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Merano Magazin Winter 2014/2015

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Fotos/Foto: Marion Lafogler, Ortler Skiarena (Alex Filz), MGM (Frieder Blickle), Tappeiner, Franz Hauser<br />

Es schneit. Draußen<br />

fallen dicke, große Schneeflocken.<br />

Die weiße Pracht<br />

hat alles eingehüllt. In der<br />

kleinen Küche liegt der süßliche<br />

Duft kandierter Früchte<br />

in der Luft. Elisabeth<br />

„Liesl“ Egger steht neben<br />

dem warmen Holzherd<br />

und bindet sich eine blaue<br />

Tiroler Schürze um. Dann<br />

beginnt sie, auf einem<br />

großen Brett getrocknete<br />

Feigen, Nüsse und Mandeln<br />

klein zu schneiden.<br />

Seit 35 Jahren wohnt die<br />

Bäuerin schon in dem Haus<br />

in St. Gertraud im Ultental.<br />

Täglich versorgt sie mit<br />

ihrem Mann fast 30 Rinder,<br />

zwei Pferde, zwei<br />

Hunde, vier Katzen und im<br />

Sommer einige Schweine.<br />

Sie liebt es, hier zu leben<br />

und würde nie wegziehen.<br />

„Ich wüsste nicht, was hier<br />

nicht schön wäre“, sagt<br />

Liesl Egger und lacht.<br />

Heute, an diesem verschneiten<br />

<strong>Winter</strong>tag, backt<br />

sie Zelten nach einem über<br />

vierzig Jahre alten Rezept.<br />

Dafür stehen bereits alle<br />

hochwertigen Zutaten bereit.<br />

„Nimmt man schlechte<br />

Nüsse, hat man später<br />

schlechte Zelten“, weiß die<br />

Bäuerin. Es ist ihr wichtig,<br />

diese alte Tradition des Zeltenbackens<br />

zu bewahren.<br />

Zelten werden auf Tiroler<br />

Bauernhöfen bereits seit<br />

Hunderten von Jahren<br />

hergestellt. Das Dörrobst<br />

ersetzte durch seinen<br />

hohen Fruchtzuckeranteil<br />

im <strong>Winter</strong> schwer zu<br />

bekommende Zuckerquellen,<br />

und die Zelten wurden<br />

zu Weihnachten von den<br />

Bauern an die Mägde und<br />

Knechte verschenkt. Die<br />

vielen unterschiedlichen<br />

Rezepte des sogenannten<br />

Weihnachtsbrotes wurden<br />

sorgsam aufbewahrt und<br />

werden teilweise heute<br />

noch verwendet.<br />

Liesl vertraut auf ein<br />

Rezept, das sie von einer<br />

alten Freundin bekommen<br />

hat, die ihr das Backen des<br />

saftigen Früchtebrotes<br />

beigebracht hat. Früher,<br />

erzählt Elisabeth Egger,<br />

waren die Bauernhäuser<br />

mit großen Backöfen<br />

ausgestattet, in denen<br />

nicht nur Brot, sondern<br />

auch regelmäßig Zelten<br />

gebacken wurden. „Traditionell<br />

bereitete man sie im<br />

Ultental einen Monat vor<br />

Weihnachten zu, damit sie<br />

gut durchziehen konnten.<br />

An Heiligabend konnte es<br />

dann kaum einer erwarten,<br />

sie endlich anzuschneiden.“<br />

Nevica, fuori i fiocchi<br />

cadono grandi e soffici.<br />

Tutto è coperto da uno<br />

splendido manto di neve.<br />

Nella piccola cucina invece<br />

si diffonde il dolce e<br />

caldo profumo della frutta<br />

candita. Accanto alla stufa<br />

a legna Elisabeth “Liesl”<br />

Egger si lega attorno alla<br />

vita il tipico grembiule blu<br />

tirolese. Poi comincia a<br />

sminuzzare su una grande<br />

asse i fichi secchi, le noci e<br />

le mandorle.<br />

Liesl vive da trentacinque<br />

anni nella fattoria a Santa<br />

Gertrude, in Val d’Ultimo.<br />

Ogni giorno lei e suo marito<br />

si occupano dei loro trenta<br />

bovini, due cavalli, due cani,<br />

quattro gatti e, in estate,<br />

pure qualche maiale. Liesl<br />

Egger ama molto vivere qui<br />

e non lascerebbe questo<br />

posto per nulla al mondo.<br />

“Non riesco a trovare<br />

proprio nulla che non mi<br />

piaccia qui,” ammette<br />

ridendo.<br />

Oggi, in questa giornata<br />

innevata e silenziosa,<br />

prepara lo Zelten secondo<br />

una ricetta che risale a<br />

oltre quarant’anni fa. Gli<br />

ingredienti – rigorosamente<br />

di primissima qualità – sono<br />

già pronti sul tavolo. “Se<br />

le noci non sono buone,<br />

lo Zelten non potrà certo<br />

essere meglio,” ci spiega la<br />

contadina. Per lei è molto<br />

importante tramandare la<br />

tradizione della preparazione<br />

dello Zelten.<br />

Questi dolci vengono preparati<br />

nei masi tirolesi da<br />

centinaia di anni.<br />

Grazie al suo alto contenuto<br />

di fruttosio, la frutta<br />

secca era una fonte molto<br />

importante di zuccheri, dal<br />

momento che questi non<br />

facevano certo parte della<br />

normale dieta quotidiana.<br />

A Natale i contadini regalavano<br />

gli Zelten ai servi. Le<br />

diverse ricette di questo<br />

pane natalizio sono custodite<br />

con gelosa premura<br />

e talvolta vengono usate<br />

ancora oggi.<br />

Liesl segue la ricetta di<br />

una vecchia amica che le<br />

ha insegnato a preparare<br />

questo delizioso pane alla<br />

frutta secca. Una volta, ci<br />

racconta Elisabeth Egger, le<br />

fattorie avevano dei grandi<br />

forni in cui non si cuoceva<br />

solo il pane, ma anche gli<br />

Zelten. “Nella Val d’Ultimo<br />

era tradizione preparare<br />

gli Zelten un mese prima<br />

di Natale, in modo che<br />

potessero assimilare bene<br />

il sapore della frutta e delle<br />

spezie,” racconta. “La sera<br />

della vigilia non si vedeva<br />

l’ora di poterli tagliare …<br />

finalmente!”<br />

Elisabeth „Liesl“ Egger<br />

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