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la revue de presse - Le Théâtre du Soleil

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Kurz vor <strong>de</strong>m Urteilsspruch baut Absa<strong>la</strong>n ihr eine große Szene, und die istwirklich Welttheater: Grusche springt von <strong>de</strong>r Bühne, rast <strong>du</strong>rchs Parkett,umarmt die Zuschauerinnen und schreit ein ums an<strong>de</strong>re Mal: „Ich kannmein Kind doch nicht zerreißen.“ War bei <strong>de</strong>r vorherigenPublikumsabstimmung die Meinung, wem das Kind gehört, nochgespalten, so sind nach dieser furiosen G<strong>la</strong>nznummer alle für Grusche.Brecht as Brecht can - dass gehören soll, was da ist, <strong>de</strong>nen, die für es gutsind, war als <strong>Le</strong>hre aus <strong>de</strong>m Stück noch nie so mehrheitsfähig.Der Rest ist Jubel. Die Schauspieler tanzen, umarmen und küssen sich,werfen die Blumen zurück und sind trunken vor Freu<strong>de</strong> - das Publikum istes auch und stürmt die Bühne. Theaterglück pur, und unten und oben,Männer und Frauen alles eins. Das ist nicht mehr Kabul, das ist vomBegeisterungsgrad her min<strong>de</strong>stens die Cartoucherie <strong>de</strong>r ArianeMnouchkine in Vincennes. Und ist die Utopie von Afghanistan, von <strong>de</strong>rKunst und vom <strong>Le</strong>ben. Alles ist möglich, und es wird auch geschehen.

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