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Vitalstoffe 1/2023

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Ausgabe 1/<strong>2023</strong> 13. Jahrgang ISSN 2192-2632 8,90 €<br />

1<strong>2023</strong><br />

Das Magazin für Mikronährstoffe und deren Wirkungen<br />

Titel: Hyaluronsäure<br />

Frauen Zellgesundheit<br />

Knochen Krill Omega-3-Öl<br />

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Editorial<br />

© giedre vaitekune – shutterstock.com<br />

Benno Keller<br />

Forschung für <strong>Vitalstoffe</strong><br />

Nur ein kleiner Teil der Wirkstoffe in<br />

Lebensmitteln und damit auch in der<br />

Nahrungsergänzung ist ausreichend erforscht.<br />

Eine Vielzahl an Herstellern auf der<br />

ganzen Welt ist in der Lage, Wirkstoffe<br />

anzubieten, die für die Prävention,<br />

die Erhaltung der Gesundheit, einiges<br />

leisten könnten. Zulassungen als Novel<br />

Food, Zulassungen von Claims sind<br />

wichtige Voraussetzungen dafür.<br />

Es sind aber umfangreiche Studien<br />

erforderlich, die sich kleinere Produzenten<br />

schlicht nicht leisten können.<br />

Auch größere Unternehmen wiegen<br />

Aufwand und Nutzen ab. Da unsere<br />

Ernährung und die sinnvolle Ergänzung<br />

entscheidend für unsere Existenz<br />

sind, halte ich die Förderung von Forschung<br />

und die Unterstützung von Studien<br />

für dringend geboten. Auch in der<br />

medizinischen Ausbildung sollte der<br />

Ernährungswissenschaft endlich mehr<br />

Raum gegeben werden. In den Curricula<br />

ist jedoch noch wenig davon zu<br />

sehen. Erfreulicherweise setzen aber<br />

immer mehr Mediziner natürliche Wirkmittel<br />

in ihrer Praxis sein.<br />

Mit neuen Forschungsinitiativen sollten<br />

wir uns beeilen. Auf Seite 16 drucken<br />

wir einen Pressetext vom Senckenberg<br />

Biodiversität- und Klima-Forschungszentrum<br />

ab: „Naturapotheke der Zukunft<br />

in Gefahr“. Gefährdet sind nicht<br />

nur Heilpflanzen, sondern auch Ernährungspflanzen.<br />

Es grüßt Sie herzlich<br />

Benno Keller<br />

Herausgeber<br />

Die „<strong>Vitalstoffe</strong>“ kann abonniert werden. Das Abonnement besteht immer aus<br />

4 Ausgaben – z. B. Ausgabe 2 / <strong>2023</strong> – 1 / 2024. Der Jahresbezugspreis beträgt in<br />

Deutschland € 40,00 inkl. MwSt und Versandkosten, im Ausland € 48,00.<br />

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April <strong>2023</strong><br />

3


V italstoffe<br />

Titel: Ständerpilz (Silberohr) (Tremella fuciformis)<br />

Aus diesem Pilz lässt sich Hyaluronsäure extrahieren.<br />

Sie ist wirksam für die Haut, aber auch für die Gelenke.<br />

Sie trägt zur Verringerung des Knorpelabbaus bei und<br />

reduziert durch Arthrose verursachte Schäden.<br />

© IgorCheri – adobestock.com<br />

Titelgeschichte ab Seite 18<br />

Inhalt<br />

6 Aktuelle Studien<br />

6 Kniearthrose<br />

8 Carotinoide für Frauen<br />

10 Kognitive Gesundheit<br />

14 Herz und Gefäße<br />

16 Gefahr für Heilpflanzen<br />

18 Hyaluronsäure<br />

18 Nutrikosmetische Anwendungen<br />

22 Frauengesundheit<br />

8 Carotinoide<br />

10 Kognitive und mentale Gesundheit<br />

22 Pflanzenextrakte<br />

29 Knochen und Menopause<br />

24 Arzneimittel als<br />

Wirkstoff-Räuber<br />

29 Starke Knochen trotz<br />

Menopause<br />

32 Zellgesundheit<br />

32 Die wesentliche Rolle von Coenzym Q10<br />

36 Gesundes Altern<br />

36 Pycnogenol ®<br />

40 Krillöl-Omega-3-Phopholipide<br />

40 Für Fettstoffwechsel, Leber und Gehirn<br />

45 Pflanzliche Proteine<br />

48 Immun- und Darmgesundheit<br />

48 Postbiotikum für die Gesundheit<br />

54 Vitamin K2<br />

54 MenaQ7<br />

© aniok – shutterstock.com<br />

4


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V italstoffe<br />

Aktuelle Studien<br />

Unsere Studienredaktion unter der Leitung von Dr. Stefan Siebrecht, Carola Weise und Laura Ingenlath<br />

wertet für jede Ausgabe der <strong>Vitalstoffe</strong> aktuelle Studien zur Präsentation aus.<br />

Wirkstoffe aus der Eierschalenmembran verbessern<br />

die Gelenkfunktionalität bei Kniearthrose<br />

Mit der steigenden Lebenserwartung in der Bevölkerung mehren<br />

sich auch die Fälle degenerativer Gelenkerkrankungen. Davon<br />

sind häufig besonders die Knie betroffen, und die Arthrose<br />

– ein fortschreitender Abbau der Knorpelmasse – zählt hierbei<br />

zu den häufigsten Ursachen für Schmerzen und eingeschränkte<br />

Beweglichkeit.<br />

In einer neuen, in der Zeitschrift Nutrients veröffentlichten Studie<br />

sollte nun ermittelt werden, inwieweit Wirkstoffe aus Eierschalenmembranen<br />

zu einer Linderung dieser Beschwerden beitragen<br />

könnten. Hierbei konnte deren Wirksamkeit bei der Linderung<br />

von chronischen Schmerzen und Funktionseinschränkungen im<br />

Zusammenhang mit Kniearthrose belegt werden.<br />

Die Studie wurde an der Katholischen Universität von Murcia<br />

(UCAM) in Spanien durchgeführt und von einem spanischen<br />

Hersteller gesponsert, der das Studienprodukt Eierschalenmembran<br />

zur Verfügung stellte.<br />

„Hier wurden zum ersten Mal zwei quantitative Variablen<br />

(Beweglichkeit und Kraft des Kniegelenks) sowie qualitative<br />

Variablen (Schmerzen, Funktionsfähigkeit und Schlafqualität)<br />

beobachtet, um die Veränderungen in der Lebensqualität von<br />

Personen, die von dieser häufigen Pathologie betroffen sind,<br />

genau zu bewerten“, kommentierten die Wissenschaftler ihren<br />

Ansatz. „Ein solcher Variablensatz erweitert die Ergebnisse früherer<br />

Studien, die bereits Veränderungen in der Funktionalität<br />

von Kniegelenken durch die Messung des Bewegungsumfangs<br />

beobachtet haben.“<br />

Der Wirkstoff, der in unterschiedlichen Nahrungsergänzungsmitteln<br />

zum Einsatz kommt, wird aus den Eiern von Legehennen<br />

hergestellt. Er besteht vor allem aus faserförmigen Kollagenproteinen,<br />

geringeren Mengen an Glykosaminoglykanen<br />

und Hexosamin und enthält einen maßgeblichen Anteil an Hyaluronsäure.<br />

Einzelheiten der Studie<br />

An der randomisierten, kontrollierten, doppelblinden klinischen<br />

Studie nahmen 75 Probanden teil, bei jeder der Testpersonen<br />

waren vor Beginn der Analyse Arthrose und chronische<br />

Knieschmerzen diagnostiziert worden. Die Teilnehmer wurden<br />

in drei Gruppen eingeteilt, von denen die beiden ersten Gruppen<br />

eine niedrige Dosis des Eierschalenmembran-Wirkstoffes<br />

von 300 mg bzw. eine hohe Dosis von 500 mg täglich erhielten,<br />

die Placebo-Kontrollgruppe bekam ein Präparat mit Maltodextrin<br />

verabreicht. Die Einnahme erfolgte oral und erstreckte sich<br />

über einen Zeitraum von acht Wochen.<br />

© MasAnyanka – shutterstock.com<br />

6


Kategorie<br />

„Die primäre Ergebnisvariable war der Knieschmerz, der anhand<br />

einer visuellen Analogskala (VAS) von 10 cm bewertet<br />

wurde, wobei extreme Grenzen wie „überhaupt kein Schmerz“<br />

und „so schlimm wie möglich“ definiert wurden“, merkten die<br />

Forscher dazu an.<br />

Darüber hinaus wurden in der Studie weitere sekundäre Ergebnisvariablen<br />

bewertet, dazu gehörten die Funktionsfähigkeit<br />

des Knies anhand des WOMAC-Fragebogens (Western Ontario<br />

and McMaster Universities Osteoarthritis), die Quadrizeps-<br />

Muskelkraft, die durch isometrische und isokinetische Versuche<br />

ermittelt wurde, und die Schlafqualität, die anhand des<br />

Pittsburgh Sleep Quality Index gemessen wurde.<br />

Ergebnisse der Studie<br />

Bei allen Gruppen konnte ein signifikanter Rückgang des<br />

Schmerzempfindens verzeichnet werden, wobei in der Gruppe<br />

mit der höchsten Dosis im Vergleich zu den beiden anderen<br />

Gruppen die stärkste Reduktion der Beschwerden sowie eine<br />

signifikante Verbesserung der Muskelkraft und der Schlafqualität<br />

nachgewiesen werden konnten.<br />

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Die vielversprechenden Ergebnisse kommentierten die Wissenschaftler<br />

wie folgt: „Diese Studie berichtet über eine Verbesserung<br />

aller beobachteten Variablen bei den Probanden, die<br />

Eierschalenmembran konsumierten, was höchstwahrscheinlich<br />

auf physiologische Veränderungen in der Muskulatur zurückzuführen<br />

ist, die mit einer Verbesserung der Kniefunktionalität<br />

und einer besseren Lebensqualität aufgrund einer Verringerung<br />

der wahrgenommenen Schmerzen einhergehen. Darüber hinaus<br />

deuten unsere Ergebnisse auch auf eine dosisabhängige Reaktion<br />

hin, die für die spätere Verwendung in der Therapie berücksichtigt<br />

werden sollte, um die richtige Dosierung festzulegen.“<br />

Besonders unterstrichen die Wissenschaftler das Potential,<br />

das entzündungshemmende Nahrungsergänzungsmittel mit<br />

Eierschalenmembranen-Wirkstoffen besitzen. Im Gegensatz<br />

zu nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) und Analgetika<br />

bieten sie eine sanfte und sichere Alternative bei der Behandlung<br />

von Arthrose-Erkrankungen, ohne massive, unangenehme<br />

Nebenwirkungen auf unterschiedliche Organe zu verursachen.<br />

Quelle: Nutrients<br />

“Randomised Clinical Trial to Analyse the Efficacy of<br />

Eggshell Membrane to Improve Joint Functionality in Knee<br />

Osteoarthritis”, June 2022<br />

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darauf hin, dass OptiMSM zur Verbesserung von feinen Falten,<br />

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7


V italstoffe<br />

Carotinoide für die Frauen gesundheit<br />

Wie kann man spezifisch die weibliche Gesundheit unterstützen<br />

und das Auftreten von altersbedingten Krankheiten mithilfe<br />

von Carotinoiden verringern? Dieser Frage widmete sich ein<br />

Team US-amerikanischer Wissenschaftler. Konkret ging es um<br />

den Einsatz von Lutein und Zeaxanthin, deren antioxidative<br />

und anti-inflammatorische Eigenschaften Gegenstand vieler<br />

klinischer Studien waren und sind.<br />

Billy R. Hammond, Professor für Verhaltens- und Gehirnforschung,<br />

und Lisa Renzi-Hammond, Direktorin am Institut für<br />

Gerontologie, beide tätig an der Universität Georgia, USA, waren<br />

die Initiatoren dieser wichtigen Untersuchung, deren Ergebnisse<br />

in der Zeitschrift Nutritional Neuroscience veröffentlicht<br />

wurden.<br />

Geschlechtsspezifische<br />

Alterungsprozesse<br />

Frauen altern anders als Männer, und obwohl ihre Lebenserwartung<br />

im Schnitt um ca. 7 Jahre höher ist, sind sie mit zunehmendem<br />

Alter im Hinblick auf bestimmte seniorentypische<br />

Krankheiten stärker gefährdet als Männer. Dazu zählen die<br />

altersbedingte Makula-Degeneration (AMD) und bestimmte<br />

Formen der Demenz, von denen Frauen prozentual stärker betroffen<br />

sind als Männer in vergleichbarem Alter.<br />

Ziel der Analyse war es zu ermitteln, ob man diesen Erkrankungen<br />

präventiv entgegenwirken kann, indem neben einer Veränderung<br />

im Lebensstil hin zu gesünderen Gewohnheiten auch<br />

die regelmäßige Einnahme der Carotinoide Lutein und Zeaxanthin<br />

die schädigende Wirkung von oxidativem Stress – einem<br />

der Nr.-1-Risikofaktoren – gemindert werden könnte.<br />

Das Team untersuchte die klinischen Erkenntnisse über die<br />

Wirkung dieser Carotinoide auf altersbedingte Krankheiten und<br />

Einschränkungen, und kam zu dem Schluss, dass sie eindeutig<br />

präventives Potential besitzen und die Prophylaxe unterstützen<br />

können. Tragendes Resultat war, dass die antioxidativen und<br />

entzündungshemmenden Eigenschaften von Lutein und Zeaxanthin<br />

dazu beitragen, charakteristische Co-Morbiditäten, die<br />

mit altersbedingten neurodegenerativen Erkrankungen einhergehen<br />

– ausgelöst durch oxidativen und entzündlichen Stress<br />

– zu lindern.<br />

„Wenn man alle Autoimmunkrankheiten zusammennimmt,<br />

sind in fast 80% der Fälle Frauen davon betroffen. Aufgrund<br />

dieser Anfälligkeit, die direkt mit der Biologie zusammenhängt,<br />

benötigen Frauen also eine besondere Präventivbehandlung",<br />

kommentiert Professor Billy Hammond den Ansatz.<br />

Höhere Anfälligkeit gegenüber<br />

entzündungsfördernden Faktoren<br />

Frauen in den Industrieländern haben eine höhere Lebenserwartung<br />

als Männer, weisen jedoch eine höhere Krankheitsrate<br />

auf und sind anfälliger für schwächende Krankheiten, die<br />

den Lebensalltag beeinträchtigen und die Mobilität verringern.<br />

© Photoongraphy – shutterstock.com<br />

8


Aktuelle Studien<br />

So haben Analysen ergeben, dass der Frauen-Anteil in Bezug<br />

auf Demenzerkrankungen – einschließlich Alzheimer – bei etwa<br />

zwei Drittel liegt. Auch der Lutein- und Zeaxanthin-Status in der<br />

Netzhaut liegt bei Frauen um 38% niedriger als bei Männern,<br />

was das Risiko, beispielsweise an einer altersbedingten Makula-<br />

Degeneration (AMD) zu erkranken, substantiell erhöht.<br />

Professor Hammond merkt dazu an: „Frauen haben eine robustere<br />

Immunreaktion, leiden dann aber unter den langfristigen<br />

Folgen einer solchen verstärkten Reaktion (dem so genannten<br />

„Inflammaging“).“<br />

Insbesondere besteht ein enger Zusammenhang zwischen der<br />

Morbidität von Frauen aufgrund von Erkrankungen des zentralen<br />

Nervensystems und Erkrankungen, die durch eine unzureichende<br />

Aufnahme von Carotinoiden – insbesondere von Lutein<br />

und Zeaxanthin – verschlimmert werden.<br />

Einen der Gründe für die erhöhte Anfälligkeit vermutet Hammond<br />

darin, dass Carotinoide wie andere Vitamine und Mineralien<br />

im Körperfett gespeichert werden und – im Gegensatz zu<br />

Männern – während der Schwangerschaft als Depot für den gesteigerten<br />

Nährstoffbedarf dienen, wodurch sie für die Netzhaut<br />

und das Gehirn weniger verfügbar sind. Demzufolge sehen die<br />

Wissenschaftler große Chancen darin, speziell die Carotinoid-<br />

Aufnahmeempfehlungen dem erhöhten Bedarf bei Frauen anzupassen,<br />

um sicherzustellen, dass Frauen auch in fortschreitendem<br />

Alter weniger anfällig für Entzündungsreaktionen sind.<br />

Carotinoide – Vorkommen und Wirkung<br />

auf die frauenspezifische Gesundheit<br />

Carotinoide sind in grünem Blattgemüse und farbigem Obst<br />

enthalten und sind wirkungsvolle Antioxidantien auf Lipidbasis<br />

mit stark entzündungshemmenden Eigenschaften. Wissenschaftler<br />

nehmen an, dass eine erhöhte Aufnahme dieser Nährstoffe<br />

das Potenzial hat, Funktionsstörungen im visuellen und<br />

kognitiven Bereich zu verringern und das Fortschreiten neurodegenerativer<br />

Erkrankungen zu hemmen.<br />

Darüber hinaus werden höhere Carotinoid-Spiegel im Serum<br />

mit einem geringeren Risiko für Eierstock- und Brustkrebs,<br />

Sarkopenie, Hautfaltenbildung, entzündliche Darmerkrankungen<br />

und Multiple Sklerose in Verbindung gebracht – dies konnte<br />

in Studien mehrfach untermauert werden.<br />

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Evans et al 2019. Nutrients, 11 (12), 2926.<br />

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April <strong>2023</strong><br />

9


V italstoffe<br />

Im Hinblick auf die Augen- und Gehirngesundheit ist entscheidend,<br />

dass Lutein und Zeaxanthin die einzigen Carotinoide in<br />

der Netzhaut und die wichtigsten Carotinoide im Gehirn sind.<br />

Sie sind in der Lage, die kognitiven Funktionen zu verbessern<br />

und der Degeneration des Zentralen Nervensystems – und damit<br />

einer möglichen Demenz – entgegenzuwirken. Darüber hinaus<br />

besitzen sie eine Schutzfunktion gegenüber aggressivem<br />

blauem Licht, das massiven oxidativen Stress auf der Netzhaut<br />

auslöst und die AMD fördert. Sie fungieren damit als wirksamer<br />

Schutzschild vor neurodegenerativen Erkrankungen.<br />

Klinische Nachweise und<br />

Meta-Analysen<br />

Bereits in zahlreichen Studien konnten Belege dafür gesammelt<br />

werden, die die positiven Auswirkungen von Carotinoiden<br />

– insbesondere Lutein und Zeaxanthin – auf die Frauengesundheit<br />

unterstreichen. So bestätigt eine Meta-Analyse einen starken<br />

Zusammenhang zwischen einem höheren täglichen Verzehr<br />

von grünem Blattgemüse (100 g) und einem um 25% verringerten<br />

Risiko für die Gesamtmortalität (z. B. im Hinblick auf das<br />

Auftreten verschiedener Krebserkrankungen).<br />

Neben positiven Resultaten bei der Erforschung zur Häufigkeit<br />

des Grauen Stars erbrachten auch Analysen zur<br />

Knochengesundheit im Zusammenhang mit einem verbesserten<br />

Carotinoid-Status aufschlussreiche neue Erkenntnisse. Die Studien<br />

weisen darauf hin, dass Carotinoide, einschließlich Lutein<br />

und Zeaxanthin, den durch oxidativen Stress bedingten Knochenabbau<br />

verzögern, indem sie die osteoklastische Knochenresorption<br />

verringern und die osteoblastische Knochensynthese<br />

fördern.<br />

Zusammenfassend erklärten die Wissenschaftler dazu: „Die<br />

Parallelen zwischen Erkrankungen, von denen bevorzugt Frauen<br />

betroffen sind, und dem Zusammenhang mit Carotinoiden,<br />

insbesondere Lutein und Zeaxanthin, sind auffällig. Angesichts<br />

der hohen Wahrscheinlichkeit, zu helfen, und der geringen<br />

Wahrscheinlichkeit, zu schaden, ist die gezielte Aufnahme von<br />

Lutein und Zeaxanthin bei Frauen eine kluge Strategie“.<br />

Quelle: Nutritional Neuroscience<br />

The influence of the macular carotenoids on women’s eye and<br />

brain health”, June 2022<br />

Autoren: Billy Hammond und Lisa Renzi-Hammond<br />

doi.org/10.1080/1028415X.2022.2084125<br />

Tinospora cordifolia – Pflanzenextrakte zur Verbesserung der<br />

kognitiven und mentalen Gesundheit während der Wechseljahre<br />

In Indien hat die Verwendung von Pflanzenextrakten eine lange<br />

Tradition. Deren heilsame Wirkung kommt vor allem in der<br />

Ayurvedischen Medizin zum Tragen.<br />

In einer neuen Studie, durchgeführt an der Guru Nanak De Universität<br />

im indischen Amritsar, untersuchte nun ein Team indischer<br />

Wissenschaftler die Einsatzmöglichkeiten eines Extraktes<br />

aus Tinospora cordifolia in Bezug auf die spezifischen Symptome<br />

bei Frauen in den Wechseljahren. Es ging in erster Linie um<br />

den Effekt auf die mentale Gesundheit und die kognitive Leistungsfähigkeit.<br />

Extrakte aus den Stängeln der Tinospora cordifolia<br />

können die Entzündungsmarker im Gehirn verbessern und<br />

die Plastizität in wichtigen Hirnregionen steigern. Ein weiterer<br />

Aspekt war, ob sie im Hinblick auf die Gewichtskontrolle positives<br />

Potential aufweisen könnte.<br />

Die Forscher bedienten sich in dieser prä-klinischen Studie<br />

eines Modells mit Versuchstieren, sie verwendeten dabei Ratten<br />

mittleren Alters. Die Resultate wurden in der Zeitschrift<br />

Frontiers in Aging Neuroscience veröffentlicht.<br />

Tinospora cordifolia –<br />

Herkunft und Eigenschaften<br />

Tinospora cordifolia, die unter dem Namen Guduchi bekannt<br />

ist, ist eine Kletterpflanze aus der Familie der Mondsamengewächse.<br />

Sie ist in Indien, Bangladesch, Myanmar und Sri Lanka<br />

beheimatet. Sie bildet Ranken, die mehrere Meter lang werden<br />

können, und verfügt über ein Netzwerk von Luftwurzeln. In der<br />

Ayurvedischen Medizin wird sie traditionell zur Unterstützung<br />

des Immunsystems, aber auch zur Fiebersenkung, zur Bekämpfung<br />

von Entzündungen und zur Stärkung der Leberfunktion<br />

verwendet. Zum Einsatz kommen dabei überirdische Teile der<br />

Pflanze wie Stämme und/oder Blätter.<br />

Amerikanische Wissenschaftler beschrieben sie wie folgt: „Bei<br />

der umfassenden phytochemischen Charakterisierung wässriger<br />

und alkoholischer Extrakte verschiedener Tinospora-Arten<br />

wurden mehr als zweihundert verschiedene Phytochemikalien<br />

aus sich nicht überschneidenden chemischen Klassen identifiziert,<br />

wobei die häufigsten Diterpenoide mit clerodanartigem<br />

Gerüst sind.“<br />

10


Aktuelle Studien<br />

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11


V italstoffe<br />

Zu den anderen bioaktiven Bestandteilen gehören Polysaccharide<br />

(z. B. Arabinogalactan-Polysaccharid G1-A4), Alkaloide,<br />

Cadinan-Sesquiterpene und Phenylpropanoid-Glycoside, die<br />

mit der immunologischen Wirkung von Extrakten aus den<br />

oberirdischen Teilen von T. cordifolia in Verbindung gebracht<br />

werden.<br />

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Inwieweit sie auch bei der Linderung klimakterischer Beschwerden<br />

im Bereich der mentalen und kognitiven Gesundheit<br />

positive Einflüsse ausüben kann, sollte nun in der Studie<br />

ermittelt werden.<br />

Menopause<br />

In der Übergangsphase in der Mitte des Lebens kann es bei<br />

Frauen zu einer verstärkten Neigung zu Übergewicht und Adipositas,<br />

Dyslipidämie, Gebrechlichkeit und Entzündungsreaktionen<br />

kommen, die hauptsächlich auf den allmählichen Rückgang<br />

des Östrogenspiegels zurückzuführen sind.<br />

Während die kognitiven Funktionen mit zunehmendem Alter in<br />

der Regel allgemein abnehmen, hat die Menopause Berichten<br />

zufolge auch Auswirkungen auf die neurologische Gesundheit<br />

von Frauen.<br />

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Die Forscher merkten dazu an: „Diese Funktionen [wie Gedächtnis<br />

und Aufmerksamkeit] stehen unter der funktionellen<br />

Kontrolle des Hippocampus und des präfrontalen Kortex<br />

(PFC), und zusätzlich zur Anfälligkeit für das Altern sind diese<br />

Funktionen bei Östrogenmangel ebenfalls erheblich beeinträchtigt“.<br />

Details der Studie<br />

In der neuen Studie wurde untersucht, wie sich das Altern und/<br />

oder eine fettreiche Ernährung auf die kognitiven Funktionen<br />

und das Auftreten von Angstzuständen in einem weiblichen<br />

Rattenmodell der Perimenopause auswirken.<br />

Ratten mittleren Alters wurden 12 Wochen lang mit normalem<br />

Futter oder einer fettreichen Diät mit und ohne Tinosporacordifolia-Stammpulver<br />

