Cruiser im September 2012
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Bühne CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />
Ein Mann fürs<br />
Auge<br />
Christian Spuck tritt die<br />
Nachfolge von Heinz Spoerli<br />
<strong>im</strong> Zürcher Opernhaus an.<br />
von Daniel Diriwächter<br />
Alles neu <strong>im</strong> Zürcher Opernhaus.<br />
Die nun beginnende<br />
Saison <strong>2012</strong>/13 wird von vielen<br />
Liebhabern der E-Musik<br />
mit Spannung erwartet. Besonders<br />
der Weggang des<br />
Ballett-Direktors Heinz Spoerli<br />
schmerzt. Ein schweres Erbe<br />
für Nachfolger Andreas<br />
Homoki, aber ein verheissungsvolles.<br />
Heinz Spoerli bricht auf zu neuen Ufern. Die<br />
Liebhaber des Zürcher Balletts sind darüber bestürzt.<br />
Der Nachfolger des so legendären Ballettmeisters<br />
wird Christian Spuck sein. Sozusagen<br />
der neue Mann fürs Auge <strong>im</strong> Opernhaus. Nicht,<br />
dass bei Ballettproduktionen die Musik zweitrangig<br />
wäre, doch diese Kunst ist nun mal ein<br />
wahrer Augenschmaus. Wird Christian Spuck<br />
die hohen Anforderungen erfüllen? Er wird.<br />
Der aus Marburg stammende Christian Spuck<br />
(42) absolvierte seine Ausbildung an der John-<br />
Cranko-Schule in Stuttgart. Tanzen war und<br />
ist sein Leben. «Auch wenn Bewegungen <strong>im</strong>mer<br />
flüchtig sind und bereits <strong>im</strong> Moment ihres<br />
Entstehens wieder vergehen, vermitteln sie<br />
Sinnlichkeit und rühren uns an», erzählt er in<br />
seinem Vorwort des Saisonbuchs.<br />
1995 wurde Christian Spuck Mitglied des Stuttgarter<br />
Balletts. Seine erste eigene Choreographie<br />
erarbeitete er bereits 1996, ein «Pas de<br />
deux / Towards The Night», das kurz darauf<br />
ins Repertoire des Stuttgarter Balletts und der<br />
Deutschen Oper Berlin aufgenommen wurde.<br />
Nur drei Jahre später folgte seine erste Uraufführung<br />
be<strong>im</strong> Stuttgarter Ballett: «Passacaglia».<br />
Als späterer Haus-Choreograph hat er 15<br />
Premieren für die Compagnie erschaffen, darunter<br />
drei abendfüllende Handlungsballette.<br />
Das Zürcher Opernhaus bescheinigt Christian<br />
Spuck eine «hohe Musikalität, einen souveränen<br />
Umgang mit dem Raum sowie eine stilsichere<br />
Inszenierungskunst».<br />
2006 wurde Spuck für eine Spielzeit zum Resident<br />
Choreographer der Compagnie «Hubbard<br />
Street Dance 2 Chicago» ernannt und erhielt<br />
den Deutschen Tanzpreis «Zukunft» für Choreographie.<br />
Film & Musiktheater<br />
Seit 2005 tritt Christian Spuck auch <strong>im</strong> Bereich<br />
Film- und Musiktheater in Erscheinung: Am<br />
Theater Heidelberg inszenierte er erstmals eine<br />
Oper: «Berenice» von Johannes Maria Staud. Ein<br />
25-minutiger Tanzfilm mit Marcia Haydée und<br />
Robert Tewsley wurde 2006 von ARTE ausgestrahlt.<br />
Jüngste Projekte waren Woyzeck für das<br />
norwegische Nationalballett Oslo (2011) und die<br />
Uraufführung «Das Fräulein von S.» be<strong>im</strong> Stuttgarter<br />
Ballett (<strong>2012</strong>).<br />
Mit seinem Engagement be<strong>im</strong> Zürcher Opernhaus<br />
kommt nun eine weitere Station hinzu.<br />
Die Zürcher Ballett-Liebhaber dürfen sich auf<br />
Christian Spuck freuen. Seine Premiere findet<br />
am 13. Oktober mit «Romeo und Julia» statt.<br />
Die Choreographie zur Shakespeare-Tragödie<br />
und der Musik von Sergej Prokofjew wird mit<br />
Spannung erwartet. «Ich versuche, bekannte<br />
und unbekannte Geschichten mit neuen choreographischen<br />
Mitteln zu erzählen und sie<br />
gleichzeitig in den Kontext der klassischen<br />
Ballett-Tradition zu stellen», sagt Christian<br />
Spuck.<br />
Opernhaus – Saison <strong>2012</strong>/13<br />
Be<strong>im</strong> Opernhaus wird in der neuen Saison<br />
<strong>2012</strong>/13 vieles neu und alles bleibt spannend.<br />
Wie der neue Direktor Andreas Homoki bekanntgab,<br />
lautet das Motto der neuen Saison «Öffnung».<br />
So finden sich in der Saison <strong>2012</strong>/13 eine<br />
Fülle von Debüts bei Regisseuren, Dirigenten<br />
und Sängern. Mozart, Wagner und Verdi werden<br />
dabei den Ton angeben. Weiter wird Daniele<br />
Gatti in der Rolle des Chefdirigenten von Fabio<br />
Luisi abgelöst. Eine weitere Neuerung sorgt für<br />
Aufsehen: Das Orchester der Oper Zürich nennt<br />
sich künftig Philharmonia Zürich.<br />
Christian Spuck © Opernhaus<br />
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