clconnect Octobre 2017
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Herausforderungen für die<br />
Einzelhandelsentwicklung<br />
clc im Austausch mit dem Institut pour la ville et le<br />
commerce in Paris<br />
Die Umwälzungen im Einzelhandel beschäftigen nicht nur viele Einzelhändler, sondern auch vermehrt<br />
die Städte und Gemeinden. Kommunen und Handelsunternehmen stellen sich die Frage nach<br />
der zukünftigen Beziehung von (Innen-)Stadt und Einzelhandel. Das Institut pour la ville et le commerce<br />
in Paris suchte im Rahmen der Konferenz „L’urbanisme commercial en Europe. Territoires et<br />
acteurs du commerce en quête d’un nouveau dialogue“ nach Antworten. Es ging dabei aber nicht<br />
nur um planungsrechtliche Ansätze, sondern auch um innovative Ideen der sektorübergreifenden<br />
Zusammenarbeit.<br />
Rédaction: Dr. Sebastian Reddeker, Chargé de Mission – Villes & Commerce, clc I Photos: clc<br />
Die clc stellte auf Einladung des Instituts<br />
den Fall Luxemburg in der französischen<br />
Hauptstadt vor. Neben dem Planungsrecht<br />
und der Handelsentwicklungspolitik des<br />
Großherzogtums interessierte die rund 80<br />
Teilnehmer aus Politik, Wissenschaft und<br />
Einzelhandel insbesondere die von der clc<br />
in Kooperation mit dem luxemburgischen<br />
Wirtschaftsministerium und der Handelskammer<br />
begründete Initiative Pakt PRO Commerce.<br />
Der hiesige Ansatz, Ministerium, Kommunen<br />
und Einzelhandelsakteuren zu verschiedenen<br />
Schwerpunktthemen in einen neuen Dialog<br />
rund um Stadt und Handel zu bringen, erhielt<br />
seitens der anwesenden Experten viel Lob.<br />
Pakt PRO Commerce macht Schule<br />
Angesichts der Geschwindigkeit, mit der sich<br />
der Einzelhandel verändere, hätten insbesondere<br />
Städte massive Probleme, sich an die neuen<br />
Herausforderungen anzupassen, so Thierry<br />
Fourez, Generaldirektor von Vastned, einem<br />
internationalen Handelsimmobilienentwickler.<br />
Regeln würden zu langsam angepasst,<br />
Genehmigungen zu schleppend erteilt. „Wir<br />
brauchen zur Rettung der Stadtzentren mehr<br />
Zusammenarbeit der beteiligten Akteure“. Hier<br />
sei die luxemburgische Initiative ein gutes<br />
Beispiel, so Fourez mit Blick auf den Pakt PRO<br />
Commerce.<br />
Grundsätzlich sei bei großen Filialisten zu<br />
beobachten, dass vermehrt kleine Flächen<br />
gesucht würden. Mittels derer verfolgen die<br />
Unternehmen in ihrer Marketingstrategie<br />
eine bessere Verknüpfung von Online- und<br />
Offlinewelt. Im Geschäft suchen Kunden<br />
Von links nach rechts:<br />
Pascal MADRY, directeur de l'Institut pour la Ville et<br />
le Commerce<br />
Fernand ERNSTER, président de la clc<br />
Emmanuel LE ROCH, délégué général de Procos<br />
Eurelia<br />
Dr. Sebastian REDDEKER, chargé de mission, clc<br />
nach Inspiration und testen die angebotenen<br />
Produkte. Nespresso etwa setze daher weiterhin<br />
auf physische Filialen, mache aber bereits 70%<br />
des Gesamtumsatzes im Internet, so Thierry<br />
Fourez. Viele andere große Unternehmen haben<br />
seiner Meinung nach aber die digitale Kurve<br />
nicht früh genug genommen. Sie unterhalten<br />
ein extrem kostspieliges Filialnetz, ohne entsprechende<br />
Umsätze zu generieren.<br />
Attraktivitätskrise überwinden<br />
Chris Garner und Erin Brookes, Direktoren<br />
von Alvarez & Marsal, einem internationalen<br />
<strong>Octobre</strong><br />
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