(TCP) ernährt. Als Kontrollgruppe<br />

nahmen die Forscher auch junge Ratten in alle Ernährungsgruppen<br />

auf.<br />

Die Ergebnisse zeigten, dass die Tiere, die mit normaler Nahrung<br />

und TCP gefüttert wurden, ihr Körpergewicht konstant<br />

halten konnten, obwohl ihre Kalorienzufuhr im Vergleich zu<br />

den Kontrolltieren viel höher war.<br />

Auch bei älteren Ratten, die normales Futter verabreicht bekamen,<br />

linderte die TCP-Ergänzung die Angstzustände. Die<br />

Gruppen mit fettreicher Ernährung (mit oder ohne TCP) zeigten<br />

weniger angstähnliche Symptome, was darauf hindeutet,


Aktuelle Studien<br />

Kategorie<br />

dass eine fettreiche Ernährung an sich einen gewissen Nutzen<br />

für die Stimmung haben könnte. Darüber hinaus gab es Hinweise<br />

darauf, dass TCP Verbesserungen beim Gedächtnis und<br />

beim Erkundungsverhalten hervorrief.<br />

Fazit<br />

„Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Nahrungsergänzung<br />

mit [Tinospora-cordifolia-Stammpulver] in der Übergangszeit<br />

in der Lebensmitte bei Frauen eine potenzielle Interventionsstrategie<br />

für die Behandlung von Angstzuständen und<br />

kognitiven Beeinträchtigungen in den Wechseljahren sowie für<br />

ein gesundes Altern sein könnte“, fassten die Wissenschaftler<br />

die Resultate zusammen.<br />

„Die in der neuen Studie identifizierten potenziellen Vorteile<br />

von TCP für das Gehirn können auf das Vorhandensein seiner<br />

potenten bioaktiven Moleküle zurückgeführt werden, die allein<br />

oder synergetisch die Expression von Zielproteinen zu regulieren<br />

scheinen, die mit diesen Signalwegen im Hippocampus und<br />

in den PFC-Regionen des Gehirns in Verbindung stehen, als<br />

zugrunde liegende Mechanismen zur Linderung altersbedingter<br />

kognitiver Beeinträchtigungen.“<br />

Als zusätzlicher Effekt wurden Verbesserungen bei der altersbedingten<br />

Abnahme der Leberfunktionen und der Blutfettwerte<br />

festgestellt. Die Wissenschaftler erachten das Präparat als sicher<br />

in der Anwendung.<br />

Einschränkend fügten sie jedoch hinzu: „Obwohl die prä-klinischen<br />

Daten ermutigend sind, müssen wir, bevor wir die Ergebnisse<br />

der Studie auf den Menschen übertragen, einige Einschränkungen<br />

dieser Studie berücksichtigen, z. B. Dosis und Dauer der<br />

Behandlung und Rückfälle nach dem Entzug (falls vorhanden).<br />

Außerdem ist die Identifizierung verschiedener bioaktiver Komponenten,<br />

die mit Proteinzielen der Zellüberlebens- und Plastizitätswege<br />

interagieren, wichtig, um die neurotherapeutischen Ansprüche<br />

von T. cordifolia zur Überwindung der neurologischen<br />

Folgen bei alternden Frauen zu unterstützen.“<br />

Quelle: Frontiers in Aging Neuroscience<br />

“Dietary Supplementation With Tinospora cordifolia Improves<br />

Anxiety-Type Behavior and Cognitive Impairments in Middle-<br />

Aged Acyclic Female Rats”, July 2022<br />

Autoren: A. Bhandari, et al.<br />

doi.org/10.3389/fnagi.2022.944144<br />

April <strong>2023</strong><br />

13


V italstoffe<br />

Grapefruit-Saft für die Gesundheit von Herz und Gefäßen<br />

Wie der Saft dieser beliebten Zitrusfrucht die Gefäßgesundheit<br />

bei Frauen nach der Menopause unterstützen kann, haben<br />

serbische und französische Forscher im Rahmen einer Studie<br />

untersucht.<br />

Vor allem in der Phase während der Menopause, aber auch in<br />

der Zeit danach kann eine gesunde Ernährung ein hervorragender<br />

Verbündeter für Frauen sein, wenn es darum geht, den<br />

Körper fit zu halten, gleichzeitig aber auch das Wohlbefinden<br />

zu steigern.<br />

Wie wichtig es ist, genug zu trinken, wird von Medizinern immer<br />

wieder betont. Hierbei spielt Wasser eine maßgebliche Rolle.<br />

Fruchtsäfte hingegen sind dabei weniger als Durstlöscher<br />

geeignet, sondern sind – in Maßen konsumiert – der pure Genuss.<br />

Dass sie auch aufgrund ihres hohen Gehaltes an wertvollen<br />

Inhaltsstoffen der Gesundheit einen positiven Kick verleihen<br />

können, war immer wieder Gegenstand unterschiedlichster<br />

Analysen und Studien.<br />

Bei der hier beschriebenen Studie, die von zwei Forschergruppen<br />

gemeinsam durchgeführt wurde, war vor allem die koronare<br />

Gesundheit von postmenopausalen Frauen Gegenstand der<br />

Analyse. Unter der Leitung von Irena Krga, Wissenschaftlerin<br />

am Institut für medizinische Forschung in Belgrad in Serbien,<br />

untersuchte das Team unter Mitwirkung von Kollegen der Université<br />

Clermont Auvergne, INRAE, UNH, Clermont-Ferrand<br />

in Frankreich, die gesundheitsförderliche Wirkung des regelmäßigen<br />

Konsums von Grapefruit-Saft. Die Ergebnisse der<br />

Studie wurden im Magazin Frontiers in Nutrition publiziert.<br />

Die Grapefruit – Eigenschaften und<br />

Inhaltsstoffe<br />

Die Grapefruit gehört zu den Zitrusfrüchten. Ihr leicht bitterer<br />

Geschmack hebt sie von den wesentlich süßeren Zitrusvarianten<br />

ab, und sie eignet sich nicht nur zum Frischverzehr, sondern<br />

auch hervorragend zur Herstellung von Säften. Neben einem<br />

hohen Gehalt an Mikronährstoffen wie Vitamin C, Folsäure,<br />

Kalium und Kalzium sind es vor allem die sekundären Pflanzenwirkstoffe,<br />

sogenannte Polyphenole, die die Grapefruit auszeichnen.<br />

Bei den Polyphenolen in der Grapefruit handelt es sich überwiegend<br />

um Flavanone, die in Glykosid-Form vorliegen. Sie<br />

sind Teil der Familie der Citrus-Bioflavonoide, sind kennzeichnend<br />

für Zitrusfrüchte und geben ihnen den charakteristischen<br />

Duft und Geschmack.<br />

Diesen Bioflavonoiden – dabei steht vor allem das Naringenin<br />

mit seinem Glykosid Naringin im Vordergrund – wird eine<br />

Reihe von gesundheitsfördernden Funktionen zugeschrieben:<br />

Neben entzündungshemmenden und antioxidativen Effekten<br />

werden sie mit neuroprotektiven und antibakteriellen Eigenschaften<br />

in Verbindung gebracht. Darüber hinaus wirken sie<br />

lipidsenkend, indem sie den Fettstoffwechsel ankurbeln, was<br />

dem Gewicht zugutekommt, und verbessern die Insulinresistenz.<br />

In erster Linie aber wirken sie gefäßschützend, insbesondere<br />

im Bereich der Gefäße von Herz und Gehirn, was sie zu<br />

einem hilfreichen Protektor gegenüber Herzerkrankungen und<br />

Schlaganfällen macht. Alle diese Faktoren lassen Grapefruits<br />

zu einem ausgezeichneten Partner für Frauen in und nach den<br />

Wechseljahren werden, die im fortgeschrittenen Alter in erhöhtem<br />

Maße gesundheitlichen Risiken wie Bluthochdruck, Diabetes,<br />

Übergewicht, Koronarerkrankungen und Störungen im<br />

Knochenstoffwechsel ausgesetzt sind.<br />

Details der Studie<br />

Abgesehen von umfangreichen in-vitro-Forschungen und Studien<br />

mit Tiermodellen wurden bereits in zurückliegenden Analysen<br />

die Effekte von Grapefruit-Flavanonen im Hinblick auf<br />

die Herz-Kreislauf- und die Gefäßgesundheit von Frauen nach<br />

den Wechseljahren untersucht, allerdings bisher in vergleichsweise<br />

geringem Umfang.<br />

In der vorliegenden doppel-blinden, randomisierten, Placebokontrollierten<br />

Crossover-Studie stand die Gefäßgesundheit im<br />

Fokus, insbesondere die Funktion der Endothele – der inneren<br />

Auskleidung der Gefäße und Organe im Körper – war Gegenstand<br />

der Untersuchungen. Dazu wurden, um die molekularen<br />

Mechanismen besser zu verstehen, die globalen Gen- und<br />

miRNA-Expressionsprofile in mononukleären Zellen des peripheren<br />

Blutes (PBMCs) gesunder postmenopausaler Frauen<br />

analysiert. Ziel war es, zu erforschen, inwieweit durch regelmäßigen<br />

Konsum von Grapefruit-Saft eine schützende Wirkung<br />

in Bezug auf die koronare Gesundheit nachgewiesen werden<br />

kann. Bewertungskriterien waren hierbei Veränderungen in der<br />

Genexpression und die Pulswellen-Geschwindigkeit, die als<br />

wichtiger Indikator für die Durchlässigkeit und Stabilität von<br />

Blutgefäßen charakterisiert wird.<br />

Für die Studie wurden 48 gesunde Frauen im Alter zwischen<br />

50 und 65 Jahren rekrutiert, allesamt Nichtraucherinnen, 3 bis<br />

10 Jahre nach der Menopause und in der Region Clermont-<br />

Ferrand beheimatet. Die Probandinnen wiesen einen normalen<br />

bis übergewichtigen Body-Mass-Index (19 – 29 kg/m2), einen<br />

Taillenumfang von mehr als 88 cm, normale Blutdruckwerte,<br />

normale Blutanalysen beim Screening und ein normales Basis-Elektrokardiogramm<br />

mit einem korrigierten Q-T-Intervall<br />

von weniger als 420 ms auf. Die Teilnehmerinnen wurden in<br />

zwei Gruppen aufgeteilt, die eine Gruppe nahm täglich 340 ml<br />

14


Aktuelle Studien<br />

Kategorie<br />

Grapefruit-Saft mit einem Gehalt von 210 mg Naringenin zu<br />

sich, die Kontrollgruppe bekam ein isotonisches Getränk ohne<br />

Flavanon-Anreicherung verabreicht.<br />

Der Interventionszeitraum erstreckte sich über 6 Monate, nach<br />

zwei Monaten erfolgte eine ebenfalls zweimonatige Auswaschphase,<br />

danach wechselten die Gruppen den Aufnahme-Modus.<br />

Ergebnisse der Studie<br />

Tatsächlich konnten nach Abschluss der Studie signifikante<br />

Veränderungen in der Genexpression beobachtet werden.<br />

Kennzeichnend dafür war eine deutliche Verringerung der gemessenen<br />

Pulsgeschwindigkeit. Dies ist ein Hinweis auf eine<br />

positive Wirkung auf die Gefäßgesundheit und untermauert damit<br />

die Resultate früherer Analysen, die die gefäßschützenden<br />

Eigenschaften bereits belegen konnten. Damit einhergehend<br />

können die Grapefruit-Flavanone die Geschmeidigkeit der Gefäße<br />

verbessern, Gefäßsteifigkeit verringern, schädliche Ablagerungen<br />

in den Gefäßen reduzieren oder verhindern, zu hohen<br />

Blutdruck vermeiden und im Endeffekt eine ausgezeichnete<br />

Option zur Gesunderhaltung von Herz, Kreislauf und Gehirn<br />

darstellen – für Frauen nach den Wechseljahren, aber auch für<br />

Männer, denen ihre kardiovaskuläre Gesundheit sprichwörtlich<br />

am Herzen liegt.<br />

Quelle: Frontiers in Nutrition<br />

„Grapefruit Juice Flavanones Modulate the Expression of Genes<br />

Regulating Inflammation, Cell Interactions and Vascular<br />

Function in Peripheral Blood Mononuclear Cells of Postmenopausal<br />

Women”, June 2022<br />

Autoren: Irena Krga, et al.<br />

doi: 10.3389/fnut.2022.907595<br />

© Maks Narodenko – shutterstock.com<br />

April <strong>2023</strong><br />

15


V italstoffe<br />

Naturapotheke der Zukunft in Gefahr<br />

Heilpflanzen könnten die medizinische<br />

Versorgung der Menschheit sichern –<br />

dazu müssten sie umfassend erforscht<br />

und geschützt werden, fordert ein Team<br />

von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.<br />

Eine Gruppe von Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftlern plädiert im renommierten<br />

Fachjournal „The Lancet Planetary<br />

Health“ dafür, die Erforschung von<br />

Heilpflanzen systematisch voranzutreiben,<br />

um ihr Potenzial für die globale Gesundheitsversorgung<br />

nachhaltig zu nutzen.<br />

Gemeinsam mit anderen zeigen Dr.<br />

Spyros Theodoridis vom Senckenberg<br />

Biodiversität und Klima Forschungszentrum<br />

Frankfurt und Prof. David Nogués<br />

Bravo vom Center for Macroecology,<br />

Evolution and Climate der Universität<br />

Kopenhagen die Möglichkeiten auf, die<br />

der wissenschaftliche und technische<br />

Fortschritt für das Verständnis der ökologischen<br />

Funktionen bioaktiver Pflanzenstoffe<br />

und ihren Einsatz in der Medizin<br />

eröffnet. Gleichzeitig weisen sie auf die<br />

Gefahren hin, welche insbesondere die<br />

Klima- und Biodiversitätskrise für diese<br />

wichtige Naturressource darstellen.<br />

Seit Jahrtausenden vertrauen Menschen<br />

auf die heilende Wirkung von Pflanzen<br />

– an manchen Orten sind sie noch heute<br />

das einzige frei verfügbare Heilmittel.<br />

Die Hälfte der in den letzten vier Jahrzehnten<br />

weltweit zugelassenen Medikamente<br />

basiert auf den Inhaltsstoffen<br />

medizinischer Pflanzen oder wurde nach<br />

ihrem Vorbild entwickelt. Das traditionelle<br />

Schmerzmittel Morphium wird aus<br />

Schlafmohn gewonnen, die Salicylsäure<br />

für Aspirin kommt als Pflanzenhormon<br />

in der Rinde von Weidenbäumen vor.<br />

Zuletzt hat das Interesse an Heilpflanzen<br />

durch neue, hochentwickelte Verfahren<br />

zur Analyse ihrer bioaktiven Stoffe erneut<br />

zugenommen.<br />

„Heilpflanzen und ihre bioaktiven Stoffe<br />

bieten enorme Möglichkeiten für die<br />

zukünftige medizinische Versorgung<br />

der Menschheit – als eine naturbasierte,<br />

kostengünstige und effiziente Gesundheitsressource.<br />

Aber unser Wissen über<br />

sie ist immer noch ausschnitthaft“, erläutert<br />

Spyros Theodoridis vom Senckenberg<br />

Biodiversität und Klima Forschungszentrum<br />

Frankfurt und fährt fort:<br />

„Von etwa 374.000 bekannten Pflanzenarten<br />

sind bislang nur 15 Prozent chemisch<br />

analysiert – und gerade einmal<br />

6 Prozent wurden unter pharmakologischen<br />

Gesichtspunkten untersucht.“ Die<br />

rasanten Entwicklungen auf den Gebieten<br />

der Metabolomik – der Erforschung<br />

von Stoffwechselprodukten – und Genomik<br />

eröffnen nun neue Möglichkeiten<br />

für die systematische Analyse bioaktiver<br />

Pflanzenstoffe und ihrer Einbettung in<br />

komplexe Ökosysteme. So konnten zum<br />

Beispiel im Genom der Eibe diejenigen<br />

Gene identifiziert werden, die für die<br />

Synthese des in der Krebstherapie eingesetzten<br />

Stoffs Paclitaxel verantwortlich<br />

sind.<br />

Gleichzeitig sind hergebrachte – und<br />

noch unbekannte – Heilpflanzen durch<br />

den Einfluss des Menschen bedroht.<br />

Bewährte Gewächse wie der Sideritis,<br />

als Griechischer Bergtee unter anderem<br />

bei Erkältungen angewendet, stehen<br />

durch übermäßiges Sammeln vor dem<br />

Aussterben. Für Tausende Menschen in<br />

den Ländern des Balkans stellt Sideritis-<br />

Sammeln derzeit allerdings die einzige<br />

Lebensgrundlage dar. Hier müsste die<br />

lokale Bevölkerung in die Entwicklung<br />

nachhaltiger, natürlichen Ökosystemen<br />

nachempfundener Anbaukonzepte einbezogen<br />

werden, regen die Forschenden<br />

an.<br />

Die Klima- und Biodiversitätskrise bedroht<br />

zudem ganze Ökosysteme. „Die<br />

bioaktiven Pflanzenstoffe, die wir als<br />

Heilmittel einsetzen, erfüllen in der Natur<br />

spezifische Aufgaben in der Interaktion<br />

von Pflanze und Ökosystem – von<br />

der Bestäubung bis zur Bodenqualität“,<br />

erklärt David Nogués Bravo vom Center<br />

for Macroecology, Evolution and Climate<br />

der Universität Kopenhagen und weiter:<br />

„Extreme Temperaturen, Dürreperioden<br />

16


Aktuelle Studien<br />

und eine erhöhte CO 2 -Konzentration in<br />

der Atmosphäre können dieses komplexe<br />

Zusammenspiel stören. Hier müssen die<br />

Klima- und Biodiversitätsforschung zusammenarbeiten<br />

– auf allen Ebenen, von<br />

der genetischen und molekularen bis zu<br />

Artengemeinschaften und Ökosystemen<br />

–, um Grundlagen für geeignete Schutzkonzepte<br />

zu schaffen.“<br />

Am Beispiel von Europa haben die Forschenden<br />

eine Reihe von Indikatoren<br />

entwickelt, um das medizinische und<br />

sozioökonomische Potenzial von Ökosystemen<br />

sowie deren mögliche Gefährdung<br />

für verschiedene Gebiete zu erfassen.<br />

Hier stechen die Mittelmeerregion<br />

und polarnahe Gebiete besonders hervor.<br />

„Unser Ziel ist es, Anstöße für die<br />

transdisziplinäre globale Erforschung<br />

von medizinischen Pflanzen zu geben.<br />

So können wir in der Zukunft nicht weniger<br />

als eine nachhaltige Transformation<br />

der weltweiten Gesundheitsversorgung<br />

erreichen und die ‚medizinische<br />

Biodiversität‘ für kommende Generationen<br />

sichern“, fasst Theodoridis zusammen.<br />

© LumenSt – shutterstock.com<br />

Publikation<br />

Theodoridis S, Drakou EG, Hickler T,<br />

Thines M, Nogues-Bravo D. Evaluating<br />

natural medicinal resources and their<br />

exposure to global change. Lancet Planet<br />

Health <strong>2023</strong>; 7: e155–63.<br />

FORTIBONE ® –<br />

the missing piece in bone<br />

health management<br />

• Increases bone mineral density<br />

• Stimulates bone collagen formation<br />

• No side effects<br />

www.thelancet.com/journals/lanplh/article/PIIS2542-5196(22)00317-5/fulltext<br />

April <strong>2023</strong><br />

GELITA AG · Uferstr. 7 · 69412 Eberbach · Germany · www.gelita.com<br />

17


V italstoffe<br />

Cristina Caballero Román<br />

Vegane Hyaluronsäure – Eine vielversprechende<br />

Alternative für die nutrikosmetische Anwendung<br />

Neue Studien zu Haut- und Gelenkgesundheit<br />

Es gibt einen eindeutigen Trend, dass die Verbraucher sich mehr natürlichen,<br />

pflanzlichen Produkten zuwenden und einen proaktiven, ganzheitlichen und bewussten<br />

Ansatz für Gesundheit und Wohlbefinden wählen. Doch obwohl viele<br />

Pflanzen seit Jahrtausenden wirksam eingesetzt werden, reichen diese traditionellen<br />

Erkenntnisse oft nicht aus. Es besteht eine große Nachfrage nach natürlichen<br />

und wirksamen Inhaltsstoffen für die Gesundheit, die die Anforderungen an eine<br />

Clean-Label“ Kennzeichnung erfüllen und auch wissenschaftlich validiert sind.<br />

Was gibt es Neues in der Welt der Hautpflege?<br />

© Marina Morozova – istockphoto.com<br />

Für die Verbraucher von heute reicht<br />

oberflächliche Schönheit nicht mehr<br />

aus. Sie wünschen sich nicht nur ein<br />

schöneres äußerliches Aussehen, sondern<br />

auch ein inneres Wohlbefinden und<br />

sind auf der Suche nach ergänzenden<br />

Produkten.<br />

Sowohl „Beauty From Within“ als auch<br />

„Clean Beauty“ erfahren ein beeindruckendes<br />

Wachstum, da die Konsumenten<br />

weiterhin die bedeutende Wirkung<br />

erkennen, die natürliche Inhaltsstoffe<br />

auf die Gesundheit der Haut haben können.<br />

18


Pflanzenextrakte<br />

© Michael Pedrotti – adobestock.com<br />

Es gibt ständig Innovationen, sowohl im<br />

Hinblick auf neue Inhaltsstoffe, als auch<br />

auf Hilfsmittel, die eine qualitative Behandlung<br />

direkt zuhause ermöglichen. In<br />

diesem Zusammenhang ist Hyaluronsäure<br />

zu nennen, die ein natürlich vorkommender<br />

Bestandteil unserer Gelenke,<br />

Knorpel und der Haut ist. In der Haut<br />

wirkt sie als feuchtigkeitsspendendes<br />

und unterstützendes Mittel, das die Haut<br />

jung aussehen lässt.<br />

Wirksamkeitstests, die von Wissenschaftlern<br />

der Universität Ostpiemont<br />

durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass<br />

Hyaluronsäure pflanzlichen Ursprungs<br />

intrazelluläre Bahnen positiv beeinflusst<br />

und die Homöostase der Haut ohne toxische<br />

Effekte bei Hautverletzungen<br />

wiederherstellt. Die direkte Wirkung der<br />

typischen Anwendung auf der Haut beweist<br />

die Sicherheit bei der Verwendung<br />

und die Fähigkeit, die Migration von Keratinozyten<br />

(Epidermiszellen) nach der<br />

Darmpassage (orale Anwendung) zu induzieren.<br />

Diese Untersuchungen belegen<br />

die unbedenkliche Anwendung der<br />

Hyaluronsäure pflanzlichen Ursprungs,<br />

welche die Resistenz, das Wachstum und<br />

die Wundheilung von Zellen erhöht (1).<br />

Hyaluronsäure:<br />

Verbesserung der<br />

Gelenkgesundheit<br />

Im Hinblick auf die Gesundheit der Gelenke<br />

definiert die neueste Forschung<br />

Hyaluronsäure als eine neue therapeutische<br />

Option für die Behandlung von<br />

Patienten mit Arthrose (2).<br />

Hochmolekulare Hyaluronsäure kann<br />

Entzündungen reduzieren, indem sie<br />

die Geweberegeneration fördert. Ziel<br />

der Forschungsarbeit war es daher, die<br />

Wirksamkeit einer neuen hochmolekularen<br />

Hyaluronsäure pflanzlichen<br />

Ursprungs zu testen, um die Homöostase<br />

der Gelenke zu erhalten und das<br />

Fortschreiten dieser Krankheit zu verzögern<br />

(2). Gleichzeitig soll eine 100%<br />

natürliche, vegane und nachhaltige<br />

Option auf den Markt gebracht werden,<br />

die den neuen Anforderungen<br />

eines zunehmend informierten Verbrauchers<br />

entspricht.<br />

© angkhan – adobestock.com<br />

April <strong>2023</strong><br />

19


V italstoffe<br />

© IgorCheri – adobestock.com<br />

Ergebnisse wurden mit Natriumhyaluronat<br />

(dem Natriumsalz der Hyaluronsäure)<br />

aus herkömmlichen Präparaten<br />

verglichen. Glucuronsäure wurde dabei<br />

als Standard gewählt, da dies das fundamentale<br />

Molekül in der Struktur der<br />

Hyaluronsäure bildet.<br />

Wie aus Tabelle 1 hervorgeht, liegt der<br />

Glucuronsäuregehalt von GreenIuronic ®<br />

bei etwa 90% und ist damit höher als der<br />

von herkömmlichem Natriumhyaluronat<br />

(etwa 62%). Diese Daten bestätigen die<br />

hohe Reinheit der Hyaluronsäure aus<br />

Tremella (5).<br />

Tabelle 1: Quantifizierung von Hyaluronsäure. Der prozentuale Gewichtsanteil (% w/w) aller<br />

Hyaluronsäure-Formen wurde anhand von Standardkurven normalisiert, die unter Verwendung<br />

von Glucoronsäure-Standard (im Bereich von 0 bis 2 mg/ml) erstellt und bei 340 nm<br />

durch Spektralphotometrie (Infinite 200 Pro Mplex, Tecan) analysiert wurden. Die Daten sind<br />

als Mittelwerte ± Standardabweichungen (SD) (%) von fünf unabhängigen Experimenten in<br />

dreifacher Ausführung (5).<br />

Nicht-fermentativer<br />

Ursprung aus dem Pilz<br />

Im Gegensatz zu anderen auf dem Markt<br />

befindlichen Hyaluronsäuren fermentativen<br />

Ursprungs wird GreenIuronic ® durch<br />

ein Extraktionsverfahren aus Tremella<br />

fuciformis gewonnen. Tremella fuciformis<br />

, ein Basidiomycet (Ständerpilz), der<br />

auch als "Silberohr" bekannt ist, findet<br />

in der chinesischen Kultur zahlreiche<br />

Anwendungen als Antioxidans, Antitumormittel<br />

und zur Stärkung des Immunsystems<br />

(3).<br />

Tremella fuciformis beinhaltet eine Vielzahl<br />

von Molekularstrukturen mit potenziellen<br />

biologischen Aktivitäten, die seinen<br />

Wirkstoffen spezifische Funktionen<br />

verleihen (4).<br />

Überragende<br />

Konzentration an<br />

Hyaluronsäure<br />

Erste HPLC-UV-Analysen zeigen eine<br />

hohe Hyaluronsäure-Konzentration des<br />

GreenIuronic ® . Weitere Tests wurden<br />

durchgeführt, um dies zu bestätigen und<br />

den Gewichtsanteil der Hyaluronsäure in<br />

GreenIuronic ® genau zu bestimmen. Die<br />

Abb. 1: Analyse der Funktion von GreenIuronic ® und Natriumhyluronat auf menschliche Chondrozyten<br />

(T/C-28a2) Zellen. In (A) wurde der mitochondriale Stoffwechsel mit dem MTT-Test untersucht;<br />

in (B) die ROS-Produktion; in (C) die Proliferationsanalyse mit dem Kristallviolett-Assay<br />

und in (D) die Hyaluronsäure-Quantifizierung mit dem ELISA-Kit. Die Daten sind ausgedrückt als<br />

