BUCH TRANS Ich bin nicht lesbisch. Ich bin ein Junge! Die französische Comic-Biografie „Nennt mich Nathan“ ist ein berührendes Buch zu den Themen Geschlechtsidentität und Geschlechtsangleichung. Lila ist ein ganz normaler Teenager der Mittelschicht. Aber sie weiß auch: Sie kann und will es nicht mehr verleugnen, dass sie sich nicht als Mädchen empfindet, sondern als Junge. Und ihre Zuneigung zur Klassenkameradin ist auch keine lesbische Liebe, denn Lila ist nicht lesbisch, sie hegt heterosexuelle Gefühle für das andere Geschlecht – sie ist nur im falschen Körper. Und sie ist Nathan. Das ist ihren Freunden schon länger klar, die haben dann auch kein Problem mit Lilas Geschlechtsangleichung zu Nathan. Nur die Mutter, die war einfach froh und zufrieden damit, eine Tochter zu haben ... Das Buch schafft es, ohne Plattitüde oder Teenager-Melodramatik zu fesseln, und ist zudem sehr unterhaltend. Es ist die erste Zusammenarbeit der Journalistin, Reporterin und Autorin Catherine Castro – sie schreibt sonst für die „Marie Claire“ – und dem Comiczeichner, Video-, Foto- und Performance-Künstler Quentin Zuttion aka Mr. Q. Sehr gelungen! *rä „Nennt mich Nathan (Appelezmoi Nathan)“, www.splitter-verlag.de GLÖÖCKLER Pompööser Ernst Ende <strong>August</strong> erscheint ein neues Buch des Modedesigners Harald Glööckler. „Warum haben wir Menschen uns so entwickelt, dass wir unseren Planeten Erde zerstören, verwüsten, verschmutzen und andere Lebewesen quälen und töten?“ Das Buch „Vor Zwölf: High Time“ vom Prince of Pompöös sei eine kritische Auseinandersetzung mit der Menschheit, mit der Gesellschaft, die Paradiesvögel wie ihn so gerne kritisiert und auch auslacht. Alles in allem aber sei das Buch ein „Plädoyer für ein Dasein in Liebe, Freundlichkeit und Verantwortung gegenüber der Natur und allen Lebewesen“, so Harald Glööckler. „Es ist 5 vor 12, aber noch nicht zu spät, um unser Verhalten zu ändern, die Welle der Brutalität und Zerstörung zu stoppen und die Erde bunter und schöner zu machen.“ Das Buch „Vor Zwölf: High Time“ wird im Musketier- Verlag erscheinen und ist ab Ende <strong>August</strong> im Handel zu bekommen. *rä www.haraldgloeoeckler.de GESCHICHTE Die Affäre Kießling Es ist wohl der größte Skandal der deutschen Bundeswehr. In der Kießling- Affäre stand nicht ein Beschaffungsskandal im Mittelpunkt, sondern die Leidensgeschichte eines alleinstehenden NATO-Generals, den man der Homosexualität bezichtigt hat. Der Autor Heiner Möller beschreibt am wohl bekanntesten Fall der deutschen Militärgeschichte, wie die Bundeswehr mit Soldaten umgegangen ist, wenn allein schon der kleinste Verdacht der Homosexualität vorlag. Dabei scheute Verteidigungsminister Wörner nicht davor zurück, auch den Militärischen Abschirmdienst (MAD) zu nutzen, um General Kießling zu beschatten. Das Buch „Die Affäre Kießling“ ist sehr anspruchsvoll, es verdient vor allem die Aufmerksamkeit von Politik und Militär, aber auch von Menschen, die Personalführungsrollen innehaben. *sea www.christoph-links-verlag.de WÜRDIGUNG 15 Jahre war er an Karls Seite Arnaud Maillard arbeitete fast tagtäglich mit dem großen Lagerfeld zusammen. Einst hatte er als Praktikant begonnen, doch Arnaud wurde nach und nach zu einem der Menschen, die ganz nah dran waren an dem angeblich so strengen und schwierigen Modedesigner. „Lieber Karl, sie waren immer das Ziel meines Ansporns. [...] Sie haben die Gabe, Menschen glücklich zu machen, indem Sie sie an sich binden ...“ Das Buch „Merci, Karl!“ verschafft uns einen äußerst intimen, unterhaltsamen, aber auch bitteren Einblick in Lagerfelds Welt. Denn 2005 wagte es Arnauld Maillard zu kündigen, um seinen eigenen Weg zu gehen (übrigens bis heute höchst erfolgreich). Karl Lagerfeld wollte von ihm nach der Kündigung nichts mehr wissen ... Trotzdem ist das Buch ein respektvolles, freundschaftliches und wertschätzendes Werk: „Ich hätte keinen besseren Lehrmeister finden können“, so Arnaud Maillard ganz ohne Gram. *rä www.plassen-buchverlage.de
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