24 ZOOM Der „Ulrich-Biesinger-Tribüne e.V.“ ist die Vereinigung der FCA-Fans, die ihren Club nicht nur im Stadion, sondern auch darüber hinaus unterstützen wollen. Das Selbstverständnis des UBT ist die Fortentwicklung des Supports, die Vernetzung untereinander, das Planen von Aktionen oder Choreos, aber auch ein hohes soziales Engagement in Augsburg, Schwaben und darüber hinaus. Viele solcher Aktionen wurden umgesetzt und bestachen durch Nachhaltigkeit und ganzheitliche Herangehensweise. Wir haben mit Dominik Hoffmann nicht nur über die nächste große Hilfsaktion für die Ukraine gesprochen. Von Markus Krapf „Zusammenhalten, das ist unser Ziel!“ Die FCA-Fanvereinigung UBT e.V. unterstützt seit Jahren humane und soziale Hilfsprojekte. Ein Dialog mit Dominik „Dome“ Hoffmann.
ZOOM 25 IIn FCA-Kreisen kennt man dich als Dome, kannst du dich unseren Leser:innen kurz vorstellen? Genau, ich bin Dome, 38 Jahre alt und wie jeder, den man heute fragt, natürlich seit 40 Jahren FCA-Fan. Dann muss ich auch nicht extra erwähnen, dass du am 15.<strong>08</strong>.1973 beim Rekordspiel gegen die Löwen einer der über 80.000 Zuschauer im Münchner Olympiastadion warst ... (Lacht) Sicher, ich erinnere mich, als wäre es gestern gewesen. Moment mal, das ist über 40 Jahre her, ich bin doch kein alter Sack. Innerhalb vom UBT bin ich im sozialen Bereich tätig, genauer gesagt bei der jetzt neu aufgestellten Schwabenhilfe. Das ist ein sozialer Zusammenschluss von AEV und FCA-Fans, um die Kräfte zu bündeln und das Maximale für Hilfsaktionen herauszuholen. Das „U“ steht also nicht für Ultras, wie viele fälschlicherweise denken? Negativ. Der UBT ist für jeden FCA-Fan, der gestalten, sich aktiv beteiligen und mit den urspünglichen Werten des FCA identifizieren kann. Ich bin Mitglied bei „WEST OF“, einem Old School-Fanclub, der auch kein Ultra-Fanclub ist und den es seit 16 Jahren gibt. Mit dem UBT habt ihr heuer bereits unglaubliche 34.168,74 Euro und viele Sachspenden gesammelt. Damit seid ihr zweimal an die ukrainische Grenze gefahren. Wir gehen nicht nur hier aktiv auf Krieg oder Krisen ein, sondern schon seit der Flüchtlingswelle 2015. Auch da waren bereits viele aus unseren Kreisen am Start und haben unterstützt, sei es integrativ mit Sprachkursen, Fußballturnieren oder mit finanziellen Hilfen und Sachspenden. Es spielt für uns keine Rolle, ob Europäer Strukturen haben. Uns war sofort klar, dass wir die Spenden selber in die betroffenen Gebiete fahren wollen, um sicher zu gehen, dass alles ohne irgendeinen finanziellen Verlust genau da ankommt, wo es ankommen muss. Deswegen arbeitet ihr alle ehrenamtlich und habt dafür nicht nur meinen tiefsten Respekt. Ihr habt euch als Zielort für die rumänischukrainische Grenze entschieden. Polen trägt die Hauptlast bei der Flüchtlingsaufnahme, aber in Rumänien hatten wir von Beginn an über Irene von der Rosenaugaststätte einen sehr guten persönlichen Kontakt zu den einheimischen Hilfsorganisationen im Grenzgebiet. Extrem wichtig, denn nachdem wir die vielen Sachspenden an den richtigen Stellen abgeliefert hatten, konnten wir mit den Geldspenden vor Ort nach Rücksprache bedarfsgerecht einkaufen und nach einer Liste genau die Dinge besorgen, die tatsächlich benötigt wurden. Eine dynamische Lage beinhaltet immer auch verschiedene Nachfragen und wir haben neben diesem Vorort-Kontakt auch von unseren Erfahrungen anderer Hilfsaktionen wie der im Ahrtal profitiert. Habt ihr in verschieden Grenzstädten die Supermärkte angefahren und dann die Listen en gros abgearbeitet? Ja, wir konnten neben den normalen Einkäufen beispielweise viele Artikel für Mütter mit ihren Babys besorgen oder dabei helfen, Hausapotheken aufzustocken. Diese hocheffektive Art der Unterstützung kam bei den Menschen natürlich sehr gut an. Zusätzlich haben wir bewusst darauf geachtet, den Leuten dort nichts „wegzukaufen“, in diesen Tagen begannen gerade die Hamsterkäufe, u.a. bei Speiseöl. Wir sind den Einheimischen natürlich auch schnell aufgefallen und konnten tatsächlich einige von denen, die noch nicht selbst geholfen hatten, dazu motivieren, eigene Spenden an die Grenzstationen zu fahren. Für was stehen die drei Buchstaben UBT, also namentlich und inhaltlich? Sie stehen für Ulrich-Biesinger-Tribüne, um einer Augsburger Sportlegende ein Denkmal zu setzen. In diesem eingetragenen Verein sollen sich alle FCA-Fans wohlfühlen, die sich an Stimmung im Stadion, Choreos oder eben an sozialen Aktionen beteiligen wollen. oder Menschen aus anderen Kontinenten oder Kulturkreisen betroffen sind. Vor allem seid ihr mit euren Hilfsaktionen immer sehr schnell sehr gut organisiert. Euer Hilfskonvoi in die Ukraine war schon wenige Wochen nach Kriegsausbruch vor Ort. Es funktioniert gut, weil wir sehr flache Nun wollt ihr das Ganze sogar noch toppen. Wie ist der Plan? Wir sind immer positiv von der Hilfsbereitschaft der Menschen aus Augsburg und Schwaben überrascht, nicht nur von den FCA-Fans. Es kamen viele Leute auf uns zu, die auf uns durch die Ahrtal-Hilfe aufmerksam wurden und gesehen haben, dass 100 Prozent der Spenden direkt bei den Betroffenen ankommen. Das möchte ich ausdrücklich betonen: Wir haben durch unser rein ehrenamtliches Engagement weder Personalaufwand noch Werbekosten. Ähnlich wie im Ahrtal, wo wir bereits seit über einem Jahr vor Ort unterstützen, werden wir auch bei der Ukrainehilfe langfristig und nachhaltig helfen und deswegen im Sommer erneut nach Rumänien fahren und von dort aus zu Einrichtungen in der