Mittelwert ± SD im Vergleich zur Kontrolle (0%-Linie) von fünf unabhängigen Experimenten, die<br />

in dreifacher Ausführung durchgeführt wurden. * p < 0,05 gegenüber der Kontrolle; # p < 0,05<br />

gegenüber Natriumhyaluronat 1 µg/µL (5).<br />

20


Pflanzenextrakte<br />

Patentierte<br />

Wirksamkeit<br />

Die Bioverfügbarkeit von veganer<br />

Hyaluronsäure wurde von Wissenschaftlern<br />

der Universität Ostpiemonts in Italien<br />

analysiert. Die Wirksamkeit wurde<br />

an einem 3D-Darmbarrieremodell untersucht,<br />

das die orale Aufnahme durch den<br />

Menschen nachahmt. Zusätzlich werden<br />

im 3D-Darmbarrieremodell die molekulare<br />

Struktur und die biologischen<br />

Eigenschaften unter Bedingungen der<br />

Osteoarthritis (OA) simuliert.<br />

Die erhobenen Daten zeigten, dass<br />

Hyaluronsäure pflanzlichen Ursprungs<br />

in der Lage ist, die Darmbarriere ohne<br />

Komplikationen zu überwinden, da ihr<br />

chemisch-biologisches Profil für viele<br />

spezifische Funktionen der Chondrozyten<br />

(Knorpelzellen) verantwortlich sein<br />

könnte.<br />

Zusätzlich ist in einem Osteoarthritis-<br />

Modell der Einfluss von Greenluronic ®<br />

auf den molekularen Mechanismus zur<br />

Verhinderung des Knorpelabbaus nachgewiesen<br />

worden.<br />

Diese Ergebnisse bestätigen die Befunde,<br />

dass diese neue Form von veganer<br />

Hyaluronsäure in den Chondrozyten absorbiert<br />

und verteilt wird und ihre biologischen<br />

Aktivitäten beibehält.<br />

Die Ergebnisse der vorliegenden In-vitro-Studie<br />

können die Hypothese stützen,<br />

dass die orale Verabreichung von veganer<br />

Hyaluronsäure beim Menschen zu<br />

positiven therapeutischen Effekten bei<br />

Osteoarthritis führen kann.<br />

Insbesondere kann die Hypothese aufgestellt<br />

werden, dass diese vielversprechenden<br />

positiven Wirkungen nicht nur<br />

für die Gelenke, sondern auch für alle<br />

durch Arthrose verursachten Schäden relevant<br />

sind (5).<br />

Die Tagesdosis beträgt 200 mg unter<br />

physiologischen Bedingungen (in der<br />

Studie wurden 200 mg verwendet gegenüber<br />

500 mg Standard-Hyaluronsäure<br />

100 KDa).<br />

Konsolidierter<br />

regulatorischer<br />

Status<br />

Die vegane Hyaluronsäure wurde von<br />

unabhängigen Gutachtern bewertet und<br />

gilt nach deren Beurteilung im Gegensatz<br />

zu Hyaluronsäuren mit fermentativem<br />

Ursprung als Non-Novel Food.<br />

Außerdem wurden bereits erste Produkte<br />

mit der veganen Hyaluronsäure<br />

GreenIuronic ® , die von Vivatis Pharma<br />

exklusiv vertrieben wird, auf dem europäischen<br />

Markt gebracht.<br />

Referenzen:<br />

(1) Evaluation of the efficacy and safety<br />

of hyaluronic acid for improving skin<br />

wellbeing<br />

and combating skin aging, Universitá<br />

del Piemonte Orientale.<br />

(2) Migliore, A., & Procopio, S. (2015).<br />

Effectiveness and utility of hyaluronic<br />

acid in osteoarthritis. Clinical cases<br />

in mineral and bone metabolism : the<br />

official journal of the Italian Society of<br />

Osteoporosis, Mineral Metabolism, and<br />

Skeletal Diseases, 12(1), 31–33. https://<br />

doi.org/10.11138/ccmbm/2015.12.1.031<br />

(3) Ma, X., Yang, M., He, Y., Zhai,<br />

C., & Li, C. (2021). A review on the<br />

production, structure, bioactivities<br />

and applications of Tremella polysaccharides.<br />

International journal of<br />

immunopathology and pharmacology,<br />

35, 20587384211000541. https://doi.<br />

org/10.1177/20587384211000541<br />

(4) Yang, D., Liu, Y., & Zhang, L.<br />

(2019). Tremella polysaccharide: The<br />

molecular mechanisms of its drug<br />

action. Progress in molecular biology<br />

and translational science, 163,<br />

383–421. https://doi.org/10.1016/<br />

bs.pmbts.2019.03.002<br />

(5) Galla, R., Ruga, S., Aprile, S.,<br />

Ferrari, S., Brovero, A., Grosa, G.,<br />

Molinari, C., & Uberti, F. (2022). New<br />

Hyaluronic Acid from Plant Origin to<br />

Improve Joint Protection-An In Vitro<br />

Study. International journal of molecular<br />

sciences, 23(15), 8114. https://doi.<br />

org/10.3390/ijms23158114<br />

Autorin:<br />

Cristina Caballero Román,<br />

Marketing & Technical Support<br />

Nutraceuticals<br />

Vivatis Pharma Group<br />

April <strong>2023</strong><br />

21


V italstoffe<br />

Jenna Michel<br />

Frauen und ihre Gesundheit – ein wichtiges Thema<br />

Blutungen während der Perimeno pause<br />

und auch in Situationen nach der Menopause.<br />

Asparagus racemosus enthält<br />

Saponine, die die durch Oxytocin ausgelöste<br />

Aktivität der Uterusmuskulatur<br />

fördern und dadurch die spontane uterine<br />

Notabilität aufrechterhalten, was seine<br />

Wirksamkeit bei Dysmenorrhoe bestätigt,<br />

die eine schmerzhafte Menstruation<br />

ohne signifikante Beckenpathologie umfasst<br />

(2).<br />

Angstzustände sind nicht nur bei Frauen<br />

anzutreffen, aber die Effekte auf unseren<br />

Körper und unsere geistige Arbeitsbelastung<br />

können sich auf den Stresslevel und<br />

das allgemeine Wohlbefinden auswirken.<br />

Vidya Herbs bietet stimmungsaufhellende<br />

Extrakte an, die den Hormonhaushalt<br />

über die gesamte Lebensspanne hinweg<br />

ausgleichen können.<br />

Ashwagandha (Withania somnifera)<br />

Unsere Gesellschaft entwickelt sich heute in Bezug auf Frauen weiter, aber viele von<br />

uns leben immer noch in patriarchalischen Strukturen, und es gibt immer noch verschiedene<br />

Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen.<br />

Vidya Herbs bietet qualitätvolle Pflanzenextrakte<br />

an, mit denen Frauen sich<br />

in ihrem Körper, mit ihrem Alter und<br />

ihrem Geist besser fühlen können. Da<br />

das Thema Frauengesundheit ständig an<br />

Bedeutung gewinnt, können wir unsere<br />

Pflanzenextrakte und ihre Anwendung<br />

genauer unter die Lupe nehmen. Aufgrund<br />

verschiedener gesundheitlicher<br />

Probleme müssen sich Frauen im Laufe<br />

der Zeit an ihren sich verändernden Körper<br />

und die Empfindlichkeit anpassen.<br />

Dysmenorhoe und prämenstruelles<br />

Syndrom bedeuten für die meisten<br />

Frauen monatliche Leiden, die<br />

durch bestimmte Pflanzen gelindert<br />

werden können. Diese Beschwerden<br />

können verschiedene Ursachen haben,<br />

z. B. Gebärmutterkontraktionen, entzündliche<br />

Beckenerkrankungen (z. B.<br />

© Indian Food – shutterstock.com<br />

Endometriose) und Menstruationsbeschwerden.<br />

Kurkuma (Curcuma longa) ist dank seines<br />

hohen Gehalts an Curcumin oiden<br />

eine wichtige Verbindung, die auf den<br />

entzündeten Bereich wirkt. Kayat et al.<br />

(1) haben in einer randomisierten, doppelblinden,<br />

Placebo-kontrollierten Studie<br />

mit 70 Probandinnen, die gleichmäßig<br />

auf Verum- und Placebo-Gruppen<br />

verteilt waren, nachgewiesen, dass Kurkumin<br />

die Schmerzen des prämenstruellen<br />

Syndroms (PMS) lindert und deren<br />

Dauer verkürzt.<br />

Shatavari, die Bestandteile von Asparagus<br />

racemosus, machen es zu einem<br />

wertvollen Therapeutikum bei Menstruationsstörungen<br />

wie Dysmenorrhoe, prämenstruellem<br />

Syndrom, unregelmäßigen<br />

Ashwagandha (Withania somnifera)<br />

besitzt angstlösende Eigenschaften und<br />

kann bei der Behandlung des Menopausensyndroms<br />

eingesetzt werden, um<br />

Reizbarkeit und Stress, die in dieser<br />

wichtigen Phase des Lebens einer Frau<br />

auftreten, zu lindern. Viwithan ist eine<br />

standardisierte Form des Withaferin-<br />

A-Extrakts. Withaferin A ist eines der<br />

Withanolide, die für die anxiolytische<br />

Wirkung verantwortlich sind, wie von<br />

S.K. Bhattacharya im Tierversuch nachgewiesen<br />

wurde (3).<br />

Heiliges Basilikum, auch bekannt als<br />

Tulsi, stammt aus Indien und wird in der<br />

ayurvedischen Medizin als therapeutisch<br />

wertvoll für Körper und Geist angesehen.<br />

Eine von N. Jamshidi (4) durchgeführte<br />

Studie hat ergeben, dass Tulsi<br />

eine wirksame Behandlung für lebensstilbedingte<br />

chronische Krankheiten wie<br />

Diabetes, metabolisches Syndrom und<br />

psychischen Stress darstellt.<br />

Alterungserscheinungen können<br />

manche Frauen in den Wechseljahren<br />

mit unterschiedlicher Intensität und in<br />

22


Pflanzenextrakte<br />

verschiedenen Bereichen treffen (z.B.<br />

Hautalterung, Knochengesundheit u.a.).<br />

Der standardisierte Granatapfelextrakt<br />

mit Ellagsäure oder Punicalagin stärkt<br />

den Organismus, um die Auswirkungen<br />

der Veränderungen vor und während der<br />

Menopause zu verringern.<br />

Als Reaktion auf die Beschwerden in<br />

den Wechseljahren benötigen viele eine<br />

Östrogentherapie. Es wird vermutet,<br />

dass der Granatapfel eine östrogenähnliche<br />

Wirkung hat, wie eine Kaban-<br />

Studie gezeigt hat, in der belegt wurde,<br />

wie der Granatapfelsamenextrakt die<br />

Veränderungen in den Wechseljahren beeinflusst.<br />

Eine Gruppe von Ratten wurde<br />

mit Standardfutter ernährt, eine andere<br />

Gruppe mit Granatapfelextrakt, der dem<br />

Trinkwasser zugesetzt wurde. Es zeigte<br />

sich, dass sich nach 90-tägiger Behandlung<br />

die Dicke des Vaginalepithels und<br />

der tibiale Knochenkortex deutlich verbesserten.<br />

Die Formulierung mit Granatapfelextrakt<br />

kann eine Unterstützung<br />

oder eine Alternative zu den wichtigsten<br />

Behandlungsmodalitäten bei der Erhaltung<br />

der Knochendichte und der vaginalen<br />

Epithelatrophie sein (5).<br />

Skincera Konjak-Extrakt, standardisiert<br />

in Glycoceramiden, ist eine spezifische<br />

Formulierung von Vidya Herbs zur<br />

topischen oder oralen Anwendung für die<br />

Haut. Eine Studie hat gezeigt, dass die<br />

Trockenheit der Haut, die Altersflecken<br />

und die Hyperpigmentierung signifikant<br />

verringert wurden. Rötungen, Fettigkeit<br />

und Juckreiz wurden nach einer 6-wöchigen<br />

Behandlung durch Dermatologen<br />

verbessert. Auch Skincera zeigte keine<br />

Nebenwirkungen und war sehr gut verträglich<br />

(6).<br />

Das Leben im Körper einer Frau geht<br />

von der Pubertät bis ins hohe Alter mit<br />

körperlichen Veränderungen und Beschwerden<br />

(oder Schmerzen) einher.<br />

Deshalb konzentriert sich Vidya Herbs<br />

auf viele Extrakte, die für die Gesundheit<br />

von Frauen verwendet werden können.<br />

Literatur:<br />

(1) Khayat S, Fanaei H, Kheirkhah M,<br />

Moghadam ZB, Kasaeian A, Javadimehr<br />

M. Curcumin mildert die Schwere<br />

der Symptome des prämenstruellen Syndroms:<br />

Eine randomisierte, doppelblinde,<br />

placebokontrollierte Studie. Komplement<br />

Ther Med. 2015 Jun;23(3):318-24.<br />

doi: 10.1016/j.ctim.2015.04.001. Epub<br />

2015 Apr 9. PMID: 26051565.<br />

(2) Shaha, Pooja & Bellankimath,<br />

Anurag. (2017). Pharmakologisches<br />

Profil von Asparagus racemosus: Ein<br />

Rückblick. Internationale Zeitschrift<br />

für aktuelle Mikrobiologie und angewandte<br />

Wissenschaften. 6. 1215-1223.<br />

10.20546/ijcmas.2017.611.144.<br />

(3) Bhattacharya SK, Bhattacharya<br />

A, Sairam K, Ghosal S. Anxiolytischantidepressive<br />

Aktivität von Withania<br />

somnifera Glycowithanoliden: eine experimentelle<br />

Studie. Phytomedicine. Dez<br />

2000;7(6):463-9. doi: 10.1016/S0944-<br />

7113(00)80030-6. PMID: 11194174.<br />

(4) Jamshidi N, Cohen MM. Die<br />

klinische Wirksamkeit und Sicherheit<br />

von Tulsi beim Menschen: Ein systematischer<br />

Überblick über die Literatur.<br />

Evidenzbasierte Ergänzung in der Alternativmedizin<br />

2017;2017:9217567. doi:<br />

10,1155/ 2017/ 9217567: Epub 2017<br />

Mär 16. PMID: 28400848; PMCID:<br />

PMC5376420.<br />

(5) Kaban I, Kaban A, Tunca AF, Aka N,<br />

Kavak H, Akar F. Wirkung von Granatapfelextrakt<br />

auf Vagina, Skelett, metabolische<br />

und endokrine Profile in einem<br />

ovariektomierten Rattenmodell. J Obstet<br />

Gynaecol Res. 2018 Jun;44(6):1087-<br />

1091. doi: 10.1111/jog.13642. Epub<br />

2018 Mär 30. PMID: 29603520.<br />

(6) Heggar Venkataramana S, Puttaswamy<br />

N, Kodimule S. Potenzieller<br />

Nutzen der oralen Verabreichung<br />

von AMORPHOPHALLUS KONJAC<br />

Glycosylceramiden für die Hautgesundheit<br />

– eine randomisierte klinische<br />

Studie. BMC Complement Med Ther.<br />

31. Jan 2020;20(1):26. doi: 10.1186/<br />

s12906 -019-2721-3. PMID: 32020853;<br />

PMCID: PMC7076855.<br />

Kurkuma (Curcuma longa)<br />

© Boonchuay1970 – shutterstock.com<br />

Autorin:<br />

Jenna Michel<br />

Sales Manager, Vidya Europe<br />

www.vidyaeurope.eu<br />

April <strong>2023</strong><br />

23


V italstoffe<br />

Uwe Gröber<br />

Arzneimittel als Mikronährstoff-Räuber –<br />

was Ihnen Ihr Arzt nicht gesagt hat!<br />

© anitram – shutterstock.com<br />

Die mittlere Lebenserwartung der Europäer<br />

hat sich in den letzen 100 Jahren<br />

durch die moderne medizinische Versorgung<br />

und die Verbesserung der Lebensbedingungen<br />

nahezu verdoppelt. In<br />

Deutschland sind im Jahr 2030 nach Daten<br />

des Statistischen Bundesamts etwa<br />

ein 25% und im Jahr 2060 etwa 30% der<br />

Bevölkerung 65 Jahre oder älter. Dabei<br />

bilden die über 80-Jährigen aktuell die<br />

am schnellsten wachsende Bevölkerungsgruppe.<br />

Ihre Zahl wird sich sogar<br />

bis zum Jahre 2060 auf 12% verdoppeln.<br />

Multimorbidität führt zur<br />

Polypharmakotherapie<br />

Mit dem gestiegenen Altersdurchschnitt<br />

ist die Zahl multimorbider Patienten mit<br />

ernährungsassoziierten Erkrankungen<br />

gewachsen, die in der Regel auf eine<br />

komplexe Medikation angewiesen sind.<br />

Dementsprechend sind die Ausgaben<br />

der Gesetzlichen Krankenversicherung<br />

(GKV) für Arzneimittel im zurückliegenden<br />

Jahrzehnt von Jahr zu Jahr gestiegen<br />

und haben im Jahr 2021 mit 45<br />

Milliarden Euro bisher ihren Höhepunkt<br />

erreicht. Daten der Gesetzlichen Krankenversicherung<br />

zeigen, dass 30 bis<br />

40% aller Bundesbürger, die älter als 65<br />

sind, täglich mindestens 4 Arzneimittel<br />

konsumieren. Ein Viertel der über<br />

65-Jährigen nimmt täglich 5 oder mehr<br />

rezeptpflichtige Medikamente ein. Ab 75<br />

Jahren nimmt sogar jeder Dritte ≥ 8 – 12<br />

Arzneimittel pro Tag zu sich. Nicht selten<br />

kommen noch frei verkäufliche Medikamente<br />

hinzu.<br />

Viele ältere Menschen müssen täglich<br />

Arzneimittel einnehmen. Ob Antibiotika,<br />

Blutdrucksenker, Cholesterinsenker, Diabetesmittel,<br />

harntreibende Medikamente,<br />

Krebsmedikamente, Magen-Darm-<br />

Mittel oder Osteoporosemittel: Eine<br />

Vielzahl von Arzneimitteln kann bei regelmäßiger<br />

Einnahme die Aufnahme und<br />

Verwertung von Vitaminen und Mineralstoffen<br />

in unserem Körper stören. Dadurch<br />

steigt das Risiko für Nebenwirkungen<br />

mit der Folge, dass die individuelle<br />

Lebensqualität abnimmt. Im Hinblick<br />

auf Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln<br />

und Mikronährstoffen sind ältere<br />

Menschen besonders gefährdet (z.B.<br />

Veränderung des Zahnstatus, Verringerung<br />

der Magensäureproduktion).<br />

Abb.1: Interaktionsebenen von Arzneimitteln und Mikronährstoffen<br />

Arzneimittel als<br />

Mikronährstoff-Räuber<br />

Arzneimittel und Mikronährstoffe benutzen<br />

im Körper bei der Aufnahme,<br />

Verstoffwechselung und Ausscheidung<br />

(z. B. Urin) dieselben Stoffwechselwege.<br />

Zum Teil konkurrieren sie dabei um dieselben<br />

Enzyme und Transportsysteme.<br />

Dies ist auch einer der Gründe, warum<br />

bei regelmäßiger Einnahme von Medikamenten<br />

(z.B. Statine, Magen-Darm-Mittel)<br />

das Risiko für unerwünschte Arzneimittelwirkungen<br />

steigt (Abb.1).<br />

24


Mikronährstoffe<br />

Unabhängig von den vielfältigen Wechselwirkungen<br />

der Arzneimittel untereinander<br />

kann sich die Medikation auch<br />

zulasten des Vitamin- und Mineralstoffhaushalts<br />

auswirken. Der Mangel an Vitaminen<br />

und anderen Mikronährstoffen<br />

ist nicht selten die Ursache für arzneimittelbedingte<br />

Nebenwirkungen. Unter<br />

Nebenwirkungen werden körperliche<br />

und psychische Zustände verstanden, die<br />

von einem Arzneimittel ausgelöst werden,<br />

aber nicht erwünscht sind.<br />

Eine Vielzahl unerwünschter Arzneimittelwirkungen<br />

kann sich auf dem Boden<br />

medikationsinduzierter Störungen<br />

des Mikronährstoffhaushalts entwickeln.<br />

Dabei sind einige Arzneimittel<br />

wahre Mikronährstoff-Räuber, die sogar<br />

einen handfesten Mangel an Mikronährstoffen<br />

zur Folge haben können.<br />

So ist eine Langzeitbehandlung mit<br />

Glucocorticoiden unter anderem durch<br />

Steigerung des Bedarfs an Vitamin D<br />

und Menaquinon-7 mit einem erhöhten<br />

Risiko für eine Corticoid-induzierte<br />

Osteoporose assoziiert. Die Medikation<br />

mit Thiazid- oder Schleifendiuretika<br />

führt zu einem renalen Verlust an<br />

Magnesium und Kalium.<br />

Das Elektrolyt Magnesium bestimmt als<br />

aktivierender Faktor der Tyrosinkinase<br />

des Insulins den gesamten Insulinstoffwechsel.<br />

Ein Magnesiummangel (Serum:<br />

≤ 0,85 mmol/l) steigert das Risiko<br />

für zahlreiche metabolische Störungen<br />

(z. B. Triglyceridämie, Insulinresistenz).<br />

Das orale Antidiabetikum Metformin<br />

beeinträchtigt die diätetische Verfügbarkeit<br />

von Vitamin B12 und Magnesium<br />

und begünstigt hierüber das Auftreten<br />

von diabetischen Angiopathien. Eine<br />

Cholesterin-senkende Therapie mit Statinen<br />

ist mit Störungen des Ubiquinon-,<br />

Menaquinon-7- und Selen-Haushalts assoziiert,<br />

die sich in Form von Myopathien<br />

und Neuropathien äußern können. Die<br />

langfristige Einnahme von Protonenpumpenhemmern<br />

(PPI) beeinträchtigt<br />

unter anderem die diätetische Utilisation<br />

von Vitamin B12, Eisen, Zink, Kalzium<br />

und Magnesium (Tab.1).<br />

Arzneimittelgruppe Arzneistoff (Bsp.) Erhöhter Bedarf an<br />

Antidiabetika, orale Metformin Folsäure, Vitamin B12, Magnesium, Vitamin D<br />

Protonenpumpenhemmer Omeprazol, Pantoprazol Folsäure, Vitamin B12, Magnesium, Kalzium, Zink, Eisen<br />

Diuretika (Thiazide,<br />

Hydrochlorothiazid, HCT Normal<br />

Schleifendiuretika)<br />

Furosemid<br />

Magnesium, Kalium,<br />

High<br />

Folsäure, Vitamin B1, Zink<br />

Lipidsenker vom Statin-Typ Rosuvastatin, Atorvastatin Ubiquinon, Menaquinon-7, Selen, Vitamin D<br />

Tab. 1: Im Alter häufig eingesetzte Arzneimittel, die bei langfristiger Einnahme zu einem erhöhten Bedarf an Mikronährstoffen führen (Auswahl)<br />

