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St.il Steiermarkillustrierte

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© <strong>St</strong>eiermark Tourismus / Leo Himsl, photo-austria.at, Eisenschink, Schiffer-Symbol<br />

Eine gewisse Nebensächlichkeit ist die<br />

große <strong>St</strong>ärke der Mur. Der steirische<br />

Hauptfluss erspart sich eine Bedeutung<br />

als großer überregionaler Verkehrsweg,<br />

er verzichtet auf eine staatstragende Aufdringlichkeit,<br />

er verkneift sich alles, was<br />

nach Superlativen aussieht – trotz einer<br />

stattlichen Länge von 453 K<strong>il</strong>ometern zwischen<br />

Ursprung in Salzburg und Mündung<br />

in die Drau an der kroatisch-ungarischen<br />

Grenze. So gibt es breitere, längere, tiefere<br />

und selbst in der <strong>St</strong>eiermark schneller<br />

fließende und w<strong>il</strong>dere Flüsse – die Mur<br />

beschränkt sich auf eine sympathische<br />

Mischung aus solider Unaufgeregtheit<br />

und ausgetüftelter Allmählichkeit.<br />

Nur einmal reihte sie sich ins Spitzenfeld<br />

eines Rankings: Bis in die späten<br />

1980er Jahre gehörte die Mur dank industrieller<br />

Abwässer zu den am stärksten<br />

verschmutzten Flüssen Österreichs. Aber<br />

selbst dieses Extrem wurde in einer beispiellosen<br />

Anstrengung abgestreift. Heute<br />

gurgelt, glitzert und fließt das Murwasser<br />

in den amtlichen Güteklassen I bis II<br />

dahin. Sensible Fischarten kehrten in ihre<br />

angestammten Reviere zurück, Wasservögel<br />

siedelten sich an, der Mensch begann<br />

vermehrt, den Fluss wieder als Lebensraum<br />

für Freizeitaktivitäten zu nutzen.<br />

Das beginnt gleich in ihrem Quellbereich<br />

in den Niederen Tauern, von wo sie sich<br />

bis zu ihrer Grenzüberschreitung schon<br />

zu einem w<strong>il</strong>dromantischen Alpenfluss<br />

ausgewachsen hat, der sich seinen Weg<br />

durch eine stellenweise fast canyonartige<br />

Kulisse gräbt. Auf diesem Abschnitt ist die<br />

Murtalbahn (1), eine Schmalspurstrecke,<br />

auf der unter anderem die älteste Dampflok<br />

der österreichisch-ungarischen Monarchie<br />

für regelmäßige Nostalgiefahrten<br />

unterwegs ist, ein treuer Begleiter des<br />

Wasserlaufs. Parallel schlängelt sich auch<br />

der Murradweg dahin. Die 365 K<strong>il</strong>ometer<br />

lange „Tour de Mur“ ist der längste steirische<br />

Radweg.<br />

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