acta ordinis fratrum minorum - OFM

dern wurden diese Fragen erörtert. Der Generalminister
ermunterte die Brüder, sich
mit dem Gesamtorden auf das Jahr 2009
vorzubereiten, in welchem der Orden die
800-Jahrfeier seiner Gründung begeht.
Dieser Anlass könnte die Gelegenheit zu
einer “Wiedergründung” (rifondazione)
unseres Ordens sein, indem die Brüder zu
den Elementen zurückkehren, die für ihre
Identität und ihren Auftrag in Kirche und
Welt wichtig sind. Dabei berief er sich auf
ein Wort des heiligen Franziskus: “dem
Herrn alles zu restituieren”.
Am Nachmittag dieses 19. Oktobers
machte der Generalminister zusammen
mit den Mitbrüdern einen Besuch in der
bekannten gotischen Kathedrale von
Köln, wo die Patrone der Provinz, die heiligen
Drei Könige, in einem kostbaren
Sarkophag im Chor der Kirche aufbewahrt
sind. Anschließend besuchte er die
nicht weit von der Kathedrale entfernt liegende
Minoritenkirche. Er hielt in Begleitung
der Mitbrüder der Provinz eine Statio
am Grab des seligen Johannes Duns
Scotus und feierte anschließend eine heilige
Messe. In seiner Predigt betonte er,
von Scotus ausgehend, den wichtigen Zusammenhang
von Glauben und Gelehrsamkeit.
Er betonte eindeutig, dass die
Verbindung von Wissenschaft und Frömmigkeit
den Orden stets stark machte:
“Von dieser uns Franziskanern so kostbaren
Stelle aus, wo man in besonderer Weise
die Gegenwart unseres Meisters Johannes
Duns Scotus spürt, möchte ich erneut
sagen, dass sich das Gebäude des Ordens
‘auf zwei Wänden, d.h. der Heiligkeit des
Lebens und der Wissenschaft’ (T. von
Eccleston: Die Ankunft der Minderbrüder,
p.90) gründet”. Zugleich betonte er,
dass wir nicht angemessen auf die Herausforderungen
der neuen Evangelisierung
ohne ein ernstes Studieren antworten
können.
Am Abend besuchte der Generalminister
mit einer kleineren Gruppe von Mitbrüdern
die Klarissen in ihrem Kloster zu
Köln und anschließend die Fraternität der
Franziskaner in der Nähe der Klarissen.
Der zweite Tag des Besuches des Gene-
AD CHRONICAM ORDINIS
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ralministers am Mittwoch, dem 20. Oktober,
diente am Vormittag dem Kennenlernen
der Missionszentrale der Franziskaner
in Bonn, im Stadtteil Bad Godesberg. Hier
traf er Bekannte und konnte sich über die
weltweiten Aufgaben der Missionszentrale
informieren. Zum Mittag fuhr er nach
Mönchengladbach, wo er die Mitbrüder
vor allem auf der Seniorenstation besuchte
und mit ihnen die heilige Messe feierte.
Ex-Generalminister Hermann Schalück
war von Aachen zur Begrüßung des Generalministers
gekommen, ebenso Ex-Generaldefinitor
Peter Schorr.
Am Nachmittag kam er ins Wallfahrtskloster
Neviges, zwischen Düsseldorf und
Wuppertal gelegen, ein von den Franziskanern
vor gut 300 Jahren begründeter Wallfahrtsort
in mehrheitlich protestantischer,
aber wohlwollender Umgebung. Hier wird
die Unbefleckte Empfängnis Marias verehrt,
welche Verehrung gerade dem Franziskanerorden
kostbar ist.
Nach einer Statio am Reliquiar des seligen
Johannes Duns Scotus begab der Generalminister
sich auf den zur Wallfahrt
gehörenden Marienberg, auf dem 5 Stelen
mit dem neuen lichtreichen Rosenkranz
aufgestellt sind. Die Figuren wurden vom
Kunstlehrer, dem Franziskaner Laurentius
Englisch, hergestellt. Der Generalminister
segnete den Platz dieses neuen Rosenkranzes,
den die Pilger begehend beten können,
ein.
Danach traf sich der Generalminister im
Kloster mit dem Provinzdefinitorium zum
Austausch über Fragen des Ordens und der
Ordensprovinz.
Der Besuch des Generalministers endete
in der Teilnahme an einem eigens
anlässlich seines Besuches in der modernen
Wallfahrtskirche zu Neviges von
Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen
und Lehrern des Franziskus-Gymnasiums
Vossenack aufgeführten Musical
zum Sonnengesang: “Franziskus – Der
Tanz mit dem Tod”.
Nach Übernachtung im Provinzialat zu
Düsseldorf flog der Generalminister am
Morgen des 21. Oktober wieder nach Rom
zurück.