Einige Beispiele für Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln und Mikronährstoffen sollen im Folgenden<br />

in 5 Punkten beispielhaft vorgestellt werden (siehe Abb.2).<br />

Abb.2: Störungen des Mikronährstoffstatus durch Arzneimittel<br />

April <strong>2023</strong><br />

25


V italstoffe<br />

Arzneimittel und<br />

Mikronährstoffe<br />

Punkt 1: Hemmung der Synthese von<br />

Mikronährstoffen<br />

Cholesterinsenker vom Statin-Typ – in<br />

der Fachsprache auch Statine genannt<br />

– wie Atorvastatin und Simvastatin werden<br />

seit Jahren erfolgreich zur Senkung<br />

erhöhter Cholesterinspiegel eingesetzt,<br />

um einer Gefäßverkalkung vorzubeugen,<br />

die langfristig zu Herzinfarkt oder<br />

Schlaganfall führen kann. Da Statine in<br />

den Haushalt der Mevalonat-Synthese<br />

eingreifen, hemmen sie nicht nur die<br />

Synthese von Cholesterin, sondern können<br />

auch die körpereigene Synthese von<br />

Ubiquinon (Coenzym Q10), Menaquinon-7<br />

(Vitamin K2) und Selenoproteinen<br />

(Selenoprotein N) beeinträchtigen<br />

(Abb.3). Da Coenzym Q10 eine zentrale<br />

Rolle im Energiestoffwechsel der Zellen<br />

spielt, kann hierdurch die Entwicklung<br />

von Statin-bedingten Muskelschmerzen,<br />

Störungen im Glucose- und Hirnstoffwechsel<br />

begünstigt werden.<br />

Arbeitsgruppe um Univ.-Prof. Michael<br />

Leutner der Abteilung für Endokrinologie<br />

und Stoffwechsel der Medizinischen<br />

Universität Wien analysierte dazu die<br />

Gesundheitsdaten von 7,9 Millionen Österreichern,<br />

die 2006 und 2007 ein Krankenhaus,<br />

einen niedergelassenen Arzt<br />

aufgesucht oder ein Rezept in der Apotheke<br />

eingelöst haben. Von diesen wurden<br />

353.502 Patienten erfasst, die mindestens<br />

ein Jahr lang Statine eingenommen haben.<br />

Dabei wurde mit Hilfe eines Cross-sektionalen<br />

Studiendesigns der dosisabhängige<br />

Zusammenhang der Statineinnahme mit<br />

der Diagnose Osteoporose erfasst. Bemerkenswerterweise<br />

war bei niedrigen<br />

täglichen Dosen (< 20 mg) das Risiko<br />

für Osteoporose reduziert, während man<br />

bei Tagesdosierungen von ≥ 20 mg Atorvastatin,<br />

≥ 40 mg Simvastatin oder Rosuvastatin<br />

ein signifikant erhöhtes Risiko<br />

für Osteoporose fand. Mit dieser Studie<br />

konnte die Arbeitsgruppe um Leutner et<br />

al. zum ersten Mal einen dosisabhängigen<br />

Zusammenhang der Statintherapie mit der<br />

Diagnose Osteoporose beschreiben.<br />

Die Biosynthese von Ubiquinon, das innerhalb<br />

der mitochondrialen Elektronentransportkette<br />

als Elektronencarrier und<br />

Protonentranslokator fungiert, verläuft<br />

ebenso wie die des Cholesterins über<br />

Isopentenyl-Pyrophosphat (IPP) und<br />

Farnesyl-Pyrophosphat (FPP) im Mevalonat-Stoffwechsel.<br />

In Meta-Analysen<br />

konnte dementsprechend eine signifikante<br />

Reduktion der Coenzym-Q10-Spiegel<br />

im Blutplasma unter Statintherapie gezeigt<br />

werden. Eine weitere Meta-Analyse<br />

beschreibt zudem eine signifikante<br />

Reduktion der Statin-bedingten Muskelbeschwerden<br />

durch die Supplementierung<br />

von Coenzym Q10.<br />

Über die Interaktion mit dem Mevalonat-<br />

Stoffwechsel können darüber hinaus die<br />

Synthese und die Stoffwechselfunktion<br />

von Menaquinon-7 (Vitamin K2), Selenabhängigen<br />

Proteinen (z.B. Selenoprotein<br />

N) sowie von Sexualhormonen (z.B.<br />

Testosteron) beeinträchtigt werden.<br />

Eine aktuelle Studie aus Österreich zeigt<br />

nun, dass Statine das Osteoporoserisiko<br />

dosisabhängig steigern können. Eine<br />

Abb.3: Statine hemmen die Mevalonat-Synthese<br />

Punkt 2: Steigerung der renalen Exkretion<br />

von Mikronährstoffen<br />

Diuretika, im Volksmund auch als Wassertabletten<br />

oder harntreibende Medikamente<br />

bezeichnet, werden zur vermehrten<br />

Ausschwemmung von Wasser aus<br />

dem Körper über die Nieren eingesetzt.<br />

Häufige Anwendungsgebiete sind Hypertonie,<br />

Ödeme und Herzinsuffizienz.<br />

Diuretika steigern den renalen Verlust an<br />

Elektrolyten wie Magnesium und Kalium.<br />

Über die Interaktion mit Phosphoplipiden<br />

wirkt Magnesium membranstabilisierend<br />

und reguliert als Co-Faktor der<br />

Na+/K+-ATPase die Erregungsleitung in<br />

Nerven- und Muskelzellen.<br />

Ein Magnesiummangel (≤ 0,85 mmol/l,<br />

Serum) erhöht die Durchlässigkeit von<br />

Kalium durch K+-Kanäle, was wiederum<br />

Auswirkungen auf das Herzmuskel-<br />

Aktionspotential hat. Seine antagonistische<br />

Wirkung gegenüber Kalzium (→<br />

NMDA-Rezeptor-Antagonist) schützt<br />

die Myokardzelle bei ischämischen Perfusionsstörungen<br />

vor einer Kalziumüberladung.<br />

Aufgrund dieser Eigenschaften<br />

ökonomisiert Magnesium die kardiale<br />

Bioenergetik, wirkt antiarrhythmisch und<br />

Blutdruck-regulierend. Magnesium aktiviert<br />

als Substrat den Insulin-Rezeptor<br />

26


Mikronährstoffe<br />

(IRS) bzw. den Tyrosinkinase-Rezeptor<br />

des Insulins und bestimmt damit die Insulinsensitivität<br />

(Abb.4). Eine Unterversorgung<br />

an Magnesium beeinträchtigt daher<br />

die Blutdruckregulation und begünstigt<br />

weiterhin Störungen im Insulin- und Lipidstoffwechsel<br />

(z.B. Triglyceridämie).<br />

Punkt 3: Störungen des Mikronährstoff-<br />

Stoffwechsels<br />

Bei Patienten, die mit Medikamenten<br />

gegen epileptische Anfälle behandelt<br />

werden, sogenannten Antiepileptika,<br />

können schwere Störungen im Knochenstoffwechsel<br />

auftreten. Antiepileptika<br />

wie Carbamazepin oder Phenytoin<br />

können Enzyme (→ 24-Hydroxylase) in<br />

der Leber stimulieren, die 25(OH)D und<br />

1,25(OH)2D im Körper abbauen. In der<br />

Folge können schwere Störungen im Knochen-<br />

und Muskelstoffwechsel, bis hin<br />

zur Osteomalazie, auftreten, da das Sonnenvitamin<br />

für die Kalziumverwertung<br />

und Knochenmineralisierung wichtig ist.<br />

Das Antiepileptikum Phenytoin oder das<br />

Glucocorticoid Dexamethason können<br />

den Pregnan-X-Rezeptor stimulieren und<br />

hierüber die 24-Hydroxylase (24-OHase)<br />

aktivieren (Abb.5). Die 24-OHase baut<br />

25(OH)-Vitamin D und 1,25(OH)2-Vitamin<br />

D in nicht mehr Stoffwechsel-aktive<br />

Vitamin-D-Metaboliten ab. Vitamin D<br />

wird dadurch inaktiviert und verliert seine<br />

Stoffwechselfunktion. Ein normaler<br />

25(OH)D-Status von 40 bis 60 ng/ml<br />

kann diese Nebenwirkungen erheblich<br />

reduzieren.<br />

Abb.4: Magnesium aktiviert als Substrat den<br />

Insulin-Rezeptor (IRS)<br />

Abb.5: Vitamin D verbessert Wirkung und reduziert Nebenwirkungen vieler Arzneimittel<br />

Tipp: Soeben erschienen: Arzneimittel<br />

als Mikronährstoff-Räuber – Was Ihnen<br />

Ihr Arzt nicht gesagt hat. 3., aktualisierte<br />

und erweiterte Auflage, Wissenschaftliche<br />

Verlagsgesellschaft, Stuttgart, 2022.<br />

Punkt 4: Störungen der Energie- und<br />

Mikronährstoffaufnahme<br />

Chemo- und bestrahlungsbedingte<br />

Kau- und Schluckstörungen, Schäden<br />

der Mundschleimhaut oder Durchfall<br />

und Erbrechen beeinträchtigen bei<br />

Krebspatienten erheblich die Aufnahme<br />

von Energie- und Mikronährstoffen über<br />

die Nahrung. Da Makronährstoffe die<br />

natürlichen Träger für Mikronährstoffe<br />

sind, zählt die Malnutrition zu einer der<br />

Hauptursachen für einen inadäquaten<br />

Mikronährstoffstatus bei Tumorpatienten.<br />

Punkt 5: Störungen der Aufnahme und<br />

Verwertung von Mikronährstoffen<br />

Säureblocker wie Omeprazol und Pantoprazol<br />

(PPI) werden vor allem bei Refluxösophagitis<br />

und in der Therapie von Magen-<br />

und Zwölffingerdarm-Geschwüren<br />

eingesetzt. Die Wirkung der PPI beruht<br />

darauf, dass sie ein Enzym in den Zellen<br />

der Magenschleimhaut langfristig<br />

blockieren, welches die Magensäure in<br />

den Magen pumpt. Durch die pH-Wert-<br />

Veränderung wird die pH-abhängige<br />

Aufnahme von zahlreichen Mikronährstoffen<br />

erheblich gestört. Denn eine<br />

unkritische Dauertherapie mit PPI birgt<br />

zahlreiche Risiken – neben Störungen im<br />

Darmmikrobiom, Gastrointestinaltrakt<br />

(GIT), Respirationstrakt, kardiovaskulären<br />

System sowie der Hirngesundheit,<br />

Knochenintegrität, Funktion der Leber,<br />

der Nieren bis hin zu endokrinen Tumoren<br />

des gastroenteropankreatischen<br />

April <strong>2023</strong><br />

27


V italstoffe<br />

Systems. PPI führen vor allem zu nachhaltigen<br />

Störungen im Haushalt vieler<br />

essenzieller Mikronährstoffe (z.B. Vitamin<br />

B12, Eisen, Zink). Ein Mangel an<br />

Vitamin B12 kann zu einem Anstieg<br />

der Homocysteinwerte im Blut führen,<br />

mit vielfältigen gesundheitlichen Folgen:<br />

Hirnatrophie, Demenz, Osteoporose,<br />

Schlaganfall und Gefäßalterung.<br />

Ein Mangel an Magnesium kann die<br />

Osteoblastenaktivität reduzieren, die<br />

Osteoklastenanzahl steigern und damit<br />

die Knochensteifigkeit vermindern.<br />

Magnesiummangel erhöht auch die<br />

Sekretion von Parathormon (PTH) und<br />

kann die PTH-Response blockieren.<br />

Zudem begünstigt ein Mangel an Magnesium<br />

einen Kalziummangel sowie<br />

eine unzureichende Versorgung mit<br />

Vitamin D [25(OH)D: < 30 ng/ml]. In<br />

den USA gelten PPI daher laut der von<br />

der American Geriatrics Society (AGS)<br />

herausgegebenen Beers-Liste für ältere<br />

Menschen (> 65 Jahre) als potentiell<br />

ungeeignete Arzneistoffe. Damit zieht<br />

die AGS eine längst überfällige Konsequenz<br />

aus der in den USA – auch in<br />

Deutschland – irrational zunehmenden<br />

Verschreibungshäufigkeit der PPI bei<br />

Senioren.<br />

Schlussfolgerung:<br />

Es ist daher bemerkenswert, dass in der<br />

Vergangenheit Interaktionen zwischen<br />

Arzneimitteln und Mikronährstoffen<br />

in der medizinischen und pharmazeutischen<br />

Praxis nur einen verschwindend<br />

kleinen Raum eingenommen haben.<br />

Angesichts einer immer umfangreicher<br />

werdenden Pharmakotherapie mit einer<br />

stetig wachsenden Anzahl von Arzneimitteln<br />

kommt ihrer Häufigkeit jedoch<br />

eine wachsende Bedeutung zu. Da<br />

solche Interaktionen je nach Behandlungsdauer<br />

und Mikronährstoffstatus<br />

nicht ohne Folgen für die Gesundheit<br />

des Patienten und die Arzneimitteltherapie<br />

bleiben, sollte ihnen von Seiten<br />

der Ärzte und Apotheker in Zukunft<br />

eine wesentlich größere Aufmerksamkeit<br />

als bisher geschenkt werden, um<br />

die Wirksamkeit einer Pharmakotherapie<br />

zu optimieren und das Risiko für<br />

unerwünschte Arzneimittelwirkungen<br />

(UAW) zu reduzieren.<br />

Literatur:<br />

Gröber U, Kisters K, Arzneimittel als<br />

Mikronährstoff-Räuber – Was Ihnen Ihr<br />

Arzt nicht gesagt hat. 3, aktualisierte<br />

und erweiterte Auflage, Wissenschaftliche<br />

Verlagsgesellschaft, Stuttgart, 2022.<br />

Gröber U, Kisters K, Schmidt J, Important<br />

drug-micronutrient interactions: A<br />

selection for clinical practice. Crit Rev<br />

Food Sci Nutr, 2020; 60(2): 257-275.<br />

Autor:<br />

Uwe Gröber,<br />

Akademie für Mikronährstoffmedizin<br />

(AMM), Essen<br />

www.vitaminspur.de<br />

©Alexander Raths – shutterstock.com<br />

28


Kollagenpeptide<br />

Oliver Wolf<br />

Starke Knochen trotz Menopause<br />

Studien zeigen, wie Bioaktive Kollagenpeptide® die Knochendichte von Frauen erhöhen.<br />

© Wavebreakmedia<br />

Etwa 22% aller europäischen Frauen<br />

über 50 Jahre sind von Osteoporose<br />

betroffen, bei Männern sind es circa<br />

7% (1). Zudem liegt das Lebenszeitrisiko<br />

für osteoporotische Frakturen<br />

für Frauen bei etwa 46% und für Männer<br />

bei etwa 22% (2). Grund für die<br />

erhöhte Gefährdung von Frauen im<br />

Hinblick auf die Osteoporose sind die<br />

hormonellen Veränderungen nach der<br />

Menopause, die Frauen im Durchschnitt<br />

zwischen dem 45. und 55.<br />

Lebensjahr durchleben. Der sinkende<br />

Östrogenspiegel führt zu einer Abnahme<br />

der Knochenmineraldichte, die für<br />

die Erhaltung der Knochengesundheit<br />

essentiell ist. Kollagen macht einen großen<br />

Teil der organischen Knochenmatrix<br />

aus. Daher bietet die Supplementation<br />

von spezifischen Kollagenpeptiden<br />

eine vielversprechende Möglichkeit,<br />

den Knochenschwund zu behandeln<br />

– neben den allgemein bekannten Präventionsmaßnahmen<br />

wie kalzium- und<br />

vitaminreicher Ernährung, Gewichtskontrolle<br />

und ausreichende Bewegung.<br />

Der Kollagenspezialist GELITA<br />

hat genau für diese Anwendungen die<br />

Bioaktiven Kollagenpeptide (BCP ® )<br />

FORTIBONE ® entwickelt und deren<br />

Wirkung in klinischen Studien mit postmenopausalen<br />

Frauen bestätigt.<br />

Der Östrogenspiegel<br />

beeinflusst den<br />

Knochenstoffwechsel<br />

Das Hormon Östrogen spielt eine wichtige<br />

Rolle im Knochenstoffwechsel,<br />

denn es bremst die Aktivität der knochenabbauenden<br />

Zellen, den sogenannten<br />

Osteoklasten. In den Wechseljahren<br />

sinkt jedoch der Östrogenspiegel. Dadurch<br />

werden die Osteoklasten nicht<br />

mehr ausreichend gehemmt, und es<br />

kommt zu einem verstärkten Abbau der<br />

Knochenmineraldichte. Diese ist jedoch<br />

wichtig für die Erhaltung der Knochenstabilität<br />

und beugt Knochenbrüchen<br />

April <strong>2023</strong><br />

29


V italstoffe<br />

vor. Nimmt die Knochendichte aufgrund<br />

des durch die Menopause herbeigeführten<br />

Östrogenmangels ab, kann dies zu<br />

Knochenschwund und Frakturen führen,<br />

was eine postmenopausale Osteoporose<br />

begünstigen kann.<br />

Vorbeugung und<br />

Behandlung von<br />

Osteoporose<br />

Um Osteoporose vorzubeugen, gibt es<br />

mehrere nicht-pharmakologische Ansätze:<br />

tägliche körperliche Aktivität, weniger<br />

Alkohol konsumieren und auf Zigaretten<br />

verzichten. Diese Maßnahmen<br />

können zwar einen weiteren Verlust der<br />

Knochendichte verlangsamen, sind aber<br />

nach der Diagnose einer Osteoporose<br />

kaum noch geeignet, eine Verbesserung<br />

zu bewirken. Patientinnen mit Osteoporose<br />

wird häufig die Einnahme von Kalzium<br />

und Vitamin D empfohlen. Es hat<br />

sich jedoch nicht gezeigt, dass dies den<br />

fortschreitenden Verlauf der Erkrankung<br />

sowie das Risiko von Knochenbrüchen<br />

wesentlich verringert. Auch pharmakologische<br />

Behandlungen weisen mitunter<br />

einige Nachteile auf: Bisphosphonate,<br />

humane monoklonale Antikörper und<br />

selektive Östrogenrezeptormodulatoren<br />

sind allesamt mit unerwünschten, zum<br />

Teil erheblichen Nebenwirkungen verbunden.<br />

der Anteil an Kollagenfasern erhöht,<br />

kann der Knochen auch stärker mineralisiert<br />

werden und die Knochendichte<br />

nimmt zu. Daher ist eine stabile Kollagenstruktur<br />

für die Knochengesundheit<br />

von entscheidender Bedeutung.<br />

„Wir bei GELITA erforschen seit Jahren,<br />

wie sich die Einnahme von Bioaktiven<br />

Kollagenpeptiden ® auf verschiedene<br />

Bereiche des Körpers wie Gelenke, Sehnen<br />

oder Knochen auswirkt. Gerade im<br />

Bereich der Knochengesundheit von<br />

Frauen nach der Menopause konnten wir<br />

mit FORTIBONE ® überzeugende Ergebnisse<br />

erzielen“, betont Martin Walter,<br />

Category Manager Healthy Aging und<br />

Sports Nutrition bei GELITA.<br />

Studienergebnisse zeigen<br />

positive Effekte auf die<br />

Knochenmineraldichte<br />

In einer 2018 durchgeführten randomisierten,<br />

kontrollierten Doppelblindstudie<br />

wurde die 12-monatige Einnahme von<br />

FORTIBONE ® auf die Knochenmineraldichte<br />

in der Wirbelsäule und im<br />

Oberschenkelhals bei postmenopausalen<br />

Frauen mit geringer Knochendichte<br />

untersucht. An der Studie nahmen 131<br />

Probandinnen im Alter von 46 bis 80<br />

Jahren teil, die in eine Interventions- und<br />

eine Placebogruppe aufgeteilt wurden.<br />

Die Interventionsgruppe nahm täglich<br />

5 Gramm FORTIBONE ® zu sich, die<br />

Placebogruppe 5 Gramm Maltodextrin.<br />

Die Studie konnte zeigen, dass die<br />

Knochendichte nach der Einnahme von<br />

FORTIBONE ® signifikant zunahm,<br />

während sie sich in der Placebogruppe<br />

verringerte. So stieg die Knochenmineraldichte<br />

bei der Verumgruppe in der<br />

Wirbelsäule um 4,2% und die im Oberschenkelhals<br />

um 7,7% (3).<br />

Die positive Wirkung von FORTIBONE ®<br />

auf die Knochenmineraldichte bestätigte<br />

auch die Folgestudie aus dem Jahr 2021.<br />

Dabei nahmen 31 Probandinnen aus der<br />

Studie von 2018 weitere drei Jahre täglich<br />

5 Gramm FORTIBONE ® ein. Die<br />

Testpersonen kamen aus der Interventions-<br />

sowie aus der Placebogruppe. Eine<br />

langfristige Erhöhung der Knochendichte<br />

konnte nachgewiesen werden, wobei<br />

insbesondere die Probandinnen aus der<br />

vorherigen Placebogruppe durch die<br />

Einnahme von FORTIBONE ® profitierten.<br />

Die Dichte in der Wirbelsäule stieg<br />

im Beobachtungszeitraum zwischen<br />

Kollagen in der<br />

Knochenmatrix<br />

Die Knochenmatrix des menschlichen<br />

Körpers besteht zu 70% aus anorganischen<br />

Mineralien wie Kalzium und<br />

Phosphor und zu 20% aus organischen<br />

Stoffen, die restlichen zehn Prozent sind<br />

Wasser. Der organische Anteil der Knochenmatrix<br />

setzt sich zu 95% aus Typ-<br />

1-Kollagenfasern und zu 5% aus Knochenzellen<br />

und anderen nicht-kollagenen<br />

Proteinen zusammen. Kollagen bildet<br />

das Gerüst für die Mineralisierung, die<br />

für den Aufbau des Knochens wichtig<br />

ist. Ist die Knochenmatrix schwach, gibt<br />

es nicht genügend Bindungsstellen für<br />

Kalzium und es kann nicht genügend<br />

Knochendichte aufgebaut werden. Wird<br />

Abb. 1: Bei einem gesunden Knochenmetabolismus wird die Knochenstruktur gleichmäßig<br />

ab- und wieder aufgebaut.<br />

30


Kollagenpeptide<br />

5,79 und 8,16% und die Dichte im Oberschenkelhals<br />

zwischen 1,23 und 4,21%.<br />

Darüber hinaus erlitt keine der Teilnehmerinnen<br />

in den vier Jahren eine Fraktur<br />

(4).<br />

Erste Untersuchungen zum Wirkmechanismus<br />

von FORTIBONE ® deuten<br />

auf eine stimulierende Wirkung auf die<br />

Osteoblasten, die knochenaufbauenden<br />

Zellen, hin. Dieser anabole Effekt kann<br />

die Kollagensynthese erhöhen und den<br />

Aufbau einer stabilen Knochenstruktur<br />

unterstützen. Die Wirkweise vieler pharmakologischer<br />

Behandlungen zielt im<br />

Gegensatz darauf ab, weiteren Knochenabbau<br />

zu verhindern.<br />

Hervorragende<br />

Produkte mit vielfältigen<br />

Eigenschaften<br />

Die Bioaktiven Kollagenpeptide ® von<br />

GELITA sind sehr gut verträglich und<br />

haben keine unerwünschten Nebenwirkungen.<br />

Nach oraler Einnahme werden<br />

sie vom Körper schnell resorbiert, passieren<br />

die Darmschleimhaut und gelangen<br />

in teilweise intakter Form in den<br />

Blutkreislauf.<br />

Auch technologisch bieten die Kollagenpeptide<br />

von GELITA viele Vorteile:<br />

Sie lassen sich gut mit Vitaminen,<br />

Mineralstoffen und anderen Nährstoffen<br />

kombinieren und weisen eine hervorragende<br />

Kaltwasserlöslichkeit auf.<br />

Da sie geschmacksneutral sind und in<br />

einer Lösung klar bleiben, lassen Sie<br />

sich leicht in Endprodukte integrieren.<br />

Sie verfügen über eine hohe Hitze- und<br />

Säurestabilität sowie eine niedrige Viskosität<br />

und lassen sich ausgezeichnet<br />

mit anderen Substanzen mischen. Sie<br />

sind nicht nur fett- und cholesterinfrei,<br />

sondern auch vollkommen natürlichen<br />

Ursprungs, was sie zu einer idealen Option<br />

für Clean-Label-Formulierungen<br />

macht.<br />

„FORTIBONE ® kann in einer Vielzahl<br />

von Nahrungsergänzungsmitteln und<br />

funktionellen Lebensmitteln eingesetzt<br />

werden. So bietet es Herstellern die<br />

Möglichkeit, zielgerichtete Lösungen<br />

für Frauen oder auch für ältere Bevölkerungsgruppen<br />

anzubieten“, ergänzt<br />

Martin Walter.<br />

Referenzliste:<br />

(1) International Osteoporosis Foundation<br />

(IOF): A New Scorecard for<br />

Osteoporosis in EU 27+2. 2021.<br />

(2) Hernlund E, Svedbom A, Ivergård<br />

M, Compston J, Cooper C, Stenmark<br />

J, McCloskey EV, Jönsson B, Kanis JA.<br />

Osteoporosis in the European Union:<br />

medical management, epidemiology and<br />

economic burden. A report prepared<br />

in collaboration with the International<br />

Osteoporosis Foundation (IOF) and the<br />

European Federation of Pharmaceutical<br />

Industry Associations (EFPIA).<br />

Arch Osteoporos. 2013;8(1):136. doi:<br />

10.1007/s11657-013-0136-<br />

(3) König et al. (2018): Specific Collagen<br />

Peptides Improve Bone Mineral<br />

Density and Bone Markers in postmenopausal<br />

Women—A Randomized<br />

Controlled Study. Nutrients. 2018 Jan<br />

16;10(1):97. doi: 10.3390/nu10010097.<br />

(4) Zdzieblik et al. (2021): Specific<br />

Bioactive Collagen Peptides in<br />

Osteopenia and Osteoporosis: Long-<br />

Term Observation in Postmenopausal<br />

Women. https://doi.org/10.11005/<br />

jbm.2021.28.3.207<br />

Abb. 2: Eine Studie von 2018 zeigt, dass die Einnahme von fünf Gramm FORTIBONE® die<br />

