22.12.2011 Aufrufe

St.il Steiermarkillustrierte

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

STEIRISCHE MISCHUNG<br />

W<strong>il</strong>de Wasser<br />

Es war eine Premiere: Im August vergangenen Jahres kürte das renommierte Reportage-Magazin „National Geographic“ seinen<br />

ersten offi ziellen Wanderweg – und er liegt in der Region Schladming-Dachstein. „W<strong>il</strong>de Wasser“ ist eine 17 K<strong>il</strong>ometer lange<br />

Route, die vom Ortsrand von Schladming bis zum Riesachsee im Untertal führt. Unterwegs informieren 14 besch<strong>il</strong>derte <strong>St</strong>ationen<br />

über die Vergangenheit des Tales, in dem einst 40 Mühlen standen (heute gibt es nur noch eine zu sehen), und über die vielen<br />

Besonderheiten der Natur. So nistet entlang des Bachs die an ihrer hellen Brust erkennbare Wasseramsel, der einzige Singvogel,<br />

der schwimmen und tauchen kann. Am Weg nach oben liegen kurze, tosende Kaskaden und ruhig fl ießende Bachabschnitte,<br />

<strong>St</strong>e<strong>il</strong>stufen und fl ache Böden wechseln einander ab, bevor ein spektakulärer Alpinsteig über Leitern, Treppen und Brücken den<br />

Riesachwasserfall erschließt. Mit insgesamt 140 Metern ist er der höchste Wasserfall der <strong>St</strong>eiermark. Oben, beim smaragdgrün<br />

schimmernden Riesachsee, kann das Ziel liegen. Muss aber nicht. Ein kleines <strong>St</strong>ück weiter b<strong>il</strong>det die Urgesteinslandschaft der<br />

Klafferkessel mit ihren 30 Seen das eigentliche Quellgebiet der „W<strong>il</strong>den Wasser“. Eine Gegend, die nicht zufällig der Beiname<br />

„Spiegel Gottes“ ziert. www.schladming-dachstein.at<br />

Alte Meister treff en<br />

neuen Beat<br />

E-Musik muss nicht zwingend etwas mit den<br />

erhabenen Sinfonien, feinstimmigen Konzerten<br />

und knisternden Solostücken historischer Großmeister<br />

zu tun haben. Es können auch schräge<br />

Beats, verquere Riffs, freigeistige Rhythmen und<br />

abgefahrene Visuals sein, die gesammelt unter<br />

dem Pseudonym E-Musik daherwummern –<br />

„E“ steht in diesem Fall für elektronische Kunst<br />

und Musik, wofür in Graz das mittlerwe<strong>il</strong>e<br />

größte einschlägige Festival Österreichs über<br />

die Turntables groovt. „springten“ nennt es<br />

sich, wobei das Praktische an dieser Namensgebung ist, dass immer die aktuelle Jahreszahl<br />

zur zweiten Worts<strong>il</strong>be mutiert und dass diese auch verrät, zum wievielten Mal die<br />

Sause eigentlich abgeht. Die also zehnte Aufl age ist wohl Grund für eine auf XL-Format<br />

aufgeblasene Party-Zone, die sich durch die einschlägigen Locations der <strong>St</strong>adt zieht.<br />

Auch das andere „E“ feiert in Form der „styriarte“ heuer ein Jub<strong>il</strong>äum: Bereits zum<br />

25. Mal wird rund um „Local Hero“ Nikolaus Harnoncourt ein Sommermusikfestival-<br />

Programm zusammengestellt, das seit Beginn weit über die steirischen Grenzen für<br />

Anerkennung und Aufmerksamkeit sorgt. Neben <strong>St</strong>ar-Dirigent Harnoncourt stehen beim<br />

diesjährigen Generalmotto „Heimat, bist Du“ Künstler wie der bei Graz geborene Barockkomponist<br />

Johann Joseph Fux im Mittelpunkt.<br />

www.springfestival.at: 12. bis 16. Mai 2010<br />

www.styriarte.at: 25. Juni bis 25. Juli 2010<br />

Vorwärts Leute, wir müssen zurück …<br />

… und das so schnell wie möglich. Immerhin geht es bei der dritten<br />

Rückwärtslauf-Weltmeisterschaft am 7. und 8. August im obersteirischen<br />

Kapfenberg um Edelmetall und Titel. Die Regeln klingen<br />

logisch und einfach: Die Athleten haben sich mit dem Rücken voran<br />

zu bewegen, die Zehenspitzen müssen immer entgegen der Laufrichtung<br />

nach hinten zeigen. Mehr als einhundert Te<strong>il</strong>nehmer aus<br />

zwölf Nationen werden erwartet. Im Rückspiegel haben sie die<br />

Weltrekorde – beispielsweise hurtige 13,6 Sekunden im 100 Meter-<br />

Sprint der Männer oder beachtlich fl inke 42 Minuten über 10.000<br />

Meter, was bei „normalen“ steirischen Meisterschaften immerhin<br />

für Platz 12 gereicht hätte. www.kapfenberg.at<br />

4 ST.IL STEIERMARK.ILLUSTRIERTE<br />

Freier Fall<br />

An ein Gummise<strong>il</strong> gebunden oder mit<br />

einem Fallschirm kann ja bald wer von<br />

Bauwerken, Geländekanten oder Brücken<br />

springen. Wahrer Mut outet sich,<br />

wenn es darum geht, sich ohne technische<br />

H<strong>il</strong>fsmittel der Erdanziehung auszuliefern<br />

– noch dazu, wenn die Landung<br />

ungebremst in einem Fluss vorgesehen<br />

ist. Man kennt das aus Mostar in Bosnien-Herzegowina,<br />

wo sich Angstlose<br />

von einer 21 Meter hohen <strong>St</strong>einbrücke<br />

in die Neretva wuchten, oder aus Rom,<br />

wo traditionell zum Jahreswechsel Erfrischungshungrige<br />

von der Ponte Cavour<br />

in den Tiber hüpfen. Auch in der <strong>St</strong>eiermark<br />

hat das Brückenspringen Tradition.<br />

Bereits vor einhundert Jahren kamen<br />

Holzfl ößer aus Murau nach Judenburg,<br />

um sich dort die Zeit mit Sprüngen von<br />

der 14 Meter hohen Postbrücke in die<br />

Mur zu vertreiben – einerseits als Mutprobe,<br />

andererseits um den Frauen zu<br />

imponieren. Vielleicht sind es ähnliche<br />

Motive, die die Akteure beim „Murcapulco“<br />

antreiben. Jedenfalls werden sie sich<br />

auch am 31. Juli 2010 wieder vor bis<br />

zu 3000 Besuchern von der alten <strong>St</strong>einbrücke<br />

in die darunter sieben Meter tiefe<br />

Mur schmeißen. Bei Wassertemperaturen<br />

von prickelnden 16 Grad eine wirklich<br />

coole Sache. www.murau.at ©<br />

Andi Kuechenmeister, TV Kapfenberg, TVB Murau-Kreischberg, <strong>St</strong>eiermark Tourismus / Symbol, Lanxx, Hans Wiesenhofer, Gemälde von Nicolaus Buck

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!