LEO Juli/August 2019
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BUCH<br />
TRANS<br />
Ich bin nicht lesbisch. Ich bin ein Junge!<br />
Die französische Comic-Biografie<br />
„Nennt mich Nathan“ ist ein berührendes<br />
Buch zu den Themen Geschlechtsidentität<br />
und Geschlechtsangleichung.<br />
Lila ist ein ganz normaler Teenager der<br />
Mittelschicht. Aber sie weiß auch: Sie<br />
kann und will es nicht mehr verleugnen,<br />
dass sie sich nicht als Mädchen empfindet,<br />
sondern als Junge. Und ihre Zuneigung<br />
zur Klassenkameradin ist auch<br />
keine lesbische Liebe, denn Lila ist nicht<br />
lesbisch, sie hegt heterosexuelle Gefühle<br />
für das andere Geschlecht – sie ist nur<br />
im falschen Körper. Und sie ist Nathan.<br />
Das ist ihren Freunden schon länger<br />
klar, die haben dann auch kein Problem<br />
mit Lilas Geschlechtsangleichung zu<br />
Nathan. Nur die Mutter, die war einfach<br />
froh und zufrieden damit, eine Tochter<br />
zu haben ...<br />
Das Buch schafft es, ohne Plattitüde<br />
oder Teenager-Melodramatik zu fesseln,<br />
und ist zudem sehr unterhaltend. Es ist<br />
die erste Zusammenarbeit der Journalistin,<br />
Reporterin und Autorin Catherine<br />
Castro – sie schreibt sonst für die „Marie<br />
Claire“ – und dem Comiczeichner, Video-,<br />
Foto- und Performance-Künstler Quentin<br />
Zuttion aka Mr. Q. Sehr gelungen! *rä<br />
„Nennt mich Nathan (Appelezmoi<br />
Nathan)“, www.splitter-verlag.de<br />
GLÖÖCKLER<br />
Pompööser Ernst<br />
Ende <strong>August</strong> erscheint ein neues Buch des<br />
Modedesigners Harald Glööckler.<br />
„Warum haben wir Menschen uns so entwickelt,<br />
dass wir unseren Planeten Erde<br />
zerstören, verwüsten, verschmutzen und<br />
andere Lebewesen quälen und töten?“ Das<br />
Buch „Vor Zwölf: High Time“ vom Prince<br />
of Pompöös sei eine kritische Auseinandersetzung<br />
mit der Menschheit, mit der<br />
Gesellschaft, die Paradiesvögel wie ihn so<br />
gerne kritisiert und auch auslacht. Alles<br />
in allem aber sei das Buch ein „Plädoyer<br />
für ein Dasein in Liebe, Freundlichkeit und<br />
Verantwortung gegenüber der Natur und<br />
allen Lebewesen“, so Harald Glööckler. „Es ist<br />
5 vor 12, aber noch nicht zu spät, um unser<br />
Verhalten zu ändern, die Welle der Brutalität<br />
und Zerstörung zu stoppen und die Erde<br />
bunter und schöner zu machen.“ Das Buch<br />
„Vor Zwölf: High Time“ wird im Musketier-<br />
Verlag erscheinen und ist ab Ende <strong>August</strong> im<br />
Handel zu bekommen. *rä<br />
www.haraldgloeoeckler.de<br />
GESCHICHTE<br />
Die Affäre Kießling<br />
Es ist wohl der größte Skandal der deutschen<br />
Bundeswehr. In der Kießling- Affäre<br />
stand nicht ein Beschaffungsskandal im<br />
Mittelpunkt, sondern die Leidensgeschichte<br />
eines alleinstehenden NATO-Generals,<br />
den man der Homosexualität bezichtigt<br />
hat. Der Autor Heiner Möller beschreibt<br />
am wohl bekanntesten Fall der deutschen<br />
Militärgeschichte, wie die Bundeswehr<br />
mit Soldaten umgegangen ist, wenn allein<br />
schon der kleinste Verdacht der Homosexualität<br />
vorlag. Dabei scheute Verteidigungsminister<br />
Wörner nicht davor zurück,<br />
auch den Militärischen Abschirmdienst<br />
(MAD) zu nutzen, um General Kießling zu<br />
beschatten. Das Buch „Die Affäre Kießling“<br />
ist sehr anspruchsvoll, es verdient vor allem<br />
die Aufmerksamkeit von Politik und Militär,<br />
aber auch von Menschen, die Personalführungsrollen<br />
innehaben. *sea<br />
www.christoph-links-verlag.de<br />
WÜRDIGUNG<br />
15 Jahre war er an<br />
Karls Seite<br />
Arnaud Maillard arbeitete fast tagtäglich mit<br />
dem großen Lagerfeld zusammen. Einst hatte<br />
er als Praktikant begonnen, doch Arnaud wurde<br />
nach und nach zu einem der Menschen, die ganz<br />
nah dran waren an dem angeblich so strengen<br />
und schwierigen Modedesigner.<br />
„Lieber Karl, sie waren immer das Ziel meines<br />
Ansporns. [...] Sie haben die Gabe, Menschen<br />
glücklich zu machen, indem Sie sie an sich binden<br />
...“ Das Buch „Merci, Karl!“ verschafft uns einen äußerst<br />
intimen, unterhaltsamen, aber auch bitteren<br />
Einblick in Lagerfelds Welt. Denn 2005 wagte es Arnauld Maillard zu kündigen,<br />
um seinen eigenen Weg zu gehen (übrigens bis heute höchst erfolgreich). Karl<br />
Lagerfeld wollte von ihm nach der Kündigung nichts mehr wissen ... Trotzdem<br />
ist das Buch ein respektvolles, freundschaftliches und wertschätzendes Werk:<br />
„Ich hätte keinen besseren Lehrmeister finden können“, so Arnaud Maillard<br />
ganz ohne Gram. *rä<br />
www.plassen-buchverlage.de