Knochenmineraldichte von postmenopausalen Frauen nach 12 Monaten erhöht.<br />

Oliver Wolf<br />

Head of B2B Marketing<br />

(global),<br />

GELITA AG<br />

Global Marketing &<br />

Communication<br />

April <strong>2023</strong><br />

31


V italstoffe<br />

Nathalie und Edmund Schmidt<br />

Zellgesundheit, Zellenergie und die wesentliche Rolle von<br />

Coenzym Q 10<br />

Der menschliche Organismus hat geschätzt<br />

80 Billionen Zellen. Das unten<br />

stehende Schaubild zeigt den hochkomplexen<br />

Aufbau einer menschlichen<br />

Zelle. Um gesund zu sein, benötigt die<br />

menschliche Zelle Energie. Diese wird<br />

in den Mitochondrien gebildet. Mittlerweile<br />

geht man davon aus, dass die<br />

Mitochondrien vor Urzeiten eingewanderte<br />

Bakterien sind, die mit uns eine<br />

Symbiose eingegangen sind. Konkret<br />

können Mitochondrien die Energie produzieren,<br />

die die Zellen unseres Körpers<br />

für ihre hochkomplexen Aufgaben brauchen.<br />

Je nach Zelltyp hat eine menschliche<br />

Zelle zwischen 3.000 und 11.000<br />

Mitochondrien. Hochgerechnet auf 80<br />

Billionen Zellen ergibt sich eine astronomische<br />

Zahl an Mitochondrien in jedem<br />

einzelnen Organismus. Die „Energiewährung“<br />

der menschlichen Zellen<br />

ist das Adenosin triphosphat oder kurz<br />

ATP. Bei jedem ATP-Bildungsprozess<br />

entstehen 36 Moleküle ATP. Täglich<br />

finden mehrere tausend Durchgänge zur<br />

ATP-Bildung statt. Die täglich produzierte<br />

Masse an ATP entspricht unserem<br />

jeweiligen Körpergewicht. Dies zeigt,<br />

wie enorm viel ATP gebildet wird, denn<br />

das Gewicht eines einzelnen ATP-Moleküls<br />

ist ja kaum messbar.<br />

Der entscheidende Faktor bei der<br />

© reineg – AdobeStock<br />

Energiegewinnung ist das Vitaminoid<br />

Coenzym Q 10 und es soll daher im<br />

Folgenden genauer betrachtet werden,<br />

denn ohne ausreichend Coenzym Q 10<br />

stockt die Energiegewinnung und die<br />

Zellgesundheit leidet, was sich in der<br />

Ausbildung von Krankheiten, aber auch<br />

in Befindlichkeitsstörungen wie z.B.<br />

einem chronischen Müdigkeitssyndrom<br />

manifestiert. Coenzym Q 10 wird über<br />

die Nahrung zugeführt und im Körper<br />

selbst synthetisiert. Im Körper wird das<br />

32


Coenzym Q10<br />

oxidierte Coenzym Q 10 in der trans-Formation<br />

produziert. Für die Eigensynthese<br />

benötigen die Zellen die Aminosäuren<br />

Phenylalanin, Tyrosin und Methionin sowie<br />

verschiedene Vitamine der B-Gruppe<br />

wie Folsäure, Niacin, Pantothensäure,<br />

Pyridoxin und Vitamin B12. Die mit der<br />

Nahrung aufgenommenen, niedrigkettigen<br />

Coenzyme werden vom Organismus<br />

unter Energieverbrauch in Coenzym Q 10<br />

umgewandelt.<br />

CoQ 10 ist ein sehr großes Molekül. Es<br />

wird durch die Absorptionszellen im<br />

Dünndarm durch einen einfachen passiv<br />

unterstützten Diffusionsprozess aufgenommen.<br />

Passiv bedeutet, dass der Prozess<br />

keine Energie benötigt. Unterstützt<br />

bedeutet, dass der Prozess ein Lipidmolekül<br />

erfordert, das als Träger für die<br />

CoQ 10 -Moleküle dient. CoQ 10 -Kristalle<br />

können nicht absorbiert werden. Kristalline<br />

Verbindungen (CoQ 10 -Konglomerate)<br />

müssen vor der Absorption in<br />

einzelne Moleküle aufgelöst werden. Die<br />

Darmabsorption erfolgt auf molekularer<br />

Ebene, d.h. es können nur einzelne Moleküle<br />

aufgenommen werden. CoQ 10 in<br />

seiner kristallisierten Form ist durch eine<br />

schlechte Auflösung im Darmtrakt gekennzeichnet,<br />

da sein Schmelzpunkt 10<br />

Grad Celsius über der Körpertemperatur<br />

liegt. Ohne den Zusatz eines Lipidträgermoleküls<br />

zur Verbesserung der Absorption<br />

von CoQ 10 werden selbst einzelne<br />

Moleküle schlecht aufgenommen. Dies<br />

wird durch die schlechte Absorption von<br />

CoQ 10 -Pulver bewiesen: sie liegt bei weniger<br />

als 1%.<br />

Coenzym Q 10 ist in den Mitochondrien<br />

aller Körperzellen vorhanden, die Konzentration<br />

ist teilweise unterschiedlich.<br />

Die höchste Konzentration findet sich in<br />

Herz und Leber, den Organen mit dem<br />

höchsten Energiebedarf. Pankreas und<br />

Niere haben ebenfalls eine hohe CoQ 10 -<br />

Konzentration.<br />

Allgemein gilt, dass die aufgenommenen<br />

Nährstoffe auf zwei Wegen aus dem<br />

Darm transportiert werden. Kleine wasserlösliche<br />

und einige kleine fettlösliche<br />

Nährstoffe gelangen nach der Absorption<br />

in das Kapillarblut der Darmschleimhaut<br />

und werden über das Blut zur Leber<br />

befördert. Von der Leber wandern diese<br />

kleinen Moleküle durch die Lebervene<br />

zur unteren Hohlvene, dann zum Herzen<br />

und dann in den Blutkreislauf. Große<br />

fettlösliche Nährstoffe wie CoQ 10 landen<br />

nach der Absorption in der Lymphkapillare<br />

im Verdauungstrakt und werden<br />

in der Lymphe über den Bauch- und<br />

Thoraxlymphweg zur Schambeinvene<br />

und dann in den Blutkreislauf transportiert.<br />

In der Lymphe und im Blut liegen<br />

die CoQ 10 -Moleküle überwiegend in<br />

reduzierter Form vor und sind an die<br />

Lipoproteine niedriger Dichte (LDL)<br />

gebunden. Die verzögerte Höchstkonzentration<br />

von CoQ 10 im Blut ist auf den<br />

im Vergleich zum Blut sehr langsamen<br />

Lymphfluss zurückzuführen.<br />

Biochemische Funktionen<br />

Derzeit sind zwei Hauptfunktionen des<br />

CoQ 10 im menschlichen Körper bekannt:<br />

Es wird zur Energiegewinnung verwendet<br />

und wirkt als Antioxidans in<br />

den Zellen. Ubiquinon ist ein Co-Faktor<br />

in der inneren Membran der Mitochondrien<br />

für die Synthese von Energie in<br />

Form von Adenosintriphosphat (ATP).<br />

Da der Körper keine Energie (ATP)<br />

speichert, muss sie durch einen oxidativen<br />

Phosphorilierungsprozess ständig<br />

und schnell produziert werden. CoQ 10<br />

ist zwischen NADH und CytoChrom<br />

C in der inneren Membran positioniert<br />

und wirkt als Co-Faktor-Stimulation<br />

für alle drei Mediatoren, um Elektronen<br />

abzugeben und den Elektronentransport<br />

durch die Multienzymkomplexe I – IV<br />

in diesem System zu steuern.<br />

Dabei überträgt Q 10 Elektronen und Protonen<br />

zwischen dem Komplex I bzw.<br />

Komplex II und dem Komplex III der<br />

Atmungskette.<br />

Diese Funktion ist spezifisch für Ubiquinon,<br />

da kein anderes Molekül Ubiquinon<br />

in diesem Prozess ersetzen kann. Ubiquinon<br />

und Ubiquinol bilden jedoch als<br />

Redox-Paar den Kreislauf des CoQ 10 , in<br />

dem sie sich dabei gegenseitig konservieren.<br />

Ubiquinol ist ein Antioxidans in allen<br />

Körperzellen. Dies gilt insbesondere für<br />

die Zellmembranen und den Zellorganellen.<br />

In diesen Membranen kann CoQ 10<br />

das primäre lipophile Molekül sein, das<br />

für die Prävention der Lipidperoxidation<br />

unerlässlich ist. Dadurch schützt CoQ 10<br />

vor Zellschäden, -mutation und Zelltod.<br />

Außerhalb der Zell- und Organellenmembran<br />

und in Gegenwart anderer lipophiler<br />

und hydrophiler Antioxidantien<br />

kann Ubiquinol andere Antioxidantien<br />

wie Vitamin E und C regenerieren und<br />

in deren Wirkung unterstützen. Damit ist<br />

Ubiquinol ein weiterer Stützpfeiler der<br />

Zellgesundheit.<br />

Praxistipp:<br />

• Ubiquinol wirkt im Körper als<br />

Antioxidans und bei der Wiederverwertung<br />

von Ubiquinon.<br />

• Ubiquinol unterstützt und regeneriert<br />

Vitamin E und Vitamin C.<br />

Praxistipp:<br />

Ubiquinon ist durch seine Energiesynthese<br />

an allen energetischen Prozessen<br />

des Körpers beteiligt:<br />

Energiesynthese, aktiver Transport,<br />

Membran- und Zellkulturstabilität,<br />

Synthese von Enzymen, Coenzymen,<br />

Hormonen, Neurotransmittersynthese<br />

und -wiederaufnahme,<br />

Zilliarwirkung in den oberen Atemwegen,<br />

alle muskulären kontraktilen<br />

Funktionen, Spermienproduktion<br />

und -beweglichkeit, Deaktivierung<br />

der Muskelkontraktion, Pumpleistung<br />

von Schweiß und anderen<br />

Hautdrüsen, etc.<br />

Tatsächlich ist Ubiquinon möglicherweise<br />

die Schnittstelle, um die<br />

sich Lebensprozesse im menschlichen<br />

Körper drehen.<br />

Normalwerte<br />

Beim gesunden Menschen beträgt die<br />

Plasmakonzentration von Coenzym Q 10<br />

0,8 – 1,25 mg/ml.<br />

April <strong>2023</strong><br />

33


V italstoffe<br />

Versorgungssituation<br />

In jungen Jahren ist bei gesunden Menschen<br />

eine ausreichende Versorgung mit<br />

Coenzym Q 10 anzunehmen. Mit steigendem<br />

Alter nehmen die Q 10 -Konzentrationen<br />

in verschiedenen Organen ab,<br />

v.a. im Herzen: 40-Jährige haben 30%<br />

weniger Coenzym Q 10 im Herzmuskel<br />

und 80-Jährige 60% weniger als gesunde<br />

20-jährige. Bei einem Defizit von<br />

15% treten bereits Funktionsstörungen<br />

auf, bei einem Abfall über 45% können<br />

diese lebensbedrohliche Ausmaße annehmen.<br />

Als Ursachen für eine Abnahme<br />

des Coenzym Q 10 im Alter werden eine<br />

verminderte Eigensynthese, eine mangelnde<br />

Zufuhr über die Nahrung sowie<br />

ein erhöhter Verbrauch durch oxidativen<br />

Stress diskutiert. Medikamente vom Typ<br />

der Statine (Cholesterinsenker) blockieren<br />

die CoQ 10 -Bildung um bis zu 75%.<br />

Das ist fatal, denn ein 80-jähriger hat<br />

nur noch eine CoQ 10 -Produktion von<br />

ca. 50% und benötigt aufgrund von in<br />

der Regel vorliegenden Erkrankungen<br />

eigentlich mehr Coenzym Q 10 . Gerade<br />

diese Menschen sind oft auf Statine<br />

eingestellt, so dass sie nur noch ca.<br />

25% CoQ 10 produzieren. In der Folge<br />

kommt es daher regelmäßig neben Muskelschmerzen<br />

auch zur Ausbildung einer<br />

Herzinsuffizienz. Mit der Nahrung<br />

(Mischköstler; Vegetarier und Veganer<br />

weniger) können täglich maximal 20 mg<br />

am Tag zugeführt werden. Gute Quellen<br />

sind fetter Fisch und Fleisch.<br />

Mittlerweile muss davon ausgegangen<br />

werden, dass Coenzym Q10 bei Krankheiten<br />

immer reduziert ist. Dies ist logisch,<br />

denn jede Krankheit erhöht den<br />

Energiebedarf. Folgende Übersicht veranschaulicht<br />

diese Aussage:<br />

Krankheitsbild Q 10 -<br />

Spiegel<br />

Blutplasma<br />

mg/ml<br />

Referenzwert<br />

Gesunde<br />

0,85 – 1,2<br />

Angina pectoris 0,55<br />

Bluthochdruck 0,64<br />

Organ<br />

Q 10 -Wert bei<br />

20-Jährigen<br />

(Ausgangsbasis<br />

100)<br />

Q 10 -Wert bei<br />

40-Jährigen<br />

Q 10 -Wert bei<br />

79-Jährigen<br />

Herz 100 68 42<br />

Leber 100 95 83<br />

Lunge 100 100 52<br />

Allergien<br />

versch. Art<br />

Chron. Lungenerkrankungen<br />

Chron. Erschöpfungszustände<br />

Chron. Stress<br />

(psych. u. physisch)<br />

Parkinson<br />

(Stadium II)<br />

0,65<br />

0,33<br />

0,48<br />

0,40<br />

0,35<br />

Milz 100 87 40<br />

Nebenniere 100 76 53<br />

Niere 100 73 65<br />

Multiple Sklerose 0,42<br />

Tinnitus 0,26<br />

Diabetes<br />

(insulinabhängig)<br />

0,40<br />

Krebserkrankungen 0,45<br />

Pankreas 100 92 31<br />

Herzinsuffizienz<br />

Stadium IV<br />

0,28<br />

Tab. 2.4-3: Coenzym Q10 Werte nach Krankheitsbild<br />

Quelle: http://www.webmed.ch/q10_spezifische_themen/q10_verschiedenes/BLUT_Spiegelmessung.htm<br />

Tab. 2.4-3: Coenzym Q 10 Werte nach Krankheitsbild<br />

34


Coenzym Q10<br />

Doch nicht nur kranke Menschen weisen<br />

oft einen Coenzym Q 10 -Mangel auf:<br />

• Ältere Menschen: v.a. durch Abnahme<br />

der Eigensynthese ab dem 40. Lebensjahr<br />

• Leistungssportler: aufgrund von erhöhtem<br />

Energiebedarf<br />

• Personen unter Stress: aufgrund von<br />

erhöhtem Energieverbrauch<br />

• Schwangere: deutlich erhöhter Bedarf<br />

Fallbeispiel:<br />

Auch in der eigenen Praxis konnte bei<br />

etlichen Patienten mit Herzinsuffizienz<br />

die Situation deutlich verbessert werden.<br />

Eine 82-jährige Patientin NYHA Stadium<br />

IV war nach dem Zusatz von 300mg<br />

oxidierten Coenzym Q 10 (Q 10 Bio-Qinon<br />

Gold von Pharma Nord) deutlich in der<br />

Leistung gesteigert und nach etwa drei<br />

Monaten konnte sie in NYHA II klassifiziert<br />

werden. Das lässt sich auch am<br />

Abfall des BNP als Marker für die Herzinsuffizienz<br />

im Beobachtungszeitraum<br />

ablesen.<br />

Autoren:<br />

Datum / Zeit: 18.07.2020 08:39:00, vor Therapie mit Q 10<br />

Analyt Ergebnis Normbereich Bereich<br />

CKMB 2.4 ng/mL 0,0 - 4,3 Normal<br />

MYO 128 ng/mL 0,0 - 107 High<br />

TNI < 0,05 ng/mL 0,00 - 0,40 Normal<br />

Dr. med. Edmund Schmidt arbeitet<br />

als Allgemeinarzt und Spezialist für<br />

Vitalstofftherapie zusammen mit<br />

seiner Frau in eigener Praxis seit<br />

1996 in Ottobrunn.<br />

Dr. Schmidt hat zum Thema <strong>Vitalstoffe</strong>,<br />

zusammen mit seiner Frau,<br />

mehrere Bücher veröffentlicht.<br />

www.Praxis-Schmidt-Ottobrunn.de<br />

BNP 223 pg/mL 0,0 - 100 High<br />

DDIM 861 ng/mL 0,0 - 400 High<br />

Datum / Zeit: 19.09.2020 10:55:00, nach Therapie mit Q 10<br />

Analyt Ergebnis Normbereich Bereich<br />

CKMB 1,7 ng/mL 0,0 - 4,3 Normal<br />

MYO 95,6 ng/mL 0,0 - 107 Normal<br />

TNI < 0,05 ng/mL 0,00 - 0,40 Normal<br />

BNP 106 pg/mL 0,0 - 100 High<br />

DDIM 866 ng/mL 0,0 - 400 High<br />

Zusammenfassung:<br />

Zellgesundheit und Zellenergie sind mit<br />

Coenzym Q 10 untrennbar verbunden. Ab<br />

dem 40. Lebensjahr wird Coenzym Q 10<br />

essentiell und für jeden Menschen zu<br />

empfehlen. Bei kranken Menschen ist<br />

Coenzym Q 10 ein wesentlicher Bestandteil<br />

der Therapie.<br />

Nathalie Schmidt arbeitet im Bereich<br />

Lebensberatung, Coaching<br />

und Energiearbeit. Dazu passend ist<br />

sie Reiki-Therapeutin. Zusammen<br />

mit ihrem Mann beschäftigt sie sich<br />

seit 1998 intensiv mit <strong>Vitalstoffe</strong>n.<br />

Neben den gemeinsamen Büchern<br />

über <strong>Vitalstoffe</strong> und Wasser hat sie<br />

mehrere Bücher zum Thema Lebenshilfe<br />

veröffentlicht.<br />

www.Energie-Lebensberatung.de<br />

April <strong>2023</strong><br />

35


V italstoffe<br />

Franziska Weichmann<br />

Pycnogenol® für glückliches und gesundes Altern<br />

© Horphag Research<br />

© StevanZZ – shutterstock.com<br />

Jetzt, da die Neujahrsfeierlichkeiten vorbei sind, wird uns klar – es ist mal wieder<br />

ein Jahr vergangen. Falten und verminderte Hautelastizität sind die ersten sichtbaren<br />

Anzeichen der Hautalterung. Diese äußerlichen Veränderungen reflektieren auch<br />

den inneren Alterungsprozess. Wir sind einfach nicht mehr so fit wie früher. Obwohl<br />

dies nur den normalen Lauf des Lebens widerspiegelt, wollen wir unser Leben dennoch<br />

in vollen Zügen genießen. Wir wollen einen frischen Start ins neue Jahr und so<br />

glücklich wie möglich älter werden.<br />

Die Weltgesundheitsorganisation hat die<br />

Jahre zwischen 2021 und 2030 zur „Dekade<br />

des gesunden Alterns der Vereinten<br />

Nationen“ erklärt (1). Das Ziel dieser<br />

globalen Zusammenarbeit ist es, „das<br />

Leben älterer Menschen, ihrer Familien<br />

und der Gemeinschaften, in denen sie leben,<br />

zu verbessern“ (1).<br />

Weltweit gibt es über 1 Milliarde Menschen<br />

über 60, und angesichts der deutlich<br />

steigenden Lebenserwartung sind<br />

immer mehr Anstrengungen erforderlich,<br />

um ein glückliches und gesundes<br />

Altern für alle zu gewährleisten.<br />

Pycnogenol ® , ein Extrakt aus der<br />

Rinde der französischen Seekiefer, hat<br />

sich als gesundheitsförderlich für ältere<br />

Menschen bewährt, was durch eine beträchtliche<br />

Anzahl wissenschaftlicher<br />

Veröffentlichungen gestützt wird. Dank<br />

seiner einzigartigen Zusammensetzung<br />

aus Polyphenolen und deren Metaboliten<br />

kann Pycnogenol ® vielfältige positive<br />

Effekte in unserem Körper liefern. Diese<br />

Wirkungen umfassen die Reduzierung<br />

kardiovaskulärer Risiken (2 – 20), die<br />

Begrenzung der Hautalterung (21 – 30),<br />

die Unterstützung der geistigen Fitness<br />

(31 – 34), die Verringerung von Gelenkbeschwerden<br />

(35 – 38), die Linderung<br />

von Wechseljahresproblemen (6, 39 –<br />

41) und die Minderung verschiedener<br />

Gesundheits- und Vitalitätsprobleme alternder<br />

Männer (12, 13, 42 – 45).<br />

Pycnogenol ® verbessert<br />

die Herz-Kreislauf<br />

Gesundheit<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen betreffen<br />

eine große Zahl älterer Menschen. 50%<br />

der Frauen über 65 und zwischen 70<br />

und 80% der Männer ähnlichen Alters<br />

leiden an einer koronaren Herzkrankheit<br />

(46).<br />

36


Pflanzenextrakte<br />

Eine ständig wachsende Zahl klinischer<br />

Studien belegt die Wirksamkeit von<br />

Pycnogenol ® zur Verbesserung der kardiovaskulären<br />

Gesundheit. Diese Effekte<br />

von Pycnogenol ® erklären sich unter<br />

anderem durch seine positive Wirkung<br />

auf das Endothel, die innere Schicht der<br />

Blutgefäße (3, 5, 9, 47 – 50). Des Weiteren<br />

wurde gezeigt, dass Pycnogenol ®<br />

den Blutdruck (2 – 6) und die Thrombozyten-Funktion<br />

(7 – 9) normalisiert und<br />

das Blutfettprofil (4 – 6, 10 – 14) sowie<br />

den Blutzuckerspiegel (3, 5, 15) und die<br />

Mikrozirkulation (16 – 20) verbessert.<br />

Diese gesundheitsförderlichen Eigenschaften<br />

von Pycnogenol ® wurden bei<br />

gesunden Menschen, bei Personen mit<br />

grenzwertigen Risikofaktoren, aber auch<br />

als Add-on für Personen, die verschreibungspflichtige<br />

Medikamente gegen<br />

Herz-Kreislauf-Probleme einnehmen,<br />

beobachtet.<br />

Pycnogenol ® wirkt der<br />

Hautalterung entgegen<br />

Nicht ganz so bedeutend wie Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen, wird die Erhaltung<br />

einer gesunden und ebenmäßigen<br />

Haut im Alter dennoch von vielen<br />

als wichtiger Teil glücklichen Alterns<br />

angesehen. Die Hautalterung umfasst<br />

komplexe interne und externe Prozesse,<br />

die sich in Falten, ungleichmäßigem<br />

Hautton, Elastizitätsverlust und Ausdünnung<br />

der Haut äußern (51). Darüber<br />

hinaus wird die Hautalterung maßgeblich<br />

beschleunigt, wenn die Haut UV-<br />

Strahlung und Umweltverschmutzung<br />

ausgesetzt wird, was zu einer verstärkten<br />

Überpigmentierung und feinen Fältchen<br />

führen kann (51).<br />

Es wurde gezeigt, dass Pycnogenol ® zusammen<br />

mit Sonnenschutzmaßnahmen<br />

Melasma reduziert und die Fotoalterung<br />

der Haut begrenzt (21 – 27). Darüber hinaus<br />

führt die Einnahme von Pycnogenol ®<br />

zu einer verbesserten Hautelastizität und<br />

einer verringerten Hautermüdung, indem<br />

die Synthese von neuem Kollagen und<br />

neuer Hyaluronsäure in der Haut stimuliert<br />

und die Aktivität von Enzymen, die<br />

Kollagen und Elastin abbauen, gestoppt<br />

wird (25, 28 – 30).<br />

Pycnogenol ® trägt zur<br />

geistigen Fitness bei<br />

Das fortschreitende Altern geht mit einem<br />

subtilen Rückgang der Fähigkeit<br />

einher, Informationen schnell zu verarbeiten<br />

und zu kombinieren. Diese<br />

Veränderungen sind ganz normal und<br />

erwartbar (52). Allerdings sind kognitive<br />

Beeinträchtigungen, die über den normalen<br />

Alterungsprozess hinausgehen,<br />

ziemlich weit verbreitet und betreffen<br />

durchschnittlich einen von fünf älteren<br />

Menschen weltweit (53). Gesunde Ernährung,<br />

körperliche Aktivitäten, ausreichend<br />

Schlaf und geistige Aktivität<br />

tragen dazu bei, eine gesunde kognitive<br />

Funktion zu bewahren.<br />

Mehrere Studien haben gezeigt, dass<br />

Pycnogenol ® zur Erhaltung gesunder<br />

geistiger Leistungsfähigkeit und zur<br />

Verminderung leichter kognitiver Beeinträchtigungen<br />

beiträgt (31 – 34). Aufmerksamkeit,<br />

Denkfähigkeit, Gedächtnis<br />

und tägliche Aufgaben wie das Treffen<br />

von Entscheidungen oder die Bewältigung<br />

alltäglicher Probleme haben sich<br />

nach der regelmäßigen Einnahme von<br />

Pycnogenol ® nachweislich verbessert.<br />

Pycnogenol ® fördert die<br />

Gesundheit von Knochen<br />

und Gelenken<br />

Kniearthrose ist eine der Hauptursachen<br />

für Behinderungen bei älteren Menschen<br />

und betrifft 10 – 18% der Menschen<br />

über 60 (54). Arthrose ist eine degenerative<br />

Erkrankung, bei der mechanische<br />

Überbelastung zu Deformierung von Gelenkknorpeln<br />

und den darunter liegenden<br />

Knochenstrukturen führt (54). Dadurch<br />

können Entzündungsprozesse aktiviert<br />

werden, was den Abbau des Gelenkknorpels<br />

weiter beschleunigt (54).<br />

In Studien mit Pycnogenol ® wurde beobachtet,<br />

dass entzündungsfördernde Abbaumarker<br />

nach der Supplementierung<br />

signifikant abnahmen (55). Darüber hinaus<br />

reduzierte Pycnogenol ® Beschwerden<br />

wie Steifheit und Probleme der Gelenkfunktion<br />

und verringerte den Bedarf<br />

an analgetischen Medikamenten bei<br />

Patienten mit Anzeichen von Arthrose<br />

(35 – 38). Metaboliten von Pycnogenol ®<br />

konnten in der Gelenkflüssigkeit um den<br />

Knieknorpel nachgewiesen werden, was<br />

die identifizierten Wirkungen bei den Patienten<br />

erklärt (56).<br />

Pycnogenol ® lindert<br />

geschlechtsspezifische<br />

altersbedingte<br />

Gesundheitsprobleme<br />

Fast 500 Frauen in den Wechseljahren<br />

haben an vier verschiedenen Studien<br />

teilgenommen, in denen die Auswirkungen<br />

von Pycnogenol ® auf Symptome<br />

der Menopause untersucht wurden (6,<br />

39 – 41). Wechseljahresbeschwerden<br />

wie Müdigkeit, Hitzewallungen, Nachtschweiß,<br />

Stimmungsschwankungen,<br />

Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme,<br />

Scheidentrockenheit und Schlafstörungen<br />

wurden nach der Einnahme von<br />

Pycnogenol ® gelindert.<br />

Bei Männern wurde gezeigt, dass<br />

Pycnogenol ® hilft, erektile Funktion,<br />

Fruchtbarkeit, Prostata und Muskelmasse<br />

und -funktion (Sarkopenie) zu verbessern<br />

(12, 13, 42 – 45).<br />

Zusammenfassung<br />

Pycnogenol ® , der Rindenextrakt aus<br />

französischer Seekiefer, ist eine sichere,<br />

natürliche und evidenzbasierte Lösung<br />

zur Unterstützung eines gesunden<br />

Alterns. Pycnogenol ® mindert kardiovaskuläre<br />

Risikofaktoren, hilft, Hautalterung<br />

und Faltenbildung zu begrenzen,<br />

trägt zu einer verbesserten geistigen<br />

Fitness bei, hilft bei der Behandlung<br />

von Gelenkbeschwerden, unterstützt die<br />

erektile Funktion und lindert Wechseljahresbeschwerden.<br />

Diese Vorteile machen<br />

Pycnogenol ® zu einem perfekten<br />

Add-on für ein glückliches und gesundes<br />

Altern.<br />

Weitere Informationen zu Pycnogenol ®<br />

finden Sie unter www.pycnogenol.com.<br />

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Autorin:<br />

Dr. Franziska Weichmann,<br />

Manager im Bereich Wissenschaftliche<br />

Kommunikation und Produktentwicklung<br />

bei Horphag Research.<br />

April <strong>2023</strong><br />

39


V italstoffe<br />

Philipp Gebhardt<br />

Krillöl – Omega-3-Phospholipide für Fettstoffwechsel,<br />

Leber und Gehirn<br />

Der Antarktische Krill (Euphausia superba)<br />

ist eine Garnelenart, die im Südlichen<br />

Ozean in den Gewässern um die<br />

Antarktis lebt. Krill bildet dort große<br />

Schwärme, die pro Kubikmeter Wasser<br />

10.000 bis 30.000 Individuen umfassen<br />

können. Die Krebse ernähren sich von<br />

der Primärproduktion des Phytoplanktons,<br />

das mit Hilfe der Photosynthese<br />

aus Kohlenstoffdioxid und Nährstoffen<br />

seine Körpersubstanz aufbaut. Krill lebt<br />

im offenen Wasser („pelagisch“) und<br />

gilt als Schlüsselart des antarktischen<br />

Ökosystems, da er sich als wesentliche<br />

Nahrungsquelle aller größeren Tiere der<br />

Antarktis auszeichnet. Bezogen auf ihre<br />

Biomasse von ungefähr 500 Millionen<br />

Tonnen ist die Art wahrscheinlich die<br />

erfolgreichste Tierart der Welt. Der Anteil<br />

der Fischerei liegt im Bereich von<br />

250.000 Tonnen, d.h. dass jedes Jahr nur<br />

etwa 0,05% der Krillbestände gefangen<br />

werden. Nahrungsmittel aus Krill enthalten<br />

hohe Konzentrationen an Proteinen<br />

und Vitaminen und sind deshalb ausgesprochen<br />

wertvoll für den Verzehr und<br />

die Verfütterung. Ein besonders interessantes<br />

Produkt aus Krill ist das Krillöl,<br />

das einen äußerst hohen Gehalt an Omega-3-Phospholipiden<br />

aufweist.<br />

In der folgenden Übersicht sollen die für<br />

den Phospholipid-Stoffwechsel relevanten<br />

Begriffe kurz skizziert werden:<br />

Cholinerge Synapsen<br />

Nervenzellen, die Acetylcholin als Neurotransmitter verwenden.<br />

Eicosapentaensäure<br />

Mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäure<br />

Hydrophil<br />

„wasserliebend“, polare Eigenschaft eines Stoffes<br />

Lipophil<br />

„fettliebend“, nicht polare Eigenschaft eines Stoffes<br />

Pelagische Lebensweise<br />

Im uferfernen Freiwasserbereich des offenen Ozeans lebend.<br />

Phosphatidylcholin<br />

Phospholipid, qualitätsbestimmender Inhaltsstoff der Lecithine<br />

Phosphatidylethanolamin<br />

Phospholipid, Vorstufe von Phosphatidylcholin<br />

Phospholipide<br />

Phosphorhaltige Fette, die den Hauptbestandteil von Zellmembranen bilden.<br />

Primärproduktion<br />

Produktion von Biomasse durch Pflanzen, Algen und Bakterien, mithilfe von Licht<br />

