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Textus - Szabó Lőrinc

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Juchhe! Jetzt kommt für uns die Zeit, in der die kleinen Vögel singen. Ahi, nun kommt die schöne Zeit, der kleinen Vögelein Gesang,<br />

Es grünt schön die weite Linde, vergangen ist der lange Winter. Es grünet wohl die Linde breit, vergangen ist der Winter bang.<br />

Nun sieht man schöne Blumen, auf der Heide lassen sie ihre Farben spielen. Nun sieht man Blumen Wohlgethan, an der Haide üben sie den Schein,<br />

Viele Herzen werden deshalb froh, und auch das meine findet Trost. Davon wird manches Herz erfreut, so sollt auch meins getröstet sein.<br />

DIETMAR VON EIST:<br />

Frühlingslust 100<br />

Ahî, nú kumt diu zît,<br />

der kleinen vogelline sanc,<br />

ez grunet wol diu linde breit,<br />

zergangen ist der winter lanc:<br />

nű siht man bluomen wol getân.<br />

an der heiden üebent si ir schîn:<br />

des wirt vil manic herze vrô<br />

des selben troestet sich daz mîn.<br />

[SZABÓ LŐRINC]:<br />

Dietmar von Aiste<br />

(1150-1200) 103<br />

Ahi! már közel az idő,<br />

hogy a madárka |mind| dalol,<br />

a hárs zöld koronája nő,<br />

a télnek nyoma sincs sehol.<br />

Szinét sok gyönyörű virág<br />

pettyezi a mezőkre már.<br />

Sok szív örűül majd ennek és<br />

az enyém is vigaszt talál.<br />

F.: <strong>Szabó</strong> <strong>Lőrinc</strong><br />

[WILL VESPER]:<br />

DIETMAR VON AISTE 101<br />

Ahi! nun kommet uns die Zeit,<br />

der kleinen Vögelein Gesang.<br />

Es grünet schon die Linde breit,<br />

zergangen ist der Winter lang.<br />

Nun sieht man Blumen schöner Art<br />

üben auf der Heide ihren Schein.<br />

Des werden viele Herzen froh;<br />

auch meines soll getröstet sein.<br />

[SZABÓ LŐRINC]:<br />

Ahi! Már közel az idő 104<br />

Ahi! nun kommet uns die Zeit<br />

Ahi! már közel az idő,<br />

hogy a madárka mind dalol,<br />

a hárs zöld koronája nő,<br />

a télnek nyoma sincs sehol.<br />

Színét sok gyönyörű virág<br />

pettyezi a mezőkre már.<br />

Sok szív örül majd ennek és<br />

az enyém is vigaszt talál.<br />

[>9a]–[ >9b] DIETMAR VON EIST:<br />

III. Ahî, nu kumt uns diu zît 4-5 106<br />

Ûf der linden obene dâ sanc ein kleinez vogellîn.<br />

vor dem walde wart ez lût. dô huop sich aber daz herze mîn<br />

an eine stat, dâ ez ê dâ was. ich sach dâ rôsebluomen stân,<br />

die manent mich der gedanke vil, die ich hin zeiner frouwen hân.<br />

’Ez dunket mich wol tûsent jâr, daz ich an liebes arme lac.<br />

sunder âne mîne schulde vremedet er mich mangen tac.<br />

sît ich bluomen niht ensach noch enhôrtč+ der vogel sanc,<br />

sît was mir mîn vröide kurz und ouch der jâmer alzelanc.’<br />

[MARGHERITA KUHN]:<br />

Oben auf der Linde 108<br />

Oben auf der Linde, da sang ein kleiner Vogel.<br />

Am Waldrand erklang sein Lied. Da machte sich mein Herz auf<br />

an einen Ort, wo es einst gewesen war. Ich sah da blühende Rosen stehen,<br />

die erinnern mich an die vielen Gedanken, die ich einer Dame zuwende.<br />

12<br />

[RICHARD ZOOZMANN]:<br />

[Ahi! jetzt kommt die schöne<br />

Zeit…] 102<br />

Ahi! jetzt kommt die schöne Zeit<br />

Mit kleiner Vögelein Gesang,<br />

Die Linden grünen weit und breit,<br />

Vergangen ist der Winter lang.<br />

Rings auf die Heide ausgestreut<br />

Sind farbenbunte Blümelein,<br />

Davon wird manches Herz erfreut –<br />

So sollt auch meins getröstet sein.<br />

Und oben auf dem Lindenbaum<br />

Sang hold ein kleines Vögelein,<br />

Da ward es laut am Waldessaum,<br />

Da schwang sich auf das Herze mein.<br />

Es flog dahin, wo einst es war,<br />

Wo blühende Rosenbüsche stehn,<br />

Die wecken viel Gedanken gar,<br />

Die alle hin zur Liebsten gehn.<br />

[SZABÓ LŐRINC]:<br />

Ahi! Már közel az idő 105<br />

Ahi! nun kommet uns die Zeit<br />

Ahi! már közel az idő,<br />

hogy a madárka mind dalol,<br />

a hárs zöld koronája nő,<br />

a télnek nyoma sincs sehol.<br />

Színét sok gyönyörű virág<br />

pettyezi a mezőkre már.<br />

Sok szív örül majd ennek és<br />

az enyém is vigaszt talál.<br />

[>9a] [WILL VESPER]: [9b] [WILL VESPER]:<br />

100 NIR.52<br />

101 E.II.11<br />

102 Z.7<br />

103 Ms 4657/96 (kézírás)<br />

104 ÖB41.25<br />

105 ÖB.I.36-37; SzLV.54<br />

106 MF.I.58<br />

107 MT.27; LD.31<br />

108 DLF.73<br />

109 DDM.467<br />

110 E.II.12<br />

111 E.II.12<br />

[N.N.]:<br />

Dietmar von Aist:<br />

[Auf der Linde oben…] 107<br />

Auf der Linde oben, da sang ein kleines Vögelein.<br />

Vor dem Walde ward es laut: Da flog das Herze mein<br />

an einen Ort des einst’gen Glücks. Ich sah die Rosen blühen:<br />

Sie weckten der Gedanken viel, die mich zu einer Frau hinziehen.<br />

Es dünket mich wohl tausend Jahr, seit in des Liebsten Arm ich lag.<br />

Ohne mein Verschulden meidet er mich manchen Tag.<br />

Seit ich keine Blume sah, noch hörte kleiner Vögel Gesang,<br />

war meine Freude kurz und auch mein Jammer allzulang.<br />

+[GÜNTHER SCHWEIKLE] / [M MICHAEL CURSCHMANN]: 109<br />

Droben auf der Linde, da sang ein kleines Vöglein. Vor dem Walde<br />

war es zu hören. Da erhob sich wieder mein Herz zu einer Stätte, an<br />

der es vormals war. Ich sah die Rosenblüten stehen, die mahnen<br />

mich an die vielen Gedanken, die mich zu einer Dame hinziehen.<br />

»Es dünkt mich wohl tausend Jahre her, daß ich in des Liebsten<br />

Arme lag. Ganz ohne meine Schuld meidet er mich alle Tage.<br />

Seither sah ich keine Blumen noch hörte ich der kleinen Vöglein<br />

Gesang, seither war all meine Freude kurz und dafür der Jammer<br />

allzu lang.«

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