

Tür passiert. Gerade in Zeiten von Corona wird das<br />

Zuhause zu einem schutzbedürftigen Ort, welcher leicht verletzbar<br />

ist. Mit unserer Initiative #sicherheim wollen wir den<br />

privaten Raum schützen und das Bewusstsein für das Thema<br />

der häuslichen Gewalt schärfen. Das umschließt nicht nur die<br />

physische Gewalt, sondern auch emotionale, digitale und seelische<br />

Gewalt. Ich denke, uns steht leider selbst oft die Angst<br />

im Weg, sich seinen eigenen Erfahrungen zu stellen und diese<br />

laut auszusprechen. Doch genau hier ist es wichtig, die Stimme<br />

zu erheben, psychische und seelische Nöte aktiv zu kommunizieren,<br />

um ein gesellschaftliches Schweigen zu durchbrechen.<br />

Für Ihre Dokumentation »A Women’s Story« (zu sehen auf<br />

RTL+) haben Sie u. a. mit Kolleginnen wie Andy MacDowell<br />

oder Iris Berben über Female Empowerment gesprochen.<br />

Was haben Sie für sich selbst aus den Begegnungen und<br />

Gesprächen mitgenommen?<br />

Der direkte Austausch mit allen, die Offenheit, das Vertrauen<br />

und die gemeinsame Ausstrahlung von Mut und Stärke waren<br />

für mich ein sehr bewegendes Erlebnis. Andie MacDowell<br />

und Iris Berben haben mich beide sehr beeindruckt, ich bewundere<br />

jede auf ihre eigene Art. Andie MacDowell zeigt<br />

sich als eine sanfte Kriegerin <strong>–</strong> schonungslos offen, klar und<br />

kompromisslos. Iris Berben widmet sich allen Themen der<br />

Gleichstellung mit vollem Herzen, auf eine kluge sensible Art<br />

und Weise, die einzigartig ist. Ich bin sehr dankbar über die<br />

Leidenschaft und die Erfahrungen, die wir gemeinsam teilen<br />

konnten. Es ist wichtig, dass Frauen auf nationaler wie internationaler<br />

Ebene ihre Popularität sinnvoll und gezielt einsetzen.<br />

Warum haben Sie sich für Ihren Film für prominente Frauen<br />

als Gesprächspartnerinnen entschieden und nicht z. B. eine<br />

Pflege- oder Reinigungskraft, Frauen, die in Kitas arbeiten<br />

oder an der Supermarktkasse, vor die Kamera geholt?<br />

Ich habe mir genau das gewünscht, dass sich in den Kreis der<br />

prominenten Frauen Alltagsheldinnen reihen. Aus budgetären<br />

Gründen und damit auch zeitlichen, konnte ich diese<br />

Interviews nicht führen. Man kann das als Mangel ansehen<br />

oder als eine Aufgabe für den nächsten Film. Beide Lesarten<br />

nehme ich mir zu Herzen.<br />

Ich denke, dass sich die von Ihnen benannten Frauen thematisch<br />

gar nicht von meinen Protagonistinnen sehr viel<br />

unterscheiden <strong>–</strong> außer, dass natürlich andere Berufswelten<br />

und damit verbundene Lebenserfahrungen hinzukommen.<br />

Sehr gerne würde ich in dieser Hinsicht und mit all den<br />

Erfahrungen, die ich im Moment sammle, weitere Filme<br />

machen.<br />

Das Interview führte Claudia Hötzendorfer.<br />

Natalia Wörner is committed to female<br />

empowerment<br />

L’Oréal Paris has managed to win Natalia Wörner as a prominent<br />

supporter for the »StandUp <strong>–</strong> against harassment in public«<br />

initiative. The popular actress has long been committed to women’s<br />

issues, having launched her own project with #sicherheim (safe<br />

home), as she tells feine <strong>adressen</strong> in an interview.<br />

Natalia Wörner grew up in a household with four generations of<br />

strong women, and she learned early on to recognise and value the<br />

positive effects of female empowerment.<br />

Ms Wörner, why is it, in your opinion, that even in 20<strong>22</strong> we still<br />

need to talk about equal rights and opportunities?<br />

We need greater moral courage and solidarity at a societal level.<br />

Unfortunately, it is rare for there to be a true sense of solidarity <strong>–</strong><br />

helping women <strong>–</strong> in the public sphere. Despite extensive sensitisation,<br />

it is a natural reflex to be reluctant to intervene in a situation<br />

in which one is not personally involved.<br />

In 2020 you established the #sicherheim (safe home) initiative<br />

to combat domestic violence. An issue that affects more and more<br />

women, not least because of the pandemic. Why is this still a<br />

socially taboo subject?<br />

I don’t like to imagine what goes on behind closed doors in many<br />

places. Especially now we have the coronavirus, the home has<br />

turned into a vulnerable place, which is easily violable. The aim<br />

of our #sicherheim initiative is to safeguard personal space and to<br />

raise awareness of the topic of domestic violence. This encompasses<br />

not just physical violence, but also emotional, digital and mental<br />

abuse.

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