oder chemischer Energie aus anorganischen Substanzen.<br />

Resolvine<br />

Gewebshormone, die zur Auflösung einer Entzündung beitragen.<br />

Triglyceride<br />

Natürlich vorkommende Fette, in denen drei Fettsäureketten über ein<br />

Glycerin-Rückgrat miteinander verknüpft sind.<br />

Zytoplasma<br />

Inhalt einer Zelle<br />

40


Omega-3-Öl<br />

Phospholipide<br />

Phospholipide werden aus unpolaren<br />

Fettsäureketten und einer polaren Kopfgruppe<br />

gebildet, die über ein Glycerinmolekül<br />

miteinander verknüpft sind.<br />

Im Gegensatz zu Neutralfetten (Triglyceriden)<br />

zeichnen sich Phospholipide<br />

dadurch aus, dass sie einen hydrophilen,<br />

„wasserliebenden“ Molekülteil und<br />

einen lipophilen, „fettliebenden“ Molekülteil<br />

besitzen. In den Membranen der<br />

Zellen bilden sie charakteristische Doppelschichten,<br />

indem sich die lipophilen<br />

Molekülteile nach innen, zueinander<br />

hin orientieren, während sich die hydrophilen<br />

Molekülteile jeweils zum Zellinneren<br />

(Zytoplasma) bzw. zum Zelläußeren<br />

hin ausrichten. Mit etwa 30% ist<br />

der Gehalt an Phospholipiden in Krillöl<br />

besonders hoch. Krillöl enthält darüber<br />

hinaus relevante Mengen des physiologisch<br />

wichtigen Membranphospholipids<br />

Phosphatidylcholin (PC).<br />

Ein hoher Anteil an Phosphatidylcholin<br />

ist von essenzieller Bedeutung für die<br />

Integrität und die Funktion der Zellmembranen.<br />

Es konnte gezeigt werden,<br />

dass Patienten mit Fettlebererkrankung<br />

ein, zugunsten des Phospholipids<br />

Phosphatidylethanolamin verschobenes<br />

Phospholipidverhältnis in der Leber<br />

aufweisen. Während Phosphatidylcholin<br />

bei Gesunden in dreimal höherer<br />

Konzentration vorlag (PC/PE = 3,14),<br />

wurde bei den Teilnehmern mit Fettlebererkrankung<br />

lediglich ein PC/PE-<br />

Verhältnis von durchschnittlich 1,23<br />

gemessen (1). Es wird vermutet, dass<br />

das veränderte Phospholipidverhältnis<br />

nicht nur die Funktion der Zellmembranen<br />

der Hepatozyten beeinträchtigt,<br />

sondern auch zur Entwicklung von Entzündungsprozessen<br />

beiträgt (2). Phosphatidylcholin<br />

wird ebenfalls für den<br />

Aufbau von Lipoproteinen benötigt, die<br />

Fette aus der Leber in periphere Organe<br />

transportieren. In Form des Phosphatidylcholins<br />

kann Cholin zwar vom Körper<br />

synthetisiert werden, jedoch ist die<br />

Kapazität dieser endogenen Synthese<br />

begrenzt und der vitaminähnliche Nährstoff<br />

muss mit der Nahrung zugeführt<br />

werden. Aufgrund der hohen Kaloriendichte<br />

werden mit unserer modernen<br />

Ernährung vergleichsweise geringe<br />

Mengen an Phosphatidylcholin zugeführt.<br />

Von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit<br />

(EFSA) wurde<br />

eine angemessene tägliche Aufnahmemenge<br />

für Cholin von 400 mg für Erwachsene,<br />

480 mg für Schwangere und<br />

520 mg für stillende Frauen festgelegt<br />

(3). Die tatsächliche tägliche Cholinaufnahme<br />

wird jedoch lediglich im Bereich<br />

von 291 – 468 mg angenommen, wobei<br />

Fleisch, Fisch, Milch, Getreide und Eier<br />

relevante Nahrungsquellen darstellen<br />

(4). Die Folgen einer unzureichenden<br />

Versorgung mit Phosphatidylcholin<br />

konnten in einer kontrollierten Ernährungsstudie<br />

mit 57 Teilnehmern aufgezeigt<br />

werden. Dabei entwickelte die<br />

überwiegende Anzahl der Probanden<br />

innerhalb weniger Wochen eine Verfettung<br />

der Leber sowie messbare Schäden<br />

an der Muskulatur. Die Symptome<br />

waren vollständig reversibel, nachdem<br />

Cholin wieder mit der Nahrung zugeführt<br />

wurde (5). Zur ernährungsphysiologischen<br />

Unterstützung mit Cholin<br />

sollten stets natürliche Cholinquellen<br />

(Phosphatidylcholin) gewählt werden,<br />

da synthetische Cholinsalze („Cholinbitartrat“)<br />

dazu neigen, von Bakterien<br />

im Darm in den Stoff Trimethylamin<br />

umgewandelt zu werden.<br />

In der Folge steht weniger Cholin zur<br />

Resorption zur Verfügung. Auf der anderen<br />

Seite wird Trimethylamin in der<br />

Leber in Trimethylaminoxid umgewandelt,<br />

das als Risikofaktor für Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus<br />

Typ 2 und verschiedene Krebsarten<br />

diskutiert wird (6). Cholin aus Krillöl,<br />

aus Hühnereiern (ca. 125 mg Cholin je<br />

Eigelb) oder aus Lecithin führt dagegen<br />

nicht zu einem signifikanten Anstieg der<br />

Trimethylaminoxid-Konzentrationen.<br />

Als Cholinquelle ist Krillöl besonders<br />

zu empfehlen, da es gegenüber Eigelb<br />

keine relevanten Mengen an Cholesterin<br />

enthält. Im Hinblick auf den Gehalt<br />

an bestimmten Fettsäuen ist Sojalecithin<br />

(Omega-6/Omega-3 = 3/1) dem<br />

Sonnenblumenlecithin vorzuziehen. Im<br />

Gegensatz zu den pflanzlichen Lecithinen<br />

versorgt Krillöl den Organismus<br />

mit den wertvollen Omega-3-Fettsäuren<br />

und trägt nicht noch zusätzlich zur Aufnahme<br />

von Omega-6-Fettsäuren bei.<br />

Phosphatidylcholin<br />

als Vorstufe des<br />

Neurotransmitters<br />

Acetylcholin<br />

Neben seinen Rollen als Zellmembranbestandteil<br />

und für den Transport von<br />

Fetten im Körper ist Cholin auch für<br />

unsere kognitive Leistungsfähigkeit<br />

von besonderer Bedeutung. In den Zellmembranen<br />

cholinerger Synapsen dient<br />

Phosphatidylcholin als Substrat für die<br />

Bildung des Neurotransmitters Acetylcholin<br />

(Abb. 1).<br />

Bei Demenzerkrankungen werden<br />

Cholin +<br />

AChE<br />

Mitochondrium<br />

CAT<br />

Acetyl-CoA ACh<br />

ACh<br />

Na + Ca 2+<br />

Na + Ca 2+<br />

Na + Ca 2+<br />

Na +<br />

Ca 2+<br />

Abb. 1: Acetylcholin ist einer der wichtigsten<br />

Neurotransmitter. In sog. cholinergen<br />

Neuronen wird Acetylcholin (ACh) durch<br />

das Enzym Cholinacetyltransferase (CAT)<br />

aus Acetyl-CoA und Cholin gebildet. Es wird<br />

in den Synaptischen Spalt ausgeschüttet,<br />

um Reize zu übertragen. Durch das Enzym<br />

Acetylcholin-Esterase (AChE) wird Acetylcholin<br />

gespalten. Cholinerge Neuronen<br />

sind verantwortlich für die Erregungsübertragung<br />

an der motorischen Endplatte und<br />

finden sich auch in großer Zahl im Gehirn.<br />

April <strong>2023</strong><br />

41


V italstoffe<br />

degenerative Veränderungen an cholinergen<br />

Neuronenpopulationen beobachtet.<br />

Dabei sind Teile des Assoziationscortex<br />

und des Hippocampus betroffen, die<br />

von entscheidender Bedeutung für die<br />

Funktion des Gedächtnisses sind. Gewebebiopsien<br />

konnten verringerte Acetylcholin-Konzentrationen<br />

nachweisen, die<br />

mit der Schwere der kognitiven Funktionseinschränkung<br />

korrelierten (7). In der<br />

pharmakologischen Therapie der Alzheimer-Demenz<br />

werden deshalb Cholinesterase-Hemmer<br />

eingesetzt, die die kognitiven<br />

Funktionen wirksam verbessern<br />

können. Durch die Hemmung der Cholinesterase<br />

erhöht sich die Konzentration<br />

des Acetylcholins im synaptischen Spalt,<br />

sodass die Wirkung des Neurotransmitters<br />

an seinem Rezeptor gesteigert wird.<br />

Bei der Behandlung mit Cholinesterase-<br />

Hemmern treten jedoch deutliche Nebenwirkungen<br />

wie Appetitlosigkeit, Übelkeit<br />

und Muskelkrämpfe auf. Auf der anderen<br />

Seite wird versucht, die Konzentrationen<br />

des Neurotransmitters Acetylcholin<br />

in natürlicher Weise zu erhöhen, indem<br />

Cholin-haltige Verbindungen zugeführt<br />

werden. Untersucht wurde dabei unter anderem<br />

Glycerophosphocholin (GPC), das<br />

entsteht, wenn die beiden Fettsäureketten<br />

des Phosphatidylcholins entfernt werden.<br />

GPC entsteht bei der Verdauung von<br />

Phosphatidylcholin und ist in auch in<br />

Lebensmitteln wie Leber, Fleisch, Haferflocken<br />

und Milchprodukten enthalten.<br />

Die Wirksamkeit von GPC bei Demenzerkrankungen<br />

konnte in klinischen Untersuchungen<br />

dargestellt werden (8). Bei<br />

Alzheimer-Demenz konnte dabei eine,<br />

gegenüber dem Cholinesterase-Hemmer<br />

Donepezil überlegene Verbesserung der<br />

kognitiven Funktion aufgezeigt werden,<br />

ohne dass dabei Nebenwirkungen auftraten<br />

(Abb. 2).<br />

Die Ausprägung der Symptome wurde<br />

dabei anhand des ADAS-Cog-Tests<br />

(Alzheimer’s Disease Assessment Scale<br />

Cognition) eingeschätzt. Dabei zeigen<br />

höhere Werte eine deutlichere Symptomatik<br />

an. Bei richtiger Lösung aller<br />

Aufgaben zu Gedächtnis, Sprache und<br />

Orientierung werden 0 Punkte erzielt. 70<br />

Punkte sind das schlechteste Ergebnis.<br />

Bei mehr als 10 Punkten wird eine kognitive<br />

Einschränkung angenommen. Bei<br />

unbehandelten Patienten mit milder bis<br />

moderater Alzheimer-Demenz steigt die<br />

Bewertung jedes Jahr um durchschnittlich<br />

etwa 5,5 Punkte (9). Eine Behandlung<br />

gilt als erfolgreich, wenn sie dazu<br />

führt, dass sich die kognitiven Funktionen<br />

nicht weiter verschlechtern.<br />

Eine Nahrungsergänzung mit Phosphatidylcholin<br />

kann zur Erhaltung der geistigen<br />

Leistungsfähigkeit beitragen und<br />

der Entstehung von Demenzerkrankungen<br />

vorbeugen. Eine Untersuchung mit<br />

1.391 Teilnehmern im Alter zwischen 36<br />

und 83 Jahren konnte deutlich aufzeigen,<br />

dass die Höhe der Cholinzufuhr mit der<br />

Leistung des verbalen und visuellen Gedächtnisses<br />

korreliert (Abb. 3) (10). Als<br />

Phosphatidylcholin-Quelle bietet sich<br />

Krillöl deshalb zur Erhaltung der geistigen<br />

Leistungsfähigkeit besonders an.<br />

Omega-3-Fettsäuren<br />

Wissenschaftlichen Untersuchungen<br />

zufolge waren in der Nahrung des Menschen<br />

vor etwa 10.000 Jahren, vor dem<br />

Beginn des Ackerbaus, Omega-6- und<br />

Omega-3-Fettsäuren zu etwa gleichen<br />

Teilen enthalten. Mit der modernen<br />

Landwirtschaft und der Industrialisierung<br />

der Viehzucht wurde die Verfügbarkeit<br />

von Omega-3-Fettsäuren<br />

eingeschränkt. Das heutige Futter von<br />

Nutztieren basiert meist auf Getreide<br />

und weist einen deutlich höheren Anteil<br />

an Omega-6-Fettsäuren auf als das<br />

natürliche, auf Grünpflanzen basierende<br />

Futter. Heute enthält unsere Nahrung<br />

- 4<br />

- 3<br />

- 2<br />

- 1<br />

0<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

ADAS-cog<br />

nach 12<br />

Wochen<br />

nach 24<br />

Wochen<br />

3 x täglich<br />

400 mg GPC<br />

täglich 10 mg<br />

Donepezil<br />

täglich 5 mg<br />

Donepezil<br />

Donepezil<br />

Placebo<br />

GPC<br />

Placebo<br />

Bewertung<br />

12,5<br />

12,0<br />

11,5<br />

11,0<br />

10,5<br />

Leistung des<br />

verbalen<br />

Gedächtnisses<br />

10,6<br />

10,2<br />

9,8<br />

9,4<br />

9,0<br />

10,0<br />

Leistung des<br />

visuellen<br />

Gedächtnisses<br />

8,6<br />

9,5<br />

92-245 246-309 310-381<br />

8,2<br />

482-1019<br />

Tägliche Cholinaufnahme [mg]<br />

Abb. 2: Vergleich der Wirksamkeit von GPC, dem Cholinesterase-<br />

Hemmer Donepezil und Placebo bei Alzheimer-Demenz (8). Die Grafik<br />

zeigt die Veränderung des ADAS-cog Ausgangswertes nach 12 bzw. 24<br />

Wochen.<br />

Abb. 3: Die Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen der durchschnittlichen<br />

täglichen Cholinaufnahme und der Leistung<br />

des verbalen und visuellen Gedächtnisses zeigt eine positive<br />

Korrelation (10).<br />

42


Omega-3-Öl<br />

etwa 10- bis 20-mal mehr Omega-6- als<br />

Omega-3-Fettsäuren. Man nimmt an,<br />

dass die erhöhte Aufnahme von Omega-<br />

6-Fettsäuren eine entzündungsfördernde<br />

Stoffwechsellage zur Folge hat und die<br />

Entstehung von degenerativen Erkrankungen<br />

begünstigt. Omega-6-Fettsäuren<br />

können im Körper in Gewebshormone<br />

mit hohem Entzündungspotential umgewandelt<br />

werden. Marine Omega-3-Fettsäuren<br />

wie Eicosapentaensäure (EPA)<br />

dienen dagegen als Substrate für die Synthese<br />

von Gewebshormonen mit niedrigem<br />

Entzündungspotential. Da EPA die<br />

Enzymsysteme für die Herstellung der<br />

entzündungsfördernden Gewebshormone<br />

kompetitiv hemmt und zur Bildung<br />

anti-inflammatorischer Resolvine beiträgt,<br />

wird der Omega-3-Fettsäure eine<br />

antientzündliche Wirkung zugesprochen.<br />

EPA bei Depressionen<br />

Entzündungsfördernde Stoffwechselprozesse<br />

scheinen nach heutigem Erkenntnisstand<br />

eine grundlegende Rolle bei<br />

der Pathophysiologie von Depressionen<br />

zu spielen, da bei Menschen mit Depressionen<br />

erhöhte Werte entzündungsfördernder<br />

Gewebshormone gemessen<br />

werden können und die Verabreichung<br />

pro-inflammatorischer Gewebshormone<br />

Symptome einer Depression hervorrufen<br />

kann (11). Verschiedene Untersuchungen<br />

konnten belegen, dass die Omega-3-Fettsäure<br />

EPA eine positive Wirkung bei Depressionen<br />

hat. Ungesättigte Fettsäuren<br />

bilden einen mengenmäßig relevanten<br />

Bestandteil des Gehirns. Lipide machen<br />

demnach etwa 50 – 60% des Trockengewichts<br />

des Gehirngewebes aus, wobei<br />

DHA einen Anteil von 25% besitzt. Im<br />

Vergleich zu DHA ist EPA im Gehirn<br />

nur in geringen Konzentrationen nachweisbar.<br />

Mit der Nahrung aufgenommene<br />

EPA wird demnach schnell verstoffwechselt<br />

und beeinflusst im Gehirn die<br />

Wirkung verschiedener Signalmoleküle<br />

(12). Eine Supplementation mit Omega-<br />

3-Fettsäuren, die einen hohen Anteil an<br />

EPA enthalten (≥ 60% EPA), zeigt in<br />

klinischen Studien eine deutliche antidepressive<br />

Wirkung (Abb. 4).<br />

Es gibt Untersuchungen, die EPA eine<br />

überlegene antidepressive Wirksamkeit<br />

gegenüber Pharmakotherapien wie<br />

selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern<br />

bestätigen. Es konnte<br />

ebenfalls aufgezeigt werden, dass EPA<br />

die Wirkung entsprechender Medikamente<br />

verbessern kann. In klinischen<br />

Studien wird dabei meist die sog.<br />

Hamilton-Skala (HDRS) herangezogen,<br />

um die Schwere der Symptomausprägung<br />

einzuschätzen. Dabei handelt es<br />

sich um einen standardisierten Fragebogen,<br />

bei dem eine höhere Punktzahl<br />

im Ergebnis auf eine ausgeprägtere<br />

Symptomatik hinweist. Eine Punktzahl<br />

(„Score“) von bis zu 8 Punkten wird<br />

bei einem 17 Fragen umfassenden Test<br />

(HDRS17) als klinisch unauffällig bewertet.<br />

9 bis 16 Punkte weisen auf eine<br />

leichte Depression hin.<br />

Eine mittelschwere Symptomatik wird<br />

bei 17 bis 24 Punkten angenommen.<br />

Eine schwere Depression liegt bei ≥ 25<br />

Punkten vor. In einer randomisierten<br />

Doppelblindstudie erhielten 48 Teilnehmer<br />

mit schwerer Symptomatik entweder<br />

20 mg des selektiven Serotonin-<br />

Wiederaufnahme-Hemmers Fluoxetin,<br />

1.000 mg EPA oder eine Kombination<br />

beider Wirkstoffe.<br />

Während für EPA und Fluoxetin eine<br />

ähnliche Wirksamkeit herausgestellt<br />

werden konnte, zeigt die komplementäre<br />

Therapie die deutlichste Verbesserung<br />

der Symptome, die nach acht<br />

Wochen den Bereich einer leichten<br />

Symptomausprägung erreichte (Abb. 5)<br />

(14).<br />

Omega_3_Depression.ai 3 18.10.2019 07:24:22<br />

Studien mit EPA:<br />

Peet & Horrobin 2002<br />

Nemets et al. 2002<br />

Frangou et al. 2006<br />

Peet & Horrobin 2002<br />

Peet & Horrobin 2002<br />

Mischoulon et al. 2009<br />

Frangou et al. 2006<br />

Su et al. 2003<br />

Nemets et al. 2006<br />

Su et al. 2008<br />

Da Silva et al. 2008<br />

Da Silva et al. 2008<br />

% EPA:<br />

100<br />

100<br />

100<br />

100<br />

100<br />

100<br />

100<br />

67<br />

67<br />

65<br />

60<br />

60<br />

0 0,56 1,3<br />

Verbesserung der Symptome (SMD)<br />

Hamilton Depressionsskala (Score)<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

Fluoxetin<br />

EPA<br />

10<br />

EPA+Fluoxetin<br />

5<br />

0<br />

0 2 4<br />

Zeit (Wochen)<br />

6 8<br />

Abb. 4: Einschätzung der Wirksamkeit von Omega-<br />

3-Fettsäuren mit erhöhtem EPA-Gehalt bei Depressionen,<br />

dargestellt als Normierte Differenz der Mittelwerte (engl.<br />

Standard Mean Difference, SMD). (13)<br />

Abb. 5: Es gibt Untersuchungen, die eine überlegene Wirksamkeit von EPA<br />

gegenüber einer Behandlung mit antidepressiven Medikamenten (hier mit<br />

dem selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer Fluoxetin) aufzeigen.<br />

Durch eine Kombination der beiden Therapieoptionen kann die Wirkung<br />

demnach weiter gesteigert werden (nach 9).<br />

April <strong>2023</strong><br />

43


V italstoffe<br />

Fazit<br />

Der vitaminähnliche Nährstoff Cholin<br />

spielt in unserem Körper wichtige<br />

Rollen für den Transport von Fetten,<br />

für den Aufbau und die Funktion von<br />

Zellmembranen und für die Synthese<br />

des Neurotransmitters Acetylcholin.<br />

Während synthetische Cholinverbindungen<br />

wie Cholinbitartrat nur unvollständig<br />

aufgenommen und teilweise in<br />

schädliche Stoffe umgewandelt werden,<br />

bietet sich die natürliche Cholinquelle<br />

Phosphatidylcholin zur Supplementation<br />

besonders an. Phosphatidylcholin<br />

aus Krillöl hat den Vorteil, dass es kein<br />

Cholesterin und keine Omega-6-Fettsäuren<br />

enthält, die üblicherweise in<br />

Lecithinen vorkommen. Neben Cholin<br />

zeichnet sich Krillöl durch seinen hohen<br />

Gehalt an EPA und Omega-3-Fettsäuren<br />

aus, die nachweislich zur Verbesserung<br />

der Endothelfunktion und zur Verringerung<br />

eines Bluthochdrucks beitragen.<br />

Omega-3-Fettsäuren aus Krillöl<br />

können sich auf Entzündungsprozesse<br />

günstig auswirken und bei psychischen<br />

Störungen zur Verbesserung der Serotoninwirkung<br />

sowie zur Modulation der<br />

Dopaminfunktion beitragen und die zerebrale<br />

Durchblutung in positiver Weise<br />

beeinflussen (15)<br />

.Literatur:<br />

(1) Arendt, B. M., Ma, D. W., et al.,<br />

Applied Physiology, Nutrition, and Metabolism,<br />

38(3), 334-340 (2013)<br />

(2) Li, Z., Agellon, L. B., et al., Cell<br />

metabolism, 3(5), 321-331 (2006)<br />

(3) EFSA NDA Panel (EFSA Panel on<br />

Dietetic Products, Nutrition and Allergies),<br />

EFSA Journal 2016;14(8):4484,<br />

70 pp (2016)<br />

(4) Vennemann, F. B., Ioannidou, S., et<br />

al., British journal of nutrition, 114(12),<br />

2046-2055 (2015)<br />

(5) Fischer, L. M., DaCosta, K. A., et<br />

al., The American journal of clinical<br />

nutrition, 85(5), 1275-1285 (2007)<br />

(6) Mödinger, Y., Schön, C., et al., Nutrients,<br />

11(10), 2548 (2019)<br />

(7) Francis, P. T., Palmer, A. M., et al.,<br />

Journal of Neurology, Neurosurgery &<br />

Psychiatry, 66(2), 137-147 (1999)<br />

(8) Parnetti, L., Mignini, F., et al.,<br />

Journal of the neurological sciences,<br />

257(1-2), 264-269 (2007)<br />

(9) Ito, K., Corrigan, B., et al.,<br />

Alzheimer's & Dementia, 7(2), 151-160<br />

(2011)<br />

(10) Blusztajn, J. K., Slack, B. E., et al.,<br />

Nutrients, 9(8), 815 (2017)<br />

(11) Raison, C. L., Capuron, L., et al.,<br />

Trends in immunology, 27(1), 24-31<br />

(2006)<br />

(12) Bazinet, R. P., Metherel, A. H.,<br />

et al., Brain, behavior, and immunity<br />

(2019)<br />

(13) Sublette, M. E., Ellis, S. P., et al.,<br />

The Journal of clinical psychiatry,<br />

72(12), 1577 (2011)<br />

(14) Jazayeri, S., Tehrani-Doost, M., et<br />

al., Australian & New Zealand Journal<br />

of Psychiatry, 42(3), 192-198 (2008)<br />

(15) Freeman, M. P., Hibbeln, J. R.,<br />

et al., Journal of Clinical Psychiatry,<br />

67(12), 1954 (2006)<br />

Autor:<br />

Seit 2012 berät Philipp Gebhardt<br />

Heilpraktiker, Ärzte und Apotheker im<br />

Bereich der komplementären und alternativmedizinischen<br />

Anwendung von<br />

Nahrungsergänzungsmitteln. 2020 gründete<br />

er sein eigenes Unternehmen, das<br />

sich auf Produkte für die Unterstützung<br />

und den Schutz der Mitochondrien, der<br />

„Kraftwerke der Zelle“ spezialisiert hat.<br />

Philipp Gebhardt<br />

M.Sc. Lebensmitteltechnologie<br />

Dipl.-Chemieingenieur (FH)<br />

p.gebhardt@mitotherapie.de<br />

© Apple Pho – shutterstock.com<br />

44


Proteine<br />

Pflanzliche Kraftpakete für eine proteinreiche Ernährung<br />

Pflanzenbasierte, proteinreiche Ernährung liegt im Trend – das zeigen neue Fleischersatzprodukte,<br />

