Show CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong> Ohlala – der Liebescircus Am 19. <strong>September</strong> heisst es Vorhang auf für «Ohlala – der zweite Akt». Von Martin Ender Blush © pd 10
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong> Show Die Vorbereitungen für die neue Show von Gregory und Rolf Knie laufen auf Hochtouren. Das lustvolle Spektakel nur für Erwachsene (ab 16 Jahren), geht in die zweite Runde. Die diesjährige Show «Ohlala» soll noch lustvoller, noch sinnlicher, noch mutiger werden als <strong>im</strong> vergangenen Jahr. CR sprach mit Gregory Knie und lüftet jetzt schon etwas den Vorhang. Gregory ist der Sohn von Rolf Knie, der vor Jahren vom Familiencircus weggegangen ist und als Maler berühmt wurde. Fredy Knie Junior, der zusammen mit Franco Knie das Familienunternehmen Circus Knie führt, ist sein Onkel. Fredy Knie Senior, der damals mit seinen Impulsen weltweit eine neue, humane Art der «Pferdedressur» auslöste, war sein Grossvater. Vor 10 Jahren hat Gregory zusammen mit seinem Vater Rolf den Wintercircus Salto Natale ins Leben gerufen und letztes Jahr den Liebescircus Ohlala. Auf die Frage, warum denn zusätzlich zum Wintercircus Salto Natale <strong>im</strong> Spätsommer noch ein weiteres Programm zusammengestellt werde und erst noch ein gewagtes, antwortete Gregory in einem bereits veröffentlichten Interview: «Neue Ideen auszuleben, das ist doch reizvoll. Der Circus muss sich <strong>im</strong>mer wieder neu erfinden, damit er auch in Zukunft ein Publikum hat. Wir haben bereits mit Salto Natale den Circus modernisiert und Jahr für Jahr weiterentwickelt. Und unser stetig grösser werdendes Publikum ermutigt uns, etwas Neues auszuprobieren. Der Liebescircus ist die Fortsetzung dieses innovativen Weges – mit einem anderen Thema: Wir werden auch hier alles versuchen, damit unsere Zuschauer erstklassig unterhalten werden. Und vielleicht gelingt es uns ja, Menschen in den Circus zu bewegen, die bisher nie da waren.» Ohlala <strong>2012</strong> Die Liebe hat seit jeher Künstler aller Sparten inspiriert. Komponisten, Sänger, Maler, Bildhauer oder Schriftsteller haben sich von ihr leiten lassen. Auch der Circus hat sie entdeckt und Ohlala macht sie – europaweit einzigartig – zum Hauptthema der Show. Internationale Artisten, Sänger, Tänzer, Entertainer und skurrile Unikate zelebrieren ihre Auffassung der Liebe. Mal gewagt und provozierend, dann wieder ganz sinnlich und verführerisch, werden die Besucher in eine andere Welt voller Magie und Überraschungen entführt. Eine so viel versprechende und facettenreiche Inszenierung wie die Liebe selbst. Leckerbissen auch für das schwule Auge Gregory Knie betont das hohe Qualitätsniveau aller Artisten, wir picken hier dennoch zwei Highlights heraus, die insbesondere das schwule Herz höher schlagen lassen. Da ist einmal das Duo Iroshnikov aus der Ukraine. Es zeigt Körperbeherrschung, Ausdruckskraft und Dynamik in Perfektion. Die beiden Brüder gehören zu den weltbesten Artisten ihres Genres. Mit Leichtigkeit und blindem Vertrauen wirbeln sie einander durch die Luft und fangen den anderen <strong>im</strong> letzten Moment wieder sicher auf. Ihre frische und unbekümmerte Performance überrascht die Zuschauer <strong>im</strong>mer wieder aufs Neue, und fesselnde Schreckmomente sind vorprogrammiert. Ein zweiter Höhepunkt ist natürlich Blush, eine künstlerische Formation von drei jungen, ambitionierten Artisten aus Holland. Der Act vereint männliche und weibliche Besonderheiten zu einer lasziven symbiotischen Performance, wie man sie noch nie gesehen hat. Die Holländer verschmelzen das Beste aus beiden Welten zu einer energiegeladenen Choreographie mit Gesang und viel Glamour. Extravagantes Make-up und Kostüme verleihen der androgynen Darbietung einen theatralischen und glamourösen Touch. Das persönliche Gespräch mit Gregory Knie CR: Gregory Knie, darf ich Sie mit «Du» anreden? In unserem Magazin für Schwule führen wir die Gespräche persönlich, zudem kenne ich die Familie Knie, das heisst deinen Onkel und deinen Vater seit Jahren. GrEGOry: Klar, also «Gregory» CR: Gregory, bis wann bist du <strong>im</strong> Circus aufgewachsen? Was hast du nachher gemacht? Als dein Vater den Circus verliess, warst du ja auch vom Circus weg. GrEGOry: Bis ich sieben Jahre alt war. Ich war eine Zeit lang unterwegs mit einem Theater in der Schweiz, sowie in Deutschland und bin dann in Jona weiter zur Schule gegangen, bis ich zwölf war. Danach zog ich nach New York, habe die High School absolviert, da war ich 18. CR: Und dann bist du in die Schweiz zurückgekehrt? GrEGOry: Nein, nein, mit 18 ging ich nach Costa Rica, habe da in einer Erdnuss-Farm gearbeitet. Später bin ich bei Disney in Florida gelandet. Ich bewarb mich an verschiedenen Universitäten. Ich bekam einen Platz in Florida und studierte da vier Jahre. Anschliessend habe ich ein Jahr gearbeitet. Erst dann bin ich in die Schweiz zurückgekommen. CR: Und nun kannst du wohl besser englisch als schwiizerdütsch? GrEGOry: (lacht)... kann man so sagen... CR: Jetzt hat dich der Circus wieder. Oder hat er dich nie losgelassen? GrEGOry: Ich bin durch die Familie <strong>im</strong>mer mit dem Circus verbunden geblieben. Aber ich habe nicht wirklich daran gedacht, in das Familienunternehmen zurückzukommen. Durch den langen Auslandaufenthalt war ich damals nicht auf die Schweiz fokussiert. Erst als mein Vater mit der Idee an mich herantrat, zusammen ein Projekt zu starten, überlegte ich, wieder in die Schweiz zu kommen. Aber einen Circus Knie gab’s ja schon, ich war der Ansicht, einen zweiten braucht es nicht. Wir wollten ja nicht den Familiencircus Knie konkurrenzieren. So konzentrierten wir uns auf ein anderes Konzept und starteten den Wintercircus Salto Natale. Dieses Jahr feiern wir bereits das 10-jährige Jubiläum. Und nun kam vor zwei Jahren noch der Liebescircus Ohlala dazu... CR: Ohlala spielt einen Monat lang <strong>im</strong> Herbst, welches Konzept steckt da dahinter? GrEGOry: Eine Show wie Ohlala ist für Europa ganz neu und nicht vergleichbar mit einer sonstigen Schweizer Produktion. Allein die Kostüme, welche allesamt neu entworfen wurden, und unser wunderschön dekoriertes Foyerzelt sind einen Besuch wert. Wir freuen uns, die Liebe auf unsere Art und Weise darzustellen. Von provokativ bis verführerisch und sinnlich versuchen wir aus allen Facetten der Liebe Geschichten zu erzählen. Den Zuschauern wird Artistik auf höchstem Niveau geboten, welche mit Ge- 11