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Fütterungsbedingte mikrobielle Zusammensetzung von Rinderkot ...

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1. Einleitung 2<br />

anaerobe Verdaulichkeit im Pansen sind <strong>mikrobielle</strong> Vorgänge, die auf enzymatischen<br />

Abbau beruhen. Diese Prozesse werden überwiegend <strong>von</strong> den Inhaltsstoffen des<br />

abzubauenden Pflanzenmaterials wie Stickstoff- und Fasergehalt bzw. der Art der<br />

Wirtschaftsdünger bestimmt.<br />

Über den Anteil an leicht verdaulichen Kohlenhydraten in der Futterration wird die<br />

Mikroflora im Pansen und im Dickdarm verändert. Mastrinder, deren Ration durch<br />

Kraftfutterbeigaben einen hohen Anteil leicht verdaulicher Kohlenhydrate enthielten,<br />

zeigten einen um mehr als 1000-fach höheren Keimgehalt im Kot im Vergleich zu mit<br />

Heu gefütterten Tieren (Diez-Gonzales et al., 1998; Harmon et al., 1999). Bei einer mit<br />

Rohprotein angereicherten Futterration traten zudem vermehrt phytotoxische und<br />

phenolhaltige Substanzen sowie biogene Amine auf, die negative Wirkungen auf den<br />

tierischen Organismus und die Mikroorganismen im Boden haben können (Van<br />

Bruchem et al., 2000). Die Fütterung verändert also die <strong>Zusammensetzung</strong> der<br />

Mikroorganismengemeinschaft im Dickdarm <strong>von</strong> Wiederkäuern und hat erhebliche<br />

Auswirkungen auf die mikrobiologischen Prozesse während der Mistlagerung und auf<br />

die Umsetzungsprozesse im Boden. Damit bildet die Fütterung eine zentrale<br />

Schnittstelle zwischen futterbaulichen und rationsgestaltenden Aspekten auf der einen<br />

Seite sowie der <strong>mikrobielle</strong>n Aktivität im Boden und der Nährstoffverfügbarkeit für das<br />

Pflanzenwachstum auf der anderen Seite. In welchem Ausmaß und mit welchem<br />

Aufwand durch die Fütterung der Humus- und Nährstoffhaushalt <strong>von</strong> Böden gesteuert<br />

werden kann, ist weitgehend unbekannt. Bislang liegen keine umfassenden Unter-<br />

suchungen zum Einfluss der Fütterung <strong>von</strong> Wiederkäuern auf das C/N-Verhältnis und<br />

die Mikroorganismen im Kot vor. Auch die Effekte auf den Boden nach <strong>Rinderkot</strong>-<br />

düngung sind kaum untersucht.<br />

1.2 Biologische Indikatoren der Bodenfruchtbarkeit<br />

Bodenorganismen sind für die Bodenfruchtbarkeit, d.h. die dauerhafte Produktivität<br />

<strong>von</strong> landwirtschaftlich genutzten Anbausystemen, <strong>von</strong> großer Bedeutung, vor allem<br />

aufgrund ihrer Rolle als treibende Kraft für die Nährstoffversorgung <strong>von</strong> Pflanzen<br />

(Singh et al., 1989). Die <strong>mikrobielle</strong> Biomasse kann mit einigen Methoden relativ leicht<br />

und schnell ermittelt werden. Diese Methoden beruhen auf der Messung <strong>von</strong><br />

organismen-spezifischen Zellinhaltsstoffen (Jenkinson 1988), Glucose-aktivierter<br />

Atmung (Anderson und Domsch, 1978) oder der Extraktion <strong>von</strong> Kohlenstoff und

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