Sportriegel, Smoothies, Shakes und weitere Lebensmittel mit der Extraportion Eiweiß. Diese Produkte<br />

sind besonders beliebt in der vegetarischen, veganen oder Low-Carb-Ernährung, bei Menschen mit<br />

Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder als Proteinquelle für Sportler.<br />

© salajean- shutterstock.com<br />

Proteine:<br />

Der Grundstoff des<br />

Lebens<br />

Für den menschlichen Körper ist Eiweiß<br />

unerlässlich: Als elementarer Grundbaustein<br />

stecken die Makromoleküle in allen<br />

Zellen unseres Organismus und sind<br />

unter anderem am Aufbau und Erhalt<br />

von Muskeln, Organen, Knochen, Haut<br />

und Haaren beteiligt. Die empfohlene<br />

Proteinmenge ist vom Alter, dem Körpergewicht<br />

und der Bewegungsintensität<br />

abhängig. Die Deutsche Gesellschaft<br />

für Ernährung empfiehlt für Erwachsene<br />

zwischen 19 und 65 Jahren im Durchschnitt<br />

0,8 Gramm Eiweiß pro Kilogramm<br />

Körpergewicht. Umgerechnet<br />

sind das für eine 70 Kilogramm schwere<br />

Person 56 Gramm Eiweiß pro Tag (1).<br />

Von der Saat zum Protein<br />

Viele Pflanzen und Saaten sind die<br />

Quelle proteinreicher Produkte: Aus<br />

Sonnenblumenkernen, Leinsaat oder<br />

Hanfsamen lassen sich beispielsweise<br />

Presskuchen und Mehle gewinnen, die<br />

mit einem Restölgehalt von fünf bis<br />

zehn Prozent häufig protein- und ballaststoffreich<br />

sind. Sie enthalten noch<br />

nach ihrer Entölung wertvolle Inhaltsstoffe<br />

wie Mineralien und Vitamine<br />

sowie essentielle Aminosäuren. Letztere<br />

müssen über die Nahrung aufgenommen<br />

werden, da der menschliche<br />

Körper sie nicht komplett selbstständig<br />

herstellen kann. Aminosäuren tragen<br />

außerdem direkt oder in Kombination<br />

mit Kohlenhydraten zur Geschmacksbildung<br />

von Lebensmitteln bei. Die<br />

enthaltenen Ballaststoffe helfen bei der<br />

Regulierung der Verdauung und sorgen<br />

für langanhaltende Sättigung.<br />

April <strong>2023</strong><br />

45


V italstoffe<br />

Dank der ernährungsphysiologisch wertvollen<br />

Inhaltsstoffe bereichern pflanzliche<br />

Presskuchen und Mehle diverse<br />

Produkte und eignen sich ideal als ballaststoff-<br />

und energiereiche Zutat in alltäglichen<br />

Lebensmitteln. Wir gewinnen<br />

die Presskuchen und proteinhaltigen<br />

Mehle in unserer hauseigenen Ölmühle<br />

Lipos bei der schonenden Kaltpressung<br />

von Ölsaaten.<br />

LipoMill Sonnenblumenpresskuchen<br />

und -mehl<br />

LipoMill Sonnenblumenpresskuchen enthält<br />

alle neun essentiellen Aminosäuren<br />

und liefert eine große Menge der verzweigten<br />

Aminosäuren Leucin, Isoleucin<br />

und Valin, die maßgeblich für die Muskelentwicklung<br />

sind (2).<br />

Durch Vermahlung des mineralstoffreichen<br />

LipoMill Sonnenblumenpresskuchens<br />

entsteht das feine, teilentölte<br />

LipoMill Sonnenblumenmehl. Das<br />

proteinreiche Pulver kann dank seiner<br />

guten Bindungskapazitäten mit Wasser<br />

und Fett verschiedenen Rezepturen<br />

Konsistenz verleihen (3).<br />

LipoMill Sonnenblumenpresskuchen<br />

und -mehl eignen sich ideal als Zutat für<br />

Frühstückscerealien, Proteinriegel und<br />

Backwaren. Als Zusatz in Teigwaren<br />

sowie Smoothies und Säften können sie<br />

das Endprodukt mit einem hohen Proteingehalt<br />

anreichern. In veganem Fleischersatz,<br />

wie zum Beispiel Würstchen oder<br />

Burgern, kann es neben der Proteinanreicherung<br />

auch als Bindemittel eingesetzt<br />

werden.<br />

Mittels Trockenextrusion kann aus dem<br />

Sonnenblumenpresskuchen auch ein Extrudat<br />

mit einer typisch „aufgepufften“<br />

Form hergestellt werden. Es hat einen<br />

hohen Proteinanteil von über 50 Prozent<br />

und einen Feuchtigkeitsgehalt von unter<br />

10 Prozent. Aufgrund seiner Form eignet<br />

es sich ideal für Süßwaren, Snackprodukte<br />

oder auch als Fleischersatzprodukt<br />

für Bolognese, Chili sin Carne oder vegane<br />

Bratlinge.<br />

LipoMill Hanfpresskuchen<br />

und -mehl<br />

LipoMill Hanfpresskuchen verfügt mit 20<br />

Aminosäuren – darunter die neun essentiellen<br />

– über ein vollständiges Aminosäureprofil.<br />

Er enthält essentielle Omega-3-<br />

und Omega-6-Fettsäuren, Mineralien wie<br />

Eisen, Magnesium, Zink und Phosphor<br />

sowie einen hohen Anteil an Ballaststoffen<br />

(4). Das im Hanfpresskuchen enthaltene<br />

Hanfprotein besteht zu etwa 65% aus<br />

Edestin, einem bioaktiven Globuliprotein,<br />

das leicht zu verdauen und daher gut für<br />

den menschlichen Verzehr geeignet ist (5).<br />

LipoMill Hanfpresskuchen und -mehl bieten<br />

ein gutes Verhältnis von essentiellen<br />

Fettsäuren, Vitaminen und Proteinen und<br />

können mit ihrem nussigen Geschmack<br />

weniger funktionale Zutaten der täglichen<br />

Ernährung ersetzen. Sie eignen sich insbesondere<br />

als Low-Carb-Zutat in Keksen<br />

oder Brot, zur proteinhaltigen Anreicherung<br />

in Sportlernahrung, Frühstückscerealien,<br />

Porridge oder als Zutat in Smoothies<br />

oder zur Hanfmilchherstellung.<br />

Von der Saat zum LipoMill Mehl<br />

© Henry Lamotte<br />

46


Proteine<br />

LipoMill Leinpresskuchen<br />

und -mehl<br />

LipoMill Leinpresskuchen ist reich an<br />

Ballaststoffen und Proteinen. Leinsamenproteine<br />

haben einen hohen Anteil<br />

an Globulin und Albumin, welche über<br />

eine hohe Wasserbindungs- und Emulgierfähigkeit<br />

verfügen. Das Aminosäureprofil<br />

ist eines der höchsten der<br />

pflanzlichen Proteine und vergleichbar<br />

mit Hanfprotein. Aufgrund seiner Proteinzusammensetzung<br />

ist Leinpresskuchen<br />

ein hervorragendes Produkt mit gutem<br />

Wasserbindungsvermögen und guten<br />

rheologischen Eigenschaften, wie Elastizität,<br />

Krustenfärbung, Härte und Geschmack<br />

(6).<br />

LipoMill Leinpresskuchen und -mehl<br />

eignen sich ideal zur Proteinanreicherung<br />

in Teigwaren, als Zusatz in Frühstückscerealien,<br />

Snacks, Backwaren sowie<br />

als Konsistenzgeber in Smoothies.<br />

Food-Upcycling:<br />

Die ganzheitliche<br />

Verwendung von<br />

Rohwaren<br />

Presskuchen und Mehle haben neben<br />

ihren wertvollen ernährungsphysiologischen<br />

Eigenschaften auch einen positiven<br />

Effekt im Sinne der Nachhaltigkeit.<br />

Sie stehen für die Leitidee hinter dem<br />

Upcycling: Im Allgemeinen bedeutet es,<br />

dass aus Überschüssen etwas Neues entsteht.<br />

Produkte, deren Rohstoffbestandteile<br />

ganzheitlich verwendet werden,<br />

verkörpern diesen Upcycling-Gedanken.<br />

Auf diese Weise leben Produzenten und<br />

Endkonsumenten Wertschätzung für die<br />

Natur und einen achtsamen Umgang mit<br />

ihren Ressourcen.<br />

Henry Lamotte Oils<br />

www.lamotte-oils.de<br />

(1) Deutsche Gesellschaft für Ernährung<br />

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46 (2011)<br />

Literatur:<br />

© Baiba Opule<br />

April <strong>2023</strong><br />

47


V italstoffe<br />

Samanta Maci<br />

Ein natürliches Postbiotikum für die Gesundheit<br />

von Immunsystem und Darm<br />

BetaVia zur Stärkung der Darmbarriere<br />

© Kemin Industries, Inc. and its group of companies <strong>2023</strong><br />

Ein starkes und gut funktionierendes Immunsystem<br />

und ein reibungslos arbeitender<br />

Magen-Darm-Trakt sind wichtig, um<br />

gesund zu bleiben. Marktstudien zeigen,<br />

dass die Verbraucher den Zusammenhang<br />

zwischen schlechter Verdauungsgesundheit<br />

und schwacher Immunität<br />

erkennen. Weltweit leiden 40% der Verbraucher<br />

regelmäßig unter Verdauungsproblemen,<br />

und eine Umfrage aus dem<br />

Jahr 2022 ergab, dass 66% bzw. 56%<br />

der Konsumenten weltweit planen, sich<br />

in den nächsten zwölf Monaten mit dem<br />

Thema Immun- und Verdauungsgesundheit<br />

zu beschäftigen (1, 2).<br />

Der Magen-Darm-Trakt und das Immunsystem<br />

sind eng miteinander verbunden,<br />

und ihr Gleichgewicht ist für eine gute<br />

Gesundheit unerlässlich. Der Darm gilt<br />

als das größte immunologische Organ<br />

des Körpers, das über die Darmbarriere<br />

kontrolliert, was in den Körper hineinoder<br />

aus ihm herauskommt, und das<br />

eine zentrale Rolle bei der Regulierung<br />

der Immunhomöostase spielt (3). Etwa<br />

70% des gesamten Immunsystems sind<br />

im Bereich des Darms angesiedelt (4).<br />

Die Reaktionen auf Krankheitserreger,<br />

die Erkennung und Toleranz von Selbstantigenen,<br />

die Toleranz gegenüber der<br />

kommensalen Mikroflora und die Sensibilisierung/Desensibilisierung<br />

gegenüber<br />

Nahrungsbestandteilen finden alle<br />

im Darm statt (5).<br />

Zu den Lebensstilfaktoren, die mit einer<br />

negativen Veränderung der intestinalen<br />

Permeabilität in Zusammenhang stehen,<br />

gehören eine westliche, ballaststoffarme<br />

Ernährung und Stress (6). Interessanterweise<br />

wird vermutet, dass die Störung<br />

der Integrität der Darmbarriere das<br />

Prinzip hinter dem „undichten Darm“<br />

ist – ein Zustand, der immer mehr an<br />

Aufmerksamkeit gewinnt und Berichten<br />

zufolge immer häufiger auftritt. Ein<br />

undichter Darm wird mit einer Vielzahl<br />

von Leiden in Verbindung gebracht, von<br />

leichten, gelegentlich auftretenden gastrointestinalen<br />

Symptomen wie Blähungen<br />

und Krämpfen bis hin zu schwereren<br />

Erkrankungen wie Autoimmun- und allergischen<br />

Erkrankungen, Nahrungsmittelallergien<br />

und dem Reizdarmsyndrom<br />

(7, 8).<br />

Die Integrität und Funktion der Darmbarriere<br />

werden durch interne und externe<br />

Faktoren beeinflusst. Es ist bekannt,<br />

dass eine bakterielle Überbesiedelung<br />

und Gluten die Durchlässigkeit des<br />

Darms erhöhen (9). Nahrungsbestandteile<br />

können auch über die Grundernährung<br />

hinaus eine positive Rolle spielen<br />

und die Immun- und Darmgesundheit<br />

48


Pflanzenextrakte<br />

beeinflussen. Beta-Glucane (BG) sind<br />

ein solcher Nahrungsbestandteil, der<br />

über immun- und darmgesundheitsfördernde<br />

Mechanismen wirken kann (10).<br />

Kemin Human Nutrition and Health hat<br />

vor kurzem BetaVia auf den Markt gebracht,<br />

ein klinisch untersuchtes, natürliches<br />

Postbiotikum, das Herstellern von<br />

Nahrungsmitteln, Getränken und Nahrungsergänzungsmitteln<br />

die Möglichkeit<br />

bietet, die steigende Nachfrage der Verbraucher<br />

nach Präparaten, die positive<br />

Auswirkungen auf das Immunsystem<br />

und den Darm liefern, zu bedienen.<br />

Eigenschaften des<br />

Produkts<br />

BetaVia ist ein natürlicher Nahrungsbestandteil<br />

auf Algenbasis, der sowohl<br />

das Immunsystem als auch den Magen-<br />

Darm-Trakt unterstützt und sich positiv<br />

auf die Gesundheit der Verdauungs- und<br />

Atemwege auswirkt.<br />

Dieser natürliche und klinisch erprobte<br />

Inhaltsstoff wird durch ein patentiertes<br />

Fermentationsverfahren (US 9,574,217<br />

B2) nachhaltig aus einem eigenen<br />

Stamm der Alge Euglena gracilis gewonnen.<br />

Euglena gracilis von Kemin<br />

wird heterotroph in geschlossenen Tanks<br />

unter kontrollierten Bedingungen gezüchtet.<br />

Die Optimierung dieses vertikal<br />

integrierten Prozesses führt zur Herstellung<br />

von Paramylon, einem Granulat,<br />

das ausschließlich aus langen Ketten von<br />

linearem, nicht verdaulichem Beta-1,3-<br />

Glucan besteht.<br />

BetaVia ist in vier verschiedenen<br />

Produktqualitäten erhältlich, die für<br />

unterschiedliche Anwendungen geeignet<br />

sind, darunter auch in Wasser dispergierbare<br />

Formen: 2 Varianten mit ≥50% Beta-1,3-Glucanen<br />

(auf Trockengewichtsbasis),<br />

die auch erhebliche Mengen an<br />

Eiweiß (≥15%) und geringe Mengen an<br />

fettlöslichen Vitaminen, Mineralien, Carotinoiden<br />

und langkettigen, mehrfach<br />

ungesättigten Fettsäuren enthalten, die<br />

von Natur aus in der Alge Euglena gracilis<br />

vorkommen, und 2 Formen mit einem<br />

Beta-Glucangehalt von ≥95%.<br />

BetaVia besitzt einen global etablierten<br />

regulatorischen Status und ist<br />

koscher, halal-zertifiziert sowie vegetarisch,<br />

glutenfrei, allergenfrei und gentechnikfrei.<br />

Die Produkteigenschaften und die Verwendung<br />

sind in Tabelle 1 zusammengefasst.<br />

Parameter BV Complete BV Complete WD BV Pure BV Pure WD<br />

Steckbrief<br />

Beta 1.3 Glucan ≥ 50% ≥ 50% ≥ 95% ≥ 95%<br />

Protein ≥ 15% ≥ 15% 0% 0%<br />

Aroma Alge Alge Neutral Neutral<br />

Farbe golden golden weiß weiß<br />

Tägl. Dosis Erwachsene 375 mg 375 mg 200 mg 200 mg<br />

Darreichungsform<br />

Mikrobiologische Analyse<br />

Aerobe Keimzahl (CFU/g)<br />

Hefe und Schimmelpilze<br />

(CFU/g)<br />

Kolibakterien (mpn/g)<br />

Escherichia coli<br />

Salmonellen<br />

Staphylococcus aureus<br />

Listeria monocytogens<br />

Kapseln, Sirup, Tabletten,<br />

Sticks, Riegel<br />

Softgels,<br />

Gummibonbons<br />

Tabelle 1: Technische Charakteristika der unterschiedlichen BetaVia-Varianten<br />

Kapseln, Sirup,<br />

Tabletten, Sticks,<br />

Riegel<br />

Einhaltung der technischen Spezifikationen<br />

Sticks, RTD-Getränke,<br />

Softgels, Gummibonbons<br />

April <strong>2023</strong><br />

49


V italstoffe<br />

BetaVia – Förderer<br />

der Immun- und<br />

Darmgesundheit<br />

In-vitro- und In-vivo-Forschungen deuten<br />

darauf hin, dass Beta-1,3-Glucane<br />

aus Euglena gracilis durch einen dreifach<br />

wirkenden Schutzmechanismus<br />

eine positive Rolle für die Immun- und<br />

Darmgesundheit spielen können (11 –<br />

15) (Abb. 1).<br />

Nicht lösliche Beta-1,3-Glucane gehören<br />

zu einer Klasse von Molekülen, die als<br />

pathogen-assoziierte molekulare Muster<br />

(PAMPs) bekannt sind und als kritische<br />

„Nicht-Selbst“-Warnsignale dienen, die<br />

von Zellen des angeborenen Immunsystems<br />

(Makrophagen, Neutrophile, dendritische<br />

Zellen) erkannt werden, die sich<br />

in den Peyer'schen Pflastern befinden,<br />

die die Wächter der natürlichen Abwehr<br />

des Körpers im Darmtrakt sind. Die Beta-1,3-Glucane<br />

von BetaVia können<br />

unverdaut in den Dünndarm gelangen,<br />

von den Zellen des angeborenen Immunsystems<br />

phagozytiert werden, diese Zellen<br />

aktivieren und in den Magen-Darm-<br />

Trakt rekrutieren (12, 16).<br />

Studien an Nutz- und Haustieren deuten<br />

darauf hin, dass die kontinuierliche Aufnahme<br />

von Beta-1,3-Glucanen aus Algen<br />

die Immun-Darm-Regulierung und<br />

die Gesundheit des Wirtes fördern, die<br />

Anfälligkeit des Darms für Entzündungen<br />

verringern und die Darm-Mikrobiota<br />

entwickeln kann (16 – 19).<br />

Abb. 1 – Der dreifache Wirkmechanismus<br />

von BetaVia wurde in präklinischen und<br />

klinischen Untersuchungen nachgewiesen.<br />

Aus klinischer Sicht wurde die Wirksamkeit<br />

von BetaVia auf die Gesundheit<br />

des Immunsystems in einer<br />

randomisierten, doppelblinden, Placebo-kontrollierten<br />

Parallelstudie mit einer<br />

90-tägigen Supplementierung mit<br />

BetaVia (mit mindestens 187,5 mg<br />

Beta-1,3-Glucanen) untersucht, bei der<br />

gesunde Teilnehmer nach eigenen Angaben<br />

signifikant weniger Symptome<br />

im Zusammenhang mit Infektionen der<br />

oberen Atemwege aufwiesen (14). Im<br />

Vergleich zu Placebo wurden nach 90<br />

Tagen statistisch signifikante Reduktionen<br />

bei der insgesamt festgestellten<br />

Schwere der Symptome, der Anzahl der<br />

URTI-Symptome, der Anzahl der Tage<br />

mit Symptomen, der URTI-Episoden<br />

und der Anzahl der Krankheitstage festgestellt<br />

(Abb. 2). Interessanterweise<br />

war die Wirkung von BetaVia bereits<br />

nach 3 Tagen der Supplementierung signifikant<br />

(Post-hoc-Analyse) (20).<br />

Abb. 2 – Zusammenfassung der signifikanten Vorteile der BetaVia-Supplementierung<br />

im Vergleich zu Placebo bei URTI-Symptomen.<br />

50


Pflanzenextrakte<br />

Kürzlich wurde eine randomisierte,<br />

doppelblinde, kontrollierte klinische<br />

Crossover-Studie durchgeführt, um das<br />

Wissen über die Vorteile dieses Inhaltsstoffs<br />

für die Immun-Darm-Homöostase<br />

zu erweitern (15). Die klinische<br />

Analyse untersuchte die Wirkung einer<br />

Supplementierung mit BetaVia auf<br />

die Verträglichkeit, die Symptome und<br />

die Blutmarker für die Gesundheit des<br />

Magen-Darm-Trakts bei 50 allgemein<br />

gesunden Probanden mit leichten Magen-Darm-Symptomen.<br />

Die Teilnehmer<br />

erhielten nach dem Zufallsprinzip entweder<br />

Kapseln mit 375 mg BetaVia<br />

(187,5 mg Beta-1,3-Glucan) oder entsprechende<br />

Kapseln mit mikrokristalliner<br />

Cellulose (MCC-Ballaststoff-<br />

Kontrolle) und wurden angewiesen, 4<br />

Wochen lang täglich eine Kapsel 30 Minuten<br />

vor dem Frühstück einzunehmen.<br />

Nach einer 3-wöchigen Auswaschphase<br />

erhielten die Teilnehmer, die BetaVia<br />

eingenommen hatten, für weitere 4 Wochen<br />

ein Placebo – und umgekehrt.<br />

Die Studie zeigte, dass BetaVia die<br />

Darmgesundheit fördern kann. Interessante<br />

einzigartige Vorteile für die Darmgesundheit,<br />

die ausschließlich bei einer<br />

4-wöchigen Supplementierung mit Beta-<br />

Via festgestellt wurden, sind in Abb. 3<br />

dargestellt.<br />

Darüber hinaus waren die Vorteile für die<br />

Darmgesundheit in Bezug auf zusätzliche<br />

Marker für die Unversehrtheit des<br />

Darms, den Stuhlgang und die allgemeinen<br />

GI-Symptome vergleichbar mit den<br />

niedrig dosierten Ballaststoffen, die als<br />

Kontrolle verwendet wurden.<br />

Sicherheit in der<br />

Anwendung<br />

BetaVia hat einen weltweit anerkannten<br />

regulatorischen Status. In Europa ist<br />

BetaVia (≥50% Beta-1,3-Glucane)<br />

als neuartige Lebensmittelzutat für eine<br />

Reihe von Lebensmitteln und Getränken<br />

für die Allgemeinbevölkerung und<br />

als Nahrungsergänzungsmittel ab einem<br />

Alter von 1 Jahr zugelassen (21). Eine<br />

zweite Novel-Food-Bewertung wird in<br />

Kürze erwartet, so dass alle Produktformen<br />

für den europäischen Markt verfügbar<br />

sind (22).<br />

BetaVia Complete ist der erste<br />

und einzige Inhaltsstoff aus der Alge<br />

Euglena gracilis, der in Europa zugelassen<br />

ist. Darüber hinaus gewährt<br />

die positive NF-Stellungnahme Kemin<br />

ein Exklusivrecht für den Verkauf in<br />

Europa.<br />

Anwendungsbereiche<br />

und Verwendungsweise<br />

Die empfohlene Tagesdosis von Beta-<br />

Via für Erwachsene beträgt 375 mg<br />

(≥50% Beta-1,3-Glucane) oder 200 mg<br />

(≥95% Beta-Glucane), die 30 Minuten<br />

vor dem Frühstück eingenommen werden.<br />

Unternehmen, die den Verbrauchern einen<br />

innovativen, postbiotischen Inhaltsstoff<br />

der neuen Generation zur ganzjährigen<br />

Unterstützung des Immunsystems<br />

und des Darms anbieten möchten, können<br />

auf eine breite Palette von Anwendungen<br />

zurückgreifen.<br />

BetaVia kann als Zutat in Lebensmitteln<br />

und Getränken wie Müsliriegeln,<br />

Joghurts und Joghurtgetränken, Fruchtund<br />

Gemüsesäften und Erfrischungsgetränken<br />

verwendet werden. Außerdem<br />

kann der Inhaltsstoff in verschiedenen<br />

Nahrungsergänzungsmitteln in fester<br />

und flüssiger Form wie Kapseln, Tabletten,<br />

Sticks, Softgels und Sirup enthalten<br />

sein.<br />

Das der EFSA vorgelegte Dossier enthielt<br />

auch Informationen über die Stabilität<br />

des Inhaltsstoffs als Rohstoff und bei Verwendung<br />

in Nahrungsergänzungsmitteln<br />

Abb. 3 – Zusammenfassung der spezifischen Vorteile auf die GI-Parameter, die während der 4-wöchigen Supplementation mit BetaVia, aber<br />

nicht mit der MCC-Ballaststoff-Kontrolle beobachtet wurden.<br />

April <strong>2023</strong><br />

51


V italstoffe<br />

sowie in Lebensmitteln und Getränken.<br />

Da der Inhaltsstoff aus Algen gewonnen<br />

wird, kann je nach gewählter Produktform<br />

eine gewisse Maskierung des Geschmacks<br />

erforderlich sein, wie bei den<br />

meisten anderen aus Algen gewonnenen<br />

Nährstoffen.<br />

Abschließende<br />

Anmerkungen<br />

Die umfassende präklinische und klinische<br />

Forschung, die Kemin zu den<br />

Beta-1,3-Glucanen aus dem Unternehmens-eigenen<br />

Algenstamm Euglena<br />

gracilis durchgeführt hat, bestätigt und<br />

erweitert den Nachweis, dass 1,3-Glucane<br />

aus Algen positive Auswirkungen<br />

auf die Gesundheit des Immunsystems<br />

und des Magen-Darm-Trakts haben (14,<br />

23 – 28). BetaVia könnte eine nützliche<br />

Ernährungsintervention bei gestörter<br />

intestinaler Permeabilität („leaky<br />

gut“) oder Dysbiose (mikrobielles Ungleichgewicht)<br />

sein, die beide mit der<br />

Gesundheit des Immunsystems und mit<br />

Lebensgewohnheiten wie ballaststoffarmer<br />

Ernährung und Stress in Verbindung<br />

stehen.<br />

BetaVia entspricht der Definition eines<br />

Postbiotikums, d. h. einer „Zubereitung<br />

aus unbelebten Mikroorganismen und/<br />

oder deren Bestandteilen, die dem Wirt<br />

einen gesundheitlichen Nutzen bringt“<br />

(29), und ist damit ein Postbiotikum der<br />

neuen Generation auf natürlicher Basis,<br />

das die von den Verbrauchern gewünschte<br />

Nahrungsergänzung für eine bessere<br />

Immun- und Darmgesundheit bietet.<br />

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of Euglena Gracilis Z Alleviates<br />

Constipation and Cardiac Dysfunction<br />

in a Mouse Model of Isoproterenol-<br />

Induced Heart Failure. Circ. Reports<br />

2022, 4, 83–91, doi:10.1253/circrep.<br />

cr-21-0094.<br />

(25) Bhattad, T.; Koradiya, A.; Prakash,<br />

G. Prebiotic Activity Of Paramylon<br />

Isolated From Heterotrophically Grown<br />

Euglena Gracilis. Heliyon 2021, 7,<br />

e07884, doi:10.1016/j.heliyon.2021.<br />

e07884.<br />

(26) Sakanoi, Y.; Shuang, E.; Yamamoto,<br />

K.; Ota, T.; Seki, K.; Imai, M.; Ota,<br />

R.; Asayama, Y.; Nakashima, A.; Suzuki,<br />

K.; et al. Simultaneous Intake of Euglena<br />

Gracilis and Vegetables Synergistically<br />

Exerts an Anti-Inflammatory Effect<br />

and Attenuates Visceral Fat Accumulation<br />

by Affecting Gut Microbiota in Mice.<br />

Nutrients 2018, 10, 1–15, doi:10.3390/<br />

nu10101417.<br />

(27) Ishibashi, K.; Nishioka, M.; Onaka,<br />

N.; Takahashi, M. Effects of Euglena<br />

Gracilis EOD-1 Ingestion on Salivary<br />

IgA Reactivity and Health-Related Quality<br />

of Life in Humans. Nutrients 2019,<br />

11, 1144.<br />

(28) Nakashima, A.; Suzuki, K.; Asayama,<br />

Y.; Konno, M.; Saito, K.; Yamazaki,<br />

N.; Takimoto, H. Oral Administration of<br />

Euglena Gracilis Z and Its Carbohydrate<br />

Storage Substance Provides Survival<br />

Protection against Influenza Virus<br />

Infection in Mice. Biochem. Biophys.<br />

Res. Commun. 2017, 494, 379–383,<br />

doi:10.1016/j.bbrc.2017.09.167.<br />

(29) Salminen, S.; Collado, M.C.;<br />

Endo, A.; Hill, C.; Lebeer, S.; Quigley,<br />

E.M.M.; Sanders, M.E.; Shamir, R.;<br />

Swann, J.R.; Szajewska, H.; et al. The<br />

International Scientific Association<br />

of Probiotics and Prebiotics (ISAPP)<br />

Consensus Statement on the Definition<br />

and Scope of Postbiotics. Nat. Rev. Gastroenterol.<br />

Hepatol. 2021, 18, 649–667,<br />

doi:10.1038/s41575-021-00440-6.<br />

Autorin:<br />

Samanta Maci, Biologin, MSc<br />

Sr. Commercial and Technical Manager<br />

Kemin Human Nutrition and Health<br />

samanta.maci@kemin.com<br />

Weitere Informationen auf:<br />

www.kemin.com/health<br />

Euglena gracilis<br />

© ileana_bt – shutterstock.com<br />

April <strong>2023</strong><br />

53


V italstoffe<br />

Hogne Vik<br />

Die MenaQ7®-Matrix:<br />

Der beste Vitamin-K2-Schutz auf dem Markt<br />

Markeninhaber stehen vor scheinbar<br />

unüberwindbaren Herausforderungen:<br />

Haben sie wirklich eine innovative und<br />

individuelle Lösung für die gesundheitlichen<br />

Bedürfnisse der Verbraucherinnen<br />

und Verbraucher entwickelt? Hebt sich<br />

ihr Produkt auf dem Markt tatsächlich<br />

von den Produkten der Mitbewerber ab?<br />

Bringt das Produkt den versprochenen<br />

Nutzen? Können sie die Haltbarkeit und<br />

Unversehrtheit des Produkts bis zum<br />

Verfallsdatum gewährleisten? Wie gestaltet<br />

man ein ansprechendes, gut verständliches<br />

Etikett, an dem sich sofort<br />

der natürliche Ursprung des Produkts<br />

ablesen lässt?<br />

Diese Liste lässt sich beliebig fortsetzen.<br />

Die meisten dieser Aspekte lassen sich<br />

mit der Auswahl des richtigen Lieferanten<br />

für die Inhaltsstoffe abdecken. Dieser<br />

Lieferpartner sollte die innovativen Inhaltsstoffe<br />

bereitstellen können, die Sie<br />

für Ihr Produkt brauchen.<br />

Im Falle von Vitamin K2 fällt die Entscheidung<br />

dank der jüngsten Innovation<br />

von Gnosis by Lesaffre leicht: Dürfen<br />

wir vorstellen – die MenaQ7 ® -Matrix.<br />

Im Wesentlichen handelt es sich um eine<br />

Kombination aus dem besten, klinisch<br />

geprüften Vitamin K2 und einer preisgekrönten<br />

Schutztechnologie, an die keine<br />

andere Technologie auf dem Markt herankommt.<br />

Das Spitzenvitamin K2<br />

Wie wir bereits in früheren Artikeln berichtet<br />

haben, fördert Vitamin K2 die<br />

Knochen- und Herz-Kreislauf-Gesundheit,<br />

indem es Vitamin-K-abhängige<br />

Proteine aktiviert, die dem Körper dabei<br />

helfen, Kalzium richtig zu verwerten:<br />

• Osteocalcin (OC) bindet, wenn es<br />

durch Vitamin K2 aktiviert wird, Kalzium<br />

an die Mineralmatrix der Knochen.<br />

• Das Matrix-Gla-Protein (MGP)<br />

hemmt, wenn es durch Vitamin K2 aktiviert<br />

wird, die Ablagerung von Kalzium<br />

in den Arterien und im Weichteilgewebe,<br />

wodurch sich ansonsten<br />

das kardiovaskuläre Risiko erhöhen<br />

kann.<br />

Seit der Entdeckung dieser Wirkungsweise<br />

wurde eine Reihe von Studien<br />

durchgeführt, in denen ein spezifisches<br />

Vitamin K2 als MK-7, nämlich<br />

MenaQ7 ® , verwendet wurde und in deren<br />

Verlauf die positiven Effekte auf die<br />

menschliche Gesundheit bestätigt wurden.<br />

Andere Hersteller von Vitamin-K2-<br />

Produkten profitieren zwar von diesen<br />

Erkenntnissen, haben aber erst jetzt mit<br />

der Durchführung von Studien begonnen,<br />

um die positive Wirkungsweise auf<br />

der Grundlage ihres spezifischen Vitamin<br />

K2 zu bestätigen. Inzwischen wurden<br />

zu MenaQ7 ® mehr als 22 klinische<br />

Studien am Menschen durchgeführt und<br />

veröffentlicht, und weitere sind derzeit<br />

im Gange.<br />

Für die Knochengesundheit hat eine<br />

bahnbrechende, in der Zeitschrift Osteoporosis<br />

International veröffentlichte, randomisierte<br />

klinische Doppelblindstudie<br />

54


Vitamine<br />

mit MenaQ7 ® erstmals einen klinischstatistisch<br />

signifikanten Schutz von<br />

Wirbeln und Hüfte (Oberschenkelhals)<br />

vor Knochenschwund nachgewiesen.<br />

Die Probandinnen haben drei Jahre lang<br />

täglich eine Nährstoffdosis (180 µg) von<br />

Vitamin K2 in Form von MK-7 eingenommen.<br />

In dieser Studie mit 244 gesunden Frauen<br />

nach der Menopause wies die Gruppe,<br />

der Vitamin K2 verabreicht wurde, einen<br />

signifikanten Rückgang des zirkulierenden<br />

nicht-carboxylierten Osteocalcins<br />

(ucOC) auf. Nach drei Jahren waren der<br />

Knochenmineralgehalt, die Knochenmineraldichte<br />

und die Knochenfestigkeit in<br />

der MK-7-Gruppe statistisch signifikant<br />

besser als in der Placebogruppe (1).<br />

Darüber hinaus ist die Bedeutung von<br />

Vitamin K2 für die Knochengesundheit<br />

nicht auf die erwachsene Bevölkerung<br />

beschränkt. Dieses Vitamin ist auch essenziell<br />

für die Knochengesundheit von<br />

Kindern, da sich deren Knochen noch in<br />

der Entwicklung befinden:<br />

• 2009: Gesunde Kinder im Alter von 6<br />

bis 10 Jahren, die täglich 45 µg Vitamin<br />

K2 (in Form von MenaQ7 ® ) zu<br />

sich nahmen, wiesen mehr aktives<br />

Osteocalcin auf und hatten dadurch<br />

stärkere und dichtere Knochen (2).<br />

• 2012: Kinder sowie Erwachsene über<br />

40 Jahre wiesen den deutlichsten<br />

Vitamin-K-Mangel auf und sprachen<br />

am stärksten auf eine Vitamin-K2-<br />

Supplementierung an (45 µg für Kinder;<br />

90 µg für Erwachsene; beide in<br />

Form von MenaQ7 ® ) (3).<br />

• 2013: Kinder und Jugendliche, die<br />

täglich Vitamin K2 in Form von<br />

MenaQ7 ® (50 µg) und Vitamin D<br />

(5 µg Calcitriol) erhielten, zeigten<br />

Verbesserungen hinsichtlich der Knochenmineraldichte<br />

(4).<br />

Es gibt außerdem immer mehr Beweise<br />

für die positive Wirkung von Vitamin K2<br />

und seine förderlichen Effekte auf die<br />

kardiovaskuläre Gesundheit.<br />

Frühere bevölkerungsbezogene Studien<br />

haben bereits einen Zusammenhang zwischen<br />

der Einnahme von Vitamin K2 und<br />

dem kardiovaskulären Risiko aufgezeigt<br />

(5, 6). Eine weitere 3-Jahres-Studie mit<br />

MenaQ7 ® untermauert diesen Nutzen für<br />

die kardiovaskuläre Gesundheit. Hierbei<br />

handelte es sich um die erste Interventionsstudie,<br />

die sich auf Vitamin K2 als<br />

MK-7-Supplementierung mit kardiovaskulären<br />

Endpunkten konzentrierte.<br />

Anhand derselben Kohorte wie bei der<br />

dreijährigen Knochenstudie überwachten<br />

die Forscher die Probanden mit Hilfe<br />

von Pulswellengeschwindigkeits- und<br />

Ultraschalltechnik. Die Teilnehmer wurden<br />

nach dem Zufallsprinzip ausgewählt<br />

und nahmen drei Jahre lang täglich<br />

entweder 180 µg Vitamin-K2- oder Placebo-Kapseln<br />

ein. Die Ergebnisse bestätigten,<br />

dass Vitamin K2 in Form von<br />

MK-7 die altersbedingte Versteifung der<br />

Arterienwände hemmt und die Elastizität<br />

der Gefäße statistisch signifikant verbessert<br />

(7).<br />

Seit der Veröffentlichung dieser Studie<br />

wurden zahlreiche weitere Studien und<br />

Übersichtsbeiträge publiziert, die das<br />

gesundheitsfördernde Potenzial von Vitamin<br />

K2 auf der Grundlage seines Wirkmechanismus<br />

bestätigen:<br />

• Eine separate, einjährige, Placebokontrollierte,<br />

randomisierte klinische<br />

Studie zeigte, dass 180 µg Vitamin<br />

K2 (MenaQ7 ® ) pro Tag die Gefäßgesundheit<br />

bei männlichen und weiblichen<br />

Teilnehmern mit schlechtem<br />

Vitamin-K-Status, gemessen am<br />

dp-ucMGP (inaktiven MGP), verbessern.<br />

Unabhängig vom Geschlecht<br />

der Teilnehmenden blieb die Flexibilität<br />

der Arterien in der Vitamin-K2-<br />

Gruppe erhalten und die Steifigkeit<br />

nahm nicht zu, während die Arterien<br />

der Placebo-Gruppe mit der Zeit steifer<br />

wurden und an Flexibilität verloren<br />

(8).<br />

• Die Autoren eines kürzlich erschienenen<br />

Artikels postulierten, dass ein Vitamin-K2-Mangel<br />

eine Rolle bei der<br />

Bildung von Aneurysmen spiele und<br />

eine Supplementierung das Risiko<br />

der Entstehung und des Fortschreitens<br />

von Aortenaneurysmen senken<br />

und die kardiovaskulären Ergebnisse<br />

verbessern könne (9).<br />

• Die American Heart Association hat<br />

eine Studie veröffentlicht, in der die<br />

Auswirkungen von übermäßigem<br />

inaktivem MGP untersucht wurden,<br />

nämlich die zunehmende Versteifung<br />

und Verkalkung von großen<br />

Arterien. Die Forscher rekrutierten<br />

nach dem Zufallsprinzip 835 flämische<br />

Personen und stellten fest, dass<br />

Teilnehmende mit höherem inaktivem<br />

dp-ucMGP eine höhere Pulswellengeschwindigkeit,<br />

einen höheren<br />

zentralen Pulsdruck, eine höhere<br />

Amplitude der Vorwärts- und Rückwärtswelle<br />

sowie einen höheren Blutdruck<br />

aufwiesen (10).<br />

April <strong>2023</strong><br />

55


V italstoffe<br />

Vitamin K2 in Form von MK-7 ist die<br />

einzige Verbindung, die nachweislich die<br />

Arterienverkalkung durch die Aktivierung<br />

von MGP beeinflusst, weshalb die<br />

medizinische Fachwelt damit begonnen<br />

hat, es als potenzielle Therapie für Patientinnen<br />

und Patienten mit Symptomen<br />

einer starken Verkalkung zu erforschen.<br />

Zu den wichtigen Studien zählen:<br />

• Die VitaK-CAC-Studie untersucht die<br />

schützende Wirkung der Supplementierung<br />

von Vitamin K2 in Gestalt von<br />

MK-7 (in Form von MenaQ7 ® ), um<br />

das Fortschreiten der Verkalkung der<br />

Herzkranzgefäße bei Patientinnen und<br />

Patienten mit koronarer Herzkrankheit<br />

aufzuhalten (11). Die Forscherinnen<br />

und Forscher der VitaK-CAC-Studie<br />

kodieren und analysieren derzeit mehr<br />

als 140 Scans von Herzkranzgefäßen,<br />

und Gnosis by Lesaffre wird die Ergebnisse<br />

noch in diesem Jahr veröffentlichen.<br />

• Eine neue multizentrische, Placebokontrollierte,<br />

randomisierte, offene<br />

klinische Studie (VIKIPEDIA) mit<br />

einer Laufzeit von 1,5 Jahren wurde<br />

initiiert, um die Auswirkungen von<br />

Vitamin K2 in Gestalt von MK-7 (in<br />

Form von MenaQ7 ® ) auf die arterielle<br />

Steifigkeit und kardiovaskuläre Ereignisse<br />

bei Peritonal-Dialysepatienten<br />

zu untersuchen. Bei dieser Studie wird<br />

die bisher höchste Dosierung von Vitamin<br />

K2 in Form von MK-7 verwendet:<br />

1 mg täglich (12).<br />

Starker natürlicher Schutz<br />

Wenn wir also davon ausgehen können,<br />

dass die klinische Validierung der<br />

Schlüssel zur Bestätigung der Wirksamkeit<br />

eines Inhaltsstoffes ist, dann ist<br />

MenaQ7 ® mit seinen mehr als 22 veröffentlichten<br />

klinischen Studien am Menschen<br />

als ein starker Anwärter auf das<br />

beste Vitamin K2 in Form von MK-7 auf<br />

dem Markt anzusehen.<br />

Wo besteht also noch Verbesserungspotenzial?<br />

(erinnern Sie sich an die Liste mit Fragen<br />

am Anfang dieses Artikels?). Eines der<br />

Themen, das immer wieder auftauchte,<br />

war die Beständigkeit, vor allem, wenn<br />

die Marken-Hersteller komplexere Formulierungen<br />

entwickelten.<br />

Es ist wichtig zu erwähnen, dass Vitamin<br />

K2 eine einzigartige Position als Nährstoff<br />

einnimmt, der am besten zusammen<br />

mit anderen wichtigen Nährstoffen wie<br />

Vitamin D und Mineralien wie Kalzium<br />

wirkt. Zu diesem Zweck sind Knochenkomplexe<br />

und Herz-unterstützende<br />

Kombinationspräparate sehr gefragt, da<br />

die Verbraucherinnen und Verbraucher<br />

auf ein gesundes Altern bedacht sind.<br />

Gleichzeitig ist es paradox, dass Nährstoffe,<br />

die in unserem Körper in einem<br />

so feinen Gleichgewicht arbeiten, eine<br />

Herausforderung darstellen, wenn sie<br />

in einem Nahrungsergänzungsmittel<br />

kombiniert werden. Vitamin K2 ist, wie<br />

viele andere aktive Nährstoffe auch, in<br />

bestimmten Umgebungen empfindlich.<br />

Feuchtigkeit und Mineralsalze sind<br />

kritische Variablen für den Abbau von<br />

Vitamin K2, was den Bedarf an speziellen<br />

Vitamin-K2-Lösungen erhöht. Zur<br />

Gewährleistung der Beständigkeit der<br />

Menachinon-Inhaltsstoffe bei Anwendungen<br />

aller Art müssen die K2-Inhaltsstoffe<br />

durch innovative Technologien<br />

verfügbar gemacht werden.<br />

Ab sofort werden die klinisch erwiesenen<br />

Vorteile von MenaQ7 ® mit dem allerneuesten<br />

Vitamin-K2-Schutz kombiniert,<br />

und zwar mit einer innovativen, preisgekrönten<br />

Clean-Label-Technologie: der<br />

Vitamin-K2-Matrix von Gnosis by Lesaffre.<br />

Im Vergleich zu mikroverkapselten<br />

Alternativen auf dem Markt ermöglicht<br />

die Matrix-Technologie einen natürlichen<br />

Schutz mit nur sehr wenigen Inhaltsstoffen,<br />

ohne Zusatzstoffe und ohne Beschichtung.<br />

Diese Eigenschaften sind in<br />

der Branche einzigartig und bieten einen<br />

Mehrwert, der sich von bisherigen Standards<br />

abhebt.<br />

Darüber hinaus zeigen unsere im Laufe<br />

von 24 Monaten gewonnenen Daten zur<br />

Beständigkeit, dass die Vitamin-K2-Matrix<br />

von Gnosis by Lesaffre im Vergleich<br />

zu dem heute auf dem Markt angebotenen<br />

mikroverkapselten synthetischen<br />

Vitamin K2 in Form von MK-7 gleichwertig<br />

oder noch beständiger ist.<br />

Der Stabilitätstest mit der Vitamin-K2-<br />

Matrix wurde in binären Mineralstoffmischungen<br />

durchgeführt, dem ultimativen<br />

Belastungstest bei der Kontrolle der Vitamin-K2-Beständigkeit<br />

in Mineralstoffkombinationen.<br />

Die Ergebnisse wurden<br />

zu Vergleichszwecken mit einem mikroverkapselten<br />

synthetischen Vitamin K2<br />

verglichen, das die gleichen Mineralien<br />

enthält.<br />

Beide wurden sowohl unter Umgebungsbedingungen<br />

bei 25 Grad Celsius als<br />

auch unter erschwerten Bedingungen bei<br />

40 Grad Celsius getestet.<br />

Die Ergebnisse sprechen für sich: Die<br />

Vitamin-K2-Matrix ist die beste Wahl,<br />

wenn es darum geht, Vitamin K2 in Mineralien<br />

in Produkten zu formulieren, die<br />

die Knochen- und die Herzgesundheit<br />

Gnosis by Lesaffre hat sich bei seinen<br />

Endproduktpartnern umgehört, mit welchen<br />

Problemen sie zu kämpfen haben<br />

56


Vitamine<br />

fördern, und gleichzeitig die Gewissheit<br />

zu haben, dass die Formulierungen<br />

rein natürlich sind und der Clean-Label-<br />

Philosophie entsprechen.<br />

Die Besonderheiten<br />

Neben der gewährleisteten Beständigkeit<br />

erfüllt die MenaQ7 ® -Matrix auch<br />

noch andere Aspekte, die für die Hersteller<br />

von Bedeutung sind, nämlich Clean-<br />

Labelling und eine schnelle Markteinführung.<br />

Die Matrix-Technologie kommt ohne<br />

Beschichtung, ohne Zusatzstoffe und<br />

ohne zusätzliche Inhaltsstoffe aus. Die<br />

Inhaltsstoffe beschränken sich auf das<br />

aktive Molekül und einen Trägerstoff.<br />

Hersteller, die die MenaQ7 ® -Matrix verwenden,<br />

müssen sich keine Gedanken<br />

über zusätzliche Inhaltsstoffe machen –<br />

die Etiketten sind eindeutig und klar und<br />

verdeutlichen, dass es sich um ein naturnahes<br />

Produkt handelt.<br />

Die Technologie unterstützt Nahrungsergänzungsmittel<br />

in traditionellen Darreichungsformen<br />

wie Tabletten und<br />

Kapseln, die Vitamin K2 mit komplexen<br />

Mineralien kombinieren, und fördert<br />

gleichzeitig die Verbreitung von Vitamin<br />

K2 in neuen Darreichungsformen, zum<br />

Beispiel in trinkfertigen Anwendungen<br />

wie Protein- oder Milchpulvern.<br />

Im Wesentlichen verfügt die MenaQ7 ® -<br />

Matrix über eine einzigartige Vielseitigkeit<br />

bei der Formulierung. Sie bietet<br />

eine größere Homogenität des Pulvers,<br />

wodurch es einfacher zu handhaben und<br />

zu formulieren ist. Und ganz gleich, ob<br />

bei der Entwicklung von Produkten, die<br />

auf synergistischen Kombinationen oder<br />

innovativen komplexen Formulierungen<br />

basieren, oder ob es sich um ein traditionelles<br />

Format oder eine Formulierung<br />

handelt, die eine spezielle Darreichungsform<br />

erfordert – die Matrix erleichtert die<br />

Einbindung von Vitamin K2 in Form von<br />

MenaQ7 ® ungemein. Im Mittelpunkt des<br />

Clean Labelling steht die Forderung nach<br />

der Verwendung von Stoffen mit echten<br />

ernährungsphysiologischen Vorteilen,<br />

die so naturnah wie möglich sind, wie<br />

z.B. Stoffe aus natürlichen Quellen, und<br />

nach dem Verzicht auf stark verarbeitete<br />

Stoffe, z. B. aus genetisch veränderten<br />

Organismen oder chemischer Synthese.<br />

Und das ist es, was Markeninhaber mit<br />

der MenaQ7 ® -Matrix bekommen: ein<br />

beständiges und geschütztes, klinisch<br />

validiertes Vitamin K2, das sich leicht<br />

in einer Vielzahl von Darreichungsformen<br />

formulieren lässt und nur eine kurze<br />

Liste von Inhaltsstoffen auf dem Etikett<br />

erfordert.<br />

Was können sich Hersteller noch mehr<br />

wünschen?<br />

Referenzen:<br />

(1) Knapen MHJ, et al. Osteoporosis<br />

Int. 2013; 24 (9), 2499–2507.<br />

(2) van Summeren, et al. Br J Nutr.<br />

2009; 102(8): 1171-8.<br />

(3) Theuwissen E, et al. Food Funct.<br />

2014;5 (2), 229–234.<br />

(4) Ozdemir MA, et al. J. Pediatr. Hematol.<br />

Oncol.2013; 35 (8), 623–627.<br />

(5) Geleijnse JM, et al. J Nutr. 2004;<br />

134(11):3100-5.<br />

(6) Gast GC, et al. Nutr Metab Cardiovasc<br />

Dis. 2009; 19:504-10.<br />

(7) Knapen MHJ, et al. Throm Haemost.<br />

2015; 113(5): 1135-1144.<br />

(8) Vermeer C and Vik H. Vascul<br />

Dis Ther. 2020; 5: DOI: 10.15761/<br />

VDT.1000179.<br />

(9) Petsophonsakul P, et al. Arterioscler<br />

Thromb Vasc Biol. 2019; 39:00-00.<br />

(10) Wei FF, et al. J Am Heart Assoc.<br />

2019; 8(7): e011960.<br />

(11) Vossen LM, Schurgers LJ, et al.<br />

Nutrients. 2019; 7(11): 8905–8915.<br />

(12) https://clinicaltrials.gov/ct2/show/<br />

NCT04900610?term=peritoneal&cond<br />

=vitamin+k&draw=2&rank=1<br />

Die MenaQ7 ® -Matrix von Gnosis by<br />

Lesaffre wird in der D-A-CH-Region<br />

über die Denk Ingredients GmbH vertrieben<br />

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Familienunternehmen mit Sitz in München,<br />

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info@denkingredients.de<br />

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Autor:<br />

Dr. Hogne Vik, MD, PhD, MBA<br />

• medizinischer und wissenschaftlicher<br />

Berater bei Gnosis by Lesaffre<br />

• Tätigkeit als Klinikarzt, Forscher<br />

und Professor für Medizin (Universität<br />

Bergen/Norwegen)<br />

• zahlreiche Publikationen und Forschungsarbeiten<br />

(Vitamin K2 und<br />

Omega 3)<br />

April <strong>2023</strong><br />

57


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und deren Wirkungen<br />

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Redaktion, Redaktionsbeirat<br />

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Hon. Prof. PhDr. Sven-David Müller, M.Sc.<br />

Mediaberatung<br />

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Verständnis für die Bedeutung der Gesundheit der Gelenke - von<br />

aktiven Erwachsenen, die sich intensiv sportlich betätigen, bis hin zu<br />

Menschen, die versuchen, ihre Mobilität im Alter zu erhalten.<br />

Kollagen ist nicht gleich Kollagen<br />

UC-II ® nicht denaturiertes Typ-II-Kollagen verbessert<br />

nachweislich die Flexibilität und den Bewegungsumfang<br />

der Gelenke - und das alles in einer praktischen, leicht zu<br />

schluckenden, einmal täglichen Dosis von 40 mg.<br />

Für weitere Informationen: Rufen Sie +33 3 89 20 57 25 an, senden Sie<br />

eine E-Mail an solutions.emea@lonza.com oder wenden Sie sich an Ihren<br />

Lonza Capsules & Health Ingredients-Vertreter.<br />

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Robuvit® Französischer Eichenextrakt ist ein eingetragenes Warenzeichen von Horphag Research.

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