D'HANDWIERK 8 / 2018
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FORMATION<br />
Meisterbrief « reloaded » − die Vorteile<br />
In<br />
MEISTERBRIEF RELOADED<br />
<strong>D'HANDWIERK</strong> 08|<strong>2018</strong><br />
Der Meisterbrief Lebensmittelhandwerk startet im Herbst 2017. Das erste Ausbildungsjahr endet im<br />
Sommer des darauffolgenden Jahres. Die Ausbildung setzt sich einerseits aus Vorbereitungskursen<br />
zusammen, in denen Sie wichtige Fachinhalte in Präsenz vermittelt bekommen. Andererseits über eine<br />
Begleitung Ihres selbstorganisierten Lernprozesses, als Vor- und Nachbereitung zum Unterricht, welchen<br />
Sie flexibel gestalten können. Dabei werden Sie u. a. mittels einer Online-Lernplattform unterstützt und<br />
können sowohl zeit- als auch ortsunabhängig Ihre Kompetenzen stetig erweitern. Alle Lehrangebote, die<br />
Ihnen zur Verfügung stehen, setzen aktives und selbstorganisiertes Lernen voraus. Bitte beachten Sie<br />
also, dass die Ausbildung zum Meister nicht nur aus den Zeiten der Präsenzveranstaltungen besteht.<br />
Status quo der Reform des<br />
Meisterbriefes<br />
Der Meisterbrief steht heute<br />
mehr denn je für eine qualitative<br />
berufliche Weiterbildung,<br />
die den zukünftigen Meistern<br />
die Möglichkeit bietet, sich<br />
selbständig zu machen, Lehrlinge<br />
auszubilden sowie eine<br />
Führungsposition in einem<br />
Betrieb zu übernehmen. Sie<br />
gilt ebenso als Garant für eine<br />
sichere Zukunft im Handwerk.<br />
Um den hohen qualitativen<br />
Standard sowie die guten<br />
Zukunftsperspektiven weiterhin<br />
zu gewährleisten, wurde<br />
es unumgänglich die Meisterausbildung<br />
umzustrukturieren<br />
und zu erweitern. Die Meisterausbildung<br />
muss auf die veränderten<br />
Berufsbilder der heutigen<br />
Gesellschaft und auf die<br />
Kompetenzprofile im Handwerk<br />
angepasst und somit auf die Kundenansprüche<br />
von heute und morgen ausgerichtet werden.<br />
Der Meisterbrief soll langfristig einer breiteren Zielgruppe<br />
zugänglich gemacht werden und neuen Entwicklungen<br />
wie auch zum Beispiel der zunehmenden<br />
Digitalisierung der Unternehmen gerecht werden.<br />
Der Meisterbrief soll auf die 6. Stufe des Luxemburger<br />
Qualifikationsrahmen (LQR) angelegt werden, wodurch<br />
er noch mehr Wertigkeit und Anerkennung erhält. In<br />
Deutschland und Österreich ist der Meisterbrief bereits<br />
mit dem Bachelor-Abschluss gleichwertig. Der Meisterbrief<br />
muss mehr Anerkennung in der luxemburgischen<br />
Bildungslandschaft und bei der Politik finden.<br />
Pilotprojekt Lebensmittelhandwerk<br />
Als Grundlage für die Reform des luxemburgischen<br />
Meisterbriefes wurde mit einem Pilotprojekt im Lebensmittelhandwerk<br />
begonnen. Dieser kombiniert die Aktivitätsbereiche:<br />
Bäcker/Konditor, Feinkoch und Metzger.<br />
Die in der Meisterausbildung Lebensmittelhandwerk<br />
angebotenen Lernaktivitäten, Inhalte und Prüfungsformen<br />
wurden grundsätzlich überarbeitet und an die<br />
vorher definierten Lernergebnisse angepasst. Die fachkompetenten<br />
Kursleiter wurden qualifiziert und begleitet,<br />
um langfristig diese hohe Qualität garantieren zu<br />
können.<br />
praxisnah & modern<br />
modularisiert sowie inhaltlich<br />
breit aufgestellt<br />
Blended Learning:<br />
Verzahnung von Präsenzunterricht<br />
und Online-Inhalten<br />
hohe berufliche<br />
Aufstiegschancen<br />
Schutz vor<br />
Arbeitslosigkeit<br />
NIEDERLASSUNGSRECHT IM<br />
GESAMTEN AKTIVITÄTSBEREICH<br />
Aktuelle<br />
Inhalte<br />
Moderne<br />
Lehre<br />
Wirtschaft<br />
MEISTER-<br />
BRIEF<br />
up to date<br />
kompetenzorientiert<br />
Lernplattform: zeit- und ortsunabhängig<br />
fördernde und aktivierende<br />
Methoden<br />
serviceorientierte<br />
Kundenbetreuung<br />
Lernbegleitung und<br />
-unterstützung<br />
Stärkung des Wirtschaftsstandortes<br />
Luxemburg<br />
AUSBILDUNGS-<br />
RECHT<br />
Bei der Neugestaltung des Meisterbriefes wurde<br />
über die Ausgangsfrage: „Was muss ein Meister nach<br />
Abschluss der Ausbildung in der Lage sein zu tun?“ diskutiert.<br />
Die fachtheoretische Ausbildung des Meisters<br />
im Lebensmittelhandwerk beinhaltet drei aktivitätsübergreifende<br />
Module in denen Lebensmittelsicherheit<br />
und Ernährungslehre, Produktionstechnologien, sowie<br />
das spezifische Management für Lebensmittelbetriebe<br />
unterrichtet wird. Das spezifische Modul beinhaltet<br />
Waren- und Rohstoffkunde, Speisenkonzeption und<br />
wurde aktivitätsspezifisch sowie kompetenzorientiert<br />
ausgearbeitet. Die Ausbildung beinhaltet alle traditionellen<br />
Themen, weist jedoch 70 Prozent neue Kompetenzen<br />
auf und ist somit viel kompletter, moderner,<br />
praxisorientierter und attraktiver für alle. Der Lehrplan<br />
zum neuen Meisterbrief ist außerdem transparent und<br />
übersichtlich, damit jeder und jede genau weiß, was auf<br />
ihn und sie zukommt.<br />
Integration von modernen Lernmethoden<br />
QUALIFIZIERTE<br />
FÜHRUNGSKRAFT<br />
Die zunehmende Digitalisierung im Handwerk und die<br />
hierfür erforderlichen Fertigkeiten wurden durch eine<br />
digitale Lernplattform (Learning Management System)<br />
in die Reform integriert. Diese unterstützt die angehenden<br />
Meister beim Lernen und bietet ihnen die Möglichkeit,<br />
sich untereinander, sowie mit den Kursleitern<br />
auszutauschen In Komplementarität zu den traditionellen<br />
Präsenzkursen kann so konsequent ein Blended<br />
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