St.il Steiermarkillustrierte
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B<strong>il</strong>d links: Der Ingeborg-Psalter (Chant<strong>il</strong>ly,<br />
Musée Condé, Ms. 9 olim 1695, Nordfrankreich,<br />
um 1200) weist großfl ächige<br />
Goldaufl agen auf; die Wiedergabe derselben<br />
im Faksim<strong>il</strong>e erfolgte durch Foliengold.<br />
B<strong>il</strong>d rechts: Einbände von Faksim<strong>il</strong>e-<br />
Editionen werden dem Original in Material<br />
und Aussehen nachempfunden: Leder oder<br />
Samt kommen zum Einsatz.<br />
Insgesamt 145 verschiedene Vorlagen wurden<br />
bei ADEVA in den vergangenen 60 Jahren faksim<strong>il</strong>iert;<br />
darunter unter anderem die „Goldene<br />
Bulle“ (Handschrift des Reichsgrundgesetzes<br />
von Karl IV.), Handschriften aus der Russischen<br />
Nationalbibliothek in <strong>St</strong>. Petersburg (auf die die<br />
ADEVA als erster westlicher Verlag Zugriff hatte)<br />
oder die Wenzelsbibel (die älteste deutsche<br />
Prachthandschrift der Bibel), deren Faksim<strong>il</strong>ierung<br />
fast zwanzig Jahre gedauert hat. Ergänzt<br />
werden die Arbeiten jewe<strong>il</strong>s durch wissenschaftliche<br />
Kommentare, die in der Fachwelt als<br />
<strong>St</strong>andardwerke anerkannt sind. Ebenfalls in der<br />
ADEVA-Bibliothek fi nden sich das Gesamtwerk<br />
von Martin Luther, eine mehr als 150-bändige<br />
Notenband-Serie über „Denkmäler der Tonkunst<br />
in Österreich“ sowie eine Reihe von Faksim<strong>il</strong>ierungen<br />
bedeutender mittelamerikanischer<br />
Handschriften und der erste Reprint der größten<br />
jemals in Europa geschaffenen Enzyklopädie von<br />
Ersch und Gruber aus dem 19. Jahrhundert. Trotz<br />
ihrer 168 Bände reicht sie nur bis zum Buchstaben<br />
„P“ – selbst in Zeiten der unendlich sprudelnden<br />
Nachschlagequellen von Wikipedia und<br />
Google eine respekteinfordernde Dimension.<br />
Der Vorte<strong>il</strong> der Duplikate: Die Nachwelt kann<br />
ohne Limit in den alten Dokumenten schmökern<br />
und blättern, ohne das empfi ndliche historische<br />
Original zu strapazieren. Manchmal wird der<br />
Nutzen noch wesentlich größer: So ist beim<br />
Einsturz der Kölner Bibliothek im Frühjahr 2009<br />
wertvolles Archivgut verschüttet worden beziehungsweise<br />
unwiederbringlich im Grundwasser<br />
versunken. Alles für immer weg? Nicht ganz.<br />
Die ADEVA hatte davor bereits die Daten einer<br />
Fechthandschrift aus dem 16. Jahrhundert für<br />
eine Reproduktion gesichert. Glück im Unglück<br />
also. www.adeva.